Humorvoll und melancholisch
Drei Tage im JuniDer Roman von Anne Tyler erfasst lediglich drei Tage im Leben von Gail, ihrem Ex-Mann Max und ihrer gemeinsamen Tochter Debbie, die Kenneth heiraten will. Gail ist ein introvertierter Mensch, der sich ...
Der Roman von Anne Tyler erfasst lediglich drei Tage im Leben von Gail, ihrem Ex-Mann Max und ihrer gemeinsamen Tochter Debbie, die Kenneth heiraten will. Gail ist ein introvertierter Mensch, der sich nicht so gerne in Gesellschaft aufhält. Max ist eher der liebenswerte Chaot. Da er zur Hochzeit mit einer Katze anreist und aufgrund von Kenneths Katzenhaarallergie nicht bei Debbie unterkommen kann, landet er bei seiner Ex-Frau. Diese ist davon zuerst wenig begeistert. Als Leser begleitet man die beiden durch die drei Tage und vor allem auch bei der Hochzeit. Man spürt die Verbundenheit der beiden, die die Trennung nicht aufheben konnte. Während dieser Tage verknüpft die Autorin die Gegenwart und die Vergangenheit geschickt miteinander. Der Schreibstil ist flüssig und das Buch lässt sich wirklich leicht lesen. Immer wieder werden Gails zum Teil sarkastische Ansichten eingeflochten, aber dennoch empfinde ich das Buch insgesamt als melancholisch bis hin zu deprimierend. Am Ende war mir nicht ganz klar, was Anne Tyler mit der Geschichte transportieren wollte. Mir fehlte es definitiv an Tiefe. Das Buch war eine angenehme Lektüre, wird mir dennoch nicht lange im Gedächtnis bleiben.