Mitreißende Graphic Novel einer Familientragödie im kommunistischen China
Das Buch „Briefe aus Taipeh“ des chinesischen Autors Fish Wu ist eine sogenannte Graphic Novel, also ein Roman oder eine Geschichte in Form von kommentierten Zeichnungen.
Dies erleichtert den Zugang zum ...
Das Buch „Briefe aus Taipeh“ des chinesischen Autors Fish Wu ist eine sogenannte Graphic Novel, also ein Roman oder eine Geschichte in Form von kommentierten Zeichnungen.
Dies erleichtert den Zugang zum asiatischen Kulturkreis und zur Erzählung enorm.
Das großformatige Buch im Format 30 x 21,5 cm mit einer wunderschön gestalteten kolorierten Zeichnung des Autors auf der Vorderseite und bringt über ein Kilo auf die Waage.
Die Geschichte wird auf 172 Seiten erzählt und ist mit einem Nachwort versehen. Das Buch ist aber doppelt so dick, da die Geschichte im chinesischen Original im gleichen Band eingebunden ist.
Fish Wu erzählt in knapp kommentierten Zeichnungen die Geschichte seiner Familie beginnend mit dem Schicksal des Urgroßvaters, eines Privatlehrers, der im Zuge der Landreform von den Kommunisten enteignet und geschlagen wurde. Seinem Bruder gelang die Flucht nach Taiwan.
Sehr nah und mitreißend wird das Schicksal der Familie, vor allem der Großeltern geschildert.
Die Großmutter kann ihm noch rechtzeitig alles schildern, bevor Alzheimer sich ihrer Erinnerungen bemächtigt.
Das Buch lebt vom zeichnerischen Talent und dem Einfühlungsvermögen von Fish Wu.
Neben den rein erzählenden Zeichnungen werden den Lesenden auch einige Doppelseiten zeichnerischer Illustration geschenkt.
Alle Zeichnungen sind in schwarz-weiß ausgeführt und bis auf das Cover nicht koloriert.
Ich gebe diesem Buch 5 Sterne, denn es ist sowohl eine großartige zeichnerische Leistung, als auch eine spannend und anschaulich erzählte Familiengeschichte mit vielen historischen Informationen aus dem Leben der einfachen Leute.