leider enttäuscht
„Jeder, der euch beide zusammen sieht, erkennt, dass da noch etwas ist.“
(Ein Freund zu Ember in Golden Bay 3)
Worum geht’s?
Gerade als Golden Bay sich wieder wie ein Zuhause anfühlt und Ember auf ...
„Jeder, der euch beide zusammen sieht, erkennt, dass da noch etwas ist.“
(Ein Freund zu Ember in Golden Bay 3)
Worum geht’s?
Gerade als Golden Bay sich wieder wie ein Zuhause anfühlt und Ember auf einen Neuanfang mit Holden hofft, wird er vor ihren Augen verhaftet. Sie kann nicht fassen, was er getan und ihr all die Jahre verheimlicht hat. Mit der Renovierung ihres Elternhauses versucht sie sich abzulenken, doch der Schmerz und die Sehnsucht sind allgegenwärtig. Wie soll sie Holden je wieder vertrauen? Und was, wenn da noch mehr ist, was er ihr verschweigt? Der Vergangenheit kann man nicht entkommen – das muss Holden bitter einsehen, als er Embers Vertrauen endgültig verspielt. Seine letzte Chance auf ihre Vergebung ist, ihr endlich die ganze Wahrheit zu erzählen – doch damit würde er ihr Leben erneut zerstören. Holden liebt sie zu sehr, um ihr das anzutun, selbst wenn das bedeutet, keine Chance mehr auf eine gemeinsame Zukunft mit Ember zu haben ...
Golden Bay – How it ends ist Band 3 der Canadian Dreams-Reihe. Vorkenntnisse sind zwingend erforderlich.
Inhaltliche Hinweise
Das Buch wird durch Amber und Holden in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und potenziell triggernde Themen aus dem Bereich Verbrechen und Gewalt.
Meine Meinung
Eigentlich hatte ich mir ja geschworen, nach den beiden schwachen Vorgängerbänden nicht nach Golden Bay zurückzukehren, aber am Ende überwog doch die Neugier, ob die Autorin es im finalen Band schaffen würde, mich nun endlich zu begeistern. Ehrlich gesagt wünschte ich mir nun nach Beenden des Buches, dass ich einfach aufgegeben hätte, denn wenig überraschend konnte mich auch dieser Teil nicht abholen.
Nicht nur, statt sich auch weiterhin über weite Strecken des Buches das Gefühl hatte, nicht wirklich vorwärts zu kommen und immer noch sinnbildlich an der ersten Stelle vom Band 1 zu stehen, auch, dass die Autorin sich hier für eine ausufernde Crime Story entschieden hat, half meine Begeisterung definitiv nicht. Nach dem überrumpelnden Ende von Band 2 stand nun die Frage im Raum, was mit Holden passieren wird. Hier nervt mich bereits massiv an, dass Holden offenbar gar kein Unrechtsbewusstsein besitzt und sich hier komplett in der Opferrolle sieht. Über weite Teile des Buches gibt es hier also Mimimi von Holden, der nun Angst vor den Geistern seiner Vergangenheit hat, gleichzeitig aber weiterhin am laufenden Band dämliche Entscheidungen trifft und sich dann über die entsprechenden Konsequenzen wundert. Bereits in Band 2 war ich hier von sehr genervt und es war vor allem hochgradig vorhersehbar, dass natürlich die geplante Geheimaktion in die Grütze geht. Im Band 3 müssen nun also alle Beteiligten versuchen, Holden irgendwie zu retten, Holden muss versuchen, alle anderen zu retten und sowieso fragte ich mich irgendwann, wann das ganze so krasse Ausmaße angenommen hat. Ich möchte wirklich nicht fies sein, aber Holden wird hier ja regelrecht als der heftigste Whistleblower dargestellt, der aus dem Weg geräumt werden muss. Ich bin mir sicher, das ist auch für eine derartige Storyline genug Fans gibt, mir persönlich war sie aber zu übertrieben, zu klischeehaft, zu unrealistisch, zu sehr an den Haaren herbeigezogen und zu konstruiert. Mir fehlte auch zu sehr eine kritische Beleuchtung der Thematik, da irgendwie zu sehr der Fokus darauf gelegt wurde, dass Holden angeblich keine andere Wahl hatte, selbstverständlich alle staatlichen Institutionen voreingenommen oder korrupt sind und er sowieso ein Einzelkämpfer war, der von niemandem Unterstützung erwarten konnte. In die gleiche Kerbe schlägt bald auch Ember, die insbesondere ihren Polizeichef-Vater dafür verantwortlich macht, dass er damals verhindern wollte, dass seine 16 jährige Tochter mit jemandem, der Bezug zu Verbrechen und leichter organisierter Kriminalität hat, abhauen möchte. So oft in diesem Buch gibt auch Holden Embers Vater die Schuld, dass er ja nicht für sie da sein konnte, als sie ihn gebraucht hätte. Dass Holden sich dies selbst eingebrockt hat, vergisst er dabei natürlich…
Vielleicht liegt es auch einfach am jungen Alter von Ember, Aber sie wirkt für mich weiterhin sehr naiv, denkt nicht wirklich zu Ende und ist zu sehr in ihren Vorstellungen gefangen, als dass sie zugänglich für Argumente ist. Das führt auch dazu, dass sich die Liebesgeschichte weiterhin im Kreis dreht, mal stößt Ember ihn weg, mal stößt Holden sie weg. Vor allem der komplett letzte Part, wo Holden fast mal wieder abhaut, hat mich einfach nur noch müde zum Lachen gebracht und ich habe einfach nur noch gehofft, dass das Buch endlich zu Ende ist. Hier fehlte für die Liebesgeschichte einfach zu viel, die Charaktere sind zu oberflächlich geblieben und da finden sich zu sehr in ihren Rollen – bei Holden das vermeintliche Opferlamm, bei Ember das zerbrechliche Blümchen. Die Geschichte hat mich emotional einfach nicht berührt, vielmehr hat sie mich angestrengt und an vielen Stellen schlichtweg wütend gemacht. Diese Reihe waren definitiv nicht mein Ding und ich bin froh, dass sie vorbei ist.
Mein Fazit
Auch das große Finale konnte mich nicht abholen. Gefühlt tritt die Geschichte um Ember und Holden weiterhin auf der Stelle, hinzu kommt eine immer größer werdende Crime-Story, die ich aber als größtenteils klischeehaft und absurd empfand. Weder emotional noch von der Entwicklung konnte mich Golden Bay begeistern. Schade.
[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]