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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2021

Deutsch-italienische Familiensaga

Bevor der Sturm begann
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„Bevor der Sturm begann“ ist ein deutsch-italienischer Familienroman, der sich über den Zeitraum 1900 bis 1945 erstreckt.
Die Hauptprotagonistin ist Susanne. Wir lernen sie als eine vernünftige, unscheinbare ...

„Bevor der Sturm begann“ ist ein deutsch-italienischer Familienroman, der sich über den Zeitraum 1900 bis 1945 erstreckt.
Die Hauptprotagonistin ist Susanne. Wir lernen sie als eine vernünftige, unscheinbare und angepasste junge Frau kennen, die mit ihren Geschwistern in Regensburg aufwächst. Der Vater führt eine Brauerei, die an den ältesten Sohn weitergegeben werden soll.
Bei einem Aufenthalt an der Riviera verliebt Susanne sich Hals über Kopf in den so gar nicht angepassten und äußerst attraktiven Achille.
Die Familiensaga ist in mehrere Zeitabschnitte unterteilt. Zwischen den Abschnitten sind jeweils einige Jahre vergangen. In Rückblicken wird geschildert, was alles in der Zwischenzeit passiert ist.
Susanne und Achille eröffnen gemeinsam in Regensburg das erste italienische Restaurant in Bayern. Dieses Lokal wird zum Dreh- und Angelpunkt der weiteren Geschichte.
Vor dem Hintergrund des 1. und 2. Weltkrieges entfaltet sich das Leben Susannes, ihres Mannes und vor allem auch ihrer Geschwister und deren Kinder.
Ein Roman, in dem es um Krieg, Gräueltaten, Verluste, Verrat und dunkle Geheimnisse geht, aber auch um bedingungslosen Zusammenhalt, Mut, Lebensfreude und Liebe.
Claudia Leys Schreibstil ist flüssig und sie schafft es von italienischen Gerichten und Weinen so zu schreiben, dass einem das Wasser im Munde zusammenläuft.
Leider konnte ich zu den Figuren nur bedingt emotionalen Zugang finden, sie blieben mir alle ein wenig fern.
An manchen Stellen gab es fast zu viel an Aufopferung und Unterstützung, da balancierte der Roman für mich nah am Kitschigen.
Dies wurde allerdings durch den gut beschriebenen historischen Hintergrund wieder aufgefangen.
Das Buch ist auf jeden Fall lesenswert. Das letzte Drittel fand ich am spannendsten und wollte unbedingt wissen, wie es nun für die Familie ausgeht.

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Schönes Buch über Marokko und Deutschland

Auf Basidis Dach
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Mona Ameziane hat einen marokkanischen Vater und eine deutsche Mutter.
Aufgewachsen ist sie in Deutschland. Sie hat allerdings seit ihrer Kindheit auch immer wieder Zeit in Marokko verbracht. In ihrem ...

Mona Ameziane hat einen marokkanischen Vater und eine deutsche Mutter.
Aufgewachsen ist sie in Deutschland. Sie hat allerdings seit ihrer Kindheit auch immer wieder Zeit in Marokko verbracht. In ihrem Buch „Auf Basidis Dach“ führt sie die Leser auf eine Reise nach Marokko, die sie zusammen mit ihrem Vater unternimmt. Während dieser Reise erinnert sie sich an einige Erlebnisse aus ihrer Kindheit. Wie sie sich oft unsicher fühlte und sich bemühte Dinge richtig zu machen - so wie eine richtige marokkanische Tochter.
Die Leser können sich auch an Beschreibungen der Medina von Fès und Alltagssituationen und Gepflogenheiten in Marokko erfreuen. Und es geht auch um das Verhältnis zu ihrem Vater, den sie heute in vielen Dingen viel besser verstehen kann als aus Teenagersicht.
Sprachlich gewandt, mit einem Hauch Selbstironie, Humor und einem Einblick in ihre Gedankenwelt, ist der Autorin ein interessantes und schönes Buch gelungen.
Schade, dass sie Fragen und Kommentare von Deutschen über ihre Herkunft als zehrend und diskriminierend empfindet. Die Fragen von ihren marokkanischen Mitmenschen bzgl. der Neuen aus Deutschland hingegen als Faszination betrachtet.
Alles eine Frage der Bewertung und Perspektive.
Auf dem Klappentext steht, dass es sich um einen mitreißenden Roadtrip handle. Mit dieser Erwartung habe ich die Lektüre begonnen und dieser Beschreibung kann ich nicht zustimmen. Ich hatte mir wohl auch mehr Beschreibungen des Landes und der Bewohner erwartet.
Dennoch hat mir das Buch gefallen und ich habe ein bisschen mehr über Marokko erfahren.

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Veröffentlicht am 13.09.2024

Das Rätsel um die Drachenschatulle

Invictum
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Mike Brink, der nach einem Schädel-Hirn-Trauma an dem Savant-Syndrom leidet, ist ein Spezialist für komplexe Rätsel aller Art. Er wird von der undurchsichtigen Sakura angesprochen, die ihm eine Einladung ...

Mike Brink, der nach einem Schädel-Hirn-Trauma an dem Savant-Syndrom leidet, ist ein Spezialist für komplexe Rätsel aller Art. Er wird von der undurchsichtigen Sakura angesprochen, die ihm eine Einladung vom japanischen Kaiser übermittelt. Mike soll nach Tokio reisen und das Geheimnis der Drachenschatulle enthüllen. Dies stellt sogar für ihn eine enorme Herausforderung dar, denn ein kleiner Fehler kann bei diesem Rätsel den Tod bedeuten. Die Geschichte erinnerte mich an manchen Stellen an die Thriller von Dan Brown. Es gibt Spannungselemente, temporeiche Action, ein tolles Setting, jede Menge Rätsel und einen sympathischen Protagonisten. Dennoch fehlte es mir bei den Figuren an Tiefe und so bleibt alles ein wenig an der Oberfläche haften. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Die vielen Hinweise auf die japanische Geschichte und Kultur haben mir sehr gut gefallen und geben diesem Buch auch eine besondere Note. Das KI-Thema war dann allerdings nicht so nach meinem Geschmack. Unbedingt zu erwähnen sind der schöne blaue Buchschnitt und die Rätsel, die teilweise graphisch aufbereitet wurden.
Insgesamt ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Buch, das aber aufgrund der fehlenden Tiefe nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben wird.

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Weniger wäre mehr gewesen

Todeskalt
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Die Kriminalpsychologin Caro Löwenstein wird telefonisch von ihrer Freundin Melanie kontaktiert. Sie befindet sich augenscheinlich in Gefahr, aber bevor sie sich genauer erklären kann, bricht das Gespräch ...

Die Kriminalpsychologin Caro Löwenstein wird telefonisch von ihrer Freundin Melanie kontaktiert. Sie befindet sich augenscheinlich in Gefahr, aber bevor sie sich genauer erklären kann, bricht das Gespräch abrupt ab. Caro begibt sich sofort in das Dorf im Taunus, denn von dort kam Melanies Hilferuf. Anstatt Melanie findet Caro die Leiche einer jungen Frau. War es tatsächlich Selbstmord, wie die dortige Bürgerwehr und die örtliche Polizei vermuten? Caro kommen immer mehr Zweifel und sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, wobei sie bei den Dorfbewohnern auf Granit beißt. Alle mauern und niemand will ihr helfen. Ganz im Gegenteil, sie wird bedroht und gedrängt, das Dorf zu verlassen. Zur selben Zeit kämpft Kommissar Simon Berger mit seiner schmerzhaften Vergangenheit und einer Depression. Dennoch hilft er Caro bei ihren Nachforschungen.
Der Krimi wartet mit kurzen und knackigen Kapiteln auf. Schauplätze und die Erzählperspektive wechseln laufend. Dadurch bekommt die Geschichte richtig Tempo und lässt sich flüssig lesen. Die Spannung kommt definitiv auch nicht zur kurz und dem Leser werden viele Verdächtige präsentiert.
So weit, so gut. Was mich allerdings immer mehr an dem Krimi störte, waren die vielen Alleingänge der Protagonisten und die Zunahme der psychischen Störungen. Es wurde mit jeder Seite unrealistischer. Manche Figuren erschienen mir zudem wenig authentisch. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor zu viel in die Geschichte hingepackt hat. Hier wäre weniger definitiv mehr gewesen.
Wer es mit der Realitätsnähe nicht so genau nimmt und mehr auf Action steht, der kann getrost zu diesem Buch greifen. Für mich bleibt es am Ende ein solider Krimi, der mich aber nicht vollends überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 07.08.2024

Solider Krimi

Glutmoor (Janosch Janssen ermittelt 2)
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Kommissar Janosch Janssen und seine Schwiegermutter, Kriminaldirektorin Diana Quester, ermitteln in einem brutalen Fall. Eine ganze Familie wurde ausgelöscht. Die Großeltern, der Sohn und das Enkelkind ...

Kommissar Janosch Janssen und seine Schwiegermutter, Kriminaldirektorin Diana Quester, ermitteln in einem brutalen Fall. Eine ganze Familie wurde ausgelöscht. Die Großeltern, der Sohn und das Enkelkind wurden gnadenlos erschossen. Allein die Tochter konnte überleben, da sie zur Tatzeit nicht im Haus war. Zur selben Zeit kommt es zu Vandalismus in einer nahegelegenen Grenzstätte. Das Kreuz eines Grenztoten wird beschädigt und beschmiert. Gibt es zwischen den beiden Verbrechen einen Zusammenhang? Im Lauf der Ermittlung tauchen viele Verdächtige auf und so begleitet man als Leser die verschiedenen Spuren. Es gibt immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit, die sich mit dem aktuellen Geschehen abwechseln. Die Ermittler sind soweit sympathisch und auch das Privatleben spielt in der Geschichte keine unbedeutende Rolle. Der Krimi liest sich flüssig. Allerdings verlor er in meinen Augen an Qualität je weiter ich im Buch vorangeschritten war. Mir gab es zu wenig Spannungselemente, auch wenn am Ende noch ein Showdown eingebaut wurde. Irgendwie konnte mich der Fall nicht so richtig packen. Insgesamt ein solider Krimi, der auch gut ohne den Vorgängerband gelesen werden kann.

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