Geralt der Ritter?
Feuertaufe"The sunrise, however, represents another victory in the fight for life, a new day, the continuation of existence."
In "Feuertaufe" ist endlich wieder mehr von Geralt zu lesen, wie er sich auf die Suche ...
"The sunrise, however, represents another victory in the fight for life, a new day, the continuation of existence."
In "Feuertaufe" ist endlich wieder mehr von Geralt zu lesen, wie er sich auf die Suche nach Ciri macht. Es ist hier spannend zu lesen, wie sehr sich Geralt charakterlich in den Hauptbänden zu den Vorgeschichten unterscheidet. Dort wird er als emotionsloser Hexer dargestellt, der nur Ungeheuer tötet. In den Hauptbänden, und gerade in diesem Buch, wird jedoch deutlich genauso Emotionen wie andere hat, vllt. sogar mehr als andere. Das wird vor allem deutlich, wenn er sich einen höherrangigen Vampir als Wegbegleiter auswählt und dies nun schon der zweite Band ohne Monsterkampf ist. Ich will nicht sagen, dass neue Geralt, Geralt der Ritter, schlechter als Geralt der Monstertöter ist, aber es wird aktuell so dargestellt, als könne er nur das eine oder nur das andere sein. Gerade mit den Vorgeschichten, die man ja zuerst liest, wird so ein ganz anderes Bild von Geralt erweckt. Ich bin gespannt, ob in den Folgebänden noch ein Ausgleich geschaffen wird.
Handlungstechnisch geht es hier nicht viel voran. Ciri ist weiterhin bei den Ratten, Geralt weiterhin auf der Suche nach hier, die Königreiche weiterhin im Krieg. Es laufen einige rote Fäden zusammen, was vor allem beim neu gegründeten Hexerzirkel offenbart wird. Und wie das offenbar wurde, die ganze Sache mit der Vererbungslehre des Gens vom Älteren Blut und der zugehörige Stammbaum... Himmel, mein Kopf ist fast geplatzt! Es ist alles so dermaßen gut durchdacht und verknüpft, dass es schon fast zu kompliziert ist und man eigentlich alle "The WItcher"-Bände fortlaufend hintereinanderweg lesen müsste, um nicht aus dem Takt zu raten. Deswegen verstehe ich gar nicht, wie hier eine Rezis den Band als "leichte Lektüre" oder "langweilig" bezeichnen konnten. Haben wir das gleiche Buch gelesen? Das ist wie, wenn Leute den "Barbie"-Film als "schlecht" bezeichnen, weil sie ihn einfach nicht verstanden haben.
"Feuertaufe" hat mir wieder besser gefallen als sein Vorgänger und bekommt gute 4/5 Sterne.