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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2024

Krimi mit dörflichem Charme

Der Mörder ist immer der Esel. Stella Honeycut ermittelt
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Eigentlich wollte Stella schon wieder zurück nach Australien, aber dann ist sie doch im Dorf der Esel hängen geblieben, wo sich angeblich Agatha Christie einmal aufgehalten hat und diese Nachforschungen ...

Eigentlich wollte Stella schon wieder zurück nach Australien, aber dann ist sie doch im Dorf der Esel hängen geblieben, wo sich angeblich Agatha Christie einmal aufgehalten hat und diese Nachforschungen möchte sie noch weiter betreiben. Allerdings ist das nicht der einzige Grund, denn ihr gefällt es bei ihrer Tante im Dorf der Esel. Und in Audrey hat sie eine gute Freundin gefunden. Und dann sind da noch die ganzen Esel, die den Charme des Dorfes ausmachen. Auch eine Eselskulptur spielt hier eine große Rolle. Sie stellt Merlin dar, angeblich der Esel von König Artus. Und soll nach der Restaurierung feierlich eingeweiht werden. Dazu hat sich auch ein aus dem Fernsehen bekannter Historiker angemeldet, aber am Tag der Feier wird der Dorffiesling tot unter der Statue gefunden und es sieht nach Mord aus. Stella wird ihren Ruf als Detektivin nicht los und ermittelt.
Ein amüsanter, leicht-lockerer Cosy-Crime mit viel britischem Flair und Dorfcharme, der mir gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 09.10.2024

Die Wächterfamilien

Jewel & Blade, Band 1: Die Wächter von Knightsbridge (Knisternde New-Adult-Romantasy von der SPIEGEL-Bestseller-Autorin von "Silver & Poison")
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Nach Silver & Poison war ich neugierig auf dieses neue Buch von Anne Lück.
Die Protagonistin Harper lebt in Liverpool mit ihrer Mutter und ihrer Schwester zusammen. Direkt unter ihrer befindet sich die ...

Nach Silver & Poison war ich neugierig auf dieses neue Buch von Anne Lück.
Die Protagonistin Harper lebt in Liverpool mit ihrer Mutter und ihrer Schwester zusammen. Direkt unter ihrer befindet sich die Wohnung von Harpers bester Freundin Willow und unten im Haus ist der Goldschmiedeladen von Harpers Mutter, in dem sie immer mehr mitarbeitet.
Eines Tages soll sie einen außergewöhnlichen Ring säubern und untersuchen und da bekommt sie eine Vision von König Artus im Kampf gegen Morgane. Was soll das sein? Schon bald erfährt sie mehr, denn ihre Familie gehört zu den sogenannten Wächterfamilien, die von den ehemaligen Rittern der Tafelrunde abstammen und jede Familie bzw. immer nur ein Erbe kann eine andere Art von Magie beherrschen. Aber das ist Harper eigentlich ziemlich egal, denn sie geht nur nach London mit, um herauszufinden, warum ihr Vater sie vor so vielen Jahren verlassen hat.
Aber in London erwartet sie viel Neues.
Ein flüssiger Schreibstil und eine interessante Geschichte, die sich nach und nach entfaltet. Und eine ungewöhnliche Art des Artus-Mythos'.

Veröffentlicht am 09.10.2024

Crucible-Spiele

The Games Gods Play – Schattenverführt
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Fantasy, in der die griechische Mythologie in unterschiedlichen Formen in ein Romangeschehen eingefügt wird, gibt es nun wirklich in den letzten Jahren sehr viele - und die Ergebnisse fallen recht unterschiedlich ...

Fantasy, in der die griechische Mythologie in unterschiedlichen Formen in ein Romangeschehen eingefügt wird, gibt es nun wirklich in den letzten Jahren sehr viele - und die Ergebnisse fallen recht unterschiedlich aus. Aber da mich die griechische Mythologie schon lange fasziniert, habe ich mich sehr auf diesen dicken Fantasyroman gefreut - und bin nicht enttäuscht worden.
Die griechischen Götter spielen gerne und das wird auch hier eingebracht. Alle hundert Jahre finden die Crucible-Spiele statt und jeder Gott und jede Göttin wählt einen Champion oder eine Championesse aus, der oder die für sich in die Spiele einsteigen soll. Der Gewinner wird dann zum Anführer der Götter.
Lyra, die Protagonistin des Buches, wird von Hades zum Champion erwählt. Der Gott der Unterwelt hat noch nie zuvor an diesen Spielen teilgenommen - welche Motivation steckt dahinter? Und warum wurde wohl ausgerechnet Lyra ausgewählt?
Die Protagonistin hat mir gut gefallen, weil sie sich traut, den Mund aufzumachen, tough, aber auch hilfsbereit ist - was ihr leider oft zum Verhängnis wird.
Ich mochte den Schlagabtausch zwischen ihr und Hades sehr. Ein Highlight war Cerberus.
Eine gute Unterhaltung mit einem Mix aus der antiken Mythologie, die in die moderne Zeit verlegt wurde.

Veröffentlicht am 14.09.2024

Graz am Ende des 19. Jahrhunderts

Die Mur schweigt
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Ich kenne die ersten beiden Bände der Reihe nicht, aber das hat mein Lesevergnügen keinesfalls gemindert.
Schon der Prolog beginnt spannend und rätselhaft. Die eigentliche Handlung spielt sechs Jahre später ...

Ich kenne die ersten beiden Bände der Reihe nicht, aber das hat mein Lesevergnügen keinesfalls gemindert.
Schon der Prolog beginnt spannend und rätselhaft. Die eigentliche Handlung spielt sechs Jahre später im Jahr 1883.
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive der selbstbewussten Ida, die ihr Geld als Hauslehrerin und Gesellschafterin verdient und stolz auf ihre Unabhängigkeit ist. Was am Ende des 19. Jahrhunderts für alleinstehende Frauen gar nicht so einfach war. Sie gibt unter
Anderem den beiden jungen Damen der Familie Mandelsüß Klavierunterricht, aber die beiden haben ganz andere Dinge im Kopf, unter Anderem die Liebschaft des Hausmädchens. Dann gibt es noch die beiden alten Damen, die zusammen wohnen und Ida immer wieder klar machen, dass sie keinen Mann im Leben braucht - sehr erfrischend, die Stellen mit diesen beiden.
Die zweite Perspektive ist die von Wilhelm, einst war er beim Militär, dann wurde er strafversetzt zur Polizei und macht jetzt einen sogenannten Chargenkursus, um eine höhere Position anzustreben. Wilhelm ist etwas linkisch, von großer Statur und sehr verliebt in Ida, vor deren Wissen er aber großen Respekt hat.
Es kommt zu einer Reihe von Todesfällen, die irgendwie miteinander in Verbindung stehen, aber vor allem große Fragen aufwerfen.
Mir hat dieser historische Kriminalroman gut gefallen und auch die Beschreibungen des Lebens in Graz am Ende des 19. Jahrhunderts, die immer wieder einfließen, waren gerade richtig von der Menge.
Ich würde gerne weitere Fälle dieses interessanten Ermittlerduos lesen (nun ja, eigentlich ein Trio, aber das würde zu sehr spoilern).

Veröffentlicht am 14.09.2024

Tolle Dystopie

Skyhunter – A Silent Fall
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Talin ist ein Striker. Striker arbeiten immer im Team zusammen und sind die tödlichste Waffe, die Mara hat, um gegen die Föderation zu kämpfen. Die Föderation hat bis auf Mara bereits alle anderen Länder ...

Talin ist ein Striker. Striker arbeiten immer im Team zusammen und sind die tödlichste Waffe, die Mara hat, um gegen die Föderation zu kämpfen. Die Föderation hat bis auf Mara bereits alle anderen Länder erobert. Talin ist als Kind mit ihrer Mutter aus Basea geflüchtet. Ihre Mutter darf jedoch nicht im geschützten, inneren Ring von Newage leben.
Eines Tages lässt sich ein karensischer Soldat fangen, der eigentlich nur den Tod herbeiwünscht, doch Talin rettet ihn. Als Strafe muss sie Red nun als Partner nehmen und das kann gefährlich sein. Denn Red ist ein Skyhunter mit großen Kräften und einer Besonderheit, die ich hier nicht verraten möchte.
Marie Lu hat eine faszinierende, gefährliche Welt entworfen, die permanent am Rand des Krieges ist und in der es viele Unterschiede in der Gesellschaft gibt. Aber auch eine Geschichte, in der es um Freundschaft und um Vertrauen geht.
Eine Gesellschaft, die im Vergleich zu den vorhergehenden Generationen eher rückständig ist; von der sogenannten Zivilisation des Ersten Volkes zeugen viele Stahlkonstruktionen und Überreste; die Menschen von Mara scheinen in einer Art Gesellschaft zu leben wie zu Beginn oder kurz vor der Industrialisierung.
Aufsehenerregend und mit vielen unvorhergesehenen Entwicklungen mit einem tollen Spannungsbogen.
Nach dem Ende bin ich sehr gespannt auf die Fortsetzung.