Natur umgibt uns, nährt uns, bettet uns
Kursbuch 218Das vorliegende Heft umkreist das Spannungsfeld zwischen Natürlichkeit und ihrer Darstellung, Aneignung, wie auch Entfremdung in verschiedenen wissenschaftstheoretischen Traditionen und Zugängen.
Für ...
Das vorliegende Heft umkreist das Spannungsfeld zwischen Natürlichkeit und ihrer Darstellung, Aneignung, wie auch Entfremdung in verschiedenen wissenschaftstheoretischen Traditionen und Zugängen.
Für mich macht dieses Kursbuch wiederum die Vielfalt der darin eingenommenen Perspektiven und die Kreativität in der Umsetzung der Thematik aus. Von Essays, Interviews über Bildbeiträge und Grafiken nähern sich die Autor:innen ganz diverser Fachdisziplinen dem Thema Natürlichkeit aus ihrer jeweilig eigenen Perspektive und eröffnen damit nicht selten inspirierende, neue Einsichten.
Im aller positivsten Sinne schaffen es die Beiträge, zum Teil auch über ungewöhnliche Zugänge den Blickwinkel erst zu weiten, um dann in der Gesamtschau um so klarer das Feld zu umreißen und tiefer in die Problemanalyse zu gehen. Food Halls in Island finden dabei genauso ihren Platz wie die (vermeintliche) Natürlichkeit unserer Nahrung und Kochkunst. Was können wir aus einer kulturgeschichtlichen Betrachtung zum Umgang mit Müll für Schlussfolgerungen und Kritik für das kapitalistische Wirtschaften formulieren? Was hat das Smartphone mit Natürlichkeit zu tun? Besonders gefallen haben mir auch die kurzen Intermezzi, in denen sich kurz und bündig, aber nicht weniger erhellend dem Thema genähert wird.
Die Qualität und Zugänglichkeit der Beiträge variiert und bei einzelnen wirkt die Verbindung zum Themenschwerpunkt doch recht strapaziert und konstruiert. Insgesamt vermag jedoch auch dieses Kursbuch wieder erhellende Einsichten zu liefern und zum Nachdenken über uns und unsere Umwelt anzuregen.