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Veröffentlicht am 07.04.2021

Gelungener Roman der NS-Zeit mit fiktivem Ende

Die Clique der Ehrlosen
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In „Die Clique der Ehrlosen“ finden wir uns im Deutschland im Jahr 1938 wieder. Hitler ist auf dem Zenit seiner Macht, scheinbar alles gelingt ihm und das deutsche Volk steht mehrheitlich hinter seinem ...

In „Die Clique der Ehrlosen“ finden wir uns im Deutschland im Jahr 1938 wieder. Hitler ist auf dem Zenit seiner Macht, scheinbar alles gelingt ihm und das deutsche Volk steht mehrheitlich hinter seinem Führer.
Ein paar wenige Wehrmachtsoffiziere schauen hinter die Fassade und erkennen die Gefahr eines drohenden 2. Weltkriegs. Sie versuchen, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, diese Katastrophe für ihr Vaterland sowie für Europa abzuwenden.
Gleichzeitig sind die meisten Menschen in Deutschland unwissend und leben ihr ganz normales Leben unter dem immer weiter wachsenden Einfluss der NS-Ideologie.

Der Autor Thomas Majhen war mir bisher unbekannt. Der Wahlberliner hat es jedoch geschafft, mich mit seinem Roman in seinen Bann zu ziehen.

Im Buch selber gibt es 2 Handlungsstränge:
Auf der einen Seite fiebert man mit den Wehrmachtsoffizieren mit. Einige hochrangige Offiziere wollen nicht tatenlos dabei zusehen, wie die Wehrmacht „enthauptet“ wird und Hitler Deutschland in einen erneuten Krieg führt. Hierbei fand ich es beim Lesen manchmal schwer, den vielen Namen und militärischen Begriffen zu folgen. Es gelingt jedoch, dass man als Leser gut nachvollziehen kann, warum welche Entscheidung getroffen wird.
Die Beschreibung der einzelnen Personen ist hierbei ausführlich. Man kann sich diese bildlich vorstellen. Teilweise schwingt auch ein gewisser Humor mit, der mich an einigen Stellen zum Schmunzeln gebracht hat.

Auf der anderen Seite lernt man den 17-jährigen Christoph und seine Freunde Jan, Michel und Peter kennen, die kurz vor ihrem letzten Schuljahr stehen und sich mit gänzlich anderen Gedanken und Gefühlen der Jugend auseinander setzen müssen.

Dem Autor gelingt es meiner Meinung nach sehr gut – in beiden Handlungssträngen – herauszuarbeiten, welcher Umbruch in der damaligen Zeit in Deutschland passierte.
Die Wehrmachtsoffiziere wägen zwischen Ehre, Pflichtgefühl und ihrem Gewissen ab. Wichtige Handlungen werden aus diesen Gründen vielleicht zum falschen Zeitpunkt oder nie ausgeführt.
Bei den Jugendlichen kann man gut verfolgen, wie das NS-Regime immer mehr in das Leben eindringt. Auch anfängliche Skeptiker werden zu Schritten wie dem Eintritt in die Hitlerjugend förmlich gezwungen.
Gleichzeitig erlebt der Leser aber auch die normale Gefühlswelt eines 17-jährigen, die erste Liebe, Freundschaft, aber auch die Gefahr des bevorstehenden Bruchs durch unterschiedliche Weltauffassung?!

Thomas Majhen ist es gelungen, mir die damalige Geschichte durch gut recherchierte Fakten wieder näher zu bringen. Ich fand mich ein ums andere Mal dabei wieder, die historischen Ereignisse selber noch einmal nachzuschlagen und detaillierter zu lesen.

Die Handlung ist sehr gut entwickelt und macht bei ca. 2/3 des Buches einen Schwenk in die Fiktion. Was wäre passiert, wenn es sich damals anders zugetragen hätte?
Das Ende war für mich offen, sodass man sich selber denken kann, was weiter in Deutschland geschieht… Auch das war für mich eine gute Lösung für dieses schwierige Thema!

Mich lässt das Buch etwas bedrückt und nachdenklich zurück. Es ist ein gut recherchierter Roman, der das Thema der NS-Ideologie wieder einmal ins Gedächtnis ruft und jedem, der sich für die damalige Zeit interessiert, auf jeden Fall zu empfehlen ist!

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Das Schicksal einer Familie im Pulverfass der Glaubenskriege

Die Stadt der Tränen
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„Die Stadt der Tränen“ ist der Nachfolgeband von „Die brennenden Kammern“ von Kate Mosse.
In diesem historischen Roman wird man erneut in die Zeit der Glaubenskriege zwischen den Katholiken und den Hugenotten ...

„Die Stadt der Tränen“ ist der Nachfolgeband von „Die brennenden Kammern“ von Kate Mosse.
In diesem historischen Roman wird man erneut in die Zeit der Glaubenskriege zwischen den Katholiken und den Hugenotten in Frankreich geführt.
Die Hoffnung auf Frieden durch die Hochzeit zwischen dem Hugenottenkönig Heinrich von Navarra und der Katholikin Margarete von Valois wird durch die blutigen Auseinandersetzungen der Bartholomäusnacht und den darauf folgenden Unruhen und dem Chaos im ganzen Land zunichte gemacht. Die Glaubenskriege fordern erneut zahlreiche Todesopfer auf beiden Seiten.

Das Buch besticht bereits äußerlich durch sein stark erscheinendes Cover in einem satten Blau und der wunderschönen Zeichnung im Innenband.

Man begleitet wie bereits in Band 1 Minou und Piet sowie deren Familie, die zur königlichen Hochzeit nach Paris eingeladen werden.
Die Familie geht in diesem Band durch schwere Schicksalsschläge und wird davon beinahe zerrissen. Es verschlägt sie raus aus der Heimat nach Amsterdam, wo sie sich ein neues Leben aufbauen müssen, doch werden die Glaubensauseinandersetzungen in Amsterdam friedlicher verlaufen?

Auch der alte Erzfeind Vidal ist nicht aus dem Leben der beiden verschwunden und sorgt für eine Menge Ärger.

Der Schreibstil von Kate Mosse hat mich in diesem Band von Beginn an gefesselt. Sie schreibt verständlich und flüssig. Man ist sofort wieder im Frankreich des 16. Jh. und fiebert mit lieb gewonnenen Figuren mit.
Durch sehr bildhafte Sprache kann man sich Ortschaften sehr gut vorstellen, aber auch die Gräueltaten der damaligen Zeit gehen an einem beim Lesen nicht spurlos vorbei.

Die Spannung wird von Beginn an gut aufgebaut und man möchte das Buch nicht aus der Hand legen, bevor man nicht erfährt, ob die Geschichte für Minou und ihre Familie ein gutes Ende findet.

Die Figuren sind für mich sehr gut beschrieben. Keine ist nur schwarz-weiß dargestellt. Jede für sich entwickelt im Laufe des Buches Facetten, die man zu Beginn nicht vermutet hätte.
Kate Mosse gelingt es so, dass man von allen Figuren gern den weiteren Verlauf erfahren möchte.

Das Thema des Buches finde ich auch heute noch brandaktuell.
Die Glaubenskriege der damaligen Zeit waren grausam, rücksichtslos und brutal. Es gab so unendlich viele Todesopfer auf beiden Seiten, die bei ein wenig Vernunft und gegenseitiger Rücksichtnahme hätten vermieden werden können.
Auch heute noch gibt es immer wieder Kriege aufgrund verschiedener Glaubensrichtungen und damit ist es umso wichtiger, sich mit diesen Themen auseinander zu setzen.
Wer jedoch eine detaillierte Auseinandersetzung mit geschichtlichen Fakten erwartet, kann nur enttäuscht werden. Kate Mosse legt mehr Wert auf die Figuren und deren Entwicklung im Hintergrund der damaligen Zeit. Der emotionale Aspekt steht eindeutig im Vordergrund.

Meiner Meinung nach ist Kate Mosse mit „Die Stadt der Tränen“ eine tolle Fortsetzung gelungen, die Band 1 sogar übertrifft.

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Eine Liebe zwischen den Unruhen der Zeit

Outlander - Ein Hauch von Schnee und Asche
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Im 6. Band der Outlander-Saga „Ein Hauch von Schnee und Asche“ bauen sich Jamie und seine Frau Claire, die Zeitreisende aus dem 20. Jahrhundert, immer mehr ein neues Leben im Amerika des 18. Jahrhunderts ...

Im 6. Band der Outlander-Saga „Ein Hauch von Schnee und Asche“ bauen sich Jamie und seine Frau Claire, die Zeitreisende aus dem 20. Jahrhundert, immer mehr ein neues Leben im Amerika des 18. Jahrhunderts auf.
Fraser´s Ridge wächst und gedeiht, doch Claire weiß, dass es bald zu den Unabhängigkeitskriegen kommen wird und Jamie sich auf die Seite der Rebellion stellen muss.
Jamie jedoch bemüht sich um Neutralität, da der Gouverneur ihn persönlich darum bittet, Ruhe in das Hinterland von North Carolina zu bringen.
Dies führt zu vielen Unruhen und brenzligen Situationen.
Die Entführung von Claire lässt die Feinde von Jamie und seiner Familie um ein Beträchtliches ansteigen. Auch der geheimnisumwitterte Zeitungsartikel, in dem vom Tod von Jamie und Claire am 21.01.1776 bei einer Feuersbrunst in ihrem Haus berichtet wird, lässt den Leser bis zuletzt rätseln.
Werden Jamie und Claire diese Herausforderungen meistern können?
Nachdem die beiden Vorgängerbände ein bisschen zäh geschrieben waren, finde ich diesen Band wieder spannender und leichter zu lesen. Der Schreibstil von Diana Gabaldon hat mich mitgenommen und man fühlt sich, als ob man zu Hause ankommt, wenn man seinen Lieblingscharakteren wieder begegnet.
Das Buch lebt davon, dass die historischen Fakten zusammenfließen mit Geschichten um Familienzwist, Tod, Krankheit, Liebe und Eifersucht. Eine perfekte Mischung für einen spannenden und abwechslungsreichen Roman.
Am Ende muss man von einigen Charakteren auch Abschied nehmen – wo es diese hinverschlägt, sei hier noch nicht verraten. Ich hatte an dieser Stelle auf jeden Fall ein paar Tränchen in den Augen und war etwas überrascht, da ich davon ausging, dass die Familie, wie sie in diesem Band existiert, auch in den Folgebänden weiterbestehen wird.
Von mir eine klare Leseempfehlung!
Ich freue mich schon auf Band 7 der Saga!

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Veröffentlicht am 13.09.2024

Auf den Spuren des Yorkshire-Ripper

Unser Buch der seltsamen Dinge
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„Unser Buch der seltsamen Dinge“ von Jennie Godfrey ist ein Roman, der eine fiktive Geschichte um Freundschaft und Zusammenhalt geschickt mit einer wahren Verbrechensserie der jüngsten Geschichte vermischt.
Miv ...

„Unser Buch der seltsamen Dinge“ von Jennie Godfrey ist ein Roman, der eine fiktive Geschichte um Freundschaft und Zusammenhalt geschickt mit einer wahren Verbrechensserie der jüngsten Geschichte vermischt.
Miv ist ein 12-jähriges Mädchen, dass zusammen mit ihrem Vater, ihrer seit 2 Jahren schweigenden Mutter und ihrer Tante in eher ärmlichen Verhältnissen in Yorkshire lebt. Als ihr Vater von einem geplanten Umzug erzählt, fasst Miv den Entschluss, dass sie die Mordserie des Yorkshire-Ripper aufklären und somit die Umgebung, in der sie leben, sicherer machen will. Dann wäre ein Umzug in ihren Augen nicht mehr notwendig. Zusammen mit ihrer besten Freundin Sharon beginnen die Mädchen, eine Liste von Verdächtigen und möglichen Tatorten zu erstellen, Menschen in der Nachbarschaft zu beobachten und sich auf eigene Faust auf Spurensuche zu begeben. Dabei setzen sie Dinge in Gang, die sie nicht überschauen können und alles verändern werden.
Das Cover des Buches sowie der Titel sind zunächst nicht eindeutig der Geschichte zuzuordnen. Doch schnell kann man eine Verbindung herstellen und merkt, wie passend es gewählt ist.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und unaufgeregt, jedoch trotzdem emotional. In vielen Situationen hat mich das Geschriebene tief berührt, betroffen gemacht und mir zum Schluss sogar die Tränen fließen lassen.
Die beiden Mädchen – Miv und Sharon – sind dabei sehr unterschiedlich.
Miv ist eher unscheinbar, lebt in einer ärmlichen Gegend und scheint noch sehr naiv in ihrem Blick auf die Welt. Ihr einziger Gedanke zählt der Liste, dem „Fang“ des Rippers und dass ihre Freundin bei all dem mitzieht.
Sharon hingegen ist eine Schönheit, kommt aus gutem Hause und ist auch emotional schon um einiges weiter in der Entwicklung. Sie hat den Blick für andere und kann sich mehr in deren Gefühlswelt hineindenken.
Nicht nur einmal habe ich während des Lesens daran gezweifelt, ob diese Freundschaft tatsächlich halten kann und wird, fand die Wege, die die beiden Mädchen immer wieder finden, jedoch umso schöner.
Während ihrer Suche nach Hinweisen lernt man immer mehr die Menschen und Gepflogenheiten in der Nachbarschaft der beiden Mädchen kennen. Hierbei gibt es nicht nur ein Schicksal, was mich tief bewegt hat. Und so ist dieses Buch nicht nur ein Roman über das Detektivspielen von 2 kleinen Mädchen, sondern ein Gesellschaftsroman, der Missstände der damaligen Zeit ohne Umschweife aufzeigt. Von Alltagsrassismus, Mobbing, Arbeitslosigkeit bis hin zu häuslicher Gewalt waren viele sehr bewegende Themen dabei. Auf der anderen Seite gab es aber auch immer wieder sehr schöne Momente, die den Zusammenhalt und die Freundschaft unter den Nachbarn aufzeigten.
Die vielen Perspektiven unterschiedlicher Personen können in einem Roman durchaus verwirren. Hier führten die Geschichten jedoch Stück für Stück zusammen und ergaben ein Gesamtbild.
An manchen Stellen wurde es ein kleines bisschen langatmig, was jedoch auf den letzten 100 Seiten wieder gut gemacht wurde. Diese waren außergewöhnlich spannend und emotional, sodass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Das Ende war sehr traurig und auch schön zugleich, sodass mich dieses Buch mit einem tiefen Gefühl und auch nachdenklich zurückgelassen hat.

Fazit:
Es ist definitiv kein leichtes Buch, aber es lohnt sich, die Geschichte von Miv und ihrer Freundin zu lesen!

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Veröffentlicht am 25.06.2024

Wahrheit oder Lüge stehen dir ins Gesicht geschrieben!!!

Mimik
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Mit „Mimik“ ist erneut ein packender Psychothriller aus der Feder von Sebastian Fitzek erschienen.
Die Mimikresonanz-Expertin Hannah Herbst wird aus dem Gefängnis-Klinikum entführt, in dem sie nach einer ...

Mit „Mimik“ ist erneut ein packender Psychothriller aus der Feder von Sebastian Fitzek erschienen.
Die Mimikresonanz-Expertin Hannah Herbst wird aus dem Gefängnis-Klinikum entführt, in dem sie nach einer lebensbedrohlichen Verletzung operiert wurde und sieht sich einem Peiniger gegenüber, der Gerechtigkeit ausüben will für eine Tat, die Hannah selbst begangen haben soll. Als Beweis sieht sie sich einem aufgenommen Polizeivideo gegenüber, in dem sie selbst den Mord an ihrer Familie gesteht. Doch kann das die Wahrheit sein? Ist Hannah eine Mörderin und warum sollte sie sich selber ans Messer liefern? Erinnern kann sie sich an nichts, denn Hannah leidet an einer seltenen Allergie, die in ihr aufgrund von Anästhetika während der Operation eine Amnesie verursacht… Die Jagd nach der Wahrheit beginnt…
Wie üblich ist der Start rasant und man ist sofort mitten im Geschehen. Die geschilderten Umstände sind rätselhaft und man beginnt sich zu fragen, wie alles zusammenhängen könnte…
Der Schreibstil ist packend. An manchen Stellen waren mir die Erzählstränge dann jedoch teilweise etwas zu viele und zu undurchschaubar, sodass ich Mühe hatte, den Faden zu behalten.
Die Informationen rund um die Mimik und Gestik des Menschen und was diese über Wahrheit und Lüge aussagen, fand ich sehr interessant. Es lohnt sich, darauf beim Gegenüber zu achten.
Fulminant war natürlich wie so oft das Ende und die Wende, mit der ich auch wie immer nicht in der Form gerechnet habe!!!
Alles in allem wieder ein spannungsgeladener Psychothriller, der mir gut gefallen hat. Aufgrund kleiner Hänger in der Mitte gibt es von mir 4 von 5 Sternen!

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