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Veröffentlicht am 12.09.2024

liebe Geisterstunde

Alice und die Geister von nebenan
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Die Geister in dieser Geschichte sind ganz liebe Seelen und können längstens nicht von allen gesehen werden. Alice jedoch kann sie sehen. Sie ist vor kurzem mit ihren Eltern ins Haus nebenan gezogen und ...

Die Geister in dieser Geschichte sind ganz liebe Seelen und können längstens nicht von allen gesehen werden. Alice jedoch kann sie sehen. Sie ist vor kurzem mit ihren Eltern ins Haus nebenan gezogen und fühlte sich vom “Geisterhaus” magisch angezogen. Die spukenden Seelen darin sind Überfällige, sie finden keine Ruhe, da eine Herzensangelegenheit zu Lebzeiten nicht abgeschlossen werden konnte. Alice hilft ihnen diese zu erfüllen, damit sie zur Ruhenden werden können. Zum Schluss stellt sich heraus, dass das Geisterhaus enger mit Alices Familie in Verbindung steht als alle wussten…

Eine unterhaltsame, spooky Geschichte über das Erinnern und Vergessenwerden für Groß und Klein (ab ca. 10 Jahren) die im Herbst eine gar nicht so gruselige Geistergeschichte lesen möchten.

Das Buch liest sich flüssig, ist gut verständlich und in einer einfachen Sprache gehalten, es eignet sich hervorragend für junge Leser*innen die Geistergeschichten mögen und in die Bücherwelt eintauchen wollen.
Die Covergestaltung finde ich sehr ansprechend und passt super zur Geschichte.

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Veröffentlicht am 25.08.2024

Komfortzone verlassen

Season Sisters – Sommerstürme
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In Band zwei der vier Season Sisters Bücher begleiten wir Summer in ihrem Leben. Summer ist geprägt durch ihre Kindheit, in welcher sie und ihre drei Schwestern vernachlässigt wurden und Dinge sahen, die ...

In Band zwei der vier Season Sisters Bücher begleiten wir Summer in ihrem Leben. Summer ist geprägt durch ihre Kindheit, in welcher sie und ihre drei Schwestern vernachlässigt wurden und Dinge sahen, die sich tief in Summers Seele geprägt hat. Durch ihre traumatische Vergangenheit lebt Summer heute eine eher langweiliges, dafür geregeltes Leben als Grundschullehrerin in welchem sie für sich selbst sorgt und sich ein eigenes kleines Cottage leisten konnte. Dennoch lässt sie der vernachlässigte Hof ihrer Eltern aufgrund ihrer Schwester die noch dort lebt nicht los und sie Summer muss aufpassen sich finanziell nicht zu sehr zu verschulden. Erst Bryan, der verwitwete und alleinerziehende Vater von Phoebe vermag es, Summer aus ihrer Komfortzone zu holen und sich dem Schönen im Leben hinzugeben.

Was ich an dieser Bücherreihe toll finde ist, dass zur Geschichte in der Gegenwart parallel eine historische Geschichte erzählt wird, die mit den Protagonisten der Gegenwart zusammenhängt. Im Verlauf des Buches wird immer weiter bekannt, wie die Vergangenheit und die Gegenwart zusammenhängen.

Gestört hat mich, wie bereits im ersten Band, dass sowohl in der Gegenwart als auch in der historischen Geschichte nicht Summer und ihre Familie im Zentrum steht, sondern in diesem Buch die Familiengeschichte von Bryans verstorbener Frau erzählt wird. Somit gelangt Summers Lebensgeschichte schnell in den Hintergrund. Der Buchtitel Season Sisters ist für mich daher etwas verwirrend.

Das Buch hat mich aber auf alle Fälle gut unterhalten, ich habe das Switchen zwischen Gegenwartserzählung und historischer Geschichte als sehr abwechslungsreich empfunden. Es hat mich zudem gefreut, Protagonisten aus dem ersten Band wieder zu begegnen.

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Veröffentlicht am 15.08.2024

himmlische Wohlfühlgeschichte

Sternzeichen Esel
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Zwischendurch ist eine kurzweiliger Roman mit liebevollen Charakteren, einer entfachten Liebe und einer Prise Drama genau das Richtige, um die Seele baumeln zu lassen.
Genau ein solches Buch ist "Sternzeichen ...

Zwischendurch ist eine kurzweiliger Roman mit liebevollen Charakteren, einer entfachten Liebe und einer Prise Drama genau das Richtige, um die Seele baumeln zu lassen.
Genau ein solches Buch ist "Sternzeichen Esel" von Ella Marcs.

Eine unterhaltsame und lustige Geschichte über die Quirlige Lillith die mit ihrem Auftauchen in Deutschland das Herz des akribischen Wissenschaftlers Silas auftauen lässt und auch bei einer ganzen Reihe anderer Personen Action in deren Leben bringt. Zudem trifft sie zum ersten Mal in ihrem Leben ihre Großmutter und renoviert in Rekordzeit zusammen mit ihren Freunden ein schrulliges Häuschen, in welchem Zeichen des Universums unübersehbar sind.

Das Cover finde ich allerliebst mit dem niedlichen Esel und die überraschenden Illustrationen während der Geschichte runden dieses gelungene Buch ab.

Ein Wohlfühlbuch für kuschlige Lesesunden vielleicht unter dem Sternenhimmel.

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Veröffentlicht am 03.08.2024

Seelenblicke

Mitternachtsschwimmer
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Ballybrady an der irischen Küste, tönt für mich so herrlich nach Ruhe, Abgeschiedenheit und der unendlichen Weite des Meeres. Genau der richtige Ort um über sich selber, sein Leben und sein Umfeld nachzudenken, ...

Ballybrady an der irischen Küste, tönt für mich so herrlich nach Ruhe, Abgeschiedenheit und der unendlichen Weite des Meeres. Genau der richtige Ort um über sich selber, sein Leben und sein Umfeld nachzudenken, passiert dies noch dazu während dem Lockdown bleibt genügend Zeit um sein Leben danach anders auszurichten.

So passiert es Evan, der gezwungenermaßen während des Corona Lockdowns im Cottage, das ihm die menschenscheue, ja ruppige Grace vermietet, verweilen muss. Oft ohne Internetverbindung und damit mit genügend Zeit sein Leben einmal aus einer anderen Perspektive zu sehen, sein Leben zu überdenken, an einem grausamen Verlust fast zu zerbrechen um ihn vielleicht doch irgendwann annehmen zu können und ein Menschenkind das erste Mal überhaupt im Leben wirklich zu sehen. Sein gehörloser Sohn Luca.

Die Charakteren in diesem Buch harmonieren so gut miteinander, Grace mit ihrer ruppigen Art, die ein Gefluche an den Tag legt, dass ich oft schmunzeln musste, jedoch in ihrem innersten eine sensible, feinfühlige Seele ist. Zusammen mit ihrer Nichte Abby konnte sie Luca und auch Evan abholen und ihnen die Wichtigkeit der kleinen immateriellen Dinge zeigen. Evan dem bislang der Blick für das Wichtige direkt vor seinen Augen gefehlt hat und Becky die mit ihrer quirligen Art die zeitweise vorhandene Melancholie aufzulockern vermochte.

Eine Geschichte wie die irische See, tiefgründig, eisig, stürmisch und aufbrausend und doch auch immer wieder ruhig, entschleunigend und der Seele guttuend.

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Veröffentlicht am 22.07.2024

erschreckend

Die Zeit im Sommerlicht
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“Was haben Sie nur für wohlerzogene Kinder! Das hätte man wirklich nicht für möglich gehalten, wenn man bedenkt, dass sie fast wie ungezähmte Tiere in freier Wildbahn gelebt haben”. - aus "Die Zeit im ...

“Was haben Sie nur für wohlerzogene Kinder! Das hätte man wirklich nicht für möglich gehalten, wenn man bedenkt, dass sie fast wie ungezähmte Tiere in freier Wildbahn gelebt haben”. - aus "Die Zeit im Sommerlicht-

Im Schweden der 50er Jahre wurden Kinder samischer Familien ihren Liebsten entrissen und in sogenannte “Nomadeninternate” gesteckt um sie zu vermeintlich “richtigen” Schweden umzuerziehen. Dieser Internatsalltag lief alles andere als harmonisch ab, auch Gewalt seitens der “Hausmutter” und unter den Schülern gehörte zur Tagesordnung. Ihre samische Muttersprache durfte nicht gesprochen werden und Erzieherinnen die den Kindern gut gestimmt waren, wurden “herausgemoppt”, wie wir heute zu sagen pflegen.

Ann-Helen Laestadius erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen, während die Kinder in das Internat gingen und 30 Jahre später. Es war eindrücklich zu lesen, welche Traumata die Kinder aus dem Internat mir ins Erwachsenenalter mitnahmen und mit dieser negativ prägenden Zeit nie vollständig abschließen konnten. Trotzdem ist das Ende des Buches versöhnlich, was mir gut gefallen hat.

Wie schon “Das leuchten der Rentiere” war auch dieser Roman erschreckend und machte mich zweitweise echt traurig und fassungslos, daher finde ich auch den Titel des Buches nicht ganz passend. Dieser kommt viel leichter und positiver daher als der Inhalt des Buches tatsächlich ist. Dass solche Geschichten geschrieben werden, finde ich unglaublich wichtig, ein Mahnmal, dass kein Kind dieser Erde ihren Familien entrissen werden sollte und dass jegliche Lebens- und Glaubensrichtungen gut sind, wie sie sind.

Vor allem am Anfang hatte ich etwas Mühe auf den verschiedenen Zeitebenen den Charakteren zu folgen, dies legte sich aber je weiter ich las.

Es ist kein einfaches Buch, jedoch auf alle Fälle lesenswert.

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