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Veröffentlicht am 03.09.2023

Wenn Grenzen zwischen Mensch & KI verschwimmen

God's Kitchen
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𝗚𝗼𝗱‘𝘀 𝗞𝗶𝘁𝗰𝗵𝗲𝗻 ist eines der Bücher, die ich für meine SciFi-Lesemission ausgewählt habe. Beschrieben wird es als düsterer Mystery-SciFi-Thriller. ✨

Celine bekommt die Möglichkeit ein Praktikum am Institut ...

𝗚𝗼𝗱‘𝘀 𝗞𝗶𝘁𝗰𝗵𝗲𝗻 ist eines der Bücher, die ich für meine SciFi-Lesemission ausgewählt habe. Beschrieben wird es als düsterer Mystery-SciFi-Thriller. ✨

Celine bekommt die Möglichkeit ein Praktikum am Institut für neuronale Informatik zu machen. Dort wird mit vereinten Kräften an einem Roboter gearbeitet: Chi. Um Chi wie echt aussehen und reagieren zu lassen, soll die Psychologiestudentin an dessen Programmierung mitarbeiten. Obwohl sie weiß, dass Chi kein echtes Mädchen ist, verschwimmen die Grenzen zunehmend. Bei diesem Aspekt bleibt die Geschichte allerdings nicht stehen, denn Celine besitzt eine besondere Begabung und am Institut ereignen sich ungeklärte Mordfälle…

Der Genre-Mix klang für mich sehr vielversprechend. Aus meiner Sicht wurde das Potential dieser Ausgangssituation allerdings nicht ausgeschöpft – oder aber es war einfach nicht meine Art der Erzählung. Chi und im Allgemeinen sämtliche Szenen mit dem Roboter haben mein Interesse geweckt und auf eine etwas gruselige Art Spaß gemacht, aber die ergänzenden Situationen – z. B. die Einführung eines weiteres Charakters, der neue Informationen mitbringt – verpuffen oft einfach. Zusätzlich hatte ich nicht das Gefühl, dass sich ein Spannungsbogen aufbaut. Wir begleiten Celine einfach ein bisschen und die Todesfälle sind kein, wie ich erwartet hätte, größeres Element.

Dafür mochte ich den Umgang mit Celines Begabung: Warum kann sie, was sie kann? Wer glaubt ihr und wer nicht? Was macht es mit einem, wenn man seine eigenen Fähigkeiten fürchtet – oder plötzlich dafür wertgeschätzt wird? Die Verknüpfung von SciFi & diesem phantastisch anmutenden Aspekt war für mich ein großer Pluspunkt, obwohl es sich nicht ganz rund angefühlt hat.

Insgesamt hatte das Gefühl ganz knapp an einer aufwühlenden und raffinierten Geschichte vorbeizuschlittern, was mich beim Lesen etwas frustriert hat. Mit einigen zusätzlichen Übergängen, Erklärungen und Dialogen hätte es bei mir ggf. schon ganz anders ausgesehen. Auch das Ende war für meinen Geschmack eher unbefriedigend. 😕

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Interessante Welt, zu unbedachte Protagonistin

Almost a Fairy Tale - Verwunschen
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Strenge Überwachung, eingeschränkte Rechte von Magischen, anschwellende Konflikte und Parteien, die ihre ganz persönlichen Absichten verfolgen: In„Almost A Fairy Tale“ geht es nicht unbedingt idyllisch ...

Strenge Überwachung, eingeschränkte Rechte von Magischen, anschwellende Konflikte und Parteien, die ihre ganz persönlichen Absichten verfolgen: In„Almost A Fairy Tale“ geht es nicht unbedingt idyllisch zu.

Die Idee dystopische Elemente mit Märchen zu verknüpfen, hat mir richtig gut gefallen. In der Geschichte stecken neben z. B. Drachen, Hexen, Feen, Trollen und Riesen aber auch technische Aspekte, z. B. Laserwaffen, sowie chemische Experimente. Der Mix kam mir stellenweise etwas chaotisch oder zumindest nicht immer stimmig miteinander verbunden vor. Grundsätzlich waren aber coole Ansätze darunter.

Außerdem bekommen wir Einblicke in die Vorkommnisse abseits von Natalies Erlebnissen. Da eine Nebenfigur für mein Empfinden deutlich interessanter war, habe ich mich über die kurzen Unterbrechungen gefreut. Erwähnenswert ist hierbei vlt. noch, dass die Geschichte nicht aus der Ich-Perspektive erzählt wird.

Ein wenig schade finde ich, dass sich beim Lesen keine Bilder im Kopf einstellen wollten. Die Welt war vielversprechend, aber die Handlung nicht immer stimmig damit verbunden. Darunter hat die Atmosphäre für mich etwas gelitten, obwohl durchaus Spannung aufkommt.

Außerdem gibt es zwei allgemeine Punkte, mit denen ich Schwierigkeiten hatte. Zum einen werden häufiger geballt kopflose Entscheidungen getroffen, sodass klar ist, was als Nächstes passieren wird – nämlich das, was zum größten Drama führen wird. Hierzu zählt zu Beginn z. B.:

▫️ Die Existenz der Familie steht auf dem Spiel, die Presse ist involviert: Statt die Füße stillzuhalten, lieber einen Blogartikel schreiben, der ggf. Öl ins Feuer gießt.
▫️ Ein beunruhigender Anruf mit der Botschaft auf keinen Fall zurückzukommen: Am besten ohne Plan loslaufen.
▫️ Es kommt zu einem Unglück, die Täter:innen lungern noch in einem Van in der Nähe herum… Vielleicht ist das nicht geläufig, aber wenn ihr zum Zeitpunkt der Tat nur durch Zufall abwesend wart, ist es fragwürdig, loszurennen, um diese allein zur Rede zu stellen.
▫️ Eine verletzte Jugendliche zu einer Verfolgungsjagd mitnehmen? Logisch, was soll da schon passieren!

Zum anderen hat mir die Art, wie Informationen an die Leser:innen weitergegeben werden, zum Teil weniger zugesagt (= Gespräche, die die Charaktere eigentlich nicht führen dürften, weil ihnen die Informationen zumindest in ihren Grundzügen bekannt sein müssten) und die Logik ab und an geschwächelt.

Trotz dieser Einschränkungen hat mir das Buch durchaus Spaß gemacht! Es wurden einige interessante Stränge miteinander verwoben, die neugierig auf den zweiten Band machen. Außerdem möchte ich unbedingt wissen, wie es mit Jolly & Paige weitergeht. Die beiden haben die Geschichte für mich getragen. 🐍

Wenn ihr etwas abgedrehte Lektüre sucht und euch die Liebesgeschichte der Hauptfiguren weniger wichtig ist – es gibt aber ein interessantes Nebenfiguren-Paar –, solltet ihr euch die Dilogie mal näher anschauen.

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Veröffentlicht am 15.06.2023

Lockere Strandlektüre

In Love with a Star
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Scandalized (dt.: In Love with a Star) klang nach einem locker flockigen Buch mit einer Prise Spannung, bei dem ich nicht viel verkehrt machen kann. Beim Lesen stellte sich aber schnell heraus, dass der ...

Scandalized (dt.: In Love with a Star) klang nach einem locker flockigen Buch mit einer Prise Spannung, bei dem ich nicht viel verkehrt machen kann. Beim Lesen stellte sich aber schnell heraus, dass der Plot und ich lieber getrennte Wege gehen wollen. Erfrischend fand ich allerdings, dass die Geschichte direkt mit den Geschehnissen vom Klappentext startet!

Nach Jahren erkennt Gigi Alec – den älteren Bruder ihrer besten Freundin aus Kindheitstagen, der inzwischen ein Hollywoodstar ist – nach nur wenigen Augenblicken am Flughafen wieder, will ihn aber nie auf Plakaten etc. gesehen haben. Könnte ich noch durchgehen lassen, an mir geht in dieser Hinsicht auch viel vorbei, aber: Ihre beste Freundin und Mitbewohnerin ist riesiger Fan – wie wahrscheinlich ist es, dass sie nie einen Blick auf Foto oder Bewegtbild geworfen hat? Aber das brauchte es natürlich, damit ein "Geheimnis" zwischen ihnen stehen kann.

Die beiden verbringen die Nacht zusammen, der Blitz schlägt ein – er ist ein Star und er sieht gut aus 🎶 –, etwas Drama gibt es auch und nebenbei wird ermittelt. Einige Stränge waren durchaus vielversprechend (Gigi ist immerhin einem brisanten Artikel und ernsten Thema auf der Spur), aber keiner bekommt viel Platz eingeräumt. Dadurch hatte ich leider das Gefühl, dass die Geschichte hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt.

Außerdem wurde (für mein Empfinden) zu sehr auf Spice und zu wenig auf eine nicht nur körperlich tiefe Verbindung zwischen den beiden gesetzt. Das macht Scandalized nicht zu einem schlechten Buch, ich hatte aber eine süße Geschichte mit authentischen Charakteren und etwas Witz erwartet. Unterhaltsam war es allerdings trotzdem.

Das Buch ist wie für euch gemacht, wenn ihr mit Thrillern weniger anfangen könnt, aber etwas Spannung beigemischt haben wollt, beim Insta-Love-Trope quietscht und einen hohen Anteil kleiderloser Gespräche bevorzugt.

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Veröffentlicht am 12.09.2024

Cozy Setting, aber sonst leider nicht mein Fall

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
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Wenn ihr eine leichte & herbstliche Kleinstadtromanze mit Liebe auf den ersten Blick sucht, habt ihr sie mit 𝗠𝗲𝗲𝘁 𝗠𝗲 𝗜𝗻 𝗔𝘂𝘁𝘂𝗺𝗻 gefunden. 🍂

Im beschaulichen Dream Harbor sagen sich Fuchs und Hase gute ...

Wenn ihr eine leichte & herbstliche Kleinstadtromanze mit Liebe auf den ersten Blick sucht, habt ihr sie mit 𝗠𝗲𝗲𝘁 𝗠𝗲 𝗜𝗻 𝗔𝘂𝘁𝘂𝗺𝗻 gefunden. 🍂

Im beschaulichen Dream Harbor sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht, der perfekte Ort für einen Neustart! Und so übernimmt Jeanie nicht nur das Café ihrer Tante, sondern bringt auch Wind in die Kleinstadt – und in Logans Leben.

Mir hat besonders der städtische Buchclub viel Spaß gemacht – dort lernt Jeanie, dass niemand spicy Sports Romance für den Sport liest. (Ob da etwas dran ist? 🔎)

Logan hält davon eher weniger, könnte aber euer neuer Bookboyfriend werden, wenn euch Flanellhemden schwachwerden lassen, ihr Lust auf einen eher introvertierten Farmer habt, der euch Kürbiskisten ohne Probleme ins Haus trägt, Tieren Namen nach Popstars gibt und für Geister-Observationen stets verfügbar ist. (Bei Letzterem tischt Jeanie Berge an Süßigkeiten auf – vielleicht ist sie die bessere Wahl. 🤭)

Trotz einiger witziger Momente hat die Geschichte für mich insgesamt allerdings weniger gepasst. Ich hätte lieber mehr gemeinsame Momente gesehen (z. B. als beide mitten im Sturm versuchen ein Zelt einzufangen), die eine tiefere Verbindung aufbauen, und dafür weniger über die gegenseitige Sehnsucht von Beginn an gelesen – auch wenn ich ebenfalls Fan von Jeanies Igel-Pyjama bin.

Außerdem waren einige Formulierungen für mich etwas drüber, z. B.: „Logan drücke sich an sie und sie spürte, wie schön auch er die ganze Situation fand.“ „Er wollte sein Gesicht in ihrem Nacken vergraben und sich an ihr betrinken.“ 🧛🏼‍♀️

Zusätzlich habe ich mich mit dem wiederholenden Konfliktthema und der fehlenden Kommunikation (vor allem von einer Seite aus) nicht anfreunden können. Ich denke, dass man sich nicht unbedingt in die nächste Beziehung stürzen sollte, wenn man es noch nicht geschafft hat, das Ende der vorherigen für sich zu ordnen. Das macht es für alle (auch für mich als Leserin 🥹) unnötig anstrengend. Dafür war der Epilog stimmig!

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Enttäuschende Protagonistin

When The King Falls
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Nachdem mir When The King Falls wiederholt empfohlen wurde, habe ich mich auch in die Höhle der Vampire begeben:

„ɪᴄʜ ʙɪɴ sᴇɪɴᴇ ᴀᴜsᴇʀᴡäʜʟᴛᴇ. ɪᴄʜ ʙɪɴ sᴇɪɴ sᴄʜɪᴄᴋsᴀʟ. ɪᴄʜ ʙɪɴ sᴇɪɴ ᴛᴏᴅ…“ Eine Assassinin, ...

Nachdem mir When The King Falls wiederholt empfohlen wurde, habe ich mich auch in die Höhle der Vampire begeben:

„ɪᴄʜ ʙɪɴ sᴇɪɴᴇ ᴀᴜsᴇʀᴡäʜʟᴛᴇ. ɪᴄʜ ʙɪɴ sᴇɪɴ sᴄʜɪᴄᴋsᴀʟ. ɪᴄʜ ʙɪɴ sᴇɪɴ ᴛᴏᴅ…“ Eine Assassinin, die an den Hof des Königs geschickt wird, um der Herrschaft der Vampire ein Ende zu setzen – uh ja!

Leider war das „Drumherum“ nur auf dem Klappentext aufregend und letztendlich austauschbar & (für mich) nicht griffig, was ich so schade finde, weil das Setting mit entsprechendem Worldbuilding sicher interessant gewesen wäre! Ich hätte z. B. gern mehr von den Zuständen außerhalb des Schlosses erfahren und mehr Tiefe bei den Nebencharakteren beobachtet. Letztendlich hätte der Vampirkönig auch der vermeintlich „eiskalte“ CEO sein können & sie die tollpatschige Praktikantin, die um jeden Preis ein Empfehlungsschreiben für ihre Traumuniversität bekommen will und auf dem Weg dahin daran zweifelt, ob es wirklich ihr Traum oder der ihrer Eltern ist.

Florence hätte ich aufgrund ihres Verhaltens auf jeden Fall deutlich jünger eingeschätzt & ihre Naivität und Unbeholfenheit hat mich unangenehm überrascht. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie ihr Leben lang auf ihre Mission vorbereitet wurde, stattdessen hatte sie Chosen-One-Vibes am Tag der Offenbarung. Außerdem war „ʙɪs ᴢᴜʀ ɴᴀᴄʜᴛ ᴅᴇʀ sᴏᴍᴍᴇʀsᴏɴɴᴇɴᴡᴇɴᴅᴇ ᴡɪʀᴅ ᴅᴇʀ ᴋöɴɪɢ ᴛᴏᴛ sᴇɪɴ. ᴅᴇɴɴ ᴡᴇɴɴ ᴇʀ ᴍᴇɪɴᴇ ᴅᴏʀɴᴇɴ ʙᴇᴍᴇʀᴋᴛ, ɪsᴛ ᴇs ʟäɴɢsᴛ ᴢᴜ sᴘäᴛ.“ aus meiner Sicht Selbstüberschätzung – sie war eher eine sensible Zimmerpflanze.

Die fehlende Sympathie hat es dem Buch leider schwer gemacht, weil ich emotional automatisch weniger involviert war. Dazu war auch die Rebellion blass – und zusätzlich bei beinahe allem schlecht oder gar nicht informiert.

Wenn ihr Lust auf Romance habt & das „Drumherum“ nur ein Zusatz ist, ist es vermutlich eine unterhaltsame Geschichte für zwischendurch. Ich hatte mehr Plot (außerhalb der Annäherungen) und einfach mehr Fantasy erwartet. Dass es am Ende plötzlich Schlag auf Schlag geht, hat's für mich auch nicht ausgeglichen. Schade!

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