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Veröffentlicht am 15.09.2016

"Die verlorene Zeit" (Kapitelüberschrift des Prologs).

Scherbenmädchen
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Inhalt:
Angie wurde als 13-jähriges Mädchen aus einem Sommerzeltlager entführt.
Drei Jahre später taucht sie plötzlich wieder zu Hause auf - ohne jede Erinnerung.
Gemeinsam mit einer Psychologin versucht ...

Inhalt:
Angie wurde als 13-jähriges Mädchen aus einem Sommerzeltlager entführt.
Drei Jahre später taucht sie plötzlich wieder zu Hause auf - ohne jede Erinnerung.
Gemeinsam mit einer Psychologin versucht sie "die verlorene Zeit" aufzuarbeiten: Ihre Erinnerungen zurückzugewinnen und das Erlebte zu verarbeiten.
Dabei stellt sich heraus, dass sich in ihr mehrere Persönlichkeiten entwickelt haben, die in verschiedenen Situationen die Kontrolle über Angie übernommen haben, um sie vor dem Erlebten zu schützen.

Meine Meinung:
Ich fand es als Leser plausibel dargestellt, dass sich durch die Ereignisse nach der Verschleppung die Persönlichkeit der Protagonistin in mehrere "Einzel-Personen" gespalten hat.

Gut fand ich, dass die Autorin auch beschreibt, wie es sich für die Protagonistin aufgrund ihrer Erinnerungslücke anfühlt; denn für sich selbst fühlt sie sich immer noch als 13-Jährige; dies zeigt die Autorin z.B. dadurch, dass die Protagonistin ihren eigenen Körper nicht erkennt und sich z.B. über ihre langen Arme wundert.

Die Wechsel der Sprünge, dass die Geschichte der Protagonistin über die vergangenen drei Jahre aus der Sichtweise und Erfahrung der unterschiedlichen Persönlichkeiten erzählt werden, machen die Geschichte spannend, weil man als Leser so nach und nach häppchenweise immer mehr erfährt.

Ich fand dies ist mal eine andere Art mit dem Thema Entführung und Missbrauch umzugehen.

Fazit: Lesenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Zur falschen Zeit am falschen Ort" (Buchuntertitel)

Room 27
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Na, da ging ja einiges schief, in dem Urlaub.

Inhalt:
Der 16-jährige Fin möchte eigentlich den Urlaub bei seinem Bruder in Spanien verbringen. Leider hat dieser keine Zeit für ihn und so beschließt er ...

Na, da ging ja einiges schief, in dem Urlaub.

Inhalt:
Der 16-jährige Fin möchte eigentlich den Urlaub bei seinem Bruder in Spanien verbringen. Leider hat dieser keine Zeit für ihn und so beschließt er statt zurück nach Hause zu fliegen, einfach auf eigene Faust zu reisen. Da er aber nicht wirklich Spanisch sprechen kann, schließt er sich den beiden Jugendlichen Valerie und Stephano an, die vorgeben ebenfalls selbstständig durch die Gegend reisen zu wollen.
Während sich Fin in Valerie verliebt und sich immer mehr in seine rosarote Verliebtheitswolke hineinkuschelt, wird ihm von den beiden übel mitgespielt ohne dass er die Vorzeichen zu erkennen vermag.
Letztendlich sitzt Fin in Spanien im Gefängnis und ist des Mordes verdächtig.

Meine Meinung:
Sehr gut finde ich es, dass die Autorin den Roman in zwei Erzählsträngen niedergeschrieben hat: Einmal Fin in der Gegenwart, wie er im Gefängnis sitzt und verzweifelt versucht eine Erklärung für seine missliche Lage zu finden. Und zum anderen berichtet Fin in Rückblenden von seinem "Urlaub" mit den Beiden und den Ereignissen, die ihn in seine Lage gebracht haben.

Ja, klar, es passiert schon sehr "viel" in der Geschichte.
Und Fin kommt schon sehr gutgläubig rüber und schöpft bei all den Ereignissen keinen Verdacht.
Aber aus der Rückschau kann man immer leicht sagen, "das hätte er doch kommen sehen müssen".
Deshalb würde ich dies nicht als Negativpunkt anbringen, sondern mag durchaus "realistisch" sein, ebenso wie der nachvollziehbare Wunsch des jugendlichen Fin, der gerne auf eigenen Füßen stehen möchte und seinen "Urlaub" selbst managen wollte - ohne seiner Mutter bescheid zu geben oder andere Erwachsene einzubeziehen.

Wieder ein sehr gelungener Jugendroman der Autorin!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Thriller von Barbara und Christian Schiller.

Rattenkinder
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Inhalt (gemäß Verlagshomepage):
Die Angst hat einen neuen Namen: Viktor Maly.

Eine junge Mutter wird grausam zugerichtet auf einer Parkbank gefunden, neben sich ihr quicklebendiges Baby – und ein Rattenschädel. ...

Inhalt (gemäß Verlagshomepage):
Die Angst hat einen neuen Namen: Viktor Maly.

Eine junge Mutter wird grausam zugerichtet auf einer Parkbank gefunden, neben sich ihr quicklebendiges Baby – und ein Rattenschädel. Das ist nicht der einzige geheimnisvolle Hinweis, den Chefinspektor Tony Braun erhält: Ausgerechnet Viktor Maly, ein Insasse der Psychiatrie, scheint mehr über den Fall zu wissen. Doch er hat seit über einem Jahr keinen Kontakt mehr zur Außenwelt. Wurde die Frau Opfer eines lange geplanten Komplotts? Da geschieht eine weitere Bluttat. Und es gibt nur einen Zeugen: Viktor Maly ...

Wer seine Ermittler unkonventionell mag, seine Morde blutig und die Dunkelheit der Seelen ganz, ganz tief, der kann sich mit den Thrillern um Chefinspektor Tony Braun auf ein besonderes Lesevergnügen freuen.

Meinung:
Die Kategorie Thriller passt für diesen Roman sehr gut.
Sehr spannend geschrieben (Schreibstil).
Erzeugt eine spannungsgeladene Atmosphäre (inhaltlich).
Gute Entwicklung der Story über mehrere Erzählstränge.
Das Miträtseln kommt nicht zu kurz.

Fazit: Gelungene Unterhaltung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Roman um die ganz Großen in der Welt der Finanzen.

Quantum Dawn
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Inhalt:
Der Todesfall eines Investmentbanker bringt die Scotland-Yard-Ermittlerin Rebecca Winter auf den Plan. Als in diesem Umfeld codierte Datenfragmente eines verschlüsselten Computer-Algorithmus gefunden ...

Inhalt:
Der Todesfall eines Investmentbanker bringt die Scotland-Yard-Ermittlerin Rebecca Winter auf den Plan. Als in diesem Umfeld codierte Datenfragmente eines verschlüsselten Computer-Algorithmus gefunden werden, holt sie sich den Experten und BND-Agenten Erik Feg als Unterstützung.
Der Thriller spiel im Umfeld des automatisierten, weltweiten Börsenhandels und um geheime Zirkel von "Herren" und ihre Strategien in der Welt des großen Geldes.

Hint: Quantum Dawn = "Planspiel",
um zu testen wie gut Banken und Behörden auf Hackerangriffe vorbereitet sind.

Meine Meinung:
Angenehmer Sprachstil - mit einem Touch Umgangssprachlichkeit; aber so, dass man das "Augenzwinkern" "herauslesen" kann (S. 13):
"... zu ungewöhnlichen Zeiten herumgeisterte"
"... rief er zur Unzeit an."
"Ihre Müdigkeit war wie weggebeamt."

Das Thema an sich (Verstrickungen von IWF und Regierungen; von Algorithmen-gesteuerten Börsengeschäfte und deren Beeinflussungen) finde ich sehr gut!

"... über Goldman Sachs. Die Bank hatte mehr als wohlwollende Unterstützung des ehemaligen US-Finanzministers bekommen. Er ließ Lehman Brothers in die Pleite rutschen, rettete aber Goldman Sachs, obwohl die gegen ihre Kunden gewettet hatten. Pikant daran war, dass der Finanzminister vor seiner Regierungstätigkeit Vorstandsvorsitzender bei Goldman Sachs gewesen war und mit der Weigerung, Lehman zu helfen, nicht nur das ganze Kartenhaus an der Wall Street hatte einstürzen lassen, sondern auch den größten Konkurrenten seines einstigen Arbeitgebers vernichtet hatte. Hatten die Menschen eigentlich wirklich begriffen, was da abgelaufen war?" (S. 173)

Und ich finde es vom Autor sehr gut gedacht (falls diese seine Absicht gewesen sein sollte), diese Themen in einen Roman zu verpacken und so einem großen Publikum nahe zu bringen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Joker und die Fatties.

Ocean King
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Inhalt:
In dem autobiographische Roman erzählt der Protagonist wie er als "Mädchen für Alles" auf einem Kreuzfahrtschiff anheuert und sich im wahrsten Sinne von "ganz unten" hochgearbeitet hat; er berichtet ...

Inhalt:
In dem autobiographische Roman erzählt der Protagonist wie er als "Mädchen für Alles" auf einem Kreuzfahrtschiff anheuert und sich im wahrsten Sinne von "ganz unten" hochgearbeitet hat; er berichtet von den Aufgaben, die er erledigt hat, weil diese halt eben anfallen, um den "crocstragenden Fatties" einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen. Auch von seinen "Kollegen" unter Deck berichtet er.
Bei seinem "Werdegang" kommt ihm auch schon Mal der Zufall zu Hilfe: Manchmal muss man auch einfach Glück haben und in einer Situation das "richtige" tun; und plötzlich ist man "jemand, der für die Firma [hier die Kreuzfahrtgesellschaft] valuable ist. Diplomatisch und mutig." (S. 210) und plötzlich bieten sich somit die besten Aufstiegschancen.

Meine Meinung:
Das stilisierte Cover des turmhohen Ozeandampfers mit den vielen, vielen Decks der Passagierkabinen gefällt mir sehr gut und ich finde es sehr gut passend zu dem Roman.

Meine Erfahrung war, dass ich anfangs etwas Eingewöhnungszeit benötigte, um sich in den Stil des Roman mit dem "verhunzten" Englisch einzulesen.

Der Autor beschreibt umgangssprachlich, teilweise mit sehr deftiger Wortwahl, und mit sehr trockenem Humor; Situationen beschreibt er schonungslos, nichts wird schöngeredet.

Ein sehr gutes Gespür Situationen zu erfassen und zu erzählen zeichnen, meiner Ansicht nach, den Autor aus:
"In der Kabine richten sich der Rotschopf und der Wasserbüffel in ihren Betten auf. Ohne zu protestieren. Sie starren mich hasserfüllt an. Ich raube ihnen den Schlaf, nicht Popeye, obwohl er es ist, der schreit. Er ist nur die Folge. Ich bin die Ursache. Wie bei einem Attentat - niemand ist auf die Bombe böse, aber alle auf den Typen, der sie zündet." (S. 48).

Zu der Buchbeschreibung gemäß der Umschlaginnenseite
"... eine freche, temporeiche und urkomische Begegnung mit den Auswüchsen des Massentourismus und zugleich ein ironischer Blick auf den Zustand unserer Welt: Wir sitzen alle in einem Boot. Aber die einen liegen auf dem Sonnendeck, und die anderen rackern auf den Ruderbänken."
passt auch die Aussage im Nachwort des Verlegers
"... weil es ganz einfach absurd ist, viele Wochen auf dem Meer zu verbringen, ohne je das Meer zu sehen."

Fazit: Lesenswert!