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Veröffentlicht am 14.08.2021

Athen und Miras frühere Freunde – ein nicht überzeugendes Romangeschehen.

Zikadensommer
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"....ich hatte zwei Leben geführt: mein Leben in den Staaten und mein Leben hier, aber irgendwie war meine Wurzellosigkeit zu einer Art Falle geworden." (S. 130)
Wie im Fall von Mira stelle ich mir das ...

"....ich hatte zwei Leben geführt: mein Leben in den Staaten und mein Leben hier, aber irgendwie war meine Wurzellosigkeit zu einer Art Falle geworden." (S. 130)
Wie im Fall von Mira stelle ich mir das Leben in zwei verschiedenen Welten sehr gespalten vor, ob notgedrungen durch Exilaufenthalt oder durch freiwillig gewählte Emigration: Das Ich, das Selbst scheint gespalten zu sein, verloren in beiden Welten. Eine solche Lebenssituation kann man nicht so leicht nachempfinden, wenn der Leser nie in einer solchen Lebenskonstellation versetzt wurde, ‚gelebt‘ hat.
Die Beziehung zum ‚Kapitän‘ plätschert ohne eigentlichen Spannungsbogen dahin, ohne roten Faden. Das Leben incl. dem Tod der Künstlerin Nefeli nimmt insgesamt einen größeren Raum im Buch ein, aber auch etwas zu farblos eingefädelt.

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Veröffentlicht am 17.07.2021

Kurzgeschichten besonderer Art

Mein Sternzeichen ist der Regenbogen
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Der Titel des Buches geht hervor aus der ersten Geschichte im Buch über das Geburtsdatum, das wohl nur schwer herauszufinden ist in manchen Fällen in Syrien.
27 Geschichten spielen an diversen Schauplätzen ...

Der Titel des Buches geht hervor aus der ersten Geschichte im Buch über das Geburtsdatum, das wohl nur schwer herauszufinden ist in manchen Fällen in Syrien.
27 Geschichten spielen an diversen Schauplätzen wie Damaskus, Heidelberg, München, Hannover, Pfalz etc.. Sie handeln von Reisen, Geheimnissen, Geburtstagen, Klassentreffen, Tieren, Lachen, Emigranten und Sehnsucht, erzählt in einer besonderen Art. An manchen Stellen erinnert mich mancher Inhalt an die Geschichten aus 1001 Nacht, eine Welt zwischen Orient und Okzident, stets mit einer Überraschung endend. Man erfährt viel über die alte Heimat Syrien, aber auch die neue Heimat Deutschland wird in diesen Geschichten sprachlich ausgefeilt dargestellt, mit Humor oder auch mit vielen tragischen Momenten präsentiert.
Das Cover mit gelbem Untergrund und blau unterlegtem Zentrum zeigt an kreisförmig verlaufenden, weiter ausschweifenden Linien Kästchen in kräftigen bunten Farben. Interpretieren könnte man dies folgendermaßen: im blauen Zentrum des Covers befindet sich das syrische Dorf bei Damaskus mit Zensur, Intoleranz, politischer Willkür etc. , dagegen mit weiteren Stationen – in sonnigem Gelb gehalten - der weitere Lebenslauf des Autors: künstlerisch ansprechend komponiert.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Ein Roman über das rätselhafteste Gemälde des Louvre

Die dritte Frau
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Ein Roman über das rätselhafteste Gemälde des Louvre, über das geheimnisvolle Renaissance-Gemälde „Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern“ und einer obsessiven Liebe zu einer direkten Nachfahrin ...

Ein Roman über das rätselhafteste Gemälde des Louvre, über das geheimnisvolle Renaissance-Gemälde „Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern“ und einer obsessiven Liebe zu einer direkten Nachfahrin der zweiten Frau auf dem Gemälde, der geheimnisvollen Camille Balzac. Dieser Roman aus der Epoche des französischen Königs Heinrichs IV. handelt von Liebe und Kunst, historischen Fakten um den rätselhaften Tod der schönen Herzogin Gabrielle wenige Tage vor ihrer Hochzeit mit Heinrich IV. und das ewige Rätsel um Mann und Frau – ein gefährliches Spiel aus Verlockung und Zurückweisung zwischen Autor und dieser dritten Frau Camille.
Dieser Roman knüpft thematisch an Wolfram Fleischhauers Bestseller „Die Purpurlinie“ an. „Die dritte Frau“ ist jedoch ein völlig eigenständiger Roman. Diese Fortsetzung mutiert zu einer zeitgenössischen tragischen Liebesgeschichte und einem Literaturduell zwischen einem Autor, dem trotz jahrelanger Recherchen aus dieser Epoche der Renaissance keine schlüssige Aufklärung über Gabrielles Tod gelingt, und dieser recht eigensinnigen Leserin Camille, die ihm unbekannte Quellen zuspielt.
Durch die Verarbeitung dieser vielen historischen Fakten wird ein zügiger Spannungsaufbau erschwert, der Schreibstil erscheint brüchig durch das Zitieren und Übersetzen von Originalbelegen aus dem Französischen bzw. Italienischen. Der Charakter der dritten Frau, Camille Balzac, war für mich etwas schwer zu entschlüsseln, vielleicht zu geheimnisvoll.
Dennoch würde ich sehr gern den Vorgänger-Roman „Die Purpurlinie“ lesen zur Vervollständigung meiner Kenntnisse über die historischen Fakten des Gemäldes „Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern“.

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Veröffentlicht am 13.09.2024

Zu unwirklich und unglaubwürdig.

Die Unmöglichkeit des Lebens
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Das Cover des Buches könnte den Felsen Es Vedrà, einem besonderen Ort voller Mythen bei der Insel Ibiza darstellen. Zumindest würde diese Szenerie zum Romaninhalt passen. Inhaltlich geht es in einem e-mail-Kontakt ...

Das Cover des Buches könnte den Felsen Es Vedrà, einem besonderen Ort voller Mythen bei der Insel Ibiza darstellen. Zumindest würde diese Szenerie zum Romaninhalt passen. Inhaltlich geht es in einem e-mail-Kontakt zwischen dem verzweifelten, ehemaligem Schüler Maurice und seiner mittlerweile pensionierten Mathematiklehrerin Grace Winters um Depressionen und Angststörungen, Trauer, Anhedonie und Schuldgefühle. In ihrer langatmigen Geschichte erzählt die Zweiundsiebzig-Jährige von fantastischen bis unmöglichen Vorgängen mit ihren paranormalen Fähigkeiten, erworben aus den beschützenden Kräften im blauen Licht, tief aus dem dortigen Meer bei Es Vedrà. Thematisiert wird die Ökologie der Insel mit ihren beschützendswerten Reservaten, weg von weiterer Hotellerie entlang der Küste von Ibiza. Eingebettet zwischen Erwähnungen von mathematischen Zahlenreihen oder z. B. der neuen Theorie der Unendlichkeit von Georg Cantor finden sich Nebenfiguren wie Alberto Ribas und Christina van der Berg jeweils mit ihrer Tochter, die ebenfalls für eine Atmosphäre aus Realismus, Übernatürlichem, Magie sorgen. Der Roman möchte wohl über die komplexe Hauptfigur Grace, die trotz komplizierter Vergangenheit die Kraft für einen Neuanfang findet, dem Leser vermitteln: Gib die Hoffnung auf neue Überraschungen und Erfüllung im Leben nicht auf.

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Veröffentlicht am 07.09.2024

Kassel und das Haus voller Enttäuschungen

Aus dem Haus
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Das Cover zeigt das weiße, stilistisch moderne Haus der Eltern in Kassel. Um dieses Gebäude und seinen Verkauf windet sich die eigene Familiengeschichte mit Rückbesinnung auf zeitlos bunt aneinander gereihte ...

Das Cover zeigt das weiße, stilistisch moderne Haus der Eltern in Kassel. Um dieses Gebäude und seinen Verkauf windet sich die eigene Familiengeschichte mit Rückbesinnung auf zeitlos bunt aneinander gereihte Episoden z.B. über Großeltern, die Tante, den Kirchenchor, den Besuch eines früheren Arbeitskollegen. Im Vorfeld des Umzugs porträtiert die Ich-Erzählerin besonders ihre Mutter als unglückliche, einsame Außenseiterin, mit einer überwiegend negativen Sichtweise auf ihr gesamtes Umfeld während schwerer Depressionen. Der Schreibstil in oft langatmig aneinander gereihten Halbsätzen schafft es nur beschränkt, die deprimierende Retrospektive humorvoll wiederzugeben. Ihre Mutter, die Hohepriesterin des Unglücklich-Seins und ihr stets williger Ehemann als recht hilfloser Gehilfe sind zwei Soziallegastheniker, voller Snobismus und Lamentieren. Für die Ich-Erzählerin war das Zusammenleben mit ihren Eltern sicher nicht einfach.
Leider fügen sich die einzelnen Episoden nicht zusammen zu einem harmonischen Ganzen mit durchgängigem rotem Faden. Durch die Beschreibung von massiver familiärer Prädisposition hinsichtlich Pech und Unglück in deren Leben wirken die Hauptcharaktere unsympathisch.

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