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Veröffentlicht am 11.09.2024

Der 2. Teil einer Tetralogie von Liebe und Freundschaft inmitten des englischen Adels

Die Wallflowers - Lillian & Marcus
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Ich hoffte, dass der Teil genauso romantisch und leidenschaftlich weitergeht, wie der erste. Diese Erwartung wurde sogar übertroffen, denn ich fand diesen Teil ein kleines bisschen bessern als den Teil ...

Ich hoffte, dass der Teil genauso romantisch und leidenschaftlich weitergeht, wie der erste. Diese Erwartung wurde sogar übertroffen, denn ich fand diesen Teil ein kleines bisschen bessern als den Teil davor.

Lillian Bowman und Marcus Westcliff kennen sich bereits aus Teil 1 und schnell ist klar, dass die beiden, obwohl sie es vehement leugnen, die deutliche Anziehung, die zwischen ihnen besteht, spüren und sich dieser nicht entziehen können. Das Buch erzählt die Geschichte der Amerikanerin Lillian und dem Adligen Lord Westcliff, die sich beide charakterlich wirklich sehr ähnlich sind und wie sie einander lieben lernen.

Man darf keine all zu abstrakte Handlung erwarten. Es ist und bleibt eine simple Liebesgeschichte in historischem Kontext. Dennoch strotzt die Handlung von Romantik und Leidenschaft. Einen gewissen Spannungsbogen gibt es ebenfalls.

Die Geschichte wird aus der allwissenden Erzählperspektive, mit Hauptaugenmerk auf Lillian und Marcus, geschildert. Der Schreibstil ist insgesamt sehr gut zu lesen und man fliegt schnell über die Seiten.

Das Buch kann man weiterempfehlen, wenn man nach einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte sucht. Allerdings halten sich Spannung und unerwartete Wendungen in Grenzen.

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Veröffentlicht am 11.09.2024

Ein Krimi der besonderen Art

Schnee, der auf Zedern fällt
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Nachdem ich den Einband sowie den Klapptext gelesen hatte, dachte ich zunächst: Oh, ein klassischer Krimi. In der Hauptrolle: Ein Inselreporter, der sich berufen fühlt, den Mord aufzuklären. Ich war ehrlich ...

Nachdem ich den Einband sowie den Klapptext gelesen hatte, dachte ich zunächst: Oh, ein klassischer Krimi. In der Hauptrolle: Ein Inselreporter, der sich berufen fühlt, den Mord aufzuklären. Ich war ehrlich gesagt nicht sonderlich neugierig, da es jedoch ein Geschenk von einem mir geliebten Menschen war, wollte ich dem Buch gerne eine Chance geben und begann es zu lesen.

Die Handlung lässt sich grob zusammenfassen. Ein Mordprozess auf einer Insel im tiefsten Winter, mit einem aus einer japanischen Einwandererfamilie stammenden jungen Mann als Angeklagten und einem Inselbewohner als Mordopfer. Im Zentrum steht die Aufklärung des Mordes, jedoch ist die Art und Weise der Erzählung und Mordaufklärung kein bisschen mit einem „Klassischen Krimi“ zu vergleichen. Im Gegenteil.

Direkt zu Beginn des Buches wird der Leser in den beginnenden Mordprozess eingeführt. Der Mordprozess endet mit dem Ende des Buches. Insgesamt ist die Handlung sehr schlüssig und verständlich ausgedrückt. Der Inhalt wirkt für die Zeit, in der der Roman spielt, passend.

Der Autor hat ein unbeschreibliches Talent dafür, die einzelnen Charaktere bildhaft zu beschreiben. Insgesamt sind sehr viele Charaktere Bestandteil der Handlung, jedoch braucht man als Leser nicht in Panik geraten, dass man sich diese alle merken muss. Die Personen mit Relevanz für die Handlung werden eindeutig hervorgehen. Am Besten gelungen ist der Charakter des Pflichtverteidigers, man sieht ihn ganz eindeutig vor sich, wie er durch den Gerichtssaal schreitet und seinen Job erledigt.

Insgesamt sind alle Charaktere glaubwürdig erschaffen. Ihre Handlungen sind jeweils sehr gut nachvollziehbar.

Die Geschichte wird aus der allwissenden Erzählperspektive geschildert. Die Charaktere, welche hierbei im Zentrum der Handlung stehen, werden in verschiedener Reihenfolge beschrieben. Auch zur Vergangenheit der einzelnen Personen kann man viel erfahren. Dies hat natürlich auch unmittelbar Relevanz für die weitere Handlung.

Zudem sind diverse Begriffe aus dem Fischer-Jargon verwendet. Hierfür findet der interessierte Leser am Ende des Buches ein kurzes Glossar zur Lachsfischerei. Dies ist jedoch für den Handlungsverlauf eher zweitrangig.

Wie bereits erwähnt, sind die Charaktere insgesamt sehr gut beschrieben. Zudem hat der Autor auch ein Talent, ohne aufdringlich zu wirken, Szenen und Orte der Handlung vor dem geistigen Auge zu erschaffen. Man verschlingt Zeile für Zeile des Buches, fühlt die Kälte des draußen umherwehenden Schnees und die trockene Hitze der Heizkörper im Verhandlungssaal. Sprachlich eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe.

Abschließend lässt sich sagen, dass es sich um einen wirklich schönen Kriminalroman handelt, der nichts mit einem stereotypischen Ermittler bzw. Tatverdächtigen bzw. Mordopfer zu tun hat. Meine Erwartungen waren zu Beginn eher gedämpft, jedoch wurde ich schnell eines Besseren belehrt. Der Autor schafft es durch sprachliche Raffinesse, die Gegenwart und Vergangenheit der für die Handlung relevanten Charaktere gleichermaßen interessant zu gestalten.

Das Buch würde ich auf jeden Fall weiterempfehlen, für alle, die sich nach einem spannenden, aber nicht nervenaufreibenden, bildhaften Roman sehnen. Insbesondere für kalte Tage im Winter geeignet.

Auch würde ich es als Buch klassifizieren, dass man auf jeden Fall ein zweites Mal in seinem Leben lesen wird.

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Veröffentlicht am 11.09.2024

Eindrucksvolle Geschichte, die gesellschaftliche Grenzen gerne überschreitet

Die Alchimistin
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Eine wirklich eindrucksvolle Geschichte. Es spielt im späten 19. sowie frühen 20. Jahrhundert. Ab dem ersten Kapitel kann und will man es nicht mehr weglegen.

Das Buch handelt von einem Mädchen, Aura, ...

Eine wirklich eindrucksvolle Geschichte. Es spielt im späten 19. sowie frühen 20. Jahrhundert. Ab dem ersten Kapitel kann und will man es nicht mehr weglegen.

Das Buch handelt von einem Mädchen, Aura, welches Stück für Stück die Geheimnisse ihrer Familie lüftet. Dabei gerät sie in ein Abenteuer zwischen Leben und Tod, wobei im Zentrum der Begierde stets die Unsterblichkeit und deren erreichen steht.

Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und insgesamt glaubwürdig erschaffen. Ihre Handlungen sind jeweils sehr gut nachvollziehbar. Auch ist interessant zu beobachten, welche Entwicklung die einzelnen Charaktere vollziehen und an ihren Herausforderungen wachsen.

Die Geschichte wird aus der allwissenden Erzählperspektive geschildert. Dabei wird jedoch vorrangig die Perspektive der Aura Institoris bzw. des Christophers bzw. des Gillians beschrieben. Der Schreibstil ist insgesamt gut zu lesen und befindet sich auf einem leicht überdurchschnittlichen Niveau.

Abschließend lässt sich sagen, dass es sich um eine fesselnde Geschichte handelt. Von Kapitel zu Kapitel wird es schwerer, das Lesen zu unterbrechen.

Das Buch würde ich auf jeden Fall weiterempfehlen, für alle, die sich nach einer spannenden Fantasy-Reise sehen, bei der die Geschichte vom Stein der Weisen bzw. vom Erlangen der Unsterblichkeit auf alchemistischen Grundlagen neu erzählt wird.

Auch würde ich es als Buch klassifizieren, dass man auf jeden Fall ein zweites Mal in seinem Leben lesen wird.

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Veröffentlicht am 14.09.2024

Torstraße 94 - ein Nachbar auf Mission

Torstraße 94
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Die Idee, ein Buch über eine Mietergemeinschaft zu erstellen, die alle im selben Haus gewohnt haben, fand ich klasse. Dennoch war hier bei der Umsetzung der Idee alles möglich. Umso mehr freue ich mich, ...

Die Idee, ein Buch über eine Mietergemeinschaft zu erstellen, die alle im selben Haus gewohnt haben, fand ich klasse. Dennoch war hier bei der Umsetzung der Idee alles möglich. Umso mehr freue ich mich, dass der Autor das alles sehr spannend und unterhaltsam gestaltet hat.

Der Autor erzählt im Buch die Geschichten seiner Nachbarn. Wobei Nachbarn als Begriff hier etwas weiter gefasst wird, da es sich auch um Menschen handelt, die nie zeitgleich, aber zumindest doch irgendwann mal zusammen im Mehrfamilienhaus der titelgebenden Torstraße 94 gewohnt haben. Schön finde ich dabei, dass der Autor sehr menschennah berichtet. Die Geschichten werden in einer angenehmen Länge dargestellt, sie greifen sogar teilweise ineinander. Gleichzeitigweiß der Autor elegant Verbindungen unter den Nachbarn herzustellen.

Dabei hätten für mich die Geschichten auch doppelt so lang sein können. Das ist auch schon mein einziger Kritikpunkt, dass der ein oder anderen Erzählung ein wenig mehr Tiefe und Ausführlichkeit gut gestanden hätte. Aber alles in allem wurden die Geschichten spannend und auf den Punkt gut zusammengestellt. Langeweile kam definitiv nicht auf.

Die Geschichte wird aus der Ich-Erzählperspektive geschildert. Der Autor agiert dabei als er selbst.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Recherchearbeit sich wirklich gelohnt hat. Es liest sich schnell und flüssig, ist interessant und mit zahlreichen Bildern anschaulich gestaltet und man kann es tatsächlich nur schwer wieder aus der Hand legen.

Das Buch würde ich auf jeden Fall weiterempfehlen, für alle, die ebenfalls ein gewisses Interesse für die Buchidee, vielleicht sogar einen Berliner Background haben.

Auch würde ich es als Buch klassifizieren, dass man auf jeden Fall ein zweites Mal in seinem Leben lesen kann.

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Veröffentlicht am 11.09.2024

Der Blick reicht weit zurück von hier – und geht tiefer als man glaubt

Der Blick reicht weit zurück von hier
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Die Geschichte handelt von Josef, einem Jungen, der, in etwas ungewöhnlichen Familienverhältnissen, bei seinen Großeltern in Thorn an der Weichsel aufwächst. Josef ist 1929 zur Zeit der Weltwirtschaftskrise ...

Die Geschichte handelt von Josef, einem Jungen, der, in etwas ungewöhnlichen Familienverhältnissen, bei seinen Großeltern in Thorn an der Weichsel aufwächst. Josef ist 1929 zur Zeit der Weltwirtschaftskrise geboren. Das Buch erzählt seine Geschichte bis zu seinem Tod 91 Jahre später. Dabei werden die Jahre bis zu seinem 25. Lebensjahr noch mit recht detaillierten Geschichtsabschnitten dargestellt, danach erhalten wir Leser eine Kurzfassung über ausgewählte Haltepunkte auf seinem Lebensweg.

Das Buch beruht zu einem Großteil auf wahren Begebenheiten, die im Roman natürlich auch fiktionalisiert wurden, ebenso wie die handelnden Personen – wie man am Ende des Buches lesen kann.

Das Buch erzählt eine sehr emotionale und bewegende Geschichte auf eine eher nüchterne Weise. Sprachlich ist das Buch aus der Allwissenden-Erzählperspektive von Josef geschrieben. Ich persönlich fand das sprachlich wirklich sehr angenehm zu lesen. Zudem war es sehr schön und erfrischend, dass die einzelnen, auch tragischen Szenen stilistisch nicht unnötig aufgebauscht wurden, sondern das Erlebte und der Umgang damit bzw. den Einfluss auf den Protagonisten im Vordergrund standen. Insbesondere bei tragischen und emotional bewegenden Szenen hat der Autor sehr viel Feingefühl gezeigt. Die Charaktere, die im Buch auftreten, entstehen sehr bildhaft vor dem inneren Auge.

Die Kunst, die Musik und auch die Fotografie spielen im Leben von Josef eine besondere Rolle. Der Handlungsstrang ist interessant und lesenswert gestaltet, von der ersten bis zur letzten Seite. Es werden diverse, traurig bis wundervoll, in jedem Fall bewegende Geschichten von Menschen erzählt, ihre Schicksale geteilt, mit all ihren Facetten. Von mir aus hätte das Buch auch doppelt so lang mit noch mehr Geschichten von Josef sein können.

Das Buch würde ich auf jeden Fall weiterempfehlen, da das Buch einem einen Einblick in die damalige Zeit gibt und Josefs Geschichte stellvertretend für eine ganze Generation steht.

Auch würde ich es als Buch klassifizieren, dass man auf jeden Fall ein zweites Mal in seinem Leben lesen wird.

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