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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

bezaubernd schöner Auftaktband

Morgentau. Die Auserwählte der Jahreszeiten (Buch 1)
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Alle hundert Jahre wird eine Hüterin von der Göttin Gaia auserwählt, sie in ihr Reich zu begleiten. Dort lernt sie die vier Söhne Gaias, den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter, kennen, und ...

Alle hundert Jahre wird eine Hüterin von der Göttin Gaia auserwählt, sie in ihr Reich zu begleiten. Dort lernt sie die vier Söhne Gaias, den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter, kennen, und muss sich entscheiden, mit welchem sie die nächsten 100 Jahre leben möchte.
Maya Jasmine Morgentau ist so eine Auserwählte – doch die Göttersöhne sind alle so verschieden. Da fällt die Wahl nicht leicht...


Maya war mir sofort sympathisch. Ihr Zwiespalt zwischen der Ehre, die Auserwählte zu sein, und dem Wunsch, zuhause zu bleiben, ist sehr nachvollziehbar geschildert. Da sie die Ich-Erzählerin der Geschichte ist, erhält der Leser tiefe Einblicke in ihre Gedanken und oft aufgewühlten Gefühle.
Ihre Einstellung, allen vier Männern die gleiche Chance zu gewähren, ist sehr vorbildlich, wo sich doch schon bei der ersten Begegnung eine Tendenz abzuzeichnen scheint.
Doch wer denkt, nun zu ahnen, wie die Geschichte weitergeht, liegt komplett falsch. Denn die Handlung ist absolut nicht vorhersehbar. Jedes Mal, wenn ich dachte, zu wissen, was als nächstes kommt, passierte wieder irgendwas Unerwartetes und gab der Handlung eine völlig neue Wendung.
Dabei strotzt die Geschichte nur so vor Emotionen, sodass es sinnvoll ist, eine Packung Taschentücher parat zu haben.

Ich habe mit Maya mitgefühlt und mitgelitten. Und ich wollte sie schütteln und anschreien. Aber letztlich ist sie eben doch erst ein 18-jähriges Mädchen, dass aus Trotz Entscheidungen trifft, die sich nicht einfach zurücknehmen lassen...

Die Welt der Jahreszeiten, die Jennifer Wolf entwirft, ist sehr faszinierend. Gaias Reich unterliegt ganz eigenen Regeln. Die vier Jahreszeiten-Söhne sind komplett verschieden, sowohl vom Charakter als auch von Aussehen, und zeigen im Umgang mit Maya unterschiedliche Facetten, die nicht bei allen sofort einen sympathischen Eindruck hinterlassen.

Die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Es bleiben keine Fragen offen, außer vielleicht: Wer wird die nächste Auserwählte sein?

Eine bezaubernde Fantasygeschichte in einer liebevoll ausgearbeiteten Welt mit sehr unterschiedlichen Charakteren. Die Handlung nimmt immer wieder unerwartete Wendungen und überzeugt dabei mit vielfältigen Emotionen. Ein tolles Buch!

Veröffentlicht am 15.09.2016

vorhersehbare aber trotzdem unglaublich süße Geschichte

Wolke 7 ist auch nur Nebel
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Es hat unglaublichen Spaß gemacht, das Buch zu lesen.
Moya ist ein spannender Charakter mit teilweise eigenwilligen Ansichten. Statt ihre traurige, verlassene Freundin zu trösten, erklärt Moya, dass Liebe ...

Es hat unglaublichen Spaß gemacht, das Buch zu lesen.
Moya ist ein spannender Charakter mit teilweise eigenwilligen Ansichten. Statt ihre traurige, verlassene Freundin zu trösten, erklärt Moya, dass Liebe und vor allem Liebeskummer Unsinn sind – kein Wunder, dass die Abiturientin manchmal etwas kaltherzig wirkt. Doch schnell lernt der Leser auch andere Seiten von Moya kennen und mit jeder neuen Facette wird sie sympathischer.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht verschiedener Figuren. Moyas Ich-Perspektive nimmt dabei den größten Anteil an, sodass der Leser Einblick in ihre Gedanken und Gefühle erhält, während sie an der Studie, die ihre Gefühle doch unerwartete durcheinander bringt, teilnimmt. Sie hat eine jugendliche, erfrischende Erzählweise, die es ermöglicht, ihren Ausführungen leicht zu folgen.
Ergänzt wird ihre Sicht durch die Ich-Perspektive zwei weiterer Figuren sowie Berichten zur Forschung, die die Handlung schön ergänzen, teilweise kleine Ausblicke geben oder einfach nur Einsichten in die verqueren Theorien der drei Liebestheoretiker.

Die Theorien zur Partnerfindung konnten mir so manches Schmunzeln entlocken, ebenso wie die oft amüsante Handlung und Moyas nüchterne Denkweise.
Die beteiligten Forschungsleiter und Testdurchführer wirken insgesamt sehr fragwürdig und unsympathisch. Einzig den gummeligen Kameramann Luke mochte ich sofort – weil er weiß, dass Kaninchen keine Nagetiere sind ;)
Sehr spannend fand ich die Einblicke ins TV-Geschäft, die sehr realitätsnah wirken. Von Knebelverträgen hört man ja regelmäßig. Dass Szenen und Dialoge so zusammengeschnitten werden, wie der Regisseur es gerade braucht, muss auch Moya am eigenen Leib erfahren. Zwar versucht sie gezielt, dagegen zu arbeiten, doch nicht immer gelingt ihr dies. Dem Leser bringt es aber spaßige Szenen.
Die Geschichte bietet viel Abwechslung. Neben den wissenschaftlichen Ausführungen gibt es witzige Momente, aber auch emotionale und ernste Passagen. Moya reift an ihren Erlebnissen und gerät ins Grübeln über ihre eigenen Ansichten. Ihre Entwicklung ist nachvollziehbar beschrieben.

Der Ausgang der Handlung war für mich sehr vorhersehbar. Bereits bei der ersten Begegnung zwischen zwei bestimmten Figuren war klar, dass es nur so kommen kann. Aber das war gar nicht schlimm, den der Weg dahin war sehr unterhaltsam beschrieben. Es hat Spaß gemacht, Moyas Liebesexperiment zu begleiten.

Dies war mein erstes Buch von Mara Andeck, aber bestimmt nicht das letzte. Trotz vorhersehbarem Ausgang bietet das Buch lustige und gefühlvolle Lesestunden. Moyas Liebesabenteuer ist abwechslungsreich, überzeugt mit einem frischen, flüssigen Erzählstil und die seltsamen Liebestheorien sorgen für manch unerwartetes Experiment.


Vielen Dank an Bastel Lübbe für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Märchenhafte Geschichte voller Drama und Gefühl

Zorn und Morgenröte
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Zorn & Morgenröte entführt den Leser in fremde Länder aus 1001 Nacht. Handlungsorte und Kleidung sind so detailliert beschrieben, dass direkt Bilder im Kopf entstehen können.
Doch die tolle Atmosphäre ...

Zorn & Morgenröte entführt den Leser in fremde Länder aus 1001 Nacht. Handlungsorte und Kleidung sind so detailliert beschrieben, dass direkt Bilder im Kopf entstehen können.
Doch die tolle Atmosphäre ist nur das Tüpfelchen auf dem i. Denn auch die Handlung hat mich sofort in ihren Bann gezogen.
Was treibt den 18-jährigen König an, so viele Frauen zu töten? Und was veranlasst die 16-jährige Shahrzad sich in diese Gefahr zu bringen, die sie ziemlich sicher ihr Leben kosten wird?

Die Handlung wird in der dritten Person erzählt. Dabei wechselt aber die personale Sicht zwischen verschiedenen Figuren, sodass der Leser einen Einblick in die Handlung im und um den Palast bekommt und auch die Gefühle und Gedanken einiger Figuren greifbar werden. Ausgespart wird dabei der König, Chalid, selbst, von dem man zunächst nur über die anderen erfährt – der Blick in seinen Kopf bleibt dem Leser verwehrt, was ihn umso mysteriöser und geheimnisvoller macht. Denn der junge Mann wirkt gar nicht, wie der Tyrann, als den ihn außerhalb der Palastmauern alle sehen. Auch Shahrzad erhält sehr verschiedene Eindrücke von ihm, was ihre Gefühle in großen Aufruhr versetzt. Schließlich kam sie mit einer klaren Absicht in den Palast: das Monster zu töten. Aber was, wenn er nicht dieses Monster ist?
Die Geschichte bietet viele Wendungen und Überraschungen. Immer, wenn ich zu wissen glaubte, was als nächstes passiert, kam wieder alles anders. Die Spannung stieg, das Tempo ebenso und so verschlang ich das Buch innerhalb von zwei Tagen – und wünsche mir nun dringend die Fortsetzung. Denn es gibt zwar einige Antworten, das Schicksal der meisten Figuren bleibt aber am Ende komplett offen.

Neben der kämpferischen, willensstarken Shazi, die ihr Umfeld immer wieder mit unerwarteten Fähigkeiten erstaunt während in ihr die unterschiedlichsten Gefühle toben, habe ich auch den unnahbaren König mit der Zeit ins Herz geschlossen. Auch der wortgewandten, loyalen General Jalal war mir schnell sympathisch und entwickelte sich zu einer meiner Lieblingsfiguren.
Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl weiterer Charaktere mit sehr unterschiedlichen Interessen, sodass eine Menge Konflikte vorprogrammiert sind. Dabei bleiben die Absichten einiger Figuren im Dunklen, was die Neugier weiter steigert und neue Überraschungen und Katastrophen nach sich zieht.

Fazit: Dramatisch, gefühlsgeladen, spannend – die Geschichte hat mich gefesselt und in diese bildhaft ausgearbeitete Welt gezogen. Die Handlung konnte mich immer wieder überraschen. Ich habe mit den Figuren mitgefiebert und besonders bei Shazis inneren Kämpfen, die sehr nachvollziehbar geschildert sind, mitgelitten.
Einziger Kritikpunkt: Es gibt noch keine Fortsetzung, dabei möchte ich am liebsten sofort wissen, wie es weitergeht. Andererseits freue ich mich schon jetzt darauf, die Geschichte dann erneut zu verschlingen, wenn es mit der Fortsetzung weitergeht.

Veröffentlicht am 15.09.2024

über zweite Chancen und erste Male

Wolke Sieben ganz nah
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Die Geschichte ist schon etwas skurril, hat mir aber dennoch insgesamt gut gefallen.

Delphi erstickt, als sie sich allein in ihrer Wohnung befindet. Das Jenseits, in dem sie wieder aufwacht, ist völlig ...

Die Geschichte ist schon etwas skurril, hat mir aber dennoch insgesamt gut gefallen.

Delphi erstickt, als sie sich allein in ihrer Wohnung befindet. Das Jenseits, in dem sie wieder aufwacht, ist völlig anders, als sie es sich vorgestellt hätte. Unerwartet taucht dort ein junger Mann auf, mit dem sie sich sofort gut versteht. Allerdings wurde er fälschlicherweise ins Jenseits befördert und darf daher weiterleben. Auch Delphi bekommt noch eine Chance auf der Erde, muss dafür aber eine Aufgabe erfüllen…

Die 27-jährige Delphi lebt ein eher einsames Leben. Zu ihrer Mutter hat sie kaum noch Kontakt, Freund:innen hat sie nicht und auch auf der Arbeit spricht sie mit ihren Kolleginnen nur das nötigste und lehnt alle privaten Treffen ab.
Ausgerechnet im Jenseits einen Mann zu treffen, mit dem sie sich gut versteht, kommt dementsprechend unerwartet.
Die Aufgabe, diesen Mann auf der Erde aufzusuchen, stellt Delphi vor viele Schwierigkeiten. London ist groß, wo anfangen zu suchen? Also braucht sie Hilfe und ist daher gezwungen, Gespräche zu führen und um Unterstützung zu bitten. Jeder Kontakt fällt Delphi schwer – zumindest zu Beginn. Dafür, dass sie Kontakte sonst so meidet und entsprechend im Umgang mit Menschen auch nicht sonderlich geübt ist, empfand ich Delphi sehr schnell als sehr offen. Natürlich hat sie nur wenig Zeit und es geht wortwörtlich um Leben und Tod. Ihr Wandel von der Einzelgängerin zur beliebten Partyorganisatorin ging mir aber doch etwas zu schnell.

Dies ist aber eigentlich auch der einzige Kritikpunkt, den ich an der Handlung habe.
Ich mochte sehr, wie Delphi aus sich herauskommt. Wie sie sich um ihren alten, einsamen Nachbarn kümmert und ihm Kontakte verschafft, ist total toll dargestellt. Sie schließt Freundschaften – auch wenn einige Menschen sich ihr ziemlich aufdrängen müssen, damit Delphi sich auf den Kontakt einlässt – und macht ganz neue Erfahrungen. Und sie entwickelt Gefühle, die sie noch nicht kannte.

Delphi ist in Sachen Liebe komplett unerfahren. In welche Richtung die Liebesgeschichte entstehen wird, ist schnell vorhersehbar, dennoch hat mir die ganze Entwicklung mit all ihren Verstrickungen gut gefallen. Der gesamte Handlungsverlauf ist relativ ruhig und kommt ohne künstlich aufgebauschte Dramen aus, was ich sehr angenehm fand.

Das Ende ist dann, ebenso wie der Beginn, wieder sehr schräg. Aber irgendwie fügt es sich doch gut in die ganze Geschichte und schließt die Ereignisse (für mich) stimmig ab.

Fazit

Die ungewöhnliche, etwas schräge Ausgangssituation entwickelt sich zu einer warmherzigen Geschichte, in der wir mit Protagonistin Delphi einige erste Erfahrungen machen können. Zwar ging mir die Veränderung der Protagonistin etwas zu plötzlich, dennoch habe ich die Story, die einige witzige und viele gefühlvolle Momente bietet, sehr gern gelesen.

Veröffentlicht am 21.04.2024

Spannende und wendungsreiche Dystopie

Honesty. Was die Wahrheit verbirgt
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Die dargestellte, dystopische Welt ist total spannend, aber auch sehr erschreckend. Es gibt sehr konkrete, enge Vorgaben für die Bevölkerung, der beispielsweise vorgeschrieben wird, bis wann man verheiratet ...

Die dargestellte, dystopische Welt ist total spannend, aber auch sehr erschreckend. Es gibt sehr konkrete, enge Vorgaben für die Bevölkerung, der beispielsweise vorgeschrieben wird, bis wann man verheiratet zu sein hat. Ein Medikament unterdrückt Lügen. Jede/r ist gezwungen, innerhalb weniger Sekunden jede Frage wahrheitsgemäß zu beantworte. Eine KI überprüft sämtliche Aussagen und körperlichen Reaktionen. Auch ein Großteil der Gefühle wird unterdrückt, sodass keine Überreaktionen auftreten können. Wer auffällt oder beim Lügen ertappt wird, wird in den äußersten Ring verbannt.

Für Protagonistin Mae ist jede Interaktion und jede Kommunikation ein Drahtseilakt. Zwar kann sie nicht lügen, ihre Emotionen kochen allerdings manchmal über. Nur Beruhigungsmittel helfen ihr, nicht aufzufallen. Doch die unterdrücken auch alle guten Gefühle.
Das Partnerschaftsprogramm ist mit jeder Menge Tests verbunden, bei denen Mae nicht auffallen darf. Dementsprechend steht sie ununterbrochen unter Druck, bloß keinen Fehler zu machen, was für eine anhaltende Spannung sorgt.

Die Geschichte startet relativ ruhig, wird jedoch mit Fortschreiten der Handlung immer spannender und aufregender. Maes Weltbild gerät gehörig ins Wanken. Erstmal auf die Idee gebracht, dass mit dem Medikament etwas nicht stimmen könnte, fällt es Mae immer schwererer, die Handlungen ihres Umfelds einzuordnen. Sie weiß nicht, wer auf welcher Seite steht und wem sie trauen kann. Und es wird für sie immer schwerer, in ihrer Rolle zu bleiben.

Die Ich-Perspektive gibt Einblick in Maes Gefühlswelt – besonders die Teile, die sie die Außenwelt nicht sehen lassen will bzw. darf. Gemeinsam mit Mae kann man beim Lesen die Wahrheit – oder Lügen? – herausfinden.
Es ist sehr spannend zu verfolgen, wie Mae mit sich kämpft. Einerseits um ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten. Aber auch, wie sie versucht, die Ereignisse einzuordnen und die Wahrheit herauszufinden, die ihr so unmöglich scheint. Mit ihren unerwarteten Hintergründen konnte mich die Geschichte mehrfach überraschen. Der Mix aus turbulenten, dramatischen Szenen und den etwas ruhigeren, nachdenklichen oder gefühlvollen Passagen hat mir gut gefallen.

Das Ende macht neugierig auf den nächsten Teil.

Fazit

Das ideenreiches Gesellschaftsbild finde ich ebenso faszinierend wie erschreckend. Die Geschichte bietet einige Wendungen, Lügen und Geheimnisse, die für eine anhaltende Spannung und Dramatik sorgen.