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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2024

Tolle Gestaltung, viele interessante Fakten

Von Eintagsfliege bis Grönlandwal
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Die Optik des Buches finde ich sehr gelungen. Die bunten Seiten sind ansprechend mit großen, farbigen Abbildungen der einzelnen Tierarten gestaltet – kindgerecht, aber nicht übertrieben verniedlicht. Das ...

Die Optik des Buches finde ich sehr gelungen. Die bunten Seiten sind ansprechend mit großen, farbigen Abbildungen der einzelnen Tierarten gestaltet – kindgerecht, aber nicht übertrieben verniedlicht. Das Buch ist (zugeklappt) etwas größer als A4 und bietet damit viel Platz für die detaillierten Illustrationen.
In der Regel befindet sich eine Tierart auf einer Doppelseite. Einigen Arten steht etwas mehr Platz zur Verfügung, an wenigen Stellen befinden sich zwei Tierarten auf einer Doppelseite.
Ein wenig ungünstig empfinde ich die Platzierung des Textes. Teilweise ist dieser auf den knallbunten Seiten recht blass. Ohnehin befindet sich relativ viel Text auf den Seiten, sodass dieser insgesamt eher klein ausfällt.

Die Altersempfehlung des Buches wird vom Verlag „ab 5 Jahren“ angegeben. Schriftgröße und Schriftmenge sind für Erstleser aber eher nicht geeignet. Und auch inhaltlich ist es für diese Altersgruppe recht anspruchsvoll.
Zwar wird versucht, die Informationen auf einfache Weise zu erklären, ein paar Fachbegriffe (wie z.B. Metamorphose, Pheromon…) oder komplexere Zusammenhänge bleiben aber nicht aus

Die Tiere sind sortiert nach ihrer Lebensspanne von kurz nach lang. Dabei startet die Auflistung zwar mit der Eintagsfliege, endet allerdings nicht mit dem Grönlandwal, wie der Titel vermuten lässt. In der Auswahl finden sich einige bekannte, aber auch ein paar unbekannte, eher ungewöhnliche Tiere, was ich sehr spannend fand.

Zu jedem Tier gibt es ein paar prägnante Informationen, die ihren Lebenszyklus betreffen: beispielsweise das Alter bei der Paarung, die Anzahl von Jungtieren/ Eiern, spezielle Entwicklungsphasen oder Besonderheiten ihres Lebensraums. Sehr spannend sind auch die Informationen, wie sich das Alter bestimmter Tierarten überhaupt ermitteln lässt.
Das Buch enthält einige ungewöhnliche und teils überraschende Fakten mit sich bringt und auch manch Erwachsenden zum Staunen bringen wird.
Aufgrund des begrenzten Platzes kann aber natürlich nur ein kurzer Ausschnitt des Lebens der einzelnen Tierarten abgebildet werden.

Fazit

Bunte, ansprechende Gestaltung und eine interessante Herangehensweise, um auf die unterschiedlichen Tierarten zu schauen: Was erschwert ihr Leben, welche Feinde gibt es, wie trägt ihr Lebensraum zur Lebenserwartung bei…
Das Buch enthält einige ungewöhnliche Fakten, die nicht nur für Kinder spannend sind. Für jüngere Grundschüler könnten die Texte aber noch etwas kompliziert sein.

Veröffentlicht am 15.09.2024

abwechslungsreicher Auftakt in einer besonderen Welt

When The Moon Hatched
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Raeve arbeitet für eine geheime Organisation und schaltet in deren Auftrag fiese Menschen aus. Bei einem ihrer Aufträge kommt ihr ein Unbekannter in die Quere. Sie überlegt, ihn auch zu töten, aber es ...

Raeve arbeitet für eine geheime Organisation und schaltet in deren Auftrag fiese Menschen aus. Bei einem ihrer Aufträge kommt ihr ein Unbekannter in die Quere. Sie überlegt, ihn auch zu töten, aber es scheint keine akute Gefahr von ihm auszugehen.
Aufgrund ihrer Feldzüge wird Raeve gesucht und letztlich gefangen genommen. Ausgerechnet der Unbekannte ist es, der ihr zur Flucht verhilft. Er entpuppt sich als ein verhasster Herrscher. Und dennoch zieht irgendwas an ihm Raeve an…

Die Geschichte wird aus verschiedene Ich-Perspektiven geschildert, die meisten Kapitel sind allerdings aus Raeves Sicht.
Die verschiedenen Perspektiven fügen sich gut zusammen und geben immer mal wieder Einblicke in die Gefühle und Erkenntnisse anderer Charaktere, wodurch mehrfach kleine Geheimnisse aufgedeckt werden.

Besonders Raeve ist eine rätselhafte Figur. Schnell wird deutlich, dass es einige Dinge gibt, die sie verbirgt. Auch vor sich selbst. Schmerzhafte Erlebnisse und Erinnerungen sperrt sie in ihrem Inneren ein. Was sich dort schon alles befindet, kommt nach und nach ans Licht – und bringt der Geschichte einige Wendungen.

So ereignisreich und spannend die Geschichte startet, so sehr ließ das Tempo für mein Empfinden mit der Zeit allerdings nach. Zwar gibt es immer noch viele kleine Ereignisse, verschiedene Schwierigkeiten, die Raeve überwinden muss und immer neue Konflikte, denen sie sich stellen muss. Aber mehr und mehr wird der Fokus auf ihre Vergangenheit und die zwischenmenschliche Beziehung zwischen ihr und Kaan gelegt. Damit verändert sich auch die Stimmung der Handlung.

Beide sind – aus ganz unterschiedlichen Gründen – viel mit ihren Gedanken beschäftigt. Die actionreichen und dramatischen Momente der ersten Buchhälfte werden nach und nach weniger. Uninteressant ist die Geschichte deshalb aber trotzdem nicht. Speziell die Aufdeckung all der Geheimnisse und Verstrickungen bringt seine eigene Spannung und Dramatik hervor. Und ganz viele Emotionen.

Die ganze Welt ist sehr komplex. Viele eigene Begriffe, beispielsweise für die Zeitrechnung, und ungewöhnliche Wesen, machen es zunächst ein wenig schwer, sich zurechtzufinden. Das meiste erschließt sich aber aus dem Zusammenhang. Es gibt allerdings auch einen Glossar mit den wichtigsten Worterklärungen. Nur Vorsicht mit dem Stammbaum, dieser spoilert und würde einige Geheimnisse vorwegnehmen.
Auch die unterschiedlichen Drachenrassen und ihre Lebensräume finde ich sehr spannend und hätte gern noch mehr über die majestätischen Wesen mit den unaussprechlichen Namen erfahren.

Fazit

Ein Auftaktband, der die Leser:innen in eine fremde und zunächst undurchsichtige Welt entführt, die mit vielen ungewöhnlichen Wesen und Geheimnissen daherkommt. Während ich die erste Hälfte des Buches sehr spannend fand, plätschern die Ereignisse im späteren Verlauf eher vor sich hin, während die Entwicklung der Figuren und ihrer Beziehung zueinander in den Vordergrund tritt – aufgrund von Raeves Versuchen, ihre Erinnerungen verschlossen zu halten und häufig ähnlicher Gedanken aber auch ein wenig auf der Stelle tritt. Das Ende macht neugierig auf den nächsten Teil.

Veröffentlicht am 10.06.2024

emotional

Glow Like Northern Lights (Strong Hearts 1)
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Von der Autorin habe ich bereits die Faith-Reihe gelesen, die mir mit ihren gefühlvollen Geschichten gut gefallen hatte. Bei Glow Like Northern Lights hat mich besonders das Island-Setting angesprochen. ...

Von der Autorin habe ich bereits die Faith-Reihe gelesen, die mir mit ihren gefühlvollen Geschichten gut gefallen hatte. Bei Glow Like Northern Lights hat mich besonders das Island-Setting angesprochen. Und obwohl ich gar kein Wintermensch bin, haben mir die anschaulichen Beschreibungen der verschneiten Landschaften, eisigen Strände und der Polarlichter unglaublich gut gefallen und definitiv mein (Island-)Fernweh geweckt.

Die Geschichte startet direkt sehr emotional. Lillys Zwillingsbruder ist herzkrank. Für wenige Seiten lernen wir ihn kennen, bevor wir Lilly auf der Flucht vor ihrer Trauer und dem angespannten Verhältnis zu ihren Eltern nach Island begleiten. Weil sie weg muss, aber auch weil sie ihrem Bruder versprochen hat, diese Reise zu unternehmen.

Die junge Frau ist nach ihrer Ankunft in Island ziemlich verloren. Jahrelang hat sich alles um ihren Bruder gedreht, sie hat ihr zuhause kaum verlassen, weil sie immer in seiner Nähe sein wollte. Nun muss Lilly herausfinden, wer sie ist und welche Dinge sie gern mag.
Hilfe bekommt sie dabei von Aron – einem Isländer, den Lilly in einem Trauerforum kennengelernt hatte und den sie mit ihrem Besuch überrascht.

Lillys Eltern haben mich mehrfach sauer gemacht. Natürlich geht jeder Mensch anders mit einem Verlust um, aber sie merken gar nicht, was sie Lilly mit ihrem Verhalten antun und zeigen keinerlei Verständnis für Lillys Wünsche.

Die Geschichte ist ein Wechselbad der Gefühle. Lillys Herz ist zerbrochen, doch in Island findet sie Ablenkung und Zuspruch. Aber jedes Mal, wenn sie ein wenig Freunde spürt, bekommt Lilly ein schlechtes Gewissen. Sie will sich nicht erlauben, Glück zu empfinden und ist hin- und hergerissen zwischen ihren aufgewühlten Emotionen.
Nur langsam gelingt es ihr, die positiven Gefühle wieder ein wenig zuzulassen.

Die Mischung aus Reiseerlebnissen, Selbstfindung, Trauerverarbeitung und der langsamen Annährung zwischen den Protagonisten hat mir gut gefallen.

Dank des flüssigen Schreibstils lässt sich die Geschichte zügig lesen, allerdings haben sich auch ein paar kleine Unstimmigkeiten eingeschlichen. (plötzlich wechselnde Haarfarben oder Herkunftsländer und Figuren, die zwischendurch wohl vergessen, dass sie die Sprache wechseln könnten, wenn sie nicht verstanden werden wollen)

Die Wendung am Ende kam für mich nicht überraschend. Gespannt auf den zweiten Band bin ich dennoch.

Fazit

Emotionale Achterbahnfahrt. Ich-Erzählerin Lilly schildert eindringlich ihren Schmerz und ihre Zwiespalte. Auch wenn ich mit ihrem Verhalten nicht immer einverstanden war, trägt der anschauliche Schreibstil dazu bei, durchweg mitzufühlen. Besonders toll sind die Beschreibungen der isländischen Landschaft.

Veröffentlicht am 21.04.2024

Interessanter Auftakt mit tollen Figuren

Poison Study
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Yelena hat einen Menschen getötet und soll dafür hingerichtet werden. Als der aktuelle Vorkoster des Kommandanten stirbt, wird ihr diese Stelle angeboten – wenn sie Glück hat, lebt sie dadurch länger, ...

Yelena hat einen Menschen getötet und soll dafür hingerichtet werden. Als der aktuelle Vorkoster des Kommandanten stirbt, wird ihr diese Stelle angeboten – wenn sie Glück hat, lebt sie dadurch länger, wenn sie Pech hat, ist das nächste Essen ihr letztes.
Yelena nutzt die Chance und beweist einen guten Geschmackssinn. Sie beginnt dem Sicherheitsberater des Kommandanten, Valek, zu vertrauen und gemeinsam gehen sie mysteriösen Ereignissen nach. Allerdings verbirgt Yelena ein großes Geheimnis, von dem niemand wissen darf: In ihr schlummern magische Kräfte. Doch Magie ist seit der Machtübernahme des Kommandanten verboten…

Yelena ist eine starke Protagonistin. Sie ist clever, geschickt und mutig. Hat sie sich für eine Seite entschieden, ist sie loyal. Die Stelle als Vorkosterin nimmt sie ohne zu zögern an und hofft, der Burg eines Tages entfliehen zu können. Dazu gibt es einige Hindernisse zu überwinden, denen sie sich entschlossen und erfindungsreich in den Weg stellt.
Als Ich-Erzählerin gibt sie Einblicke in ihre Gedanken und schildert Ereignisse ihrer Vergangenheit, die ihre Taten erklären.

Grundsätzlich hat mir die Geschichte gut gefallen, ich hätte mir aber ein etwas höheres Tempo gewünscht. Zwar stößt Yelena immer wieder auf Schwierigkeiten, die für Spannungsmomente sorgen, es gibt aber auch viele eher ruhige Alltagsbeschreibungen.

Da Valek Yelena ausbildet, verbringen die zwei viel Zeit miteinander. Es entwickelt sich ein gewisses Vertrauensverhältnis. Doch alles teilen sie nicht miteinander – nicht zuletzt, da es eine Wahrheit gibt, die Yelena nicht aussprechen darf. Letztlich passiert zwischen den beiden lange nichts, und trotzdem hat mir die Dynamik und Veränderung ihrer Beziehung gefallen.
Da ich die Ausbildung sehr spannend fand, hätte ich mir gewünscht, dass die Gifte ein zentrales Thema bleiben, allerdings rücken diese aufgrund vieler andere Themen stark in den Hintergrund.

Die sympathischen und facettenreiche Nebenfiguren haben mir richtig gut gefallen und ich hoffe auf ein Wiedersehen im nächsten Band.

Gern hätte ich noch ein wenig mehr über das Land und die Geschichte erfahren.
Das Ende schließt einige Handlungsstränge ab, lässt aber noch viele Fragen offen.

Fazit

Nicht nur Yelena, auch einige der Nebenfiguren waren mir sehr sympathisch. Die Entwicklung der verschiedenen Beziehungen waren interessant zu verfolgen. Die Nachforschungen, Intrigen und Lügen sorgen für Spannung und kleinere Überraschungen. Ich hätte mir aber ein etwas höheres Tempo und anhaltende Spannung gewünscht.

Veröffentlicht am 21.04.2024

Wendungsreich

Wer zuerst lügt
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Zugegebenermaßen hatte ich nach dem Lesen des Klappentextes, der ziemlich viel vorweg nimmt, etwas andere Vorstellungen von der Geschichte. Enttäuscht bin ich aber dennoch nicht.

Erzählt wird die Handlung ...

Zugegebenermaßen hatte ich nach dem Lesen des Klappentextes, der ziemlich viel vorweg nimmt, etwas andere Vorstellungen von der Geschichte. Enttäuscht bin ich aber dennoch nicht.

Erzählt wird die Handlung aus der Ich-Perspektive von Evie bei ihrem aktuellen Auftrag. Dazwischen gibt es immer wieder kleine Rückblenden zu früheren Aufgaben, die zunächst für sich stehen, letztlich aber doch die Hintergründe für Evies aktuelle Situation und Motivation erklären. Die vielen verschiedenen Namen, Identitäten und Zielpersonen auseinander zu halten, ist aber nicht ganz einfach.

Dadurch, dass von Anfang an klar ist, dass Evie ein falsches Spiel mit Ryan spielt, liegt direkt eine gewisse Anspannung zwischen den Zeilen: schließlich weiß er dies nicht. Und dennoch scheinen sowohl er als auch seine Freunde eine gewisse Skepsis an den Tag zu legen. Daher fand ich es interessant zu verfolgen, welche Absichten die einzelnen Figuren verfolgen.

Jeder von Evies Schritten ist perfekt durchdacht und geplant. Ihr Vorgehen fand ich sehr faszinierend. So mietet sie beispielsweise kurzzeitig eine Wohnung, in die sie frisch gekaufte Dinge transportieren lässt, damit sie Ryan vorgaukeln kann, mit ihrem ganzen Kram bei ihm einzuziehen.

Ryan ist nicht ohne Grund Evies Auftrag, doch so genau weiß sie zunächst nicht, auf was es ihr Boss abgesehen hat. Daher fand ich sowohl Evies Nachforschungen als auch die Hintergründe von Ryans Verhalten spannend zu erkunden.

Es dauert ein wenig, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Eine im Klappentext bereits angedeutete Wendung bringt der Handlung eine neue Richtung. Die Dramatik nimmt stetig zu und immer mehr unerwartete Verstrickungen kommen ans Licht. Bis zum Ende habe ich die Auflösung nicht kommen sehen.

Fazit

Während der Geschichte eher ruhig beginnt, steigen Spannung und Dramatik im zweiten Teil des Buches stark an. Ein unerwarteter Schachzug folgt auf den nächsten, sowohl Evie als auch ihr Boss waren für mich ziemlich undurchschaubar, sodass mich die Wendungen mehrfach überraschen konnten.