weniger wäre mehr gewesen
Mein Name ist BarbraAls Bewunderer von Barbra Streisand habe ich mich sehr auf die von ihr verfassten Memoiren gefreut. Die Seitenanzahl ist schon eine Herausforderung und ich bin froh ein E-Book Exemplar bekommen zu haben.
Die ...
Als Bewunderer von Barbra Streisand habe ich mich sehr auf die von ihr verfassten Memoiren gefreut. Die Seitenanzahl ist schon eine Herausforderung und ich bin froh ein E-Book Exemplar bekommen zu haben.
Die ersten Kapitel waren interessant und haben mir einen Einblick in das Leben der für mich Ausnahmekünstlerin gegeben. Ihre Kindheit in Brooklyn und das Verhältnis zu ihrer Mutter. Sie wurde von ihrer Mutter nie als die wahr genommen, die sie sein wollte und wurde: Nämlich eine Schauspielerin-keine Sängerin. Sie bekam von ihr immer nur negative Kommentare: Du bist nicht schön-Du wirst nichts erreichen!
Danach verliert sie sich leider in detaillierte Beschreibungen ihrer Garderobe (welches Kleid mit welchem Gürtel wann...) und Gespräche werden in bis ins Kleinste seziert. Dies hat mich nach einer Weile sehr ermüdet, ebenso gelangweilt. Ganz zu schweigen von den oberflächlichen Beschreibungen ihrer Männer und unzähligen Affären. In diesem Bereich hätte ich mir mehr Menschlichkeit und Empathie in ihrer Erzählung gewünscht.
Nach ihrem Auftritt in Deutschland, der für normal verdienende Menschen nicht bezahlbar war, hatte sich mein Bild von Frau Streisand schon etwas geändert. Nachdem ich hier nun erfahren habe, dass sie nur aufgetreten ist, um sich ein Bild kaufen zu können, hat sich dieses Bild noch mehr verfestigt.
Sie schafft es in ihrer Biografie immer wieder subtil darauf hinzuweisen, wie klug, wie intelligent und besonders sie ist. Für mich stellt sich immer mehr heraus, dass Frau Streisand ein absoluter Kontrollmensch ist, und sie, um Konflikten aus dem Weg zu gehen, letztendlich auch Regisseurin wurde.
Mich lässt das Buch ambivalent zurück. Hier beschreibt eine ohne Frage Ausnahmekünstlerin ihr Leben, verliert sich dabei allerdings zu sehr im Detail . Das Buch hätte gut und gerne um 300 Seiten gekürzt werden können. Ein bisschen mehr wirklich privates hätte mich auch gefreut.
Für echte Fans wahrscheinlich ein Genuss.