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Veröffentlicht am 15.09.2024

Die Magie der Raunächte

Twelve of Nights – Das gestohlene Herz
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Ich finde das Cover einfach absolut spektakulär und so passend zum Thema des Buches. Und genauso ist auch die Geschichte- ätherisch, sinnlich, mystisch. Das ist genau die Art von Fantasy die ich gerne ...

Ich finde das Cover einfach absolut spektakulär und so passend zum Thema des Buches. Und genauso ist auch die Geschichte- ätherisch, sinnlich, mystisch. Das ist genau die Art von Fantasy die ich gerne lese- nah an der Wirklich, mit einem Hauch Magie, der geradeso im Bereich des Möglichen liegt, weil ihm Folklore zugrunde liegt. Ich fand die Geschichte so toll.

Zum Inhalt: Die zwölf Raunächte begleiten in Griechenland den Jahreswechsel, es ist eine Zeit alter Brauchtümer und Rituale. Einer Legende zufolge wird in dieser Zeit die Grenze zwischen den Welten dünn und die Kalikanzari schleichen sich unter die Menschen, um ein Herz zu stehlen, sodass sie sich für die Raunächte selbst menschlich fühlen können. Ioanna ist eine von ihnen. Doch als die Daphne kennenlernt, bekommen die Raunächte für sie eine ganz neue Bedeutung.

Ich mochte die Folklore rund um die Raunächte, die hier im Buch aufgegriffen wird und von den Legenden und Liedtexten untermalt wird. Es schafft eine mythische Aura und schafft durch die begrenzte Zeit, die Daphne und Ioanna zur Verfügung steht eine was schon auf schmerzliche Art wehmütige Grundstimmung. Ich mochte die Chemie zwischen den beiden, die Andeutung dessen, was sie jenseits des Fluches sein könnten und die bittere Süße dessen, wie besonders ihre Verbindung durch genau diesen ist.

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebene. Anfangs überwiegen die Rückblenden in den Beginn ihrer Bekanntschaft fünf Jahre zuvor, aber nach und nach nähert sich dieser Handlungsstrang der Gegenwart an. Die Idee einer Liebe, die nur in diesen zwölf Nächten existieren kann, hat etwas herzzerreißend Tragisches, gleichzeitig war es der Inbegriff von Romantik, wie sie sich beide an diese Vorstellung klammern.

Die Geschichte ist einerseits weniger düster als ich erwartetet hatte, birgt eine aber stattdessen eine gewisse emotionale Schwere, durchzogen von Schmerz und Verlust. Ein Buch, das perfekt in die dunklen Tage passt. Ich wollte es nicht aus der Hand legen, weil mich diese atmosphärische Geschichte total in ihren Bann geschlagen hat.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Lebenswege

Die andern sind das weite Meer
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Es gibt so Bücher, die tief im Inneren etwas bewegen. Für mich ist dieses Buch so ein Buch. Eine Familiengeschichte, die so viel mehr ist als nur das, eine Geschichte über das Leben, das Scheitern, darüber ...

Es gibt so Bücher, die tief im Inneren etwas bewegen. Für mich ist dieses Buch so ein Buch. Eine Familiengeschichte, die so viel mehr ist als nur das, eine Geschichte über das Leben, das Scheitern, darüber Verantwortung zu übernehmen und über Vergebung. Eine berührende Geschichte.

Zum Inhalt: Hans Cramer war mal Botschafter, jemand der was zu sagen hatte, dem man wichtige Entscheidungen anvertraute. Nun steht er vor dem Haus der Nachbarn und sucht das Schwimmbad, dass es seit über 20 Jahren nicht mehr gibt. Und während seine Welt in Vergessenheit gerät, schlagen seine Kinder ihre ganz eigenen Schlachten, die drohen an allen Fronten verloren zu gehen.

Die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven der Familienmitglieder erzählt, die alle mit sich selbst und ihren eigenen Problemen beschäftigt sind. Es werden ganz unterschiedliche Lebenswege aufgezeigt, Entscheidungen und ihre Konsequenzen. Zwischen Job, Beziehung und Familie kämpfen die drei Kinder von Hans Cramer jeder für sich allein.

In feinen Nuancen werden Scheidewege aufgezeigt und sehr nahbar beschrieben, wie verloren man sich auch als erwachsene Person fühlen kann. Eigentlich ist diese Geschichte eine banale Alltagsgeschichte, aber genau das macht sie so authentisch und ergreifend.

Die kurzen Kapitel und schnellen Perspektivwechsel haben mir gut gefallen, genauso wie der Moment, an dem alles zusammengeführt wird. Der Schreibstil ist sehr angenehm, nicht überbordend, aber bildhaft und mit emotionaler Tiefe.

Hat mir richtig gut gefallen.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

absolut sympathisch

Altern
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Wow, was hat Elke Heidenreich denn für eine angenehme Erzählstimme?! Ich könnte ihr tatsächlich stundenlang zuhören und mag ihre klare, schnörkellose Art zu erzählen. Vielleicht liegts am Thema, dafür ...

Wow, was hat Elke Heidenreich denn für eine angenehme Erzählstimme?! Ich könnte ihr tatsächlich stundenlang zuhören und mag ihre klare, schnörkellose Art zu erzählen. Vielleicht liegts am Thema, dafür kenne ich die Autorin fernab ihrer Bücher zu wenig, aber ich mag, wie sie hier eine klare, fundierte Meinung vertritt, dabei auch links und rechts des eigenen Lebensweges den Blick schweifen lässt und damit ein Werk schafft, das Altern aus Sicht von Literatur, Kultur, Sozialpolitik und Philosophie betrachtet.

Das Buch geht direkt schon recht schonungslos los- Elke Heidenreich berichtet über ihren Lebensweg. Ich kenne zwar ihre Bücher, habe mich aber nie mit dem Menschen dahinter beschäftigt und war dementsprechend überrascht, dass sie so offen über ihr Leben und ihren Werdegang spricht. Ehrlich und ungeschönt reflektiert sie, was gut war und was hätte besser laufen können.

Die Autorin philosophiert nicht nur das Altern und das Alter an sich, sondern auch worum es auf dem Weg ins Alter geht. Sie referenziert dabei auch andere Autoren und bekannte Persönlichkeiten, deren Gedankengänge sie selbst beeinflusst und einen Eindruck hinterlassen haben. Ich mochte es, dass sie uns an diesen Ideen und ihrer Meinung dazu teilhaben lässt.

Sie erzählt davon, wie sie mit dem Alter fertig wird und sich davon nicht unterkriegen lässt. Elke Heidenreich präsentiert sich hier nachdenklich und grundsympathisch. Mit Würde altern- so kanns gehen und daran sollte man sich ein Vorbild nehmen. Besonders schön fand ich folgendes Zitat „Am schnellsten Altern lässt einen ein Leben ohne Herausforderungen“. Also das Leben auskosten, mutig sein, einfach leben- alt wird man von allein.

Sie erzählt auch von den Schwierigkeiten des alt seins in Zeiten der Digitalisierung und Enkeltricks und öffnet dem Leser die Augen dafür, dass Altern auch ein Zustand des zunehmend isolierter und hilfloser Werdens ist und macht aufmerksam auf die Gefahr von Altersarmut und das „auf andere angewiesen sein“. Es sind mahnende, wach rüttelnde Worte, die ein ehrliches Bild vom Alter vermitteln.

Für mich eine schöne Lektüre, die viele Aspekte beleuchtet, aufmerksam macht und gleichzeitig unterhält.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Wow, wieder so so gut

Magic Study
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Ich fand „Poison Study“ wirklich richtig stark und war ganz aufgeregt, als ich die Fortsetzung entdeckt habe. Ich war mir fast sicher, dass es niemals an Band 1 heranreichen könnte, aber meine Güte, ich ...

Ich fand „Poison Study“ wirklich richtig stark und war ganz aufgeregt, als ich die Fortsetzung entdeckt habe. Ich war mir fast sicher, dass es niemals an Band 1 heranreichen könnte, aber meine Güte, ich glaube es war sogar noch besser. Magisch, abgründig, gefährlich und absolut fesselnd.

Zum Inhalt: Nachdem ein Todesurteil über Yelena verhängt wurde, flüchtet sie sich nach Sitia, um zu ihren Wurzeln zurückzufinden und ihre Magie beherrschen zu lernen. Doch in der Zitadelle angekommen findet sie nicht nur Freunde und Gleichgesinnt, man steht ihr auf skeptisch gegenüber und verdächtigt sie der Spionage für den Norden. Als eine grausame Mordserie die Zitadelle erschüttert, tut Yelena alles in ihrer Macht stehende, um zu helfen, auch wenn sie droht sich dabei selbst zu verlieren.

Yelena fand schon im ersten Band ein absolutes Badass, aber in diesem Band legt sie locker noch eine Schippe obendrauf und ich finde es großartig, was sie lernt mit ihrer Magie zu vollbringen. Generell finde ich alles rund um das Magiekonzept sehr spannend und interessant aufgearbeitet, es gibt auch in diesem zweiten Band wieder wahnsinnig viel zu erkunden.

Neben bekannten und geliebten Charakteren tauchen auch einige wirklich faszinierende neue auf, von denen man manche sofort ins Herz schließt, während ich mich an anderen stundenlang aufreibend konnte. Natürlich hat es Yelena in Sitia nicht leicht und trifft dort nicht nur auf Widerstand, sondern auch auf erbitterte Feinde.

Es wird wieder ganz schön brutal und grausam, diese Reihe ist wirklich nichts für schwache Nerven, aber diese düstere, abgründige Stimmung ist auch einfach wieder wahnsinnig packend. Gemeinsam mit Yelena gerät der Leser in eine Strudel aus Gewalt, Intrigen und dunklen Geheimnissen und die Gruppe rund um Yelena muss sich wieder einigen Herausforderungen stellen.

Für mich war dieses Buch wieder spannend ab der ersten Seite und ich fand der Autorin ist es hier wieder unglaublich gut gelungen akzentuierte Lichtblicke in die düstere Handlung zu setzen, sodass es auch einfach ein paar schöne, hoffnungsvolle Momente gab, die bei all der Grausamkeit Balsam für die Seele waren.

Ich kann den nächsten Band gar nicht erwarten und will unbedingt wissen, wie es weitergeht. Für mich ein absolutes Fantasy-Highlight.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Zeitreise-Café

Bevor die Erinnerung verblasst
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Mit „Bevor die Erinnerung verblasst“ ist der dritte Band der Romanreihe von Toshikazu Kawaguchi rund um das besondere Zeitreise-Café in Japan erschienen.
Das Buch ist in vier Geschichten unterteilt, die ...

Mit „Bevor die Erinnerung verblasst“ ist der dritte Band der Romanreihe von Toshikazu Kawaguchi rund um das besondere Zeitreise-Café in Japan erschienen.
Das Buch ist in vier Geschichten unterteilt, die sich alle im Café abspielen und um die Aussöhnung mit der eigenen Vergangenheit drehen. Es gibt dabei eine gewisse Chronologie, sodass die einzelnen Geschichten ein Gesamtwerk bilden.

Zum Inhalt: Nagare Tokita hilft im Café Donna seiner Mutter in Hakodate aus, während diese in Amerika unterwegs ist. Unterstützt wird er dabei von den Frauen der Familie, denn nur diese können den Ritus vollführen, der das Café so einzigartig macht: wenn sie Café einschenken, ist es möglich, in die Vergangenheit zu reisen. Aber es gibt einige wichtige Regeln zu beachten.

Am Anfang des Buches gibt es eine Personenübersicht, die ich wahnsinnig hilfreich fand und zu der ich immer wieder zurückgekehrt bin, weil nicht in jeder Geschichte dieselben Personen im Fokus stehen. Trotzdem war ich überrascht wie sehr sie doch alle miteinander verbunden sind und wie sich Yukari wie ein roter Faden durch die Geschichten und das Buch zieht.

Es ist gleichzeitig ein zutiefst melancholisches und doch hoffnungsvolles Buch, durchzogen von Trauer, Wut, Schuld, Angst, aber auch von Freude, Vergebung und Zuversicht. Ich fand jede einzelne der Geschichten auf ihre eigene Art emotional ergreifend und die Themen zutiefst menschlich.

Ich fand die Geschichten einfach wunderschön und habe gerne nach den einzelnen Geschichten noch kurz den Botschaften nachgesonnen, die hier feinfühlig, aber doch auch sehr greifbar vermittelt werden. Es sind Geschichten, die zum Reflektieren anregen.

Ich mochte dieses Buch sehr gerne und kann es wärmstens empfehlen, wenn man sich auf eine philosophische, emotionale Reise durch die Zeit begeben möchte.

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