Anders als erwartet – besser!
Die Leute von Nr. 37Man grüßt, sich man kennt sich, weiß nichts groß über seine Nachbarn, ist sich aber einig, dass man im Großen und Ganzen miteinander klar kommt und das „Wohlfühlklima“ stimmt. Bis, ja bis eine muslimische ...
Man grüßt, sich man kennt sich, weiß nichts groß über seine Nachbarn, ist sich aber einig, dass man im Großen und Ganzen miteinander klar kommt und das „Wohlfühlklima“ stimmt. Bis, ja bis eine muslimische Familie eine Wohnung in dem Mehrfamilienhaus erwirbt. Schon Wochen zuvor beginnt ein Teil der Bewohner Sturm zu laufen, den Verfall des Abendlandes und vor allem des Immobilienwerts anzuprangern. Man wird hinter die Türen der unterschiedlichen Wohnungen mitgenommen, erfährt was sich hinter den einzelnen Wohnungsmauern vorgeht, wie die Bewohner zu dem geworden sind, was sie heute sind, ohne dass die Geschichte je wertend oder urteilend wird. Das Haus, die Stadt, das Land werden vom aufkeimenden und schließlich offen zur Schau getragenen Fremdenhass gespalten, man sieht sich mit anderen Augen im Positiven wie im Negativen. Die Autorin schafft dies in einem unterhaltenden Schreibstil und ohne Wertung zu Papier zu bringen. Schön!