Profilbild von vickyyyy

vickyyyy

aktives Lesejury-Mitglied
offline

vickyyyy ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit vickyyyy über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2023

Rache, Versöhnung und die Suche nach Seelenfrieden

Der Mondmann - Rote Spur
0

Es handelt sich um Teil 2 der „Der Mondmann“ – Reihe.

Inhalt
Eine grausame Mordserie in Dänemark stellen den Kommissar Jens Lerby vor ein Rätsel. Obwohl ihm der Fall kurz darauf entzogen wird, folgt ...

Es handelt sich um Teil 2 der „Der Mondmann“ – Reihe.

Inhalt
Eine grausame Mordserie in Dänemark stellen den Kommissar Jens Lerby vor ein Rätsel. Obwohl ihm der Fall kurz darauf entzogen wird, folgt Lerby der Spur, die ihn zurück nach Illokarfiq, einem einsamen grönländischen Ort und Schauplatz seines letzten Falles, führt. Was er jedoch noch nicht ahnt ist, dass er sich in riesiger Gefahr befindet…

Meine Meinung
Der Hauptprotagonist, Jens Lerby wirkt um einiges sympathischer und nahbarer als in Band 1. Seine Entwicklung von dem engstirnigen, mit seinem Leben unzufriedenen Menschen zu einem, der sein Leben selbst in die Hand nimmt und offen für die Kultur der Inuit ist spannend zu verfolgen.
Auch die Beschreibung der anderen Charaktere, die einen näheren Einblick in das Leben und die Probleme der Inuit gibt, haben mir sehr gut gefallen.

Etwas schade fand ich, dass bis zum Ende einige Details unklar bleiben. So wird beispielsweise ein großer Teil der Vergangenheit im Leben des Täters ausgelassen. Ich persönlich finde es immer viel interessanter, wenn man als Leser/in mehr über den Täter erfährt, um dessen Motiv besser nachvollziehen kann.

Als Leser/in kann man zwar richtig mitfiebern und insbesondere am Ende wird es noch mal richtig spannend, jedoch habe ich etwas das "Mitraten" vermisst. Da immer wieder ein Perspektivenwechsel stattfindet, ist etwa in der Mitte des Buches das Motiv des Täter klar (oder zumindest ziemlich offensichtlich). Mir ist es nämlich lieber, wenn ich auf dem ungefähr selben Wissensstand wie die Ermittler/innen bin - aber das ist Geschmackssache!


Teil 1 der Reihe muss nicht zwingend gelesen werden, um das Buch zu verstehen, da es sich um einen neuen Fall handelt und alle Charaktere vorgestellt werden, es ist jedoch zu empfehlen, da einige essenzielle Bezüge (unter anderem der Hintergrund Lerbys Spitznamen "Mondmann") nicht erneut erläutert werden.

Die Mordserie im Buch hat einen wahren historischen Hintergrund, auf den im Nachwort näher eingegangen wird. (ich möchte hier nicht näher darauf eingehen, um niemanden zu spoilern) Ich persönlich habe erst durch das Buch davon erfahren (was nebenbei bemerkt ziemlich erschreckend ist) und finde es beachtenswert und unfassbar wichtig, dass der Autor darauf aufmerksam macht.

Alles in allem ein aufregender Thriller mit tollen Charakteren, einem aufregenden Showdown und einer tollen Message - rund um die Themen Rache, Versöhnung und die Suche nach Seelenfrieden.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 30.08.2022

fesselnd und irreführend

72 Stunden - Fürchte die Stille
3

Spoilerfreie Rezension

Als die gestresste Fernsehmoderatorin, Bea Winterleitner ihren Sohn im Bällebad eines Einkaufzentrums alleine lässt, wird er entführt. Das schlechte Gewissen und die Unsicherheit ...

Spoilerfreie Rezension

Als die gestresste Fernsehmoderatorin, Bea Winterleitner ihren Sohn im Bällebad eines Einkaufzentrums alleine lässt, wird er entführt. Das schlechte Gewissen und die Unsicherheit über das Schicksal ihres Sohnes zerren an Bea. Auch ihre Beziehung mit Rainer bricht an dem Schicksalsschlag. In einer besonders verzweifelten Stunde beschließt Bea an einem Retreat, einem Schweigeseminar, von der Psychiaterin Dr. Katalina Klaffer teilzunehmen. Dort tauchen Gegenstände von Elias auf und bald wird ihr bewusst, dass ihr Elias Entführer etwas mitteilen möchte.

Der Spannungsbogen erstreckt sich von der ersten bis hin zu den letzten Seiten. Ständig bekommt man als Leser Hinweise über den Entführer, die sich dann aber doch als eine falsche Fährte entpuppen.
Die Auflösung ist aufgrund dieser Irrwege unerwartet. Meiner Meinung nach, ist sie aber teilweise unstimmig und wirkt etwas falsch "zusammengebastelt".

Das Thema des Buches ist die Zunge und das Sprechen und wurde durchgehend mit einbezogen. Die Auflösung bzw. das Motiv des Täters ist damit eng verbunden.
Das Cover greift dieses Thema jedoch nicht auf, dafür spiegelt sich das Schloss, der Haupthandlungsort des Bucher, wieder. Ich bin von dem Cover wirklich begeistert!

Der Schreibstil trägt der Spannung bei. Es ist dem Autor perfekt gelungen, alle Szenen möglichst detailliert zu beschreiben. Auch bei grausamen, blutigen Details wurde kein Halt gemacht.
Immer wieder wird die Perspektive gewechselt, größtenteils verfolgen wir jedoch Bea. Durch Zeitsprünge in die Zukunft, die einen Dialog des Entführer mit einem Psychiater verfolgen, und einigen Zeitungsartikeln erfährt man möglichst viele Hintergrundinformationen.

Kurz gesagt: ein spannender Thriller, der sich leicht lesen und einen das Buch nicht aus der Hand legen lässt. Die Auflösung am Ende des Buches wirkt etwas unrealistisch, aber auch bei True Crime Storys gibt es die verrücktesten, unwahrscheinlichsten Geschichten. Eine klare Empfehlung an alle Thriller Fans!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 16.09.2024

mal eine andere Perspektive

Even If I fall
0

Inhalt
Seit Brookes Bruder Jason für den Mord an seinem besten Freund Cal schuldig gesprochen wurde, ist Brookes Leben ein einziger Albtraum. Ihre Familie spricht kaum noch miteinander, ihre früheren „Freunde“ ...

Inhalt
Seit Brookes Bruder Jason für den Mord an seinem besten Freund Cal schuldig gesprochen wurde, ist Brookes Leben ein einziger Albtraum. Ihre Familie spricht kaum noch miteinander, ihre früheren „Freunde“ haben sich von ihr abgewandt und, wohin sie auch geht begegnen ihr abwertende Blicke. Vor ihrer besten und zugleich einzigen Freundin Maggie, die neu in der Stadt ist, verheimlicht sie deshalb Tat ihres Bruders. Niemals hätte sie gedacht, dass die einzige Person, mit der sie offen über ihre Gefühle reden kann, ausgerechnet Cals Bruder Heath ist. Doch eigentlich lässt die Vergangenheit ihrer beiden Geschwister nicht zu, dass die beiden sich näherkommen. Ob das tatsächlich gut gehen kann?

Meine Meinung
Es wird ausschließlich Brookes Sicht erzählt, was ich etwas schade finde, da ich gerne einen Einblick in Heaths Gefühls- und Gedankenwelt gehabt hätte. Bis zum Schluss bleibt seine Sicht der Dinge ein Rätsel.

Andererseits war es spannend mal die Perspektive der Angehörigen- in diesem Fall der Schwester- des Mörders kennenzulernen. Wie geht die Familie damit um, dass eine Person, die sie über alles lieben, jemand anderem das Leben nahm? Können sie ihm vergeben? Müssen sie ihm überhaupt vergeben oder werden sie bis an ihr Lebensende von seiner Unschuld überzeugt sein? Auf Fragen wie diese wird in Büchern normalerweise gerne vergessen, wie ich finde.

Die Tat von Brookes Bruder dominiert die Handlung, wodurch die Liebesgeschichte zwischen Brooke und Heath eher in den Hintergrund rückt. Der Fokus liegt stark auf Brookes Familie und deren Leben nach der Verhaftung von Jason sowie Brookes großer Traum vom Eiskunstlaufen. Einerseits ist das verständlich, da man einem so tiefgründigen Thema nun mal gerecht werden muss. Andererseits hatte ich durch den Klappentext hoher Erwartungen an die Story zwischen den beiden, die leider nicht erfüllt wurden.

Ich habe die Verbindung zwischen den beiden leider gar nicht gefühlt. Die verbotene Liebe, den Schmerz, den beide in sich tragen und der sie verbindet – all das hätte so viel Potential gehabt, aber die Umsetzung hat mich leider nicht ganz überzeugt. Ich denke, die beiden hätten mehr gemeinsame Szenen gebraucht. Das Buch ist ja nicht besonders lang, ein paar Seiten mehr hätten da bestimmt nicht geschadet!

Alles in allem, eine etwas andere Liebesgeschichte, die mal eine andere Perspektive aufzeigt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.12.2022

Mord mit eisigem Hintergrund

Der Mondmann - Blutiges Eis
1

Inhalt
Der Eis in jeder Hinsicht verabscheuende Kommissar, Jens Lerby, wird nach Illokarfiq, einem kleinen Ort in Grönland, geschickt, um bei der Aufklärung eines grausamen Mordfalles zu helfen: Drei Männer, ...

Inhalt
Der Eis in jeder Hinsicht verabscheuende Kommissar, Jens Lerby, wird nach Illokarfiq, einem kleinen Ort in Grönland, geschickt, um bei der Aufklärung eines grausamen Mordfalles zu helfen: Drei Männer, allesamt blutdurchtränkt und von zwei Walrosszähnen durchbohrt. Unter den Inuit kommt schnell das Gerücht auf, der Tupilaq, ein rachesüchtiges mythisches Wesen, treibe in Illokarfiq sein Unwesen. Lerby ist sich jedoch sicher: Der Mörder, ein Mensch aus Fleisch und Blut, spielt mit der Angst der Inuit. Mithilfe von Pally, einer jungen Inuit, nimmt er es mit ihm auf, dieser scheint ihnen jedoch stets einen Schritt voraus zu sein...

Meine Meinung
Die Figuren werden toll beschrieben. Obwohl Lerby ein eher unsympathischer Hauptprotagonist ist, werden seine Gedanken und Sorgen im Laufe des Buches immer greifbarer. - am Ende hatte ich ihn sogar schon ein bisschen ins Herz geschlossen;) Mit Pally und ihrem Großvater, der Schamane Magnus, werden zwei Inuits näher vorgestellt. Sie verkörpern den Kontrast zwischen moderner und altertümlicher Lebensweise der Inuit. Während Lerby eindeutig auf der modernen und Magnus auf der traditionellen Seite steht, befindet sich Pally in der Mitte & kann beide Sichten nachvollziehen. - Pally ist ein unglaublich toller Charakter!

Im Buch wird sowohl der Klimawandel als auch die Verdrängung (bzw. Beraubung ihrer Lebensweise) der Inuit thematisiert. - zwei unfassbar wichtige Themen, die aus direkter Nähe beleuchtet werden, wodurch gezeigt wird, wie dies das Leben der Bewohner/innen beeinflusst.

Diese Themen dürfen, sobald sie angesprochen werden, nicht untergehen und müssen tiefgehend behandelt werden, was hier wunderbar umgesetzt wurde. Dadurch kamen jedoch die tatsächlichen Ermittlungen etwas zu kurz - für alle Thrillerfans eine Enttäuschung. Das Ende war zwar relativ unerwartet, wirkte jedoch etwas konstruiert. Einige Fragen bezüglich der Morde blieben offen & die ein oder andere Unstimmigkeit tauchte auf.

Alles in allem ein spannendes Buch, das auf die Probleme der Inuit aufmerksam macht & zugleich näher auf ihre Geschichte und Lebensweise eingeht. Für Fans der Ermittlungsarbeit und des Mitratens eher nicht zu empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 01.08.2022

Wohlfühlbuch ohne viel Drama

Die Ladys von London - Lady Prudence und der verwegene Lord
0

Dass Hildenbrand Cannon, kurz Brand oder Lord Knave, und Sophia Gifford heiraten sollen, steht schon lange fest. Beide Familien würden von dieser Heirat profitieren. Dabei harmoniert es zwischen den beiden ...

Dass Hildenbrand Cannon, kurz Brand oder Lord Knave, und Sophia Gifford heiraten sollen, steht schon lange fest. Beide Familien würden von dieser Heirat profitieren. Dabei harmoniert es zwischen den beiden ganz und gar nicht. - und an Romantik ist erst gar nicht zu denken. Sophias Schwester, die romantisch veranlagte Lady Prudence, kann nicht begreifen, warum eine Heirat ohne Liebe stattfinden soll. Lord Knaves Bekanntschaft erweckt jedoch bisher unbekannte Gefühle in Prudence und es passiert das, womit sie niemals gerechnet hätte: sie verliebt sich in den ihrer Schwester versprochenen Ehemann.
Es handelt sich hierbei um den ersten Teil der Trilogie "Die Ladys von London".

Die Charaktere sind sehr liebevoll und detailverliebt, samt ihren Ecken und Kanten, beschrieben. Besonders bei den Gesprächen mit Brand und Prudence, die einander gerne necken, musste ich immer schmunzeln.

Der Schreibstil ist relativ einfach, aber detailliert. Ich hatte trotzdem anfangs Probleme, in die Handlung einzutauchen. Es kommt leider kaum Spannung auf, da jeder mögliche Konflikt innerhalb weniger Seiten gelöst wird. Insbesondere am Ende wirkt dies ziemlich unrealistisch. Man bekommt teilweise das Gefühl, ein Happy End würde erzwungen werden.

"Prudence und der verwegene Lord" ist ein Buch ohne viel Drama und perfekt zur Entspannung. Die Atmosphäre samt den Charaktere sorgt auf eine gewisse Weise dafür, dass man sich beim Lesen einfach wohlfühlt.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl