Ein Mutmacher und Seelenbalsam-Buch, das zum aktiven Handeln anregt
Mit "Trusting Yourself" hat sich Anabelle Stehl nach ihren New Adult-Erfolgen zum ersten Mal an ein Sachbuch gewagt - und damit ein Buch geschrieben, das ich jedem ans Herz legen möchte. Vor allem jungen ...
Mit "Trusting Yourself" hat sich Anabelle Stehl nach ihren New Adult-Erfolgen zum ersten Mal an ein Sachbuch gewagt - und damit ein Buch geschrieben, das ich jedem ans Herz legen möchte. Vor allem jungen Frauen.
Da ich mich schon seit Jahren viel mit den Themen des Buches, Mental Health etc. beschäftige, war für mich nicht so viel Neues drin, aber ich wünschte, ich könnte das Buch 5-10 Jahre in die Vergangenheit schicken und meinem jüngeren Ich geben. Damals hätte es mir in vielerlei Hinsicht sehr die Augen geöffnet und ich hätte vieles schon früher gelernt - zum Beispiel, dass Neid normal ist und es nur darum geht, wie man damit umgeht; dass Pausen wichtig sind; wie wichtig es ist, Grenzen zu ziehen etc. Doch auch jetzt konnte ich einiges daraus mitnehmen.
Das Design ist durchs ganze Buch durch ansprechend, spielerisch und wunderschön, sodass es wirklich Spaß macht, das Buch zu lesen und sich mit teils schwierigen Themen auseinanderzusetzen. Zudem baut Anabelle motivierende Zitate aus ihren New Adult Büchern ein, was eine wundervolle Schnittstelle zwischen ihren Werken darstellt und gerade ihre treuen Leser (wie mich) freuen dürfte.
Ihr Schreibstil ist gewohnt flüssig - und gerade für ein Sachbuch - sehr nahbar und mitreißend. Sie lässt ihre direkte und authentische Schreibe von ihren New Adult-Romanen auch in ihr erstes Sachbuch einfließen. Darin öffnet sie sich selbst, wie sich sonst ihre Charaktere öffnen. Es tut gut, dass eine SPIEGEL-Bestseller-Autorin, die für mich und viele andere ein Vorbild ist und das erreicht hat, was viele Schreibende sich wünschen, hier hinter ihr Highlight-Wheel blicken lässt, und ihre eigenen Selbstzweifel, Kämpfe und ihren Wachstumsprozess offenlegt.
Gleich zu Beginn schreibt Anabelle, dass das Buch nicht dabei helfen soll, sich selbst zu optimieren, weil man schon so toll ist, wie man ist. Es wird direkt klar, dass es sich hierbei nicht um ein neues “Hustler”- Self-Development-Buch handelt, sondern um achtsames Wachsen mit Selbstfürsorge. In einem Buch- und Medienmarkt, der teils von profitgeilen Coaches und toxischen Produktivitätsversprechen geflutet wird, ist ein Buch wie das von Anabelle Balsam für die Seele. Ich finde es wichtig, dass Anabelle betont, dass dies keine "one-fits-all"-Lösung oder Anleitung für alle ist, sondern viel mehr ein Werkzeugkasten, bei dem sich jeder so bedienen kann, wie es für ihn selbst passt. Sie ist nur da, “um die Hand zu reichen”.
Obwohl mir die meisten Themen und Tipps schon bekannt waren, haben vor allem die konkreten Tipps (z.B. die Tipps für Gehaltsverhandlungen etc.) sehr geholfen, und die ganzen Übungen finde ich sehr hilfreich und werde sie sicher noch öfter umsetzen.
Besonders toll fand ich die ganzen persönlichen Anekdoten und Geschichten von Anabelle, weil sie einem die Tips noch näherbringen.
Besonders der Abschnitt "dream big, plan bigger" und ihre Worte zu "Mut zum Träumen" haben mich sehr berührt, weil das für mich persönlich gerade eine Thema ist, das mich in meinem Leben am meisten herausfordert und antreibt. Hier hätte ich mir noch einen zusätzlichen Abschnitt über "Rückschläge/Setbacks" gewünscht. Was, wenn dein Plan nicht aufgeht? Was, wenn du den Mut zum Träumen hast, aber es einfach nicht aufgeht? Was, wenn du trotz allen Versuchen und Plänen einen großen Rückschlag hast, ob aufgrund von eigenem Scheitern oder äußeren Umständen?
Zwar gab es viele Tips und Gedanken zum Thema "sich selbst verzeihen", "Imposter Syndrom" und "Perfektionismus überwinden", aber ich hätte es schön gefunden, noch mehr über Anabelle's Erfahrungen zu Rückschlägen zu lesen und wie sie damit umgegangen ist. Sie schreibt ja darüber, wie man damit umgehen kann, wenn der Traum, auf den man hinarbeitet, doch nicht der Richtige ist. Aber was, wenn es der richtige ist, es aber viel schwerer ist, als erwartet, man auf dem Weg immer wieder Rückschläge erleidet etc. Wie ist sie mit so etwas umgegangen?
Ich glaube, ihre Worte dazu, hätten mir viel Kraft für meinen weiteren Weg gegeben. Aber vielleicht kommt das ja in einem nächsten Buch - ich hoffe nämlich, dass Anabelle "Trusting yourself"- Teil 2 schreibt. :D