Relativ flüssig lesbar, packte mich aber nicht wirklich
Die AuszeitDieses Buch entdeckte ich bei NetGalley. Der Klappentext und die Ankündigung als packender Thriller mit faszinierenden Figuren und soghafter Atmosphäre reizten mich. So fragte ich ein Rezensionsexemplar ...
Dieses Buch entdeckte ich bei NetGalley. Der Klappentext und die Ankündigung als packender Thriller mit faszinierenden Figuren und soghafter Atmosphäre reizten mich. So fragte ich ein Rezensionsexemplar an und freute mich, als ich es kurze Zeit später auf meinen Kindle laden und gleich mit dem Lesen beginnen konnte.
Als die erfolgreiche Influencerin Viktoria Kaplan mit ihrer Clique in einem abgeschiedenen und versteckt gelegenen Luxus-Retreat in den Alpen für eine Auszeit sowie zum Feiern eines Meilensteins eintraf, erhofften sich der Besitzer Pierre und sein Team davon noch eine tolle Werbung für das kostspielige Anwesen. Doch schon kurz nach Ankunft der vermeintlichen Freunde sind deutliche Spannungen zwischen den Gästen unübersehbar.
Dann gibt es auch noch einen brutalen Mord und durch verschlechterte Witterungsbedingungen ist das Retreat komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Alles deutet erst einmal darauf hin, dass die Tat eine Person aus der Clique begangen hat. Diese kann sich zwar an absolut nichts erinnern, ist aber fest davon überzeugt, dass sie niemals dazu fähig gewesen wäre und versucht sich zu entlasten.
Plötzlich ist fast jeder Anwesende – egal ob Gast oder Mitarbeiter - verdächtig. Zudem stellt sich die Frage, ob eventuell sogar Jemand das Anwesen gefunden und sich unbemerkt eingeschlichen hat…
Insgesamt empfand ich die Geschichte nicht als so packend wie angekündigt. Sie ließ sich zwar recht flüssig lesen, ich empfand auch nicht allzu viele Längen und es gab durchaus ein paar überraschende Wendungen. Es war jedoch nicht so, dass ich während des Lesens permanent eine atmosphärische Spannung empfand und mir Leseunterbrechungen schwergefallen wären. Probleme hatte ich in der ersten Hälfte dann allerdings beim Wiedereinstieg, wenn die Unterbrechung mitten in einem Kapitel geschah.
Das lag vor allem daran, dass die Geschichte zwar aus den Perspektiven von verschiedenen Protagonisten, aber immer in der ersten Person erzählt wurde und ich beim Weiterlesen manchmal nicht sofort wieder wusste, wer denn gerade das Wort hat und immer mal zurückblättern musste. Den Aufbau, mit den Wechseln zwischen den Geschehnissen in der Gegenwart, die immer aus der Perspektive von ein und derselben Figur erzählt werden und der Vergangenheit, die stets mit einem Countdown, in Stunden oder später Minuten, bis zur Tat beginnen, fand ich okay.
Trotzdem war ich manchmal auch ziemlich genervt. Z. B. als es, nachdem ziemlich schnell bekannt war, dass es in der Gegenwart den Mord gegeben hat, eine Weile dauerte bis rausgelassen wurde, um wen es sich bei der Toten eigentlich handelt. Wirklich faszinierend empfand ich die Charaktere allesamt nicht und entwickelte auch keine echten Sympathien. Die Sphären der Scheinwelt, in denen sie sich bewegten sind einfach nicht die meinen und gelegentlich stieß mir auch die nicht nur vom Täter, der unter seinem Usernamen ebenfalls einige Male auf der Vergangenheitsebene zu Wort kam, verwendete vulgäre Sprache auf.
Die Identität des Täters, erahnte ich bereits eine ganze Weile vor der Bekanntgabe. Da gab es dann eine Zeit, in der ich eigentlich nur noch weiterlas, um das auch bestätigt zu bekommen. Den Showdown empfand ich dann zwar tatsächlich als spannend, aber auch ziemlich brutal. Im Großen und Ganzen fand ich das Buch jetzt zwar nicht ganz schlecht, aber eben auch nicht herausragend gut.