Mord auf der Titanic!
Tod auf den WellenMord auf der Titanic! Natürlich war ich neugierig, wie sich ein Krimi auf dem wohl berühmtesten Kreuzfahrtschiff entwickelt, und inwieweit der Untergang dabei eine Rolle spielt - letzteres bitte selbst ...
Mord auf der Titanic! Natürlich war ich neugierig, wie sich ein Krimi auf dem wohl berühmtesten Kreuzfahrtschiff entwickelt, und inwieweit der Untergang dabei eine Rolle spielt - letzteres bitte selbst herausfinden... Nach dem Fund einer weiblichen Leiche ermittelt Anais gemeinsam mit ihrer Stewardess Viona. Also diesmal eine gar nicht betagte "Miss Marple", und das merkt man leider auch oft am Verhalten der jungen Dame, die sich entgegen ihrer Erfahrung bei der Polizei vor allem im Sozialverhalten sehr naiv und für die Zeit oft typisch weiblich verhält, gerade was den Umgang mit Männern angeht. Zwar macht ihr - im Gegensatz zu Viona - der Anblick der Toten nichts aus, dafür ist sie (jugendlich) arrogant und überheblich und nicht unbedingt feinfühlig im Umgang mit anderen Menschen. Viona dagegen ist herzlich und mitfühlend. Aber gerade diese Gegensätze machen die beiden auch zu einem besonders guten Team, und mit viel Ausdauer und Schnüffelei kommend die beiden dem Mörder auf die Spur.
Der Schreibstil war wohl der Zeit angepasst, wirkte aber zuweilen altbacken und Beschreibungen der Örtlichkeiten, Dinge und Kleidung vermitteln zwar ein vielleicht authentisches Gefühl von der Opulenz der Titanic, bremsen die Spannung des Kriminalfalls aber immer ein wenig aus. Anais fand ich nicht immer überzeugend und nur bedingt sympathisch, sie wirkte auf mich zu verwöhnt und selbstbezogen, wie auch ihre wenig selbst reflektierenden Gedanken ein ums andere Mal zeigten. Da half auch die schlimme Erfahrung in ihrer Vergangenheit nicht drüber weg. VIona dagegen stand mitten im Leben und wirkte absolut authentisch und ehrlich.
Fazit: eher beschaulicher Krimi mit einer etwas unreifen Ermittlerin - ob sich das künftig noch ändern könnte bleibt allerdings ungewiss.