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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2024

Schweizerkind

Allianz der Heimatlosen
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Allianz der Heimatlosen ist ein ansprechendes, gut gemachtes Buch.
Über Erika und Klaus Mann wurde bereits sehr viel geschrieben. Deswegen ist die heute fast vergessene Annemarie Schwarzenbach die interessante ...

Allianz der Heimatlosen ist ein ansprechendes, gut gemachtes Buch.
Über Erika und Klaus Mann wurde bereits sehr viel geschrieben. Deswegen ist die heute fast vergessene Annemarie Schwarzenbach die interessante Figur des Buches. Sie war eine Schweizer Schriftstellerin.
Sie war mit Klaus und Erika befreundet und ebenso queer wie diese beiden.
In Erika war sie verliebt, nannte sie älterer Bruder.
Leider starb Annemarie Schwarzenbsch durch Unfall jung. Ihr Briefwechsel mit den Manns wurde grösstenteils verbrannt, darunter auch Briefe von Thomas Mann. Das ist sehr bedauerlich. Umso verdienstvoller vom Autor Armin Strohmeyer hier nun doch ein Bild von ihr zu schaffen.
Das Buch bildet Annemarie als sensible Person zwischen den sehr selbstbewussten "Mann-Twins" ab.

Mich hat das Buch animiert, einen Roman von Annemarie Schwarzenbach zu bestellen.

Einige eindrucksvolle schwarzweiss-Fotos ergänzen das Buch.

Veröffentlicht am 15.09.2024

Ruhiges Buch

Bei den Minderen Brüdern
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Es ist im Prinzip ein Internatsroman. Das hat eine lange Tradition und wenn man das heute noch wagt, sollte man eigentlich etwas besonderes hinzufügen. Bei den Minderen Brüdern ist aber ein ruhiger Roman, ...

Es ist im Prinzip ein Internatsroman. Das hat eine lange Tradition und wenn man das heute noch wagt, sollte man eigentlich etwas besonderes hinzufügen. Bei den Minderen Brüdern ist aber ein ruhiger Roman, verhalten erzählt. Und ganz aus der Perspektive des Protagonisten.
Seine Liebe zur Musik und seine Beziehung zu seiner Freundin Rebecca sind recht ansprechend erzählt. Die ruhige Erzählweise ist Stärke und Schwäche des nicht unbedingt spannenden Romans. Aber man muss es nicht unbedingt bereuen, diesen Roman gelesen zu haben.

Veröffentlicht am 14.09.2024

Country Noir

Rauer Himmel
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Das Buch lebt mehr von den Beschreibungen der Menschen und Landschaft als von einer Handlung. Mann kann sich die schweigsamen Männer visuell gut vorstellen. Es entsteht schnell eine Atmosphäre, die auch ...

Das Buch lebt mehr von den Beschreibungen der Menschen und Landschaft als von einer Handlung. Mann kann sich die schweigsamen Männer visuell gut vorstellen. Es entsteht schnell eine Atmosphäre, die auch dem langsamen Erzähltempo geschuldet ist und getrost dem Genre Country Noir zugeschlagen werden kann.
Zwar gibt es keinen direkten Spannungsbogen, aber es liegt etwas in der Luft. Das spürt man kontinuierlich. Das ist schon sehr gut gemacht.

Veröffentlicht am 14.09.2024

Ein desillusionierendes Buch

Dorf ohne Franz
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Ein desillusionierendes Buch.
Die Icherzählerin zeigt ihre Rolle in einer dörflichen, ländlichen Umgebung. Für sie gibt es keine Anerkennung oder Zuneigung innerhalb der Familie.
Der titelgebende Franz ...

Ein desillusionierendes Buch.
Die Icherzählerin zeigt ihre Rolle in einer dörflichen, ländlichen Umgebung. Für sie gibt es keine Anerkennung oder Zuneigung innerhalb der Familie.
Der titelgebende Franz ist der einzige, der aus seiner Rolle ausbricht und dafür Freiheit erlangt.
Doch dann kommt der Tag, als auch Maria aus ihren Alltag flüchtet

Der Roman ist für meinen Geschmack ein wenig zu gleichförmig erzählt.
Aber man muss das Buch für seine Schärfe und Klarheit bewundern.
So wird es ein bemerkenswerter Antiheimat- und Antifamilienroman!

Veröffentlicht am 12.09.2024

Das Werk eines großen Meisters

Daniel Kehlmann über Leo Perutz
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Daniel Kehlmann über Leo Perutz ist wieder einmal ein Buch aus der Reihe Bücher meines Lebens.
Der Schriftsteller Leo Perutz ist etwas für Kenner und auch ein ewiger Geheimtipp, aber ist nicht vergessen. ...

Daniel Kehlmann über Leo Perutz ist wieder einmal ein Buch aus der Reihe Bücher meines Lebens.
Der Schriftsteller Leo Perutz ist etwas für Kenner und auch ein ewiger Geheimtipp, aber ist nicht vergessen. Auch weil sein Werk überwiegend noch aufgelegt wird.
Daniel Kehlmann schreibt wie gewohnt sorgfältig und angemessen.
Über Leo Perutz als Mensch gibt es nicht viel zu sagen, da der Autor immer sehr zurückhaltend war. Deshalb steht hier sein Werk im Vordergrund.
Am meisten geht Kehlmann auf Perutz Meisterwerk Nachts unter der steinernen Brücke ein. Er arbeitet heraus wie komplex der Text ist, der aus mehreren Erzählungen besteht, die aber doch miteinander verbunden sind.
Nicht auf alle Perutz-Romane wird in diesem Buch eingegangen. Dafür fehlte es an Raum. Dennoch hat Kehlmann Perutz Qualitäten gut herausgearbeitet.