Der dritte Fall von Klara Walldéen
Der FreundJacob ist in der schwedischen Botschaft in Beirut als Praktikant. Die Arbeit gefällt ihm, das Leben im Libanon trotz allem eigentlich auch. Und obwohl es sehr gefährlich ist, verliebt sich Jacob hier auch ...
Jacob ist in der schwedischen Botschaft in Beirut als Praktikant. Die Arbeit gefällt ihm, das Leben im Libanon trotz allem eigentlich auch. Und obwohl es sehr gefährlich ist, verliebt sich Jacob hier auch – in Yassim, der immer wieder verschwindet. Auch die Drohungen von Miriam ändern nichts an Jacobs Gefühlen. Trotz aller Angst will er an Yassims Ehrlichkeit glauben.
Zeitgleicht erlebt Klara Walldéen in Stockholm einen wahren Albtraum: kurz nach der Beerdigung ihres Großvaters wird ihre beste Freundin Gabriella verhaftet. Diese muss das vorhergesehen haben, denn Klara findet eine seltsame Nachricht von ihr. Nach und nach ergeben sich Ereignisse, die Klara und Jacob in Brüssel aufeinandertreffen lassen …
Dies ist mein drittes Hörbuch um Klara Walldéen. Ihre Entwicklung ist zögerlich, aber vorhanden. Es gefällt mir, dass sie nicht von jetzt auf gleich eine völlig andere wird. Für mich persönlich ist eine Steigerung erkennbar. Von „Der Schwimmer“ über „Der Bruder“ bis jetzt „Der Freund“ bin ich immer tiefer in Klaras Welt eingetaucht. Die einzelnen Stränge von „Der Freund“ haben mich kaum bis gar nicht verwirrt, ich konnte immer sehr gut folgen. Manchmal trat die Story etwas auf der Stelle, doch nie so lange, dass ich den Faden verloren hätte. Es ist eine durchgehende Spannung da. Die Ereignisse sind in sich stimmig und logisch aufgebaut. Jacobs Gefühle und Gedanken gehen mir sehr nahe. Dieser Part des Hörbuchs hat mir besonders gut gefallen. Es war fast, als hätte ich Jacob beistehen wollen. Klara ist trotz allem, trotz Alkoholsucht und psychischer Probleme, eine starke Frau, die schafft das auch ohne Hilfe. Dennoch war es super spannend, mitzuverfolgen, wie sie Schritt für Schritt die Gründe für Gabriellas Verhaftung aufdeckt und dann auf Jacob trifft.
Immer wieder nimmt Zander Bezug auf die Anschläge von 2015 in Paris. So wurde ich immer wieder hin- und hergerissen zwischen Glaube und Zweifel. Wie Jacob war auch ich nicht sicher, was nun die Wahrheit ist.
Ulrike Hübschmann und Roland Wolf lesen dieses Hörbuch sehr passend ein. Gefühle und Stimmungen kommen perfekt beim Hörer an. Die Kürzungen konnte ich nicht bemerken. Es sind für mich keine Lücken in der Handlung feststellbar.
Insgesamt bleibt noch zu bemerken, dass ich mit nordischen Thrillern oft ein kleines Problem habe, da sie allgemein schon düsterer als amerikanische sind. Joakim Zander lässt mich aber nicht mehr los. Schon jetzt warte ich gespannt auf sein nächstes Werk. „Der Freund“ hat mir sehr gut gefallen. Nicht perfekt aber nicht weit davon entfernt. Deshalb bekommt er vier Sterne von mir.