Cover-Bild Zwei Leben
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 13.09.2024
  • ISBN: 9783832182052
Ewald Arenz

Zwei Leben

Roman
Ein Dorf, die Welt – und die Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben

1971 kehrt die junge Roberta nach einer Schneiderlehre auf den elterlichen Hof zurück. Irgendwann einmal wird sie die Bäuerin sein. Im Stillen träumt sie von der großen Welt der Mode – und liebt doch den Hof und die Arbeit in der Natur. Und sie liebt Wilhelm. Für ihn ist ein anderes Leben vorgesehen, jenseits des Dorfes. Das wünscht sich vor allem seine Mutter, der das Dorf immer fremd geblieben ist. Bald muss Roberta eine schwerwiegende Entscheidung treffen – und alles verändert sich von Grund auf …

Atmosphärisch dich erzählt Ewald Arenz von Vorbestimmung und Freiheit, von Menschen, denen das Schicksal ungeahnte Wege aufzeigt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2024

Tolle Story

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Wir befinden uns 1971 in einem Dorf in Süddeutschland. Das erste Leben gehört Roberta, eine junge Bauerstochter, die von ihrer Schneiderlehre aus der Stadt zurückkehrt. In einer Fabrik hat sie das Schneiderhandwerk ...

Wir befinden uns 1971 in einem Dorf in Süddeutschland. Das erste Leben gehört Roberta, eine junge Bauerstochter, die von ihrer Schneiderlehre aus der Stadt zurückkehrt. In einer Fabrik hat sie das Schneiderhandwerk gelernt aber genäht hat sie nur praktische Alltagskleidung. Sie träumt davon, schöne Kleider anzufertigen, am liebsten in Paris. Leider wird es nur ein Traum bleiben, da sie den elterlichen Hof übernehmen muss. Ihre Kreativität kann sie nur für eigene Kleidung ausleben. Trotzdem freut sie sich wieder zu Hause zu sein, denn das Landleben hat sie sehr vermisst.
Das zweite Leben gehört Gertrud der Pfarrersfrau des Dorfes. Seit über 20 Jahren quält sie ihr Landleben.
Träume hat sie keine mehr - nur endlich wieder in die Stadt zu ziehen. Warm geworden ist sie mit der Gemeinde und dem Dorfleben nie so richtig. Ihr Sohn Wilhelm hingegen fühlt sich hier pudelwohl, er mag alle und alle mögen ihn.
Jetzt wo Wilhelm groß ist überlegt Gertrud aber ernsthaft zu gehen.....
Ein wunderschöner Roman, in einer sehr schönen bildlichen Sprache geschrieben, die den Leser das Landleben so richtig spüren lässt. Zu Beginn dachte ich es wird ein richtig schoner Landroman, der viele wichtige Themen seiner Zeit aufgreift. Gerade Frauen hatten es damals nicht so leicht und mussten sich regelrecht durchs Leben kämpfen. Dann nimmt der Roman eine unerwartete Wendung und ich war so gefangen von der Story, das ich ihn an einem Tag zu Ende lesen musste. Ein erwartungsgemäß toller Ewald Arenz Roman, eine dicke Empfehlung für dieses Buch.

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Glück und Tragik auf dem Lande in den 1970er Jahren

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Zwei Leben ist das vierte Buch des Autors, das ich lese, und wieder bin ich hin und weg, sowohl von der Geschichte als auch von dem wunderbaren, poetischen Schreibstil.
1971 in Salach, einem kleinen Dorf ...

Zwei Leben ist das vierte Buch des Autors, das ich lese, und wieder bin ich hin und weg, sowohl von der Geschichte als auch von dem wunderbaren, poetischen Schreibstil.
1971 in Salach, einem kleinen Dorf in Süddeutschland: Gertrud ist die Frau des Pfarrers. Sie kommt aus Hamburg und lebt seit zwanzig Jahren in Salach, fühlt sich dort jedoch immer noch wie ein Fremdkörper. Es zieht sie in die Stadt zurück. Doch sie bleibt – nicht wegen ihres Mannes, sondern wegen ihres Sohnes Wilhelm.
„Hermann, am Anfang haben wir von fünf Jahren gesprochen, und das kam mir damals schon lang vor. Überall sonst ist das Leben, nur hier nicht.“ (S. 56)
„Manche Lieder sind wie Fenster für mich. Wie Fenster in ein Leben, das ich nicht führe, und ich stehe in der Öffnung, lehne mich an den Rahmen und sehe sehnsüchtig hinaus“ (S. 57)
Roberta kommt vom Nachbarhof. In der Stadt hat sie eine Lehre zur Schneiderin gemacht, fühlt sich aber als das einzige Kind verpflichtet, auf den Bauernhof ihrer Eltern zurückzukehren und dort zu helfen.
Als Kinder haben Roberta, Wilhelm und Wolfgang zusammen gespielt, als Roberta wieder da ist, treffen die drei sich wieder regelmäßig. Roberta und Wilhelm verlieben sich, halten ihre Beziehung aber geheim. Robertas Vater wünscht sich einen Bauern als Schwiegersohn, Wilhelm soll nach seiner Zeit beim Bund in der Stadt studieren.
Als Georg, Gertruds Bruder und Professor an der Göttinger Universität, eine mehrwöchige Vortragsreise durch Europa unternimmt, ergreift Gertrud die Gelegenheit und fährt mit. Sie genießt die Reise in vollen Zügen und freut sich so gar nicht auf ihre Heimkehr. Soll sie Hermann verlassen?
„Sie wusste wieder, warum sie nicht mehr in Salach leben konnte. Weil es dort war, als säße man im dritten Rang im Theater und könnte alles Leben nur durch ein Opernglas betrachten; weit entfernt und niemals echt genug.“ (S.246)
Dann kündigt sich ein tragisches Unglück an: „Was machst denn du? Haben sie dir ins Gehirn geschissen? Du darfst doch den Hollerbusch nicht heraustun? Wenn du den heraustust, dann übers Jahr, stirbt doch einer am Hof!“ (S. 116). Die Welt gerät aus den Fugen.
Zwei Leben habe ich inhaliert, das Buch ist mein Jahreshighlight! Die Gedanken und Handlungen der beiden Protagonistinnen sind sehr authentisch beschrieben. Robertas Leben und ihre Arbeit auf dem Bauernhof wurde vielleicht einen Deut zu ausführlich beschrieben, was mich aber aufgrund der atmosphärischen Schreibweise nicht gestört hatte. Der Autor hat mir das Leben auf einem Bauernhof in den 1970er Jahren sehr nahegebracht. Sehr sympathisch und authentisch fand ich die Nebencharaktere Wolfgang, Eva und vor allem den Opa. Robertas Opa hatte selbst eine Geschichte, aus der Herr Arenz ein eigenes Buch schreiben könnte. Der Opa war Robertas größter Unterstützer, nicht nur beim Weben.
Zwei Leben – lest dieses Buch!

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Veröffentlicht am 27.09.2024

Vom Fortgehen und Ankommen

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„Es war, als hätte sie in ihrem Haus eine Tür gefunden, die sie seit fünfzehn Jahren übersehen hatte.“

Ein Dorf in Süddeutschland in den 1970er Jahren. Die Menschen dort gefangen in Konventionen, gefangen ...

„Es war, als hätte sie in ihrem Haus eine Tür gefunden, die sie seit fünfzehn Jahren übersehen hatte.“

Ein Dorf in Süddeutschland in den 1970er Jahren. Die Menschen dort gefangen in Konventionen, gefangen in alltäglichen Zwängen, in ihrem engen Dasein. Nur einer von ihnen war einmal im Leben frei, ausgerechnet als er in Gefangenschaft war.

Zwei Frauen, die sich sehnen. Nach der Ferne, nach dem freien Leben, nach dem „Mehr“, das es doch geben muss.

Die eine der beiden Frauen ist die junge Roberta, die nach ihrer Schneiderlehre zurück auf den elterlichen Hof kommt und dort sofort wieder in die immer gleichen Abläufe eingepresst wird. Die andere ist Gertrud, die Frau des Pfarrers, die in sich ein Sehnen spürt, ein Ziehen, das sie in die Welt hinauslocken möchte. Ewald Arenz versteht es meisterhaft, uns in dieses kleine Dorf mitzunehmen, die Abläufe des Jahres, die Natur, die gesellschaftlichen Bindungen und Verbindungen. All dies beschreibt er meisterhaft und bedient sich dabei eines Schreibstils, der haargenau Zeit und Ort widerspiegelt und lebendig werden lässt. Die Handlung nimmt sich Zeit, sich zu entfalten, Beziehungen wachsen, Sehnsüchte reifen zu lassen. Hier nun zeigt sich die wahre Meisterschaft des Autors, wenn er die Handlungsstränge geschickt verwebt, Parallelen entstehen und Wege sich kreuzen lässt, und wir erfassen so langsam die wahre Tiefe des Titels und der Handlung.
Und dann birgt dieser Roman noch eine ganz besondere Perle: Selten gibt es diese Charaktere, die nachhallen, die wir im Herzen behalten und von denen wir uns wünschen, es wären wahre Personen. Robertas Opa ist so jemand, der aus einer Geschichte eine Herzensgeschichte macht.

Für mich war es ein großartiges Leseerlebnis in Klang und Geschehen. Klare Leseempfehlung für diesen Roman.

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Veröffentlicht am 26.09.2024

Einfach gut gemacht

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Die Erzählperspektive wechselt zwischen den beiden ganz unterschiedlichen Frauen Roberta und Gertrude hin und her. Da sie in unmittelbarer Nähe voneinander wohnen ergänzen sich ihre Wahrnehmungen für den ...

Die Erzählperspektive wechselt zwischen den beiden ganz unterschiedlichen Frauen Roberta und Gertrude hin und her. Da sie in unmittelbarer Nähe voneinander wohnen ergänzen sich ihre Wahrnehmungen für den Leser zu einem verdichteten Eindruck des Dorfs, gerade auch weil jede eine ganz andere Beziehung zum Dorf hat. Auch wenn wenig andere Dorfbewohner im Buch vorkommen, so kann man sich das Dorfleben in seiner Beständigkeit und Traditionsliebe sehr gut vorstellen. Auch die Erzählzeit mit dem Jahr 1971 ist sehr interessant, da es noch Erinnerungen an die Kriegszeit gibt, aber auch der Aufbruch in eine neue Zeit schon spürbar ist. Das Buch ist erstaunlich spannend und ich fand beide Frauenfiguren sehr gut getroffen. Es gab nicht einen Moment, in dem ich sie unglaubwürdig fand. Die Handlung ist sehr abwechslungsreich und voller Überraschungen und Dramatik, aber gerade deshalb sehr realistisch. Mir hat sehr gut gefallen, wie jede der Frauen zu ihren eigenen Entscheidungen kommt und der Schreibstil ist ganz hervorragend und sehr angenehm.

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Veröffentlicht am 17.09.2024

Anspruch und Unterhaltung

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Ewald Arenz schreibt mit eindrucksvoller Sprache.
Sein Roman, Zwei Leben, spielt auf dem Land. Der Autor versteht es gut , die Charaktere seiner Figuren.
Die Protagonistin Robertaist zwischen verschiedenen ...



Ewald Arenz schreibt mit eindrucksvoller Sprache.
Sein Roman, Zwei Leben, spielt auf dem Land. Der Autor versteht es gut , die Charaktere seiner Figuren.
Die Protagonistin Robertaist zwischen verschiedenen Zukunftsplänen hin und her gerissen.Sie hat eine Schneiderlehre abgeschlossen und träumt davon Kleider zu entwerfen.
Dann ist da der heimatliche Hof und sie ist die einzige Erbin. Diese Arbeit macht sie auch gerne.
Der Autor hat mich schon mit seinen vorherigen Romanen gefesselt.
Dieser Roman ist ihm wieder hervorragend gelungen. Er weiß wovon er schreibt.
Empfehlenswert.