Cover-Bild Ein langer Weg nach Hause
8,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Francke-Buch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 01.2018
  • ISBN: 9783868277104
Charles Martin

Ein langer Weg nach Hause

Julian Müller (Übersetzer)

Als Cooper O’Connor, Sohn eines bekannten Wanderpredigers, seinen Vater mit 18 Jahren Hals über Kopf verlässt, träumt er von einer Musikerkarriere im fernen Nashville. Im Gepäck hat er eine Gitarre und die Überzeugung, dass er es mit seinem außergewöhnlichen Talent schon schaffen wird. Aber die Rechnung geht nicht auf.
Erst als Cooper die Musikerin Daley Cross kennenlernt, ein Stimmwunder auf der Suche nach guten Songs, scheint sich sein Blatt endlich zu wenden. Doch er wird das Opfer einer Tragödie, die nicht nur seine Karriere, sondern auch sein Leben zerstört. Nun gibt es für ihn nur noch einen Zufluchtsort: die väterliche Hütte hoch oben in den Bergen von Colorado. Aber auch dort ist nichts mehr, wie es einst war.
Als Daley zwanzig Jahre später plötzlich wieder in sein Leben tritt, wird es für Cooper höchste Zeit, sich seiner Vergangenheit zu stellen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2018

Die bedingungslose Liebe eines Vaters zu seinem Sohn

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Die bedingungslose Liebe eines Vaters zu seinem Sohn

„Egal, wohin du gehst, egal was passiert und was aus dir wird, egal, was du gewinnst oder verlierst, ob du Erfolg hast oder nicht, ob du stehst oder ...

Die bedingungslose Liebe eines Vaters zu seinem Sohn

„Egal, wohin du gehst, egal was passiert und was aus dir wird, egal, was du gewinnst oder verlierst, ob du Erfolg hast oder nicht, ob du stehst oder fällst, und egal, wohinein du deine Hände tauchst… es gibt immer ein Zurück. Nach Hause kannst du immer kommen, mein Sohn.“

Cooper O’Connor wollte mehr vom Leben, als mit seinem Vater durch die Lande ziehen, der als Wanderprediger hohen Bekanntheitsgrad erlangt hatte. Die Liebe zur Musik und eine gute Stimme wurden Cooper bereits in die Wiege gelegt, seine Gitarre war sein bester Freund und Begleiter. Großes Talent und Ausdauer verhalfen dem jungen Sänger und Songwriter zu einem kometenhaften Aufstieg, dem jedoch ein ganz tiefer Fall folgte.

Daley Cross ist Sängerin und hat die Musik ebenfalls im Blut. Die Schönheit mit der Stimme eines Engels besitzt eine große emotionale Authentizität, die zu ihrem Markenzeichen wurde. Ihre Gabe, Emotionen zu transportieren, verhalfen ihr in Kombination mit Coopers Texten zum Durchbruch.

Zwei Jahrzehnte später lebt Cooper zurückgezogen in einer kleinen Hütte in den Bergen von Colorado. Er wirkt verwahrlost, sein Gesundheitszustand ist schlecht und sein Körper durch einen tragischen Unfall vernarbt. Als er in der Nähe einer Tankstelle in Buena Vista plötzlich seine große Jugendliebe Daley wiedersieht, stellen die beiden fest, dass ihre große gegenseitige Anziehungskraft nie erloschen ist. Daley weiß jedoch noch immer nichts über den wahren Grund für Coopers plötzliches Verschwinden vor zwanzig Jahren – und in vielen Rückblenden wird die gemeinsame Vergangenheit der beiden Musiker nach und nach aufgerollt.

Was zunächst wie eine banale Liebesgeschichte scheint, entwickelt sich sehr rasch zu einem hoch interessanten Roman über die große Liebe zweier Menschen zur Musik und die verheerenden Schattenseiten von Erfolg, Ruhm und Macht. „Ein langer Weg nach Hause“ vermittelt dem Leser viele interessante Details über das Musikbusiness. Das Kernthema dieses Buches ist jedoch die Geschichte eines verlorenen Sohnes, der verzweifelt seinen Weg nach Hause, zu seinem bedingungslos liebenden Vater, sucht. Einem Vater, der ihn niemals aufgegeben hat, der jahrelang sehnsüchtig auf die Rückkehr seines Sohnes gewartet und immer wieder darauf gehofft hat, seinen Sohn wieder in die Arme zu schließen. Eine Geschichte, wie sie in Lukas 15 erzählt wird - eines der schönsten und ergreifendsten Gleichnisse der Bibel.

Der Schreibstil des Autors hat mir ausnehmend gut gefallen, ich gewöhnte mich sehr rasch an die permanenten Rückblenden in Coopers Vergangenheit. Die Art und Weise, wie Charles Martin diese behutsam aufrollte, weckte immer mehr meine Sympathie. Der Autor begnügt sich in diesem Buch mit einer Handvoll Figuren und konzentriert sich in erster Linie auf seinen Protagonisten, den Ich-Erzähler Cooper. Der Glaube spielt in diesem Roman eine große Rolle, und ich stellte nach dem Beenden dieser Lektüre fest, dass ich nie zuvor ein Buch in Händen hielt, welches dieses ganz besondere Gleichnis vom verlorenen Sohn derart gefühlvoll behandelt hat.

Fazit: „Ein langer Weg nach Hause“ ist eine sehr berührende Geschichte über eines der bekanntesten Gleichnisse der Bibel – aus meiner Sicht perfekt zu einem Roman verwoben, der kaum einen Leser unberührt lassen wird.

Veröffentlicht am 04.03.2018

Niemals zu weit weg

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Der Musiker Cooper hat schon viel Tragisches erlebt, aber er ist darüber nicht bitter geworden. Im Gegenteil, er sieht Menschen in Not und hilft ihnen großzügig. Ganz unerwartet trifft er dabei auf eine ...

Der Musiker Cooper hat schon viel Tragisches erlebt, aber er ist darüber nicht bitter geworden. Im Gegenteil, er sieht Menschen in Not und hilft ihnen großzügig. Ganz unerwartet trifft er dabei auf eine Frau, die er seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen hat. Sie braucht dringend seine Hilfe. Cooper hilft ihr. Er ringt mit sich. Soll er ihr die Wahrheit über die Vergangenheit sagen? Aus Liebe entscheidet er sich schließlich zu schweigen. Es bleibt für den Leser erstmal ein Rätsel welche Vorgeschichte diese beiden verbindet, und was sie auseinandergebracht hat.

Ein Brief erinnert Cooper an seinen Vater, und an seine bewegte Kindheit und Jugend. Als Witwer kümmerte sich sein Vater, ein reisender Prediger, aufopfernd um ihn, sein einziges Kind. Coopers große musikalische Begabung wurde reichlich gefördert. An jedem Wochenende begleitete Cooper seinen Vater zu seinen Predigtdiensten, und wirkte dort auch selbst bald musikalisch mit. Im Laufe der Zeit sprach sich herum, wie begabt er war, und viele Menschen kamen nicht nur um den Vater zu hören, sondern um der Musik Coopers zu lauschen.

Der junge Cooper bekam viele lukrative Angebote der Musikindustrie, doch sein Vater hielt ihn immer zurück. Eines Tages reichte es ihm. Der 18jährige Cooper verließ wutentbrannt sein Vaterhaus. Dabei nahm er alles mit, was seinem Vater kostbar war.

Der Traum von einer erfolgreichen Karriere scheiterte schnell, aber Scham hielt ihn davon ab zurückzukehren. Als sich sein Lebensweg langsam besserte nahm ein tragisches Ereignis ihm alles, was ihm wichtig war.

Was konnte er mit den Scherben seines Lebens noch anfangen? Und gab es einen Weg zurück nach Hause?

Einmal begonnen, kann man dieses Buch nur schwer aus der Hand legen. Die Sprache des Ich-Erzählers Cooper vermittelt authentisch seine Stimmung; etwas melancholisch, aber erfüllt von einer großen Entschlossenheit und einer tiefen Liebe. Die aufopfernde Liebe seines Vaters weckt die Sehnsucht eine solche Liebe selbst zu erfahren und seine Weisheit ist bewundernswert. Die vielen eingestreuten Wissens-Häppchen über Musik sind auch für unmusikalische Leser interessant. Die zarte Liebesgeschichte zwischen Cooper und Daley erinnert an einen Nicholas Sparks Roman. Und der Blick auf das Übernatürliche bringt eine ungewohnte Dimension ins Buch; am Ende des Buchs ist es vielleicht ein bisschen zu viel.

Nach den Höhen und Tiefen seines Lebens hat Cooper die Antwort auf eine wichtige Frage gefunden; wer soll durch seine Musik geehrt werden – er selbst oder sein Schöpfer?

Eine fesselnde Erzählung über verpasste Chancen, Umkehr und Versöhnung, und über eine Liebe, die alles andere in den Schatten stellt. Unbedingt zu empfehlen!

Veröffentlicht am 13.09.2024

gut zu lesen

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Charles Martin hat mit "Ein langer Weg nach Hause" einen tollen Roman geschrieben. Sein Schreibstil ist kantig und fast schon rau, aber auch gefühlvoll und klar. Es fiel mir leicht, diese Geschichte zu ...

Charles Martin hat mit "Ein langer Weg nach Hause" einen tollen Roman geschrieben. Sein Schreibstil ist kantig und fast schon rau, aber auch gefühlvoll und klar. Es fiel mir leicht, diese Geschichte zu lesen und ich konnte recht schnell völlig darin versinken.

Das Setting war zudem so gut und bildhaft beschrieben, dass es mich überwältigte. Die Musik mit seiner Kraft nimmt einen großen Raum ein und hat mich erfüllt und bewegt.

Besonders beeindruckend fand ich die vielen tiefgehenden Gedanken, die zwischen den Zeilen zu finden sind.
Der Einstieg war packend und man begegnet direkt Cooper und Daley um dann zurückzugehen und in Coopers Vergangenheit einzutauchen. So erfährt man, was ihn zu einem eher einsamen Mann gemacht hat.

In der Geschichte selbst findet man Ähnlichkeiten zu der Geschichte des verlorenen Sohnes aus der Bibel und kann Botschaften fürs eigene Leben finden. Es geht um große Vaterliebe, verpasste Chancen, Schmerz, Vergebung und einen Neuanfang.
Außergewöhnlich fand ich die Schwere, die in der Geschichte lag; sie lässt sie zwar angenehm und gut lesen und doch ist sie etwas herb und rau wie ein dunkles schweres Bier

Gottes Liebe und Vergebung sind in diesem Roman wunderbar beschrieben worden, wobei auch aufgezeigt wird, dass man am hellsten leuchtet, wenn man in seinem Licht lebt.
Der Weg dahin kann manchmal schwer sein und man muss sich entscheiden, ob man für sich selbst oder für Gott leben möchte.

Das Ende war wunderschön, für mich aber unrealistisch und nicht ganz stimmig. Alles in allem habe ich dieses Buch aber sehr, sehr gerne gelesen und freue mich auf weitere von Charles Martin.