Aktueller Krimi
Lupus
Das Cover hat mich erstmal abgeschreckt. Der schwarze Hintergrund und der sehr martialisch dargestellte Wolf haben mich nicht angesprochen.
Die Story hingegen schon: Die Tierärztin und Wolfsschutzbeauftragte ...
Das Cover hat mich erstmal abgeschreckt. Der schwarze Hintergrund und der sehr martialisch dargestellte Wolf haben mich nicht angesprochen.
Die Story hingegen schon: Die Tierärztin und Wolfsschutzbeauftragte des Landkreises, Jennifer Rausch, wird zu einem Tatort gerufen. Am Fuß eines Hochsitzes liegt eine Leiche, in der Nähe steht das verschlossene Auto ihres Vaters, in dem sich sein Hund befindet. Gemeinsam mit dem Staatsanwalt Frederik Bach ermittelt sie in einem Vermisstenfall und zahlreichen Tötungsdelikten. Die Sichtung ungewöhnlicher Wölfe spielt dabei eine ebenso große Rolle wie Jennifers Familiengeschichte.
Dieser Krimi ist von Anfang an spannend, sehr komplex und in Teilen sehr realistisch. Er nimmt uns in kursiv geschriebenen Rückblenden mit in das Deutschland der Nazis und in die Zeit der DDR. Das fügt sich wunderbar erklärend in die Handlung ein. Vieles stellt sich im Laufe der Geschichte ganz anders und viel komplizierter dar als anfangs vermutet.
Dazu kommt ein erschreckend aktueller Bezug zu den Debatten über Wölfe, Migration und KI.
Einige Ungereimtheiten tun der Spannung keinen Abbruch (Bsp.: Hund ist ängstlich gegenüber einer Person, die ihn vermeintlich angeschossen hat, was sich später als Irrtum herausstellt.) Was mir allerdings negativ aufgefallen ist: „Die Frau, die zwei Konfektionsgrößen mehr als Helen trug,…… Solche oberflächlichen Beschreibungen sollten der Vergangenheit angehören.
Dankbar bin ich immer und besonders hier für das Nachwort des Autors, in dem er über Realitätsbezüge und dichterische Freiheiten aufklärt.
Von mir eine absolute Leseempfehlung!