Unvollständig und unersetzbar
Blue Sisters"The Blue Sisters" handelt von vier einzigartigen Schwestern, welche als Folge ihrer nicht so einfachen Kindheit alle mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben. Als dann auch noch Nicky stirbt, ist ...
"The Blue Sisters" handelt von vier einzigartigen Schwestern, welche als Folge ihrer nicht so einfachen Kindheit alle mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben. Als dann auch noch Nicky stirbt, ist es endgültig vorbei mit der Dynamik, jeder versucht ihren Tod zu verarbeiten, dabei spielen sie sich letztendlich alle etwas vor.
Als sie dann wieder in Nickys alter Wohnung, welche kurz vor dem Verkauf steht, aufeinandertreffen, geht es darum, eine neue Verbindung herzustellen und sich gegenseitig dabei zu helfen, ihr Leben wieder in Ordnung zu bringen.
Die Geschichte ist aus wechselnden Perspektiven der drei noch lebenden Schwestern geschrieben, wodurch man diese sehr gut kennenlernt. Zum einen lernt man ihre Gefühle und Beweggründe kennen und kann sich so gut in die hineinversetzen, zum anderen erfährt man, wie sie wiederum von ihren Schwestern wahrgenommen werden und kann sich so zusammen mit den Rückblicken in die Vergangenheit ein gutes Bild von ihrer Kindheit ausmalen. An dieser Stelle ein großes Lob an Coco Mellors, denn die Entwicklung und Beziehung der Schwestern ist wirklich unglaublich gut durchdacht! Mit der Zeit ist die gesamte Struktur immer klarer geworden und man konnte die Gedanken der Protagonisten sehr gut nachvollziehen! Dadurch wirken diese sehr authentisch und man fühlt mit ihnen, egal in welcher Situation. Und auch wenn ihr Verhalten teilweise alles andere als perfekt ist, gewinnt man sie im Laufe der Geschichte sehr gerne und fiebert richtig mit:) Zumindest ich bin dabei auch total in der Geschichte versunken und wollte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen, um zu erfahren, wie es weitergeht xD
Das liegt auch an dem Schreibstil von Coco Mellors, welcher einfach nur genial ist! Sie schafft es, die verschiedensten Gefühle in einem hervorzurufen, und das vor dem immer gleichbleibendem Hintergrund der gestorbenen Schwester.
Ich würde es jedem empfehlen, der eine Vorliebe für realistische Geschichten hat, in denen auch die negativen Seiten der Gesellschaft eine große Rolle spielen, genauso wie Trauer, Verlust und Sucht als Bewältigungsmittel. Auf der anderen Seite fand ich die Geschichte sehr inspirierend und auch das (zugegeben etwas kitschige) Ende hat mir wirklich sehr gut gefallen und der Geschichte dann doch noch etwas verzaubert es gegeben!