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Veröffentlicht am 28.10.2024

Spannend und unterhaltsam

Vor der Stille
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Es ist das erste Buch aus der Feder von Anna Johannsen, das ich gelesen habe. Es geht um einen rätselhaften Todesfall der sich schnell als Mord herausstellt. Die 18-jährige Lisa Kramers wird leblos aus ...

Es ist das erste Buch aus der Feder von Anna Johannsen, das ich gelesen habe. Es geht um einen rätselhaften Todesfall der sich schnell als Mord herausstellt. Die 18-jährige Lisa Kramers wird leblos aus einem Kanal geborgen. Die SoKo tritt auf der Stelle und holt den Kriminalpsychologen Jan de Bruyn und Hanna Will hinzu.

Bei den Ermittlungen um die Tote durchleuchtet man ihr Leben genau und findet ungewöhnliche Geldeingänge auf ihrem Konto. Wo kommt das her? Sie war doch nur eine Bäckereiverkäuferin. In einem Dorf, wo jeder jeden kennt, spricht man schon bald von seltsamen Methoden, womit sie ihr Geld zusätzlich verdiente. Was genau wissen die Chormitglieder? Wer hatte ein Motiv, sie zu ermorden. Es gibt viele Verdächtige und selbst jemand von der Polizei macht sich verdächtig. Erpressung und Einschüchterung steigern die Spannung. Hanna und ihre Tracker Methoden haben mich zum Schmunzeln gebracht. Es ist eigentlich illegal, was aber niemanden interessiert. Und auch die Alleingänge von Jan und Hanna waren nicht besonders kooperativ und nicht ungefährlich. Teamarbeit sieht etwas anders aus.

Zur Aufklärung hatte ich einen anderen Verdacht genauer gesagt: den Erpresser. Da lag ich dann total falsch. Wie gut, dass es Tagebucheinträge gab. So hat jeder seine Strafe bekommen. Und Fälle aus der Vergangenheit wurden auch noch geklärt, die nichts mit dem eigentlichen Fall zu tun hatten.

Ein spannender Krimi, der mich gut unterhalten hat. Angenehmer Schreibstil und flüssiges Lesen. Besonders die kurzen Kapitel haben mir gefallen. Sie erhöhen im Krimi bei mir oft das Lesetempo. So soll es sein. Die Beziehung zwischen Jan und Hanna war gewöhnungsbedürftig, wenn ich an das Wohnmobil denke. Auf jeden Fall werden beide diesen Urlaub nie mehr vergessen.

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Veröffentlicht am 30.09.2024

Ella reduziert sich, kann das gutgehen?

Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben
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Also, zu viel überflüssiges Zeug haben wir doch alle im Leben, wie können wir uns davon trennen? Die preisgekrönte und erfolgreiche Journalistin Ella hat einfach von allem zu viel und will sich reduzieren. ...

Also, zu viel überflüssiges Zeug haben wir doch alle im Leben, wie können wir uns davon trennen? Die preisgekrönte und erfolgreiche Journalistin Ella hat einfach von allem zu viel und will sich reduzieren. Scheidung nach zwanzig Jahren Ehe, die Kinder sind schon und aus dem Haus in ihrem Leben muss sich etwas ändern. Als der Bungalow verkauft ist, zieht sie in einen kleinen Ort in Niedersachsen auf einen Biohof. Für ein Jahr wird das kleine Tiny House ihr Zuhause.

So ein Neustart ist alles andere als einfach, das kleine Häuschen mit Edgar, dem Ofen den sie nicht warm bekommt, die Einsamkeit und nur noch ganz wenig zu besitzen. Die Eingewöhnung an ein Leben, welches nur noch aus wenigen Habseligkeiten besteht. Schon bald merkt sie, dass alles nicht so schön ist wie gedacht. Die geplante Reportage über die Reduktion wird in einem Jahr beendet sein und somit auch ihr Aufenthalt dort. Da gibt es aber auch einen guten Zusammenhalt in der Nachbarschaft, das kennt Ella so nicht. Und es gibt den Nachbarn Jakob, für den sie Gefühle hat. Schon bald führen beide eine innige Beziehung zueinander. Jakob hat ein Geheimnis und als Ella es entdeckt, steigt die Spannung an. Die Geschichte nimmt richtig Fahrt auf. Alles kommt zusammen, das schlimme Unwetter, das Geheimnis der Verlust wie wird Ella damit fertig? Wie kann es sein, dass ein Bart einen verhassten Menschen so anders aussehen lässt?

Ich finde Ella schon sehr mutig diesen Schritt gegangen zu sein. Mit 45 Jahren alles hinter sich zu lassen und sich auf das Nötigste zu reduzieren, also ich wäre dazu nicht bereit. Ich mochte Pia und ihr Leben im Bauwagen sehr gerne, die hat mir richtig gut gefallen. Menschen sind halt wichtiger als Dinge und Konsum. Theo und Margarethe so liebenswerte Charaktere.

Das Buch hat mich dann doch zum Nachdenken angeregt. Man kann doch so ein Dasein nur aufgeben, wenn es ein Ablaufdatum hat. Lange hatte ich den ungewöhnlichen Titel des Buches nicht so richtig verstanden, am Ende wurde ich dann gut aufgeklärt. Ein Plot, der mir noch länger im Gedächtnis bleiben wird. Die Autorin beschreibt das Reduzieren in ihrem Buch so gut, da möchte man annehmen, dass sie sich auch verkleinert hat. Ist nur eine Vermutung.

Das Buch hat mir sehr gefallen, der Schreibstil flüssig und kurzweilig. Ich hatte angenehme Lesestunden und vergebe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.09.2024

Im Warten sind wir wundervoll

Im Warten sind wir wundervoll
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Es ist das Jahr 1948 und einige War Brides wurden von den US Soldaten mit in ihre Heimat genommen. Wiederum andere einfach sitzengelassen. Als damals die Amerikaner in Deutschland einmarschierten hielten ...

Es ist das Jahr 1948 und einige War Brides wurden von den US Soldaten mit in ihre Heimat genommen. Wiederum andere einfach sitzengelassen. Als damals die Amerikaner in Deutschland einmarschierten hielten sie die Deutschen für ihren Feind. Luise Adler, das einundzwanzigjährige Mädchen mit den goldenen Haaren, hat noch nie versucht, ihr ganzes Leben in einen Koffer zu packen, geschweige denn zuvor einen Reisepass besessen. Sie kaufte ein One way Ticket und flog nach New York, um bei ihrem Verlobten Staff Sergeant Joe Hunter zu sein. Doch der erschien nicht am Flughafen Idlewild. Er konnte sein Versprechen nicht einhalten, das ging damals vielen War Bräuten so. Sie steht einsam und verlassen am Flughafen und macht sich bereit zu warten, solange es eben dauern würde. Dann kam die Presse, aber berühmt werden wollte Luise doch nicht.

Siebzig Jahre später im zweiten Handlungsstrang fliegt Luises Enkelin Elfie, die im gleichen Alter wie Luise war, nach New York um ihren deutschen Verlobten, der sich dort zu einem Auslandsstudium aufhält. Sie möchte ihn dort drüben heiraten. Im Flieger lernt sie einen Journalisten kennen, dem sie die Geschichte ihrer Großmutter nach und nach erzählt. Das es keine Liebe auf den ersten Blick war, dass es eher kompliziert war. Ein Besatzer und eine Deutsche im Frühling 1945 und ständig den Satz von Tante Frieda im Ohr. Besser die Amis als die Russen. Allerdings traten beide als neue Weltmächte auf. Ja und was erwartet Elfi wohl am New Yorker Flughafen? Ihr Verlobter war auch nicht da.

Mit Luise habe ich mitgefiebert, ich habe sie schnell ins Herz geschlossen. Ich hätte gerne auch etwas tiefer in sie hineingelesen. Ihre Frustration und Angstzustände darüber hätte ich gerne etwas mehr an Details gehabt. Ich kenne es ja aus der eigenen Familie, da meine Schwester auch einen GI heiratete. Die Kapitel sind kurz gehalten, aber ohne eine Betitelung nur mit Zahlen. Hier hätte man zumindest die Jahreszahl schreiben können, um einen besseren Überblick zu bekommen.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir jedoch ganz gut. Witz und Tempo wechselten sich ab. Ich lese gerne historische Bücher, die Geschichte hier berührte mein Herz. Es waren bedeutsame Einsichten deutscher Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg. Dazu zwei romantische Liebesgeschichten, die mir zu keiner Zeit abgeschmackt vorkamen. Luise in der Vergangenheit und Elfie in der Gegenwart mit emotionalen Passagen.

Ich empfehle das Buch gerne weiter, ich hatte angenehme Lesestunden. Das mit Stephen und Elfie habe ich kommen sehen, die Spannung zwischen ihnen konnte ich schon zu Beginn deutlich wahrnehmen. Manchmal muss man Umwege in der Liebe gehen wenn man ans Ziel kommen möchte.

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Veröffentlicht am 02.09.2024

Eine Liebeserklärung an die Glaskunst

Das Geheimnis der Glasmacherin
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Eine Reise durch die Jahrhunderte auf den Spuren einer unerschrockenen jungen Frau. Die Kapitel beginnen immer mit Zeitsprüngen, es ist bewundernswert, wie die Autorin mit dem Zeitgeschehen spielt. Dabei ...

Eine Reise durch die Jahrhunderte auf den Spuren einer unerschrockenen jungen Frau. Die Kapitel beginnen immer mit Zeitsprüngen, es ist bewundernswert, wie die Autorin mit dem Zeitgeschehen spielt. Dabei wird auch der erste Weltkrieg nicht ausgelassen. Mir kam es vor, als vergreisen die Einwohner Muranos anders als auf dem Festland.

Venedig, im Jahr 1468 trauert die Stadt um den tragischen Tod des Glas Virtuosen Lorenzo Rosso. Venedigs funkelnde Schätze sind seit Jahrhunderten das Glas der Nachbarinsel Murano. Das Buch ist eine einfallsreiche Geschichte über die Glaskunst über Jahrhunderte hinweg. Wir begleiten Orsola Rosso seit ihrer Kindheit bis ins hohe Alter. Sie hat zwar ihr Herz an die Glaskunst verloren, aber Mädchen war es damals verboten, mit Glas zu arbeiten. Es galt, Hingabe an die Familie und die anfallenden Arbeiten im Haus zu erledigen. Die Glasperlen fertigte Orsola zu Beginn nachts an, weil sie sonst die Arbeit in der Familie nicht schaffte. Kaufmann Klingenberg bestellte immer mehr dieser Perlen. Orsola genoss die einsamen Ausflüge nach Venedig, die ihr ein paar Stunden Freiheit schenkten. Sie verdiente ihr erstes eigenes Geld. Familie Rosso wird über Jahrhunderte hinweg von historischen Begebenheiten gesteuert. Die Pest brachte Tod und Not. Eine sündhafte verbotene Liebe, einen außergewöhnlich starken Mut und die Treue zur Familie. Orsola ist eine starke weibliche Persönlichkeit, die ihre Belastbarkeit trotz großer Verluste bravourös erträgt. Ihren Mut bewundere ich sehr. Auch Marco war ein bemerkenswerter Charakter.

Die Autorin hat ein wunderbares Buch geschrieben mit Liebe zur Glaskunst. Sie nahm mich als Leserin mit auf einen denkwürdigen Ausflug durch die Jahrhunderte bis in die Gegenwart. Sehr interessant, was man über Kultur und Handel alles erfährt. Dazu die malerische Szenerie der Schönheit Venedigs. Ich habe selbst Venedig schon zweimal besucht und auch Murano, wo ich den Glasmachern bei ihrer Arbeit zusehen konnte. Für mich ist dieses Buch ein Liebesbeweis an die künstlerischen Glaskunstwerke, die zwar sehr teuer sind, aber auch ewig halten. Ich war in der glücklichen Lage, ein handgefertigtes Glas aus Murano mitnehmen zu dürfen.

Wer gerne historische Roma liest, dem empfehle ich das Buch sehr gerne weiter. Die Einstreuung der vielen italienischen Ausdrücke hätte man auch übersetzen können. Das Cover gefällt mir sehr gut mit der Gondel Romantik. Der Farbschnitt wertet das Buch auf.

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Veröffentlicht am 31.03.2024

Es gibt sie wirklich , die Kraft von oben

Kraft von oben
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ch war sehr neugierig auf dieses Buch, dessen Autor ich zuvor nicht kannte. Durch die Info im Buch erfuhr ich dann, dass er zu den bekanntesten christlichen Autoren Amerikas zählt. Der Buchtitel ”Kraft ...

ch war sehr neugierig auf dieses Buch, dessen Autor ich zuvor nicht kannte. Durch die Info im Buch erfuhr ich dann, dass er zu den bekanntesten christlichen Autoren Amerikas zählt. Der Buchtitel ”Kraft von oben ” klang für mich so vielversprechend, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Das Leben fordert uns heute mehr denn je. Sind wir müde und ausgebrannt oder nur unzufrieden mit unserem geistlichen Leben? Hilfe von oben, gibt es die? Wird Gott durch den Heiligen Geist uns auf den richtigen Weg bringen? Wir kennen Gott und Jesus, aber der Gegenwart des heiligen Geistes sind wir uns nicht immer bewusst.
Gottes Sohn bezeichnet ihn als den Parakletos, was so viel wie Ratgeber bedeutet.

In diesem Buch geht es um Theologie der Dreifaltigkeit und was der heilige Geist auf die Erde bringt. Man erfährt so viel über ihn und welche Position er im Leben der gläubigen Menschen spielt. Max Lucado erzählt davon in vielen unterschiedlichen Geschichten und auch aus seinem Leben und wirken als Pastor. Dabei benutzt er auch viele Bibelverse. Ich muss gestehen, die Bibel habe ich nur in der Schule gelesen, deshalb kannte ich die meisten auch nicht. Im Grunde haben doch viele Christen auch ihre Probleme, sei es der Glaube oder das nicht mehr glauben zu wollen. Viele Antworten darauf findet man in dieser Lektüre, wobei der Autor auch eine Prise Humor einbringt und immer positiv bleibt. Es lohnt sich manchmal sogar Notizen zu machen, um daran erinnert zu werden, dass man Hilfe von oben hat. Das Kapitel mit dem Gespräch seines Freundes zeigte doch deutlich, wie sehr der heilige Geist hilft.

In einem leichten Schreibstil mit klaren und verständlichen Worten hat Max Lucado dieses Buch geschrieben. Wenn jemand schwere Zeiten durchlebt, dem kann es an vielen Stellen helfen. Eine eindrucksvolle Lektüre, die ich gerne weiterempfehle.

Am Ende gibt es noch anregende Fragen, um den Inhalt besser zu verstehen.

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