Die heidnischen Ursprünge des Gabenbaums
Das Wunder der TannenbäumeKeine Angst, es ist noch nicht zu früh für einen Weihnachtsroman, denn hinter diesem Titel verbirgt sich eine ganz andere Geschichte als ich zuerst erwartet hätte!
In erster Linie ist dies nämlich ein ...
Keine Angst, es ist noch nicht zu früh für einen Weihnachtsroman, denn hinter diesem Titel verbirgt sich eine ganz andere Geschichte als ich zuerst erwartet hätte!
In erster Linie ist dies nämlich ein historischer Roman, der uns Anfang des 19. Jahrhunderts in den Schwarzwald führt zu einer Holzfällerfamilie. Aufgrund eines tragischen Unglücks muss die sechzehnjährige Anneliese plötzlich für ihre Mutter und ihren kleinen Bruder sorgen in einer Zeit voll Hunger und Armut.
Die Familie lebt auf einem kleinen Gehöft im Wald, und die Autorin versteht es wunderbar, die große Bedeutung der Natur ringsum zu beschreiben und für uns einzufangen. Marva, die Mutter, ist eine Art Heilerin, und so werden auch wir vertraut mit dem engen Geben und Nehmen, wenn es um Vorratshaltung geht, aber auch um Heilkräuter und Salben. Auch die bitteren Nöte der Familie sind so anschaulich geschildert, dass man den Hunger der Kinder beim Lesen förmlich spüren kann. Nein, dies ist kein rosarotes Weihnachtsmärchen, sondern die Geschichte stellt sich der Armut der Menschen. Aber es wäre auch keine Weihnachtsgeschichte, wenn es nicht ein Licht in der Dunkelheit gäbe! Und dieses Licht leuchtet bald weithin für alle Menschen in Freiburg, ehe es seinen Weg in die Welt findet.
Bemerkenswert finde ich, dass dieser Roman nicht die klassischen christlichen Weihnachtsthemen behandelt, sondern sich den heidnischen Ursprüngen der Tradition widmet. Vor allem begleiten wir Anneliese über viele Jahre durch alle Jahreszeiten, immer eng mit der Natur verbunden. Daher keine klassische Weihnachtsgeschichte, aber ein hervorragender historischer Roman, für den ich gerne eine Leseempfehlung abgebe.