Cover-Bild Gratulieren müsst ihr mir nicht
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Schöffling
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 22.08.2024
  • ISBN: 9783895611599
Lilli Polansky

Gratulieren müsst ihr mir nicht


Alles fängt mit einer bleiernen Müdigkeit an. Doch Lilli hat keine Zeit, müde zu sein. Seit sie denken kann, muss sie sich mehr anstrengen als andere. Zu Hause, weil sie und ihre Mutter zu zweit zurechtkommen müssen. In Freundschaften, weil sie nie so richtig dazugehört. In der Schule, weil sie immer die Zahlen verdreht. Jetzt, wo Lilli kurz vor der Matura steht, kann sie ihre Müdigkeit nur ignorieren. Bis zum Zusammenbruch. Lillis Herz, stellt sich heraus, schlägt nicht schnell genug, sie benötigt einen Herzschrittmacher. Bislang hatten Lillis Probleme alle mit dem Leben zu tun. Plötzlich muss sie ums Überleben kämpfen ... Als reichte das nicht, trennt sich kurz vor der Operation ihr Freund von ihr. Und ein gebrochenes Herz kann auch ein Herzschrittmacher nicht heilen.

Ein ergreifender Debütroman voller Humor über eine junge Frau, die, während sie gerade erst ins Leben findet, dem Tod ins Auge blicken muss. Und die sich härter und früher als die meisten Menschen mit der Frage konfrontiert sieht, was am Ende wirklich zählt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2024

Ein Highlight

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Es hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen! Der Schreibstil ist flüssig und leicht, dass ich regelrecht über die Seiten flog, ein Pageturner, der mich nicht losgelassen hat. Besonders gut ...

Es hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen! Der Schreibstil ist flüssig und leicht, dass ich regelrecht über die Seiten flog, ein Pageturner, der mich nicht losgelassen hat. Besonders gut gefallen hat mir, wie mühelos die Autorin es schafft, einen in die Geschichte hineinzuziehen. Man wird problemlos in das Leben der Protagonistin geworfen, was mit viel Humor und Stärke erzählt wird, dass ich viel schmunzeln musste, vor allem im ersten Teil des Buches. Je weiter die Geschichte vorankommt, desto tiefer wird die emotionale Seite. Was erst unterhaltsam und leicht wirkte, entwickelt sich zu einer berührenden und intensiven Story. Vor allem im letzten Teil des Buches habe ich sehr mitgelitten und mitgefühlt. Selten hat mich ein Buch so tief berührt.
Mir wurde nur sehr langsam klar, dass es sich um eine biografische Erzählung handelt und die Autorin damit ihre eigenen Erfahrungen verarbeitet. Das verleiht der Geschichte noch mehr Tiefe und Stärke. Die Art und Weise, wie Polansky ihr Trauma in Worte fasst, ist bemerkenswert, denn sie erzählt ehrlich, ungeschont und schafft es trotzdem dabei zart zu bleiben.
Wir mir somit nachhaltig im Gedächtnis bleiben und ist ein Highlight, vermutlich sogar das Jahreshighlight. Kann ich wirklich uneingeschränkt empfehlen!

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Veröffentlicht am 12.09.2024

Grandioses Debüt, das mir so viel heilsamen Schmerz wie selten beschert hat

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[TW: Krankenhaus, Blut, medizinische Eingriffe]

Ich habe die Rezension zu „Gratulieren müsst ihr mir nicht“ lange aufgeschoben, weil ich schlicht nicht weiß, wie ich diesem großartigen Buch gerecht werden ...

[TW: Krankenhaus, Blut, medizinische Eingriffe]

Ich habe die Rezension zu „Gratulieren müsst ihr mir nicht“ lange aufgeschoben, weil ich schlicht nicht weiß, wie ich diesem großartigen Buch gerecht werden soll.

Lilli Polansky hat hier einfach ein Debüt geschrieben, bei dem ich nicht wollte, das es jemals endet. Die Tatsache, dass die Protagonistin den gleichen Namen trägt, und der abschließende Satz ihrer Danksagung lassen darauf schließen, dass es sich hier um ein Werk mit stark biographischen Zügen handelt. Das ändert nichts am Talent der Autorin, erklärt mir aber noch einmal mehr, warum sie so nahbar über diese schier unbegreiflichen Erlebnisse der Hauptfigur schreibt.

Diese bekommt mit Anfang 20 einen Herzschrittmacher eingesetzt. Doch das ist nicht einmal das Schlimmste der Geschichte, denn was medizinisch danach folgt, ist von außen kaum zu begreifen. Die Autorin beschreibt aber nicht nur die Schmerzen und den Kampf zurück ins Leben, sondern ganz besonders auch das Gefühl, sich im eigenen Körper nicht mehr zuhause fühlen zu können. Das Spannungsfeld von „Mein Körper hat mich im Stich gelassen“ und „Er hat mich aber auch im Leben gehalten“ ist unfassbar ergreifend.

Wer jetzt denkt, das Buch sei deshalb schwere Kost und ziehe die Lesenden herunter, irrt. Lilli Polansky schafft es nämlich, durch verschiedene Rückblenden zu einem irgendwie ganz normalen Leben als Kind/Teenager und vor allem dank ihres wirklich tollen Humors, ein heilsames Buch zu schreiben. Heilsam insofern, dass auch Lesende ohne eine schwere Krankheitsgeschichte viel Lebensmut und Sanftheit aus diesem Roman mitnehmen können. Dabei verzichtet Polanski auf Pathos und schafft es mit Leichtigkeit, bei ihrer Leser*innenschaft Mitgefühl zu erzeugen, das jedoch nicht von Schwermut geprägt ist.

Ich war schockiert, ich habe geweint und gelacht, ich wollte noch 1.000 weitere Seiten lesen. Dieses Buch hat eure Aufmerksamkeit verdient und ich wünsche mir ausdrücklich weitere Bücher der Autorin. Eines meiner zwei Jahreshighlights!

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Leiden und Leichtigkeit

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Lilli verbringt mit Anfang zwanzig viel Zeit im Krankenhaus. Das Einsetzen eines Herzschrittmachers ist erst der Anfang. Wir begleiten sie auf ihrem Leidensweg. „Ich war wütend, weil es mir so vorkam, ...

Lilli verbringt mit Anfang zwanzig viel Zeit im Krankenhaus. Das Einsetzen eines Herzschrittmachers ist erst der Anfang. Wir begleiten sie auf ihrem Leidensweg. „Ich war wütend, weil es mir so vorkam, als würde das Universum testen, wie viel ein Mensch aushalten konnte, und ich war wütend, weil ich das Gefühl hatte, ich sei das Versuchskaninchen dieses Experiments.“
Lilli Polanskys autofiktionaler Roman geht nahe, denn wir erleben sie authentisch in lebensbedrohenden Situationen oder mit einem Galgenhumor bei der Verarbeitung ihrer Lage. Die Figur lernen wir zudem in Rückblenden als Schulkind oder in ihrem Universitätsumfeld kennen, was das Gesamtbild vervollständigt.
Dieses Buch ist Unbeschwertheit und harter Tobak in einem. Szenen aus dem Alltag wechseln sich ab mit Stellen, an denen es um körperliche und psychische Beschwerden geht. Und dann möchte ich Lilli einfach in den Arm nehmen, weil sie so liebenswürdig wirkt und kämpferisch alles durchsteht. Die Autorin hat einen Ton gefunden, mit dem sie ihrer Geschichte Leichtigkeit verleiht, und dennoch geht kein bisschen Intensität verloren. Aufwühlend, berührend, charmant!

Veröffentlicht am 18.11.2024

Sehe bewegende Krankheitsgeschichte, aber ....

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"Das Gute daran, mit 20 einen Herzschrittmacher eingesetzt zu bekommen: Der Herzschrittmacher lässt das Herz auf der passenden Frequenz schlagen und verhindert, dass man einen Herzstillstand erleidet. ...

"Das Gute daran, mit 20 einen Herzschrittmacher eingesetzt zu bekommen: Der Herzschrittmacher lässt das Herz auf der passenden Frequenz schlagen und verhindert, dass man einen Herzstillstand erleidet.
Das Schlechte daran, mit 20 einen Herzschrittmacher eingesetzt zu bekommen: Der Herzschrittmacher lässt das Herz zwar auf der passenden Frequenz schlagen und verhindert, dass man einen Herzstillstand erleidet, aber ein gebrochenes Herz kann er leider nicht heilen."

Der Debütroman "Gratulieren müsst ihr mir " von Lilli Polansky hatte mich vom Titel und Cover her spontan angesprochen. Das Buch ist vermutlich autofiktional, wie man anhand des Nachwort annehmen kann. Erzählt wird die Geschichte der 20-Jährigen Lilli, die einen Herzschrittmacher bekommt. Außerdem hatte sie einen Gehirntumor, eine schwere Farm-OP und Depressionen. Es ist hier unfassbar, was diese junge Frau in ihrem kurzen Leben gesundheitlich und psychisch schon mitmachen musste.
Sicherlich hat es auch therapeutische Gründe, diese sehr persönliche Lebens- und Krankheitsgeschichte als Roman niederzuschreiben. Ich würdige das und bewundere ihren Lebensmut und wünsche ihr von Herzen alles Gute!
Dennoch hat das Buch mich als Roman leider nicht angesprochen. Besonders die (für mein Empfinden) zu ausführlichung Beschreibungen ihrer mit Patient*innen im Krankenhaus und den Arztpraxen empfand ich als unpassend und zu viel des Guten.
Auch den emotionalen Sprung vom letzten Kapitel in den Epilog hinein konnte ich nicht ganz nachvollziehen, hier fehlen mir weiter beschriebene Entwicklungsschritte zu diesen doch sehr plötzlich ganz anderen Gedanken. Mich konnte das Buch insgesamt leider nicht überzeugen.

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