Profilbild von DoraLupin

DoraLupin

Lesejury Star
offline

DoraLupin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit DoraLupin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2024

Optimal für die Advents-und Weihnachtszeit

Ein Engel für Weihnachten
0

Kiel 1979: Albertine Hollmann steckt mitten in den Weihnachtsvorbereitungen, die Familie hat sich angekündigt. Da erreicht sie ein Brief: Im Sommer des Jahres ist Grete Wendt verstorben. Berti ist geschockt, ...

Kiel 1979: Albertine Hollmann steckt mitten in den Weihnachtsvorbereitungen, die Familie hat sich angekündigt. Da erreicht sie ein Brief: Im Sommer des Jahres ist Grete Wendt verstorben. Berti ist geschockt, war Grete doch Freundin, Mentorin und Vorbild für sie. Zwischen den Jahren, in der besinnlichen Zeit der Raunächte, erinnert sich Berti: 1919, als Siebzehnjährige, hatte sie in der Manufaktur Wendt & Kühn ihre erste Stelle gefunden. Sie bekam die Möglichkeit, ihr Talent zu entfalten – bis die Stürme der Geschichte ihr Leben für immer veränderten.


Der Schreibstil war einfach und leicht zu lesen, ich konnte mich daher ganz auf die Geschichte konzentrieren und die Seiten sind während des lesens nur so dahin geflogen. Ausserdem hat die Autorin es geschafft die Zeit 1979 und auch 1919 wunderbar einzufangen und sehr bildhaft und lebendig zu beschreiben. Ich hatte diese Zeit gerade rund um Weihnachten schön vor Augen und das Buch hat meine Vorfreude auf das Fest der Liebe schon wecken können.

Die Charaktere wurden authentisch beschrieben und waren mir schnell sympathisch, ihre Gedanken und Gefühle waren nachvollziehbar. Es hat Spaß gemacht diese Geschichte gemeinsam mit ihnen zu erleben. Die Handlung ist emotional, regt teilweise auch zum nachdenken an und hat mich sehr gut unterhalten können. Gerade rund um die Weihnachts-und Adventszeit ist es eine Geschichte zum wegträumen und lenkt auch gut vom Vorweihachtsstress ab.

Fazit: Schöne Geschichte, optimal zur Weihnachts-und Adventszeit!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.09.2024

Mrs. Potts geht in die dritte Runde

Mrs Potts’ Mordclub und der tote Bürgermeister
0

Dies ist bereits der dritte Krimi rund um Mrs. Potts und ihren Mordclub. Man könnte die Geschichten wohl unabhängig voneinander hören, da der Fall an sich jedesmal abgeschlossen wird, aber das ...

Dies ist bereits der dritte Krimi rund um Mrs. Potts und ihren Mordclub. Man könnte die Geschichten wohl unabhängig voneinander hören, da der Fall an sich jedesmal abgeschlossen wird, aber das "Drumrum" und das kennenlernen der Charaktere macht es natürlich sehr viel einfacher wenn man die Geschichten in passender Reihenfolge hört oder liest.

Dieses mal stirbt der Bürgermeister von Marlow während einer Stadtratssitzung. Er war allseits beliebt bei den Menschen des Ortes und dies macht es schwer überhaupt von einem Mord auszugehen, denn wer sollte den netten Mann getötet haben? In seiner Kaffeetasse jedoch finden sich Spuren von Eisenhut und die Polizei beginnt wegen Mordes zu ermitteln. Die Polizei ernennt Judith Potts und ihre Freundinnen Suzie und Becks zu zivilen Beraterinnen. Deshalb dürfen auch sie nun ganz legal Verdächtige befragen und Hinweisen nachgehen.

Der Schreibstil der Geschichte ist sehr einfach und leicht verständlich, so kann man sich ganz auf den Inhalt und den Mordfall konzentrieren. Da ich nun schon das dritte mal mit dabei bin, hatte ich sofort wieder einen Draht zu den drei Frauen und dem kleinen Städchen und es war wieder einiges an Humor mit dabei der mich zum schmunzeln gebracht hat. Besonders gerne mag ich Becks und Suzie, Judith selbst fand ich diesmal etwas dreist und übergriffig wie sie mit den Leuten spricht. Teils fand ich das etwas zu viel des guten, obwohl es humorvoll sein sollte.

Der Kriminalfall liefert viele Verdächtige und mögliche Motive und so hat es Spaß gemacht auch als Hörer der Geschichte etwas mitzuermitteln und eigene Theorien im Kopf zu entwickeln. Das Motiv am Schluss ist nachvollziehbar, aber wie die drei auf den Täter und die Tat an sich kommen fand ich nicht ganz gelungen und stimmig.

Die Sprecherin hat ihren Job gut gemacht und hat vorallem Judith wieder sehr witzig gelesen. Ihre Stimme passt gut zu dieser Krimireihe und ich hatte wieder Spaß am ermitteln. Gerne sehe ich die drei bei einem neuen Krimi wieder.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2024

Sehr gut recherchiert

Hotel Silber – neue Zeit, alte Schuld
0

Auf dieses Buch war ich wirklich sehr gespannt, denn es beschreibt Stuttgart und das Nazigefängnis "Hotel Silber", welches nach dem zweiten Weltkrieg weiter als Gebäude der Polizei gedient hat. Da ich ...

Auf dieses Buch war ich wirklich sehr gespannt, denn es beschreibt Stuttgart und das Nazigefängnis "Hotel Silber", welches nach dem zweiten Weltkrieg weiter als Gebäude der Polizei gedient hat. Da ich selbst gebürtig aus der Nähe von Stuttgart komme, war ich besonders gespannt auf diesen historischen Roman und hatte tatsächlich ein paar sehr spannende und historisch interessante Lesestunden!

Inhalt: Stuttgart 1945. Der Polizeibeamte Paul Kramer muss mithelfen, im berüchtigten Hotel Silber die neue Kriminalpolizei aufzubauen – genau an jenem Ort, an dem er wenige Tage vor Kriegsende noch von der Gestapo gefoltert wurde. Doch Hass und Ideologie sind mit der Kapitulation nicht verschwunden. Als die ersten Verbrechen aufgeklärt werden müssen, zeigt sich schnell, wer auf welcher Seite steht – und Pauls Ermittlungen werden für ihn selbst zur Gefahr.

Das Buch beginnt direkt sehr berührend und schockierend und man erlebt das Schicksal einer Familie mit! Der Autor hat für dieses Buch sehr gute Recherchearbeit geleistet und einige reale Schicksale ins Buch integriert, dies hat mir besonders gut gefallen aber es ist natürlich gleichzeitig auch besonders traurig und bedrückend zu lesen.

Der Autor hat es geschafft Stuttgart kurz vor Ende sowie kurz nach Ende des Krieges anschaulich und lebendig zu schildern und obwohl ich schon recht viele Romane über diese Zeit gelesen habe konnte ich noch Neues dazulernen.

Kramer und seine Freundin sind sympathische Protagonisten, die mir persönlich fast ein wenig zu perfekt waren. Etwas mehr Ecken und Kanten sind mir da normalerweise lieber aber ich verstehe andererseits auch, dass der Autor Paul Kramer hier von anderen Kollegen der Polizei deutlich abheben wollte.

Ich sehe dieses Buch mehr als sehr interessanten historischen Roman denn als Kriminalroman, der der Krimi stand hier nicht im Vordergrund und war auch ziemlich vorhersehbar, was aber nicht schlimm ist. Stattdessen werden hier reale Schicksale aufgezeigt was ich persönlich genau spannend finde. Dennoch könnte es mögliche Leser vielleicht verwirren und Erwartungen schüren.

Fazit: Sehr interessanter und gut recherchierter historischer Roman, der Krimi tritt in den Hintergrund.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.09.2024

Wie ein Sprung in schäumendes Wasser

A Study in Drowning
0

Effy möchte am liebsten Literatur studieren, aber Frauen in Llyr ist dies untersagt und deshalb gibt sie sich mit einem Studium der Architektur zufrieden. Dies erweist sich für sie bald als Glückgriff, ...

Effy möchte am liebsten Literatur studieren, aber Frauen in Llyr ist dies untersagt und deshalb gibt sie sich mit einem Studium der Architektur zufrieden. Dies erweist sich für sie bald als Glückgriff, denn sie erhält die Chance das Anwesen ihres verstorbenen Lieblingsautors zu renovieren! Doch das Anwesen sehr viel renovierungsbedürftiger als gedacht und wird zunehmend vom Meer verschlungen. In diesem Anwesen trifft Effy auch auf den Literaturstudenten Preston, der seine Abschlussarbeit unbedingt über den verstorbenen Autor schreiben möchte. Erst können sich beide nicht ausstehen, aber sie stoßen auf immer mehr Geheimnisse und Sagen über den Elfenkönig, dieser ist eine Hauptfigur des berühmtesten Romans des Verstorbenen. Preston und Effy wollen mehr darüber rausfinden und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Antworten.

Das ganze Buch ist wirklich wunderschön aufgemacht, das Cover, der tolle Farbschnitt, es eignet sich ideal als Geschenk und besticht äußerlich sehr. Auch der Schreibstil wirkt oft sehr märchenhaft und mystisch, was auch sehr gut zum Buch und zur Geschichte gepasst hat. Dennoch hatte ich die ersten 150 Seiten etwas Probleme richtig rein zu kommen, für mich persönlich hätte dieser Abschnitt etwas gekürtzt sein dürfen. Dann starten Effy und Preston mit ihren "Ermittlungen" zum berühmten Werk des Autors und zugleich auch mit der Sage um den Elfenkönig und dies hat mich dann doch sehr in seinen Bann ziehen können und ich war dann auch richtig in der Geschichte drin und wollte in jeder freien Minute weiter lesen und wissen was passiert.

Mich erinnert das Buch an einen Sprung in schäumendes Wasser, am Anfang sieht man nur einzelne Umrisse der Geschichte und alles wirkt sehr geheimnisumwoben, bis sich die Gicht dann nach und nach auflöst und ein klares Bild des Wasser entsteht. Auch die Geschichte ist anfangs sehr geheimnisvoll und ich hatte keine klare Vorstellung wohin die Reise gehen soll, die Geschichte um den Elfenkönig wird auch immer wieder bruchstückhaft erzählt aber nie ganz klar. Je weiter ich aber gelesen habe, desto mehr konnte ich verstehen und desto klarer wurden auch die verschiedenen Zusammenhänge. Das Ende der Geschichte um den Elfenkönig hatte ich mir tatsächlich größer und fantasiereicher vorgestellt als es im Buch selbst dann war, die Geschichte ist vielmehr mystisch als wirklich eine Fantasygeschichte zu sein. Auch die Welt inder Effy lebt wird eher nebenbei beschrieben und es gab kein richtig klares Bild. Die Autorin "erklärt" dem Leser diese nicht sondern wirf immer wieder Puzzleteile hin, die der Leser selbst zusammenfügen muss. Dies macht das Buch einerseits sehr interessant zu lesen, teils aber auch etwas mühsam.

Alles in allem fand ich die Geschichte sehr schön erzählt, ich mochte den sagenhaften, mystischen Schreibstil sehr gerne und die Charaktere fand ich ebenfalls sympathisch. Gefallen hat mir ausserdem, dass die Liebesgeschichte der beiden sich eher im Hintergrund abgespielt hat und nicht, wie in vielen anderen Geschichten des Genres, Mittelpunkt der Handlung war.

Fazit: Ein Buch, dass mich Seite für Seite immer mehr in seinen Bann gezogen hat. Nicht immer ganz leicht zu lesen aber andererseits auch faszinierend. Nicht so fantasievoll wie gedacht, dafür aber mit viel Atmosphäre geschrieben. Ich gebe gute 4 Sterne für diese Geschichte verstehe jetzt aber auch, dass dieses Buch doch ziemlich polarisiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.09.2024

Wanderung in ein neues Leben?

Zwei in einem Leben
0

Marnie lebt momentan an ihrem Leben vorbei, da sie als Lektorin arbeitet, hat sie Homeoffice, Treffen mit Freunden sagt sie ab und möchte am liebsten ihre Ruhe haben. Doch dann ruft eine gute ...

Marnie lebt momentan an ihrem Leben vorbei, da sie als Lektorin arbeitet, hat sie Homeoffice, Treffen mit Freunden sagt sie ab und möchte am liebsten ihre Ruhe haben. Doch dann ruft eine gute Freundin sie an und überredet Marnie zu einer Wanderung mitzukommen, Marnie kann nicht schon wieder absagen und hat seit Neujahr den Vorsatz mehr aus sich rauszugehen und sagt deshalb zu. Bei dieser Wanderung läuft auch Michael mit, der seit der Trennung seiner Freundin sehr darunter leider und ausser seinen Themen im Erdkundeunterricht wenig unterhaltsam ist. Am liebsten wandert er der Gruppe vorneweg und hat seine Ruhe. Während der Wanderung springen immer mehr Teilnehmer ab, bis am Ende nur nur noch Marnie und Michael übrigbleiben und anfangen sich wirklich zu unterhalten.

Das Hörbuch ist in einer leicht verständlichen und einfachen Sprache, ich hatte daher überhaupt keine Probleme in der Handlung mitzukommen. Die Geschichte wird immer wechselnd aus Sicht von Marnie und Michael erzählt und so wechseln auch die beiden Sprecher des Hörbuchs kapitelweise. Mir hat dies sehr gut gefallen, da man so die Erzählperspektive noch besser unterscheiden konnte.

Insgesamt hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen, ist sie anfangs noch etwas oberflächlich, vorallem aus Marnies Sicht, der Aussehen anfangs deutlich wichtiger als Charakter zu sein scheint, es wird aber nach und nach immer tiefgründiger. Marnies Charakter fand ich etwas schwierig zu deuten. Anfangs kommt sie sehr introvertiert rüber und lehnt treffen mit anderen Menschen kategorisch ab, aber sobald sie bei der Wanderung ist dreht sich ihr Charakter sehr und sie übernimmt sogar oft die Führung wenn es um Gespräche geht. Ich fand es daher etwas schwer sie einzuschätzen. Michael dagegen ist seinem Charakter immer treu geblieben und meist war es deshalb leicht sich in ihn und seine Gedanken hineinzuversetzen.

Die Wanderung wird schön beschrieben und sowohl die Schwierigkeiten und schlechtes Wetter, als auch die wunderschöne Aussicht wenn man etwas erreicht hat kommen in der Geschichte vor. Kurz vor dem Ende wirkte die Geschichte etwas konstruiert auf mich und so, als wollte man noch unbedingt Probleme schaffen vor dem Ende, ich hätte das persönlich nicht gebraucht, denn so wirkte es etwas klischeehaft. Das Ende an sich ist etwas offen, hat mir aber sehr gut gefallen.

Die beiden Sprecher des Hörbuchs haben schön und lebendig vorgelesen, die Stimmen waren angenehm.

Fazit: Eine schöne Geschichte über das Wandern, die Liebe und auf die Chance sein Leben nochmal zu ändern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere