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Veröffentlicht am 03.10.2024

Tolle Illustrationen, Geschichte ein bisschen hopplahopp und zusammenhanglos

Hasen rasen mit dem Schlitten
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Meine Inhaltsangabe:
Die Wichtel haben sich an Süßkram überfressen und sind nicht in der Lage, zusammen mit dem Weihnachtsmann die Geschenke zu den Kindern zu bringen. Also springt die verrückte Hasenbande ...

Meine Inhaltsangabe:
Die Wichtel haben sich an Süßkram überfressen und sind nicht in der Lage, zusammen mit dem Weihnachtsmann die Geschenke zu den Kindern zu bringen. Also springt die verrückte Hasenbande ein und sorgt so für ein sehr chaotisches, schräges Gechenkeverteilen.

Mein Eindruck:
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut und auch die Illustrationen innen sind richtig super! Die Gesichter der Hasen, ihre Mimik, einfach zu köstlich! Bunt, voll, überbordend, verrückt und schräg. Es gibt also ordentlich was zu sehen und entdecken auf den Bildern. Der gereimte Text ist hier eher nebensächlich, pro Seite ca. 1-2 kurze Sätze in großer, deutlicher Schrift. Sicherlich geeignet für die ganz kleinen Leser von 3-6, ältere Kinder, die schon selber lesen, sind hier sicherlich nicht die Zielgruppe. Somit ist es in meinen Augen ein reines Vorlesebuch zum gemeinsam Ansehen und drüber Lachen. Die Story selbst ist für mich zu hopplahopp. Auf der einen Seite erfährt man, dass es den Wichteln nicht gut geht und auf der nächsten Seite sitzen schon die Hasen im Schlitten, der von Hunden gezogen wird. Wo jetzt die Hunde herkommen, weiß ich nicht und eigentlich auch nicht, woher die Hasen und schon gar nicht, was jetzt mit den armen Wichteln passiert. Direkt auf der nächsten Seite sind dann Rentiere vor den Schlitten gespannt, von Hunden keine Spur mehr. Das ist für mein Empfinden ein bisschen sehr sprunghaft und zusammenhanglos. Nichtsdestotrotz für die ganz Kleinen sicher ein schönes Bilderbuch, um sich mit viel Lachen, einer Portion Wildheit und Verrücktheit auf die Weihnachtszeit einzustimmen. Eigentlich 3,5 Sterne, halbe Sachen sind nicht so meins, daher 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Moralbefreite Lach-Fabeln mit tiefschwarzem Humor, Mord und brutalen Todesfällen

Das Einhörnchen, das rückwärts leben wollte
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Meine Inhaltsangabe:
Zwanzig Kurzgeschichten aus Zamonien mit Ubufanten, Schmiegehäschen, Lemmingen, Zyklopen, Buchlingen und mehr. Auf jeweils 3 bis 10 Seiten werden die Flabeln erzählt, ergänzt durch ...

Meine Inhaltsangabe:
Zwanzig Kurzgeschichten aus Zamonien mit Ubufanten, Schmiegehäschen, Lemmingen, Zyklopen, Buchlingen und mehr. Auf jeweils 3 bis 10 Seiten werden die Flabeln erzählt, ergänzt durch passende s/w-Zeichnungen.

Mein Eindruck:
Wer einen Roman erwartet, wird hier enttäuscht. Es handelt sich um insgesamt 20 Kurzgeschichten, nahezu alle voller Gewalt und Tod, schrecklich gemein, völlig skurril, total schräg, teils zum laut Lachen, teils zum entsetzt den Kopf schütteln mit anschließendem Kichern und immer völlig ohne jegliche Moral. Sind ja auch Flaben und keine Fabeln. Das putzige Einhörnchen vom Einband täuscht also ein bisschen, da es sich keineswegs um nette, lustige, liebenswerte Geschichten handelt. Wer also eher zartbesaitet ist und mit durchaus fantasievoller aber halt dennoch sehr blutiger Brutalität und Gemetzel in Büchern nichts anfangen kann, sollte die Finger vom Einhörnchen lassen. Ich komme dennoch nicht umhin, Moers Schreibstil, seine Wortkreationen, den Satzaufbau etc. zu bewundern. Es ist schon ein ziemlicher Genuss, ihn zu lesen. Ich würde mich daher riesig darüber freuen, mal wieder ein opulentes Werk wie Käptn Blaubär oder Rumo aus seiner Feder zum Lesen zu bekommen. Da steckt einfach mehr Zamonien und mehr irgendwie runderer, nicht so brutaler Schlachthaushumor drin, wie das hier der Fall ist. Mir gefällt es trotzdem, daher 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.09.2024

Drachen, Königshäuser, Helden und ein vergnügliches Fantasyabenteuer

Ich fürchte, Ihr habt Drachen
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Meine Inhaltsangabe:
Robert, eigentlich Gaius Aurelius Konstantin Heliogabalus Thrax, verdingt sich als Drachenbekämpfer, um seine Familie, die ohne Vater auskommen muss, zu ernähren. Viel lieber wäre ...

Meine Inhaltsangabe:
Robert, eigentlich Gaius Aurelius Konstantin Heliogabalus Thrax, verdingt sich als Drachenbekämpfer, um seine Familie, die ohne Vater auskommen muss, zu ernähren. Viel lieber wäre er aber eigentlich Leibdiener eines Prinzen. Denn er hasst es, die Drachen töten zu müssen, hat er zu ihnen doch eine ganz besondere Verbindung. Prinzessin Cerise aus dem Königreich Bellemontagne soll endlich heiraten, hat aber ganz andere Dinge im Kopf. Zumindest bis sie zufällig auf den schönen Prinzen Reginald aus dem Nachbarkönigreich Corvinia trifft und sich in den Kopf setzt: den oder keinen! Der wiederum ist gar nicht auf eine Hochzeit aus, sondern soll auf Geheiß seines Vaters König Krije endlich mal etwas Heldenhaftes vollbringen, um dem zu erwartenden Thron würdig zu sein. Als Robert im Schloss Bellemontagne gegen die massive Schädlingsplage (Drachen, versteht sich!) ankämpfen soll, treffen die drei aufeinander und das Abenteuer beginnt.

Mein Eindruck:
Zunächst haben mich Titel und Cover absolut für sich eingenommen! Buchvor- und -nachsatz sind ebenfalls traumhaft schön! Mein anfänglicher Eifer, das Buch gleich mal wegzusuchten, wurde zunächst von dem eher verschnörkelten Schreibstil ausgebremst. Verschnörkelt im Sinne von blumig, viel umschreibend, teils langatmig. Auch fand ich die Story erst einmal gar nicht so interessant, wie ich mir das vorgestellt habe. Die drei Hauptfiguren Robert, Cerise und Reginald wurden von allen Seiten beleuchtet mit dem Ergebnis, dass alle drei ein Leben führen, dass ihnen aufgezwungen ist. Eigentlich wünschen sich alle etwas ganz anderes. Als sie dann aufbrechen, um Reginalds Heldentat zu begehen (er will/soll unbedingt einen der ganz großen Drachen töten), wird es endlich richtig interessant und unterhaltsam und dann bin ich auch endlich im Fantasy-Genre angekommen.

»Ein einziger Drache, eine einzige Prinzessin – mehr müsst Ihr nicht auf Euch nehmen, und ich garantiere, dass Ihr niemals wieder unbehaglich schlafen, mit irgendwem kämpfen oder Euch mit etwas befassen müsst, mit dem zu befassen Euch keine Freude bereitet.« (Seite 105)

Ich mag es, wie die drei jeder für sich mit ihrem Leben hadern, sich zusammenraufen und entwickeln und letztlich zu Verbündeten in allergrößter Gefahr werden. Dabei geht es höchstspannend zu, aber auch sehr lustig. Roberts Entwicklung ist dabei die größte und er wird vom Jungen zum Mann innerhalb weniger Tage. Wäre die erste Hälfte etwas weniger anstrengend zu Lesen, gäbe es 5 Sterne, so werden es 4.

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Veröffentlicht am 10.09.2024

Ein verletzter Schwan, eine Nutria-Invasion und ein toter Feuerwehrmann: Karlsruhe ist tierisch tödlich

Der Bulle und der Schmetterling - Im Auge des Schwans
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Meine Inhaltsangabe:
Erst findet man die Leiche eines Feuerwehrmanns auf dem Rheindeich, dann detoniert in der Nähe im Deich ein Sprengsatz und dann taucht beim Bürgermeister ein Erpresserschreiben auf: ...

Meine Inhaltsangabe:
Erst findet man die Leiche eines Feuerwehrmanns auf dem Rheindeich, dann detoniert in der Nähe im Deich ein Sprengsatz und dann taucht beim Bürgermeister ein Erpresserschreiben auf: Geld her oder die Deiche werden gesprengt und Karlsruhe unter Wasser gesetzt. Schiemann übernimmt den Fall, muss aber erst mal an dem Schwan vorbei, der auf der Leiche sitzt. Klarer Fall für Kira, die soll sich um den verletzten Schwan kümmern und mit ihm und Dank ihrer Fähigkeit der Tierkommunikation vielleicht auch ein paar heiße Spuren finden, die zum Mörder führen. Doch die findet erst mal eine regelrechte Invasion von Nutrias. Ob die was damit zu tun haben?

Mein Eindruck:
Endlich geht’s weiter mit Schiemann und Mauerfuchs und ihren tierischen Ermittlungen rund um Karlsruhe. Da ich die Gegend kenne, in der dieser Krimi diesmal spielt, hatte ich schönest Kopfkino beim Lesen. Der Schreibstil ist wie gewohnt locker, sehr gut zu lesen und voller Humor. Das ungleiche Duo Schiemann/Mauerfuchs, komplettiert durch den Zoopfleger Fledermaus, ist einfach super und sorgt immer wieder für Lacher. Was es mit dem toten Feuerwehrmann und der Erpressung auf sich hat, wohin der Fall also führte, war für mich nicht vorhersehbar und daher eine tolle Auflösung, die zudem auch nochmal richtig schön spannend (und witzig) wurde. Der Fall mit der Pharmafirma mit den Tierversuchen und den implantierten Chips, hinter dem Kira seit Band 1 arbeitet, ist auch hier wieder Thema und spannt mich nun schon seit 7 Folgen auf die Folter. Das ist zwar einerseits ziemlich gemein vom Autor, andererseits macht aber gerade das die Spannung aus. Ich hoffe daher auf noch ganz viele Fortsetzungen dieser wirklich gelungenen, witzigen Krimireihe aus Karlsruhe. 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.08.2024

Selbstmord? Mord? Spurensuche im verschneiten Siglufjörður

Wintersturm
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Meine Inhaltsangabe:
Ari freut sich auf ein eine schöne Osterzeit mit seinem Sohn, der zusammen mit Aris Exfreundin für ein paar Tage aus Schweden zu Besuch kommt. Dann stürzt sich die 19jährige Unnur ...

Meine Inhaltsangabe:
Ari freut sich auf ein eine schöne Osterzeit mit seinem Sohn, der zusammen mit Aris Exfreundin für ein paar Tage aus Schweden zu Besuch kommt. Dann stürzt sich die 19jährige Unnur von der Dachterrasse eines Hauses. Zwar deutet alles auf einen Selbstmord hin, was von Unnurs Eltern aber vehement bestritten wird. Sie verlangen Ermittlungen in Richtung Mord und so ist Ari wider Willen mit dem Fall befasst und kann sich sehr zu seinem Bedauern weniger seinem Sohn widmen. Derweil zieht auch noch ein Sturm auf, was alles nochmal weiter erschwert. Doch Ari stellt unverzagt seine Ermittlungen und bringt einige Spuren ans Licht.

Mein Eindruck:
Die Inhaltsangabe des Verlags deckt sich m.M.n. nicht mit den Tatsachen. Ja, es gibt diesen Sturm, aber der ist absolut nicht ausschlaggebend für die Handlung. Ein Tagebuch der Toten gab es gar nicht. Und lebensbedrohlich wurde es für Ari ebenfalls nicht. Aber egal, denn das Buch ist wirklich sehr gut. Jónasson schreibt mit einer Ruhe und Unaufgeregtheit, so dass ich mich völlig in das isländisch-kalte Setting reinversetzen konnte. Ari handelt überlegt und ruhig, hadert zwar auch mal mit seiner Situation, die ihn dazu zwingt, sich zwischen Privatleben und Beruf zu entscheiden, agiert aber in meinen Augen professionell, was mir gut gefällt, weil es glaubwürdig rüberkommt. Der Fall macht irgendwann eine für mich nicht vorhersehbare Wendung und nimmt damit toll Fahrt auf. Es endet zwar auch anders als ich das gedacht hätte, aber durchaus absolut nachvollziehbar und glaubwürdig. Ein stiller und dennoch ungemein fesselnder Thriller, der zwar Teil einer Reihe, aber auch separat zu lesen ist. Greifbare Figuren, kaltes Setting, spannender Fall und ein überaus ruhiger und eindringlicher Schreibstil. 4/5 Sterne und eine Empfehlung an alle Liebhaber skandinavischtypischer ruhiger Thriller.

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