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Veröffentlicht am 13.11.2017

Eine super Mischung aus Dystopie und einer Menge Spannung

Eden Academy. Du kannst dich nicht verstecken
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Meine Meinung: Mit Eden Academy habe ich eigentlich ein Mystery Buch erwartet, welches sich aber ganz schnell als Dystopie herausgestellt hat. Erst war ich ein bisschen enttäuscht, da ich Mitte Mai, als ...

Meine Meinung: Mit Eden Academy habe ich eigentlich ein Mystery Buch erwartet, welches sich aber ganz schnell als Dystopie herausgestellt hat. Erst war ich ein bisschen enttäuscht, da ich Mitte Mai, als ich das Buch gelesen habe, plötzlich unglaublich große Lust auf eben ein Mystery Buch hatte. Schnell habe ich aber erkannt, dass sich das Dystopie-Thema viel besser in das Buch einfügen kann, als es Mystery je könnte.
Wir befinden uns in einer Zukunft, in der eine Smartphonemarke mit einer ganz besonderen App ein Monopol auf dem Markt hat. Jeder hat ein Gemini. Und jeder hat die App Lux. Lux kennt seinen Benutzer. Er weiß alles über dich. Kennt deine Schwächen, deine Stärken, kennt Vorlieben und Abneigungen. Alle verlassen sich voll und ganz auf Lux. Lux wird immer zu Rate gezogen. Sei es damit es den Kaffe empfiehlt, den man am meisten mögen wird, wenn man gerade in einem bestimmten Café sitzt oder sei es das beste Referatsthema, das man wählen soll, wenn man die bestmöglichste Note haben will. Lux weiß alles und man vertraut der App und nicht dem Bauchgefühl. Dieses Bauchgefühl, das für uns alltäglich ist und über das wir eigentlich sehr froh sind, ist in Rorys Zeit eine Krankheit und jeder fürchtet sich vor einer Diagnose. Doch was bei euch jetzt aber die Alarmglocken klingeln lässt, ist für Rory und ihre Mitmenschen normal.
Rory ist für mich eine tolle Protagonistin. Sie ist so klug und sympathisch und ich habe mich sofort im ersten Kapitel schon für sie freuen können, als sie auf der Eden Academy, einem College für Begabte, aufgenommen wird. Was mir an Rory so gefällt ist, dass sie erst einmal wirklich angepasst ist und die App und das Gemini ganz toll findet. Ich mag diese Art von Protagonistinnen, die ihr Misstrauen etwas gegenüber erst im Verlauf der Handlung entwickeln. Aber mehr dazu müsst ihr selbst lesen. In Eden angekommen lernt Rory North kennen und obwohl ich mit ihm nie wirklich warm geworden bin, ist er ein toller Typ und vor allen Dingen ist er sehr geheimnisvoll und wirft dem Leser eine Menge Rätsel auf. Neben North gibt es dann auch noch alle anderen Charaktere, die im alltäglichen Wahnsinn eines Teenagers nicht fehlen dürfen, wie der beste Freund, die Schuldiva, die sich als beste Freundin entpuppt und natürlich Lehrer über Lehrer.
An der Eden Academy angekommen wird die Dystopie dann aber doch ein wenig Mystery denn Rory bekommt Nachrichten von einem Geheimbund, der sie aufnehmen will und von dem sie noch nicht so wirklich weiß, ob sie ihm trauen soll und noch dazu ist sie dem Geheimnis ihrer verstorbenen Mutter auf der Spur. Das sind furchtbar viele Handlungsstränge, die parallel laufen und sich hier und da mal überschneiden und besonders zum Ende hin stärker verknüpfen. Das steigert die Spannung natürlich enorm und hat mich dazu bewogen, das Buch schnell durchzulesen. Ich wollte nicht mehr aufhören und meine Augen hafteten förmlich an den Seiten. Dennoch muss ich sagen, dass es mir hin und wieder zu viele Baustellen waren. Mir wäre es lieber gewesen, wenn man sich auf ein Thema stark konzentriert hätte und die anderen eher in den Hintergrund getreten wären.
Das Ende geht zwar plötzlich unglaublich schnell, dafür aber mit einer Menge Spannung bei der man sehr gut mitfiebern konnte. Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden damit, obwohl mir die Auflösung und die gesamte Lösung am Ende viel zu glatt und zu leicht erschienen.
Was mir an Eden Academy am meisten gefallen hat war wohl das Thema, das die Dystopie behandelt. Während in anderen Dystopien die Menschen augenscheinlich als Opfer behandelt werden, die ungewollt in der Hand einer fiesen Regierung sind, ist es bei Eden Academy ein bisschen anders. Denn dadurch, dass alle Menschen Lux gerne benutzen und so freiwillig Privatsphäre und somit auch Freiheit abgeben, bekommt das Thema einen ganz anderen Geschmack. Und genau das ist es ja, was wir heute machen. Immer mehr geben wir unsere Daten Preis. Und das freiwillig, egal wie sehr wir über Geheimdienste und Angebote, wie Payback etc. beschweren. Somit wurde von Lauren Miller ein sehr ernst zu nehmendes Thema sehr gut umgesetzt und öffnet so sicher vielen jungen Lesern die Augen.
Bewertung: Alles in allem bin ich begeistert von Eden Academy. Die Dystopie behandelt ein auch schon heute sehr wichtiges Thema und öffnet die Augen für wichtige und ernstzunehmende Probleme. Außerdem überzeugt es mit einer gut durchdachten Geschichte mit eingebauten Mystery Themen und erzeugt durch die vielen offenen Fragen eine unglaubliche Spannung. Obwohl das Buch auch mit tollen Charakteren punkten kann, hatte ich, wie ihr oben lesen könnt, auch einige kleine Kritikpunkte. Dafür gibt es ein Füchschen Abzug, weshalb ich Eden Academy 4 von 5 Füchschen gebe.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Wieder einmal wortgewaltig!

Bevor ich falle
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Inhalt: Ich war neun Jahre alt, als meine Mutter beschlossen hat, dass sie das Leben nicht mehr mag. Sie hat mich hochgehoben und ganz fest in ihre Arme geschlossen, dann hat sie mir einen Gutenachtkuss ...

Inhalt: Ich war neun Jahre alt, als meine Mutter beschlossen hat, dass sie das Leben nicht mehr mag. Sie hat mich hochgehoben und ganz fest in ihre Arme geschlossen, dann hat sie mir einen Gutenachtkuss gegeben und mich in mein Bett gelegt. Meine gelbe Giraffe lag neben mir und die bunte Kuscheldecke auch. Ich weiß das noch so genau, als wäre es heute gewesen. Dabei sind Jahre vergangen, seit diesem letzten Tag in meinem Leben. (Quelle: Verlag)
Meine Meinung: Nach Was fehlt, wenn ich verschwunden bin, ist Bevor ich falle das zweite Buch von Lilly Lindner, zu dem ich greife. Ja, ich schleiche mich immer noch dezent um die Biografien herum, weil ich von der ganzen Schwere, die sich in ihnen befindet, sicher heruntergezogen werde. Aber wie auch schon WFWIVB hat Bevor ich falle auch sehr viele autobiografische Bezüge in sich, die mir auch hin und wieder das Herz ganz schwer gemacht haben. Aber genau das macht das Buch auch so unglaublich authentisch. Das ist auch gar nicht schlimm. Nein, ich wollte es euch vielmehr sagen, damit ihr vorbereitet seid, denn ich persönlich kann solche Bücher nicht immer lesen.
Cherry hat ein schweres Leben, ihre Mutter ist fort und so lebt sie alleine mit ihrem Vater, der ein vielbeschäftigter Mann ist, selten da ist und seine Tochter wohl auch nicht so wirklich lieben kann. Die Kleine zerbricht und da ist niemand da, der sie auffängt und dennoch steht sie so gefährlich nah am Rande der Klippen, dass man Seite für Seite, Satz für Satz und Wort für Wort Angst um sie hat. Und dann fällt sie. Ausgerechnet an Heiligabend. Mit Vierzehn. Und wenn man denkt, es ist alles verloren ist da doch jemand. Landon. Ihr alter Schwimmtrainer. Und der versucht verzweifelt Cherry zusammenzuflicken. Aber egal ob er es schafft oder nicht. Er ist da und hält sie, bevor sie fällt. Und selbst wenn. Selbst, wenn sie fallen würde, dann fängt er sie auf. Er ist ihr Vater. Auch wenn er dafür viel zu jung ist. Aber er gibt ihr diesen Halt, den sie so dringend benötigt. Eine zweite wichtige Person in ihrem Leben ist Scratch, der zwar völlig anders ist als Landon, der aber Cherrys Leben noch mehr Sinn und vor allen Dingen Cherry selbst eine Bestimmung gibt. Scratch und Landon sind, obwohl ich Landon stets Scratch vorziehen würde, einfach zwei wundervoll ausgearbeitete Charaktere, die eine unglaublich wichtige Rolle im Buch spielen und ich habe sie beide so sehr in mein Herz geschlossen, wie auch Cherry.
Dennoch hat das Buch gar nicht so viel Inhalt. Die Geschichte schwächelt sehr und obwohl viele ernste Themen aufgegriffen werden und diese auch sehr schon umgesetzt werden, mangelt es Bevor ich falle einfach an einer durchgängig spannenden und sich entwickelten Geschichte. Das ist für mich mein einziger, großer Kritikpunkt und genau dieser Punkt hat mir auch manchmal das Lesen wirklich erschwert, weil die 300 Seiten plötzlich zu 3000 wurden und ich einfach nicht weiter kam. `Was das Buch allerdings auszeichnet ist auch gar nicht die Geschichte. Es ist die unglaubliche WORTGEWALT, die man in jedem Werk von Lilly Lindner findet. Ich habe es schon einmal gesagt und ich kann mich nur wiederholen. Lilly Lindner kann Schreiben! Sie ist so wunderbar poetisch und das ganze Buch ist so tiefgründig und voller schöner Zitate. Man möchte am liebsten alle Seiten mit bunten Post Ist bekleben und die schönen Wort so für immer bewahren. Und genau diese Wortgewalt macht fast, aber nur fast, schon die fehlende Story wett. Sie ist der Grund, warum ich immer und immer wieder zu Lilly Lindner Büchern greifen würde und diese Autorin meinen ganzen Respekt verdient hat. Diese Wortgewalt macht mich immer sprachlos und genau das bin ich jetzt auch! Danke Lilly Lindner, dass du mich immer begeistern kannst.
Bewertung: Bevor ich falle trägt Lilly Linders Handschrift und trotz der schwächelnden Story ist es absolut lesenwert. Mit wundervoll ausgearbeiteten Charakteren und natürlich der Wortgewalt, die Lilly Lindner hat, wird Bevor ich falle für mich zu einem Must Read. Wegen dem Inhalt gebe ich einen Fuchs Abzug und, wenn ich ehrlich bin, kommt es auch nicht an Was fehlt, wenn ich verschwunden bin heran. Deshalb vergebe ich 4 von 5 Füchschen.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Mythos Academy #1.5

Halloween Frost
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Inhalt: Es ist Halloween, und die Mythos Academy ist von Kopf bis Fuß auf Horror eingestellt. In gruseligen Kostümen ziehen Studenten und Professoren verkleidet durch die Straßen – Gwen Frost hingegen ...

Inhalt: Es ist Halloween, und die Mythos Academy ist von Kopf bis Fuß auf Horror eingestellt. In gruseligen Kostümen ziehen Studenten und Professoren verkleidet durch die Straßen – Gwen Frost hingegen trägt lediglich ihr sprechendes Schwert Vic. Zum Glück, denn als sie mit ihren Freunden in einen Hinterhalt gerät, ist Kampf der einzige Ausweg ... Das Halloween-Special aus der Welt der "Mythos Academy" spielt zwischen "Frostkuss" und "Frostfluch". (Quelle: Verlag)
Wann kann ich es lesen: Wie der Klappentext schon sagt spielt es zwischen Frostkuss und –fluch. Es verrät aber nichts, was für die weitere Handlung wichtig wäre also kann man es lesen, wann man will. Den ersten Teil würde ich allerdings schon beendet haben.
Meine Meinung: Mit bekannt schönem Schreibstil erzählt Jenifer Estep hier den Ausflug von Gwen an Halloween. Mit Daphne macht sie die Stadt unsicher und als dann Gefahr auftaucht, bekommt das eShort eine Menge Spannung. Natürlich ist auch Logan direkt zur Stelle und sorgt so für den nötigen Anbetungsfaktor. Aber mal im Ernst? So gern ich etwas von Gwen lese und so spannend und lustig dieses eShort auch wieder war, ich finde es für den weiteren Verlauf der Geschichte nich relevant noch zeigt es irgendetwas aus einer anderen Sicht etc. So bleibt Halloween Frost für mich einfach etwas Nettes für zwischendurch, was mir jedoch irgendwie auch ein wenig Lesezeit geraubt hat.
Bewertung: Das eShort zu Halloween birgt nicht nur an Halloween jede Menge lustige, gruselige oder spannende Stellen. Es entführt uns kurz in Gwens Welt, ist aber leider irgendwie unnötig. Verschmerzen kann man dies aber, wenn man bedenkt, dass man es sich kostenlos herunterladen kann. Halloween Frost bekommt von mir 4 von 5 Füchschen.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Ein Herz für Marcus Hardy!

Because of Low – Marcus und Willow
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Meine Meinung: Because of Low war mein erster Besuch in einer Abbi Glines Welt. Eigentlich war ich mir schon sehr sicher, dass es mir gefallen würde. Ich lese gerne Bücher, die in Richtung YA und Romance ...

Meine Meinung: Because of Low war mein erster Besuch in einer Abbi Glines Welt. Eigentlich war ich mir schon sehr sicher, dass es mir gefallen würde. Ich lese gerne Bücher, die in Richtung YA und Romance gehen und gerade bei YA Büchern liebe ich es, dass die Charaktere genau in meinem Alter sind. So ist es zum Beispiel in diesem Buch bei Marcus Hardy der Fall (ist das nicht perfekt?). Dennoch war ich ziemlich aufgeregt, als ich mit dem Lesen begonnen habe und habe so so sehr gehofft, dass ich die Sea Breeze-Reihe lieben würde. Und im Großen und Ganzen wurde ich nicht enttäuscht!
Die Bücher der Sea Breeze-Reihe lassen sich sehr gut „durcheinander“ lesen, obwohl ich euch schon empfehlen würde die Reihenfolge einzuhalten. Jax und Sadie habe ich allerdings übersprungen und wie gesagt, das ist gar nicht schlimm. Ich war sofort in der Geschichte drin und alles, was ich aus Band 1 wissen musste, wurde mir erklärt, ohne von dessen Inhalt etwas zu verraten. Sofort habe ich mich in Marcus Hardy verliebt! Er ist einfach toll und ich komme sofort ins Schwärmen. Auch Low ist eine unglaublich Süße. Auch sie mochte ich im eigentlich. Hin und wieder musste ich mich allerdings echt über beide aufregen. Habe über Marcus Dummheit und seine Gedankenlosigkeit geschimpft und konnte nicht verstehen, wie Low auf der einen Seite so naiv sein konnte und dann auch noch immer gleich eingeschnappt war. Fast, ja wirklich fast, hätte ich das hier kritisiert. Wahrscheinlich hätte es auch einen Punkt Abzug gegeben. Wenn mir nicht plötzlich aufgefallen wäre, dass das ganz normal ist. Ich habe Low nämlich dann plötzlich in vielen Situationen mit mir verglichen. Oder mit meinen Freundinnen und mit den Dingen, über die wir uns immer gerne aufregen. Und dann habe ich gemerkt, dass wir genauso sind, wie Low. Und das die Männer, die ich kenne genauso sind wie Marcus. Und dann plötzlich habe ich es nicht mehr als negativ aufgefasst. Nein. Willow und Marcus sind dann plötzlich zu absolut authentischen Protagonisten geworden, die ich fest in mein Herz geschlossen habe.
Der Schreibstil von Abbi Glines ist super angenehm und absolut perfekt für ein leichtes Leseerlebnis zwischendurch. Gerade in der Klausurenphase entspanne ich mich abends oder zwischendurch sehr gerne mit einem leichten Buch und dafür ist Because of Low einfach perfekt gewesen. Die Story harmoniert außerdem auch mit dem Schreibstil, denn sie ist lockerleicht aber auch nicht nur rosarot. Fließt leicht dahin und fordert den Leser an manchen Stellen. So gibt es da diese kleinen Konflikte. Willows Familienprobleme und die von Marcus. Dann ist da noch Cage, Sadie, Jess und allerlei Probleme, die Marcus und Willow im Weg stehen und letztendlich fließen nicht alle aber viele Stränge zu einem riesigen Problem zusammen, dass zwischen den beiden steht. Mehr möchte ich euch davon nicht erzählen um nicht zu viel zu verraten. Aber genau an diesem Punkt steigert sich die Spannung enorm, wo wir allerdings zu meinem Kritikpunkt kommen. Because of Low war für mich von Anfang an für meinen Geschmack ein bisschen zu vorhersehbar. Damit meine ich nicht die Liebesgeschichte zwischen den beiden. Nein, die ist ja schon vor dem Lesen klar. Vielmehr meine ich die Geheimnisse, die den beiden das Leben schwer machen. Schon nach nicht einmal der Hälfte hatte ich eine dunkle Ahnung, die sich am Ende bestätigt hat und das hat mir persönlich sehr viel von der Spannung genommen.
Dennoch bleibt dies mein einziger Kritikpunkt und ich kann aus tiefstem Herzen sagen, dass ich ein kleiner Fan der Sea Breeze-Reihe geworden bin und ich riesig darauf freue von den anderen zu lesen, die in diesem Buch nur eine kleine Rolle gespielt haben.
Bewertung: Because of Low bekommt von mir 4 von 5 Füchschen. Mein erstes Abbi Glines Buch war ein voller Erfolg und ich freue mich schon sehr auf die anderen. Das Buch ist locker leicht, lässt sich schnell lesen und überzeugt mit seinen Charakteren und der Geschichte. Besonders mit dem, was hinter der primären Liebesgeschichte noch auf den Leser gewartet hat. Leider konnte ich das Buch sehr gut durchschauen, was mir etwas Spannung genommen hat und somit auch ein wenig Lesespaß. Dafür gibt es von mir 1 Füchschen Abzug.
Vielen herzlichen Dank an Piper für das tolle *Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Das Finden von Wahrheit

Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen
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Inhalt: Das Leben ist nichts für Feiglinge...

… denken sich die drei Freunde Dusk, Neil und Normandy, zu Beginn des 11. Schuljahres und starten ein gewagtes Experiment: Einmal jede Woche wird abwechselnd ...

Inhalt: Das Leben ist nichts für Feiglinge...

… denken sich die drei Freunde Dusk, Neil und Normandy, zu Beginn des 11. Schuljahres und starten ein gewagtes Experiment: Einmal jede Woche wird abwechselnd einer der drei einem Menschen aus ihrer Schule eine Frage stellen, die bisher keiner auszusprechen wagte, obwohl alle nach der Antwort lechzen.

Hasst die ewig grantige Sekretärin wirklich alle Schüler, ist der schöne Tyler jetzt schwul oder nicht, nimmt der Freak aus der 12. Drogen und hat die Coole aus dem Langlaufteam mit einem ihrer beiden Teamkollegen was oder gar mit beiden? Was die drei besten Freunde allerdings damit lostreten, hätten sie nie geahnt. Ein kluges Buch über Freundschaft, Liebe und die Frage, was wir mit uns und unserem Leben anfangen und, was das eigentlich alles zu bedeuten hat. (Quelle: Verlag)
Meine Meinung: Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen[1] ist ein ganz besonderes Buch. Schon direkt beim aufschlagen des Buches, beim kurzen Durchstöbern bemerkt man es: Fußnoten. Sie tummeln sich, mal mehr mal weniger, auf den Seiten. In vielen Rezensionen, die ich gelesen habe, wurde dies bemängelt. Die Fußnoten stören den Lesefluss und seien unnötig[2]. Schnell wurde mir, als ich mit dem Buch begonnen habe jedoch auch klar, wieso diese Fußnoten da sind. Normandy, die Protagonistin des Buches, und ihre beiden Freunde haben ein Projekt ins Leben gerufen und zu diesem Projekt schreibt Normandy ihr Essay, was sie am Ende des Schuljahres als Projektarbeit abgibt. Und ja. Solche Arbeiten brauchen Fußnoten[3] und ich finde, sie verleihen dem Buch auch etwas Besonderes und gleichzeitig auch etwas sehr Authentisches. Auch die anderen Details des Buches konnten mich sehr überzeugen. Allen voran das schöne Cover.
Der Schreibstil war federleicht und erfrischend. Die Autorin hat das Essay-Thema einfach sehr gut umgesetzt und den Schreibstil an den einer Jugendlichen angepasst. Auch das spricht nur für das Buch und macht es noch liebenswürdiger. Normandy geht auf eine Kunstschule und sie scheint so ziemlich die einzige Normale zu sein[4] alle anderen, auch ihre Freunde wirken ziemlich überspitzt und es driftet leider ein wenig ins unglaubwürdige ab. Ich glaube schon, dass an Kunstschulen einige verrückte Typen herumlaufen aber in Der Tag war es dann doch ein wenig zu viel. Dennoch waren mir einige von ihnen sehr sympathisch.
Inhaltlich knüpft das Buch an die Überspitzung an, die man auch bei den Charakteren schon findet. Neben der Wahrheitskommission, die Normandy, Neil und Dusk gründen[5] muss Normandy sich nämlich auch zu Hause der Wahrheit stellen, als ihre Schwester[6] plötzlich vom College nach Hause kommt und irgendwas passiert sein muss. Was am Anfang noch ganz normal ist, driftet hier etwas später wieder ins total unglaubwürdige ab. Dennoch hat das Buch durch diese Wahrheitssuche aber auch durch die damit verbunden Probleme eine wirklich tolle Message. Das Ende war auch sehr glaubhaft und war ich anfangs ein wenig unzufrieden damit, erscheint es mir nach längerem Überlegen einfach nur passend. Nicht alles ist gut. Wir haben nicht das Märchen Happy End. Dennoch muss man dieses Ende als Happy End beschreiben. Auf seine ganz besondere Art, wie das Buch auch.
Bewertung: Für mich war Der Tag ein Buch, dass mich sehr fasziniert hat und durch seine besondere Aufmachung und durch seine Message überzeugen konnte. Hat man sich erst mal auf den Essay Stil eingestellt, liest er sich sehr gut und man kann voll in die Geschichte einsteigen. Ein Füchschen Abzug gibt es für die vielen überspitzen Darstellungen. Sowohl bei den Charakteren, als auch in der Handlung. Darüber kann man aber gut und gerne hinwegsehen und was bleibt ist ein unglaublich kluges Buch über Wahrheit.
Vielen herzlichen Dank an cbj für das tolle *Rezensionsexemplar.


[1] Wirklich, dieser Titel nervt :D Ich kürze ihn im folgenden nur mit Der Tag ab.
[2] Wie diese hier…
[3] Wie Hausarbeiten auch. Und wer denkt, dass Normandy das gerne gemacht hat, der irrt sich. Fußnoten nerven denjenigen, der sie schreibt deutlich mehr als alle Leser zusammen.
[4] Wie das an Kunstschulen eben so ist.
[5] Und die Normandy ziemlich viele Probleme bereitet.
[6] Ein gefeierter Graphik Novel Star, die die Probleme und Missgeschicke ihrer Familie in ihren Büchern verarbeitet und so ziemlich bloßstellt