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Veröffentlicht am 25.11.2017

Fantastisch!

Blog Love. Liebe lässt sich nicht sortieren
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Vanny Mandel. Foodbloggerin. Zwanghaft ordnungsliebend aber vor allem: Die Tollpatschigkeit in Person.

Ehrlich, es gab noch nie einen Protagonist, den ich zur gleichen Zeit unfassbar nervig und trotzdem ...

Vanny Mandel. Foodbloggerin. Zwanghaft ordnungsliebend aber vor allem: Die Tollpatschigkeit in Person.

Ehrlich, es gab noch nie einen Protagonist, den ich zur gleichen Zeit unfassbar nervig und trotzdem unglaublich liebenswert fand. Vanny sortiert nicht nur ihre Gewürzdöschen nach Alphabet und räumt die Schränke ihrer Mitbewohner aus. Nein! Nichtmal der Supermarkt ist vor ihrem Sortierwahn sicher!

Aber dennoch. Die 19-jährige mit ihrer leicht sarkastischen und schlagfertigen Art hab ich total ins Herz geschlossen. Julia Zieschang hat sich sehr viel einfallen lassen, was das arme Mädchen so bewerkstelligen muss. Ich bin aus dem Lachen nicht mehr raus gekommen. Dazu ist sie echt vom Pech verfolgt – und vom Klopapier ? – ich hab Tränenbäche gelacht.

Ihre Mitbewohner in der neuen WG – Matze und Lukas – sind absolut typische Studenten – sowie Kerle. Dass das Chaos da vorprogrammiert ist, könnt ihr euch selbst denken. Matze und Steffi spielen die tragenden Nebencharakterrollen. Ihnen fehlt etwas der Background, dafür sind sie sehr sympathisch und auch lustig.

Lukas ist ein Protagonist zum Schmachten und Dahinschmelzen. Etwas arrogant (sein Ego passt in kein Zimmer ?), sehr sexy und absolut hinreißend mimt er eine Mischung aus Charmeur, frecher Kerl und Beschützer…. mehr muss ich nich sagen hm? ?

Die Schreibweise von Julia Zieschang hat sich verändert. Waren ihre Phönixe für mich noch nicht ganz so fesselnd, hat mich „Blog Love“ viel mehr überzeugen können. Abwechslungsreich und wortgewandt, sehr bildreich beschrieben, konnte ich mich in die Story gut hinein versetzen. In ihrem Schreibfluss hätte ich mir manchmal einen Hauch weniger verschachtelte Sätze gewünscht, aber ich persönlich mag es auch mal komplexer lesen zu können. Geschrieben ist es aus der Sicht von Vanny Mandel, was ich mal total klasse fand. Denn so ergaben sich um die anderen Charaktere einfach mehr Überraschungen und man könnte nicht jedes mal vorhersehen wer nun wie und warum so reagiert, wie derjenige es nunmal getan hat.

Verwundert war ich aber darüber, dass die Autorin es geschafft hat, der Geschichte auch einen Hauch Tiefe und eine Prise Verzweiflung angedeihen zu lassen. So kamen, wenn auch erst später, große Gefühle zum Vorschein, und haben mir zu den vorher eher amüsanten Szenen noch die nötige Emotionalität gebracht. Wunderschön!
Am Ende fand ich es ein bisschen schade von zwei gewissen Charakteren nicht noch ein bisschen mehr zu erfahren und es ging mir vom letzten Kapitel auf den Epilog etwas zu schnell. (Vielleicht wollte ich mich einfach noch nicht trennen ^^ wer weiß ), aber alles in allem hat mich „Blog Love“ einfach so begeistert, dass ich es in einem Zug innerhalb weniger Stunden durch gelesen hatte. Die Handlungsstränge sind vielleicht keine besonders ausgefallenen, aber was mich so überzeugt hat, war genau diese tolle Umsetzung der Einfachheit dieser Geschichte.

Es ist eine sehr lustige, etwas durchgeknallte Story zum Amüsieren für Zwischendurch, aber mit Herz und süssen Gefühlen.

Das Cover find ich unglaublich toll gestaltet und es passt hervorragend zum Inhalt.

Veröffentlicht am 24.11.2017

Überwältigend!

Zehn Wünsche bis zum Horizont
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Ich habe mir nie wirklich Gedanken über Organtransplantationen gemacht. Ich kam damit einfach nicht in Berührung. Klar, man geht Blut spenden und hört auch manchmal etwas in den Nachrichten darüber, aber ...

Ich habe mir nie wirklich Gedanken über Organtransplantationen gemacht. Ich kam damit einfach nicht in Berührung. Klar, man geht Blut spenden und hört auch manchmal etwas in den Nachrichten darüber, aber so richtig, nein... nicht wirklich.

Die Geschichte von Maggie O'Hara begründet genau auf diesem Aspekt. Maggie hat ein Herz bekommen und ein anderes Mädchen ist demnach gestorben. Irgendwie hab ich mir nach dem Klappentext etwas anderes vor gestellt. Weder positiv noch negativ anders. Einfach anders. Und nun sitze ich hier mit einer Box voller Taschentücher und mein Herz schmerzt.... Aber nun von Anfang. 

Maggie's Leben ist gerade eine richtig schlimme Klärgrube. Fass hinein und du bekommst immer das Gleiche. Mit ihren 34 Jahren wurde sie von ihrem Mann verlassen und lebt nun wieder in einer Mietwohnung. Sie ist unglücklich, hat keinen Kontakt mehr zu ihrem Bruder John Joe und vertreibt sich die Zeit lieber damit eine wandelnde Alkoholleiche abzugeben. Maggie braucht dringend einen Neustart! Und der kommt ausgerechnet durch die Wunschliste von Lucy Harte - dem verstorbenen Mädchen, dessen Herz sie in sich trägt.

Zu Beginn trifft man auf eine Frau,  die ihre zweite Chance nicht gerade zu schätzen weiß. Maggie ist egoistisch, maßlos und ziemlich selbstzerstörerisch drauf. Es gab sogar zwei Momente, in denen ich ihr das Buch an den Kopf werfen wollte um sie wach zu rütteln. Und dann beginnt sie eine Reise, die aus Maggie O'Hara einen ganz neuen Menschen machen soll. Sie breitet ihre Flügel aus um zu fliegen, spürt wieder Lebensenergie und Freude und wandelt sich so dermaßen, dass es mir einfach die Sprache verschlagen hat.

Es war ein Erlebnis diesen Weg vom tiefsten Punkt bis zum höchsten Glücksgefühl mit ihr zu gehen. Von Seite zu Seite leiden wir erst so stark mit der Protagonistin, dass die Verzweiflung greifbar ist. Doch dann öffnet sich die junge Frau für sich selbst, ihre Umwelt und vor allem dafür, sich selbst zu lieben und Liebe in welcher Form auch immer zu zu lassen. Sie lernt, wie kostbar Zeit ist, vor allem wenn sie rar gesäht ist. Und sie lernt die kleinen Dinge zu schätzen und zu genießen. 

Diese 10 Wünsche zeigen Maggie was wirklich wichtig ist im Leben und ich muss ehrlich gestehen: Emma Heatherington hat Recht! Sie erinnert mich an Lebensweisheiten, die jeder beherzigen sollte. Egal ob krank oder gesund, ob alt oder jung... Man sollte versuchen mit offenen Augen zu leben und seine Zeit so gut wie möglich nutzen. Damit man am Ende nicht plötzlich anfängt zu bereuen, und man sollte die Dinge einfach besser überdenken.

Die Schreibweise der Autorin ist flüssig und wortgewandt, aber manchmal doch etwas komplexer im Satzbau. Sie versucht oftmals viel in einem Satz unterzubringen. Mich persönlich stört das gar nicht, denn ich liebe es mich in langen, malerischen Erzählungen mit aussagekräftigen Beschreibungen wieder zu finden. Und das kann sie! Ob das grüne Irland, das verrückte Nashville oder das atemberaubende Ambiente in Frankreich, ich habe das Setting vor meinem inneren Auge gesehen und war mit Maggie auf Reisen.

Zu Beginn macht es uns Emma Heatherington nicht leicht die Prota zu mögen,  aber ich konnte sie emotional immer nachvollziehen. Im Laufe der Handlung beginnt aber die ganze Atmosphäre positiver zu werden und man spürt auch den neuen Funken in Maggie. Die Gefühle, in jeglicher Form,  reißen einfach mit und auch der Hauptcharakter wuchs mir mehr und mehr ans Herz.

Und die Nebencharaktere sind mir unheimlich sympathisch. Man lernt so unterschiedliche, ausdrucksstarke Menschen kennen. Ich war regelrecht hingerissen von der Reinheit in den Personen. Es gibt wirklich keinen, der dem anderen gleicht und sie sind so tiefgründig, genauso authentisch wie Maggie und es dürfte keiner fehlen. Ob Flo, die beste Freundin, die immer an ihrer Seite steht. Oder Sylvia, eine Arbeitskollegin, die mich schon am Anfang überrascht hat. Und natürlich John Joe, Roisin, Tiernan.... oder Gérard, der mein Herz geklaut hat mit seiner selbstbewussten Griesgrämigkeit. Da sind so viele kleine Szenen, die im ganzen ein Werk erschaffen, das einfach phänomenal ist.

》 Schone deine Herz und lass mich dich lieben, solange wir noch Zeit haben.《 (S. 387)

Das Ausmaß zum Schluss ließ mich wie ein kleines schluchzendes Etwas zusammen geknuddelt unter einer Decke zurück, sprachlos und ziemlich aufgewühlt. Vor lauter Schmerz, aus Rührung, Traurigkeit, ja auch Glück und Freude. 

Die Thematik der Organspende wird mich gedanklich noch lange beschäftigen. Ich finde die Autorin hat dieses wichtige Thema  außergewöhnlich feinfühlig in ein Buch verpackt, das zum Nachdenken anregt und trotzdem mit der Handlung so wahnsinnig berührt. Ich bin beeindruckt!

Veröffentlicht am 22.11.2017

Zauberhaft!

LESEMAUS 130: Max freut sich auf Weihnachten
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"Max freut sich auf Weihnachten" konnte die kleine, wie auch die große Leseratte total begeistern.

Der Text ist in kurzen, verständlichen, aber sehr aufregenden Sätzen gehalten. Man erfährt viel über ...

"Max freut sich auf Weihnachten" konnte die kleine, wie auch die große Leseratte total begeistern.

Der Text ist in kurzen, verständlichen, aber sehr aufregenden Sätzen gehalten. Man erfährt viel über die Taten von Max und seinem Bruder Felix. Die Handlung, unterlegt mit vielen großflächigen Bildern, ist sehr erfrischend und interessant für Kinderaugen. Wie sich Max und seine Familie auf das Weihnachtsfest vorbereiten, wie sie basteln und den Baum besorgen, und auch an was kleine Kinder so denken, wenn es um das große Fest geht, ist so niedlich beschrieben.

Wir hatten unheimlich viel Spaß mit unserem ersten Lesemaus Buch und nehmen es sicher noch öfters zur Hand. Das Volumen von "Max freut sich auf Weihnachten" ist genau richtig um es an einem Stück fertig zu lesen.

Durch die vielen feinen Details machte es uns Spaß das Buch noch genauer zu betrachten und uns über die verschiedenen Motive zu unterhalten.

Veröffentlicht am 21.11.2017

Perfekte Mischung und absolut überraschend!

Bossman
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Es gibt diese Bücher aus den Genre mit erotischen Einblicken, bei denen man einfach Pech hat und nur stupides zwischenmenschliches Verhalten ohne viel Tiefgang den Hauptteil des Buches einnimmt. Ich hatte ...

Es gibt diese Bücher aus den Genre mit erotischen Einblicken, bei denen man einfach Pech hat und nur stupides zwischenmenschliches Verhalten ohne viel Tiefgang den Hauptteil des Buches einnimmt. Ich hatte schon ein paar Mal dieses Pech...

Und dann gibt es diese vereinzelten Glücksgriffe, bei denen das Knistern heiß ist, die leidenschaftlichen Szenen dich dazu treiben eine kalte Dusche aufzusuchen UND dein Herz zum klingen bringt, deine Seele berührt, ja sogar die Verzweiflung so intensiv verdeutlicht, dass dir als Leser ein Tränchen entfleucht.

Ich habe die Leseprobe von "Bossman" kurz angerissen, da ich einfach nicht das Risiko des zuerst genannten Punktes eingehen wollte. Es kam mir charmant und witzig vor, wie Reese in einem Restaurant auf der Toilette versuchte einen Notruf an ihre beste Freundin abzusetzen, um sich von diesem grauenhaften Date befreien zu lassen. Leider war sie nicht zu erreichen, dafür traf sie im Gang auf Chase. Ich stürzte mich also mit positiven, aber verhaltenen Ansprüchen, auf "Bossman", denn die Probe machte Lust auf mehr, und wie das so ist, nahm die Geschichte ihren Lauf. Mit frechen Dialogen und gewohnt anzüglicher Momente, lockerer Handlung und ein paar ernsten Tatsachen aus Reese' Vergangenheit kam ein breites Spectrum auf mich zu. 

Dann begann ich mehr in die Handlung vor zu dringen und lernte eine Frau kennen, die versucht ihre Angst zu bewältigen und sich nicht zu stark von ihr beeinflussen zu lassen. Im Gegenteil, Reese kämpft und entwickelt sich auch zunehmend weiter, was das Vertrauen und Emotionen gegenüber anderen Menschen angeht. 

Und dann kam Chase... Man möchte vielleicht zuerst mit den Augen rollen, denn bei Gott.... dieser Kerl ist heiß wie Feuer und jede Sünde wert. Er wirkt einfach perfekt - auf den ersten Blick. Intelligent, charmant, gewitzt, ausdrucksstark und durch und durch trainiert mit kleinen Bad Boy Akzenten - ein kleines Tattoo und einem Piercing.
Tja und auf den zweiten Blick erkennt man, dass dieser durch und durch gute Mann gefühlt den Schmerz einer ganzen Welt in sich trägt. Was das für die zwei bedeutet und warum und weshalb das Leben trotz größter Vorsichtsmaßnahmen einfach brutal und kaltherzig sein kann, müsst ihr selbst lesen. Eins darf ich aber schon mal sagen: Meine Anforderungen würden weit übertroffen und ich finde dieses Buch so absolut besonders, weil es nicht das übliche "sie macht alles was er will und zerfließt nur so ohne Verstand und eigenem Handeln" ist. Im Gegenteil. Die Story hat mich wirklich erstaunt.

Die Schreibweise von Vi Keeland hat mich positiv überrascht. Sie ist flüssig und angenehm zu lesen. Mit frechem Humor an den richtigen Stellen, tiefgründigen Charakteren und dem Händchen die wichtigsten Details so genau zu beschreiben, dass man die Situation hautnah selbst erlebt, schafft die Autorin es Spannung aufzubauen, zu fesseln und mich einfach mitzureißen. Das Buch hält absolut mehr als "nur" eine erotische Liebesgeschichte für den Leser bereit und ich war wirklich beeindruckt davon, was Vi Keeland mir an Handlung noch so geboten hat.



>> Chase zwinkerte mir erneut zu, und ich spürte Schmetterlinge in meinem Bauch.
Er ist dein Chef, du jämmerliche Kreatur. Vielleicht hätte ich doch schon mit Bryant schlafen sollen, dann wäre ich womöglich nicht mehr derart empfänglich für so etwas.<< (S. 67)


Die Nebencharaktere sind eher leicht gestaltet. Ich finde die wichtigsten Aspekte sind klar dargelegt, auch der Background jeder Person wirkt gut beschrieben und an die Protagonisten angepasst. Dabei bleiben sie aber eher etwas mehr im Hintergrund ohne jedoch blass zu wirken. Ich finde sie durchaus sympathisch.

Erzählt wurde "Bossman" aus den beiden Sichten der Hauptcharaktere. Gerade bei dieser Story finde ich das unheimlich toll um in beide Gedankenwelten einzutauchen. Das Buch ist in sich abgeschlossen. Aber im nächsten Jahr kommt von VI Keeland eine neue "Dirty Office Romance" heraus. Ich bin gespannt und es steht schon auf der Wunschliste!

Ich bin völlig hin und weg. Wer ein Buch mit erotischen Szenen aber auch einer tiefgehenden Story mag ist mit "Bossman" mehr als gut bedient.

Veröffentlicht am 14.11.2017

Mein neues Herzensbuch <3

Der Himmel in deinen Worten
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Wenn man zur Tür hinaus tritt und anderen Menschen begegnet ist es meist unumgänglich sich ein Urteil zu bilden – einen ersten Eindruck, oder eine Ansicht zu vertiefen. Oftmals passiert es sogar, dass ...

Wenn man zur Tür hinaus tritt und anderen Menschen begegnet ist es meist unumgänglich sich ein Urteil zu bilden – einen ersten Eindruck, oder eine Ansicht zu vertiefen. Oftmals passiert es sogar, dass deine Mitmenschen einen so starken Einfluss auf dich haben, dass du ein Vorurteil glaubst, dass nicht mehr so leicht zu widerlegen ist.

„Der Himmel in deinen Worten“ ist eine Mischung aus der Summe von Vorurteilen gegenüber einem jungen Mann, der einfach den richtigen Weg noch nicht gefunden hat, und ihn, wenn es nach ein paar Menschen geht, auch nicht finden soll. Der damit zu kämpfen hat, dass ein Tag, eine Entscheidung, ein einziger Fehler den Menschen um ihn herum den Freifahrschein gegeben hat, ihn nach eigenen Maßstäben zu verurteilen und zu behandeln.

Und einem Mädchen, deren Situation es anderen schwer macht mit ihr umzugehen, weil sie nicht so funktioniert, wie sie es gerne hätten. Auch hier werden Urteile gefällt und sie wird einfach nicht verstanden. Ihre Mitmenschen schauen nicht richtig hin, sehen nicht wie sie kämpft, den Schmerz in ihren Augen, fühlen nicht den Verlust, den sie unter einer Maske verborgen hält. Doch auch ihr Blick ist getrübt von den Erzählungen von „Leuten“. Sie schafft es nicht von vornherein unvoreingenommen zu sein und versteckt ihre Unsicherheit hinter abwertenden Floskeln, obwohl in ihr so viel mehr drin steckt.



Als die zwei durch einen Zufall aufeinander treffen und sich unterhalten, ohne zu wissen, wer ihr Gegenüber ist, entsteht etwas Echtes! Eine ehrliche, knallharte Freundschaft, eine Verbindung zwischen zwei Menschen, die vielleicht nicht haargenau den gleichen Schmerz fühlen, die aber beide Verluste erlitten haben und nun nicht in die richtige Bahn zurück finden. Sie schütten einander das Herz aus, werden füreinander der Fels in der Brandung, teilen ihre tiefsten Geheimnisse und finden dann heraus, wer der andere eigentlich ist….

Brigid Kemmerer hat mit „Der Himmel in deinen Worten“ ein Werk erschaffen, dass mich zutiefst erschüttert und berührt hat. Die Geschichte hat mich so stark gefesselt, dass ich es an einem Tag fertig lesen musste. Ich konnte es nicht aus der Hand legen. Sie erzählt von Verlust, Unglücken, Missbilligung und Ausgrenzung bis hin zu tiefer Freundschaft, echter Herzensgüte und einem Beschützerinstinkt so unfassbar groß, dass einem das Herz aufgeht. Es gab so viel zu verarbeiten, dass mir ständig die Tränen gelaufen sind.

Es sind aber nicht nur die Gefühle, die mein Herz mitgenommen haben, sondern auch die Erlebnisse von Declan. Was dieser Kerl durchmacht und verkraften muss, raubt mir die Sprache. Ich würde mich in einer dunklen Ecke unter einer Decke verstecken und nie wieder raus kommen. Aber er bestreitet jeden Tag seinen Alltag und ich bewundere ihn so sehr. Zwar auf seine Art, aber immerhin.

Und auch Juliet gibt nicht auf. Ich habe großen Respekt davor, dass sie sich nicht von Panikattacken oder Erinnerungen klein kriegen lässt. Sie wandelt sich, wird reifer, selbst oder gerade durch diese harte Zeit.

Die Protagonisten sind klar strukturiert, detailliert dargestellt und unfassbar authentisch. Ich finde es richtig toll, wie intelligent beide sind. Declan hat ein Verständnis für Texte, das selbst ich neidisch war auf seine Auffassungsgabe. Und Juliet ist sehr talentiert, was Fotografie angeht. Beide Charaktere besitzen eine Tiefgründigkeit, die in jeder Zeile mitschwingt und dem Leser einfach zeigt, wie aufrichtig die Geschichte der Zwei ist.

Die Nebencharaktere sind auch süss und besitzen die nötige Tiefe, aber am meisten liebe ich Rev – den besten Freund von Declan. Er ist in sich gekehrt, hat selbst einiges durch gemacht, besitzt mit seinen 17 Jahren aber eine Ruhe und Ausgeglichenheit, Stärke und vor allem Weisheit, die man ihm null zutraut. Ich bin total überwältigt von seiner besonnenen Art und seiner selbstbewussten Ausstrahlung, ohne aber ständig auf sich aufmerksam machen zu müssen. Er ist für mich der Berg, an dem ich mich festhalten könnte inmitten eines Tornados und er würde mir Schutz geben, ohne darüber nach zu denken, ob er sich dabei selbst verletzen könnte. Zum Glück wird es am 06. Juni 2018 seine Geschichte beim Harper Collins Verlag zu lesen geben. Der Titel wird „Worte, die leuchten wie Sterne“ heißen und ich kann es kaum erwarten.


„Wir machen doch jetzt auch schon was Wichtiges.“
„Ach ja?“, sage ich.
Er sucht meinen Blick. „Jeder Moment ist wichtig.“ (S. 215)



Die Schreibweise von Brigid Kemmerer hat mich auf eine emotionale Achterbahnfahrt geschickt. Ihre malerischen Beschreibungen ließen mich selbst die Fotos direkt vor meinem inneren Auge sehen. Es war beeindruckend. Leicht und flüssig im Stil, flog ich quasi von Seite zu Seite und laß das Buch in einem weg. Die Autorin hat mich mit ihren versteckten Botschaften zwischen den Zeilen, mit den Gedanken, Eindrücken und Weisheiten, die ihre Worte dem Leser direkt in die Seele transportiert haben, beeindruckt.


„Der Himmel in deinen Worten“ ist aus den beiden Sichten von Juliet und Declan geschrieben. Anfangs sind ihre Unterhaltungen in Brief-, später in Emailform verfasst und das Buch ist in sich abgeschlossen. Ich fand es super angenehm zu lesen und ich hab mich schnell dran gewöhnt.

Das Buch ist eines meiner absoluten Highlights im Jugendbuchbereich. Ich habe so viele Eindrücke und so viele kleine Weisheiten für mich da raus gesammelt. Es bleibt mir sicher noch eine ganze Zeit lang im Kopf und auch mein Herz hat sich noch nicht beruhigt. Ganz klare Empfehlung!