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Veröffentlicht am 02.10.2024

Von wegen einsame Natur

Still
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Der dritte Teil der Reihe führt Alex Carter nach Washington, wo sie nach Karibus Ausschau halten soll, die möglicherweise wieder das Land besiedeln. Natürlich bleibt es aber nicht dabei, durch den Wald ...

Der dritte Teil der Reihe führt Alex Carter nach Washington, wo sie nach Karibus Ausschau halten soll, die möglicherweise wieder das Land besiedeln. Natürlich bleibt es aber nicht dabei, durch den Wald zu stapfen, Spuren zu lesen und Tiere zu beobachten - schon bald wird Alex verfolgt und angegriffen. Zudem taucht eine Frauenleiche auf, andere Frauen werden vermisst. Hinzu kommt der eskalierende Konflikt zwischen Baumschützern und Holzfällern - also mehr als genug Material, um eine weitere action-geladene Story zu füllen. Zwar nutzt sich der Überraschungseffekt der vorigen Bücher inzwischen doch etwas ab, und Alex übermenschlich scheinende Überlebenskünste strapazieren einmal mehr die Glaubwürdigkeit, aber Spaß macht es trotzdem und zudem lernen wir einmal mehr etwas über die Tierwelt und Natur, die der Autorin so am Herzen liegen.
Fazit: Die Reihe hat einfach das gewisse Etwas, das mich jedes Mal aufs Neue fesselt.

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Veröffentlicht am 01.10.2024

Roadtrip mit Evelyn

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
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Asher will den Kerl, der für den Tod seiner Mutter verantwortlich ist, umbringen. Also bricht er mit drei Freunden, die er in der Trauergruppe kennengelernt hat, nach Memphis auf. Als Vorwand kommt ihm ...

Asher will den Kerl, der für den Tod seiner Mutter verantwortlich ist, umbringen. Also bricht er mit drei Freunden, die er in der Trauergruppe kennengelernt hat, nach Memphis auf. Als Vorwand kommt ihm dabei Henrys Wunsch, mit seiner geliebten Evelyn - die er in einer Urne dabei hat - Graceland zu besichtigen, gerade recht. Doch je länger die vier ungleichen Reisenden, die durch ihre Trauer um einen geliebten Menschen zusammengefunden haben, unterwegs sind, desto mehr verändert sich Asher, und am Schluss muss er sich fragen, ob die Rache es wert ist, dafür alles aufzugeben was noch vor ihm liegt.
Die Autorin schafft es, das Thema Trauer mit einer gehörigen Portion Leichtigkeit, teils schwarzem, aber dennoch genau richtigen Humor und einem irrwitzigen Roadtrip in eine überwältigende Reise vor allem zu sich selbst zu packen. Denn auch wenn man alles verloren zu haben glaubt, gibt es immer noch jemand für den es sich lohnt weiterzumachen - und auf jeden Fall sich selbst. Warum das Buch in der Übersetzung so einen merkwürdigen und sperrigen Titel bekommen hat ist mir schleierhaft, aber ich hoffe er macht auch gerade deshalb eine große Leserschaft auf sich aufmerksam.
Fazit: ein sehr bewegtes und bewegendes Buch, dass man nicht verpassen sollte.

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Veröffentlicht am 19.09.2024

Wunderbar!

Der wunderbare Garten der Mrs P.
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Ein echter Wohlfühlroman mit einer Protagonistin, die erst auf den zweiten Blick Sympathien weckt. Die Handlung wirkte an manchen Stellen etwas zusammengeflickt und vielleicht wurde zu viel gewollt, aber ...

Ein echter Wohlfühlroman mit einer Protagonistin, die erst auf den zweiten Blick Sympathien weckt. Die Handlung wirkte an manchen Stellen etwas zusammengeflickt und vielleicht wurde zu viel gewollt, aber insgesamt war es dann doch eine runde Sache - mit Ecken und Kanten. Die Informationen über Pflanzen fand ich persönlich sehr interessant, aber besonders spannend war natürlich die Aktion, die Schrebergärten vor dem Abriss zu retten. Da ging es zum Ende hin richtig hoch her, und ich habe mich köstlich amüsiert. Es gab aber auch immer wieder die kleinen feinen Töne, die einen zum Nachdenken bringen. Mrs. P jedenfalls hat sich von einer etwas ruppig wirkenden Eigenbrötlerin wider Willen zu einer echten Heldin gemausert.
Fazit: locker-leichter Unterhaltungsroman mit sanftem Tiefgang.

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Veröffentlicht am 18.09.2024

Gelungene Neuinterpretation

Was die Toten bewegt (Eine packende und atmosphärische Nacherzählung von Edgar Allan Poes Klassiker „Der Untergang des Hauses Usher“)
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Da ich mich an die Geschichte von E.A. Poe partout nicht erinnern konnte (das wird natürlich beizeiten nachgeholt), fand ich es eine gute Idee mit dieser Neuerzählung erneut in das Haus der Ushers zurückzukehren. ...

Da ich mich an die Geschichte von E.A. Poe partout nicht erinnern konnte (das wird natürlich beizeiten nachgeholt), fand ich es eine gute Idee mit dieser Neuerzählung erneut in das Haus der Ushers zurückzukehren. Der Anfang gestaltete sich erst einmal ausgesprochen zäh und ich bereute meinen Entschluss bereits ein wenig. Zugleich war ich maßlos enttäuscht, hatte ich die Autorin nach dem Genuß von "Wie man einen Prinzen tötet" doch gerade erst in die Riege meiner neuen Lieblingsschreiberlinge erhoben, wild entschlossen jedes ihrer Werke zu lesen. Ob es an der klassischen Vorlage lag, dass die Geschichte so dröge, ja ich wage es auszusprechen: derart langweilig, sein konnte, denn was interessierte mich die langatmige Geschichte der gallazinischen Eidsoldaten?
Doch ich liess mich durch diesen für mich unnötig langen Exkurs nicht entmutigen, denn bereits die Begegnung mit der rüstigen Pilzexpertin Miss Potter entschädigte mich schon für diese anfängliche Lesehürde. Und so wurde Miss Potter für mich zu einer heimlichen Heldin, die mit ihrem umfangreichen Wissen immer zur rechten Zeit aufzutauchen schien.
Im Haus Usher selbst ist alles so wie erwartet: gruselig und absolut 'gothic', dem Verfall anheim gegeben und von Schimmel und Pilzen befallen. Alex Eastons Bemühungen, die Ursache für die Krankheit der Geschwister Usher, unter der vor allem Madeline zugrunde ging, herauszufinden, werden von einem amerikanischen Arzt unterstützt, der allerdings auch schon mit seinem Latein am Ende war. Gibt es einen Zusammenhang zu dem merkwürdigen, wie tot wirkenden See gleich am Haus? Was hat es mit den zombie-ähnlichen Hasen auf sich, die als einzige Tiere durch die Gegend taumelten und sehr an die schlafwandelnde Madeline erinnern? Und wieso wachsen überall diese ekligen Pilze? Schritt für Schritt enthüllt Alex das Geheimnis des Hauses Usher.
Die Geschichte fängt die gruselige Stimmung, die im und um das Haus herrscht, hervorragend ein, und doch blitzt immer wieder ein Funken Humor durch, der das ganze Leid und Elend zumindest für die Leserschaft erträglicher macht, auch wenn er ob der Ernsthaftigkeit der Lage unangemessen scheint. Doch Alex leichte Tollpatschigkeit und Miss Potters scharfe Zunge haben mir zu viel Spaß bereitet - für mich der perfekte Ausgleich zur klammen Gänsehaut, die das kalte und unwirtliche Gemäuer des Hauses Usher hervorrief.
Fazit: diese Neuerzählung hat die klassische Geschichte nicht nur wiederbelebt, sondern gänzlich neu geboren.

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Veröffentlicht am 16.09.2024

Werwölfe in Vorpommern!

Lupus
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Der neue Roman von Tibor Rode nimmt sich gleich mehrerer spannender Themen an: zum einen die Rückkehr der Wölfe in Deutschland und der damit verbundene Human-Wildlife-Konflikt. Zum anderen die Anwendung ...

Der neue Roman von Tibor Rode nimmt sich gleich mehrerer spannender Themen an: zum einen die Rückkehr der Wölfe in Deutschland und der damit verbundene Human-Wildlife-Konflikt. Zum anderen die Anwendung von KI - hier in Verbindung mit Zäunen für Nutztiere, die verhindern sollen, dass etwas hinein - oder auch hinaus - kommt. Zudem wird die deutsche Geschichte aufgearbeitet, über die Zeiten der DDR bis hin zum Nazi-Regime und dessen gefährliche Forschungsarbeiten.
Die Handlung ist unglaublich differenziert und verwoben, so dass man bis zum Ende mit überraschenden Wendungen konfrontiert wird, was die Spannung permanent am Anschlag hält.
Mit der Tierärztin, Wolfsbeauftragten und Jägerin Jenny Rausch hat der Autor eine nicht bedingungslos sympathische, aber glaubwürdige und sehr menschliche Protagonistin geschaffen. Ihr zur Seite steht Staatsanwalt Frederik Bach, der auf Jenny ebenso anziehend wie geheimnisvoll wirkt.
Und so ermitteln die beiden und legen die ungeheure Wahrheit "wie bei einer Zwiebel Schicht um Schicht und mit vielen Tränen" frei, bei der es gleichermaßen um die Gier nach Geld und Macht geht.
Fazit: einmal mehr erschafft Tibor Rode eine erschreckende Zukunftsvision, die vielleicht gar keine mehr ist.

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