Cover-Bild Genau so, wie es immer war
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 15.08.2024
  • ISBN: 9783423444897
Claire Lombardo

Genau so, wie es immer war

Roman | »Eine bewegende Auseinandersetzung mit Ehe, Mutterschaft und dem weiblichen Ich.« Bonnie Garmus 
Sylvia Spatz (Übersetzer)

Glück ist ein vorübergehender Zustand – Familie bleibt ein Leben lang
Manchmal kann Julia Ames es gar nicht fassen, was für ein unwahrscheinlich schönes Leben sie führt. Mit Mark hat sie seit Jahrzehnten einen liebenden Ehemann an ihrer Seite, zusammen haben sie zwei Kinder in die Welt gesetzt, auf die sie stolzer nicht sein könnte. Doch Glück ist nur ein vorübergehender Zustand, wie Julia schnell feststellen muss – Familie bleibt einem hingegen ein Leben lang erhalten.
Sohn Ben schockiert seine Eltern bei einem Besuch mit einer folgenschweren Nachricht. Tochter Alma ist kurz davor, aufs College zu gehen, was eine ungewohnte Angst vor dem leeren Nest in Julia weckt. Und beim Einkaufen trifft Julia zufällig auf eine Frau, die sie seit fast 20 Jahren nicht mehr gesehen hat – einst war die mütterliche Freundin ihre Rettung, bevor sie einer Katastrophe den Weg ebnete. Gefangen zwischen ihrer bewegten Vergangenheit und der chaotischen Gegenwart verliert Julia zunehmend die Kontrolle.
Ein emotional mitreißender Roman über die Ambivalenz von Mutterschaft, die Bedeutung von Freundschaft und die Kraftanstrengung, die eine beständige Liebe voraussetzt.
Nach dem großen Erfolg von ›Der größte Spaß, den wir je hatten‹ beweist sich Claire Lombardo erneut als eine meisterhafte Erzählerin: Brillant erkundet sie die komplizierten Gefühlswelt einer ganz normalen Frau und beleuchtet die flüchtigen und doch tief einschneidenden Momente, die über Erfolg oder Scheitern einer Ehe und einer Familie entscheiden können.
»Ein zugleich zugänglicher und ungemein tiefsinniger Roman, der besonders einnehmend von Verlust- und Scheiternsängsten erzählt, aber nie schwermütig, sondern klug und witzig. Eine große Empfehlung.« Matt Haig
»Ein überragender zweiter Roman. Lombardo schreibt mit bemerkenswertem Humor und Einfühlungsvermögen über komplexe weibliche Innenleben und die so häufig problembehafteten Dynamiken zwischen Müttern und ihren Kindern.« The Observer

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2024

Über die flüchtigen Momente, die unser Leben und unsere Beziehungen prägen

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Claire Lombardos Roman „Genau so, wie es immer war“ entfaltet sich als tiefgründiges und meisterhaft erzähltes Familienporträt, das vor allem durch seine komplexen Figuren und die subtile Erzählweise überzeugt.
Die ...

Claire Lombardos Roman „Genau so, wie es immer war“ entfaltet sich als tiefgründiges und meisterhaft erzähltes Familienporträt, das vor allem durch seine komplexen Figuren und die subtile Erzählweise überzeugt.
Die Geschichte beleuchtet die Bruchstellen einer scheinbar perfekten Familie, indem sie intime Einblicke in das Seelenleben der Protagonistin Julia gibt. Als Mutter zweier Kinder und Ehefrau, die sich mit Mitte fünfzig eigentlich in einem geordneten und erfüllten Leben wähnt, sieht sie sich plötzlich mit alten Wunden und ungeahnten Veränderungen konfrontiert.
Der Roman beginnt mit einem familiären Schock: Der Sohn verkündet eine folgenschwere Nachricht, während die Tochter kurz vor dem College steht. Diese Ereignisse lösen in Julia eine tiefe, bisher unbewusste Angst vor dem „leeren Nest“ aus. Doch die eigentliche Bedrohung lauert in ihrer Vergangenheit. Eine zufällige Begegnung mit einer Frau, die Julia seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen hat, bringt nicht nur alte Wunden zurück an die Oberfläche, sondern zwingt sie auch, ihre Ehe und ihr Leben in Frage zu stellen.
Lombardo versteht es, die innersten Gefühle ihrer Figuren meisterhaft zu ergründen. Besonders Julia steht im Zentrum, und der Roman gibt einen tiefen Einblick in ihre Gedankenwelt – von Ängsten über Sehnsüchte bis hin zu der Frage, was Glück wirklich bedeutet.
Die wechselnden Erzählstränge zwischen Gegenwart und Vergangenheit und die häufig verschachtelten lange Sätze verlangen vom Leser allerdings Konzentration.
Die Sprünge zwischen den Zeitebenen können zu Beginn verwirrend sein, und auch die Rolle der mysteriösen Helen, die Julia wiederbegegnet, erscheint zunächst nicht ganz klar.
Doch mit der Zeit fügt sich alles zu einem stimmigen Ganzen zusammen, in dem die Konflikte und Fragestellungen um Ehe, Familie und individuelle Selbstverwirklichung meisterhaft ineinandergreifen.
Insgesamt ist „Genau so, wie es immer war“ ein bewegender und zugleich tiefsinniger Roman über die flüchtigen Momente, die unser Leben und unsere Beziehungen prägen. Lombardo zeigt eindrucksvoll, wie unvorhersehbare Begegnungen und alte Wunden unser Glück infrage stellen und neue Perspektiven eröffnen können.
Trotz der gelegentlichen Langatmigkeit und der anspruchsvollen Erzählweise ist es ein Buch, das zum Nachdenken anregt und lange nachhallt.

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Veröffentlicht am 01.09.2024

Detaillierte Familien- und Freundschaftsanalyse

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Julia hat in ihrer Kindheit nicht viel Liebe von ihrer trinkenden Mutter mitbekommen, der Vater ist irgendwann verschwunden. Nun selbst Mutter, versucht sie - wie so viele - ihren Kindern ein besserer ...

Julia hat in ihrer Kindheit nicht viel Liebe von ihrer trinkenden Mutter mitbekommen, der Vater ist irgendwann verschwunden. Nun selbst Mutter, versucht sie - wie so viele - ihren Kindern ein besserer Elternteil zu sein und sich ganz und gar auf ihre Rolle als liebendes Mutterwesen einzulassen. Doch irgendetwas fehlt ihr im Leben. Als sie die um einiges ältere Helen kennenlernt, ändert sich ihr Leben nachhaltig...

Claire Lombardo analysiert in "Genau so, wie es immer war" die fiktionale Biographie ihrer Protagonistin Julia mit großer Hingabe und kurzweiligen Detailreichtum. Abwechselnd begleiten die Lesenden Julias Gegenwart und Vergangenheit, in knapp 720 Seiten begleiten sie die Entwicklung des Charakters durch seinen bewegten Lebenslauf. Es ist bewundernswert, wie treffsicher, rund und nachvollziehbar die Autorin die lange Geschichte strickt, ohne dass das Erzählte langweilig wird oder der rote Faden reißt. Die verschiedenen Protagonist:innen werden einfühlsam und ehrlich beschrieben, alle vielseitig mit Ecken und Kanten, allesamt neigen sie zu Fehlern und gestehen sich diese - unterschiedlich früh oder spät - ein. So wirken die Figuren aus dem Leben gegriffen und es ist ein leichtes, sich in diese hinein zu fühlen, auch wenn sie durch ihre Schrulligkeit teilweise anstrengend sind. Wie in jedem Leben müssen sie sich durch Höhen und Tiefen hanteln, verlieren sich und/oder ihre Liebsten, doch das Leben geht weiter.

Prinzipiell habe ich das Buch sehr gern gelesen, weil mir einiges auch aus meinem eigenen Leben bekannt vor kam und mich die Geschichte zur Selbstreflexion brachte. Lombardo fokussiert sich nicht nur auf die Entwicklung ihres Hauptcharakters, sondern schildert eingehend die Komplexität von Beziehungen - ob familiär oder freundschaftlich - und deren Entwicklung im Laufe eines Lebens. Wie schon erwähnt, schreibt sie sehr exakt und rund, trotzdem empfand ich das Buch an manchen (wenigen) Stellen als langatmig. Zudem fand ich Julia und auch einige andere Figuren manchmal nervig und ich musste das Buch mal ein paar Tage ruhen lassen, bevor ich die Lust am Lesen ganz verlieren würde. Doch mit Abstand bin ich sofort wieder in die Geschichte hineingekommen und hatte wieder Freude an dem Erzählten.

Mein Fazit: "Genau so, wie es immer war" ist trotz seines beachtlichen Umfangs ein größtenteils kurzweiliger Roman, der besonderen Wert auf eine umfangreiche und detaillierte Charakterbeschreibung setzt. Das Leben einer Frau mit den unterschiedlichen Herausforderungen wird treffend nachgezeichnet. Einen Stern Abzug erhält das Buch, weil es sich ruhig 200 Seiten an Detailreichtum einsparen hätte können. Trotzdem spreche ich gerne eine Leseempfehlung aus!

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Veröffentlicht am 29.08.2024

Ein richtiger Brocken

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„Genauso, wie es immer war“, von Claire Lombardo, ist ein richtiger Brocken, sowohl vom Umfang als auch inhaltlich.
Dem Leser wird durch ständige Zeitsprünge und die Einführung neuer Personen einiges abverlangt. ...

„Genauso, wie es immer war“, von Claire Lombardo, ist ein richtiger Brocken, sowohl vom Umfang als auch inhaltlich.
Dem Leser wird durch ständige Zeitsprünge und die Einführung neuer Personen einiges abverlangt. Es viel mir schwer den Faden zu behalten und zu Beginn eines neuen Kapitels dieses auch zeitlich einzuordnen. Hilfreich wären Teilüberschriften und eine Namenslegende. In der Mitte des Buches bin ich endlich in der Geschichte angekommen. Eine Geschichte um den ganz normalen Wahnsinn einer Familie.
Die Geschichte selbst hat mich sehr angesprochen und thematisch sehr in seinen Bann gezogen. Wenn ich auch noch deutlich jünger bin als sie Protagonisten, so kann ich dennoch vieles nachvollziehen. Ich finde die ehrliche Darstellung einer Partnerschaft, mit seinen Sonnen - und Schattenseiten, sehr gelungen. Hierbei gibt Claire Lombardo viele Beispiele, wie sich bspw. mit den Kindern die Ehe und der Alltag verändern. Innerlich lachen konnte ich als Pädagogin besonders bei der Darstellung und Beschreibung der Verhaltensweisen der Teenager. Ich fand dieses Buch anfänglich sehr anstrengend, wurde mit jedem Kapitel jedoch immer wärmer damit und habe die Familiengeschichte schließlich sehr genießen können. Sehr detailgetreu entführt die Autorin uns auf rund 700 Seiten in das Leben von Julia als Mutter und Ehefrau und die damit verbundene Gefühlswelten. Julia ist nicht die sympathischste Protagonisten, dennoch kann man sich hier und da gut ihr identifizieren. Das von Lombardo gewählte Ende hätte es meiner Meinung nach so nicht gebraucht, es brauchte die anfängliche Verwirrung zurück.
Das Buchcover ist wunderschön und passend gewählt. Ich würde das Buch alles in allem mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 18.08.2024

Wunderschönes Porträt einer dysfunktionalen Famile ❤️‍🩹

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Julia hat immer Schwierigkeiten gehabt, für sich selbst zu träumen. Stattdessen neigt sie oft dazu, die guten Dinge, die ihr widerfahren, zu meiden und sich selbst zu sabotieren. Es gibt zwei Ereignisse ...

Julia hat immer Schwierigkeiten gehabt, für sich selbst zu träumen. Stattdessen neigt sie oft dazu, die guten Dinge, die ihr widerfahren, zu meiden und sich selbst zu sabotieren. Es gibt zwei Ereignisse in ihrem Leben, bei denen alles aus den Fugen geriet, und als eine zufällige Begegnung mit einer alten Freundin eine Erinnerung an eines dieser Ereignisse auslöst, entfaltet sich die Geschichte, wie Julia ihr perfektes Vorstadtleben mit ihrem Ehemann Mark und ihren beiden Kindern Ben und Alma fand. Das erste Ereignis führte sie unabsichtlich zu ihrem jetzigen Leben, das zweite könnte alles zerstören.

Claire Lombardos Erzählweise ist wie das erneute Anschauen deiner Lieblings-Sitcom; es ist tröstlich und genüsslich, verlangsamt alles in deinem eigenen Leben, um sich an den Dramen eines fiktiven zu laben. Die Charaktere würde ich als bissig beschreiben und auf ihre eigene Art brillant.

„Genau so, wie es immer war“ befasst sich mit Mutterschaft und Identität, Untreue und entfremdeten Familien. Der Roman behandelt geschickt angespannte Beziehungen und einen mütterlichen Instinkt, der seine Trägerin scheinbar verlassen hat. Er scheut sich nicht, die Kämpfe einer neuen Mutter darzustellen, und ebenso wenig den ständigen Kampf, alles richtig zu machen – besonders wenn eine wirklich mütterliche Figur im eigenen Leben gefehlt hat.

Der Roman ist herzhaft und wunderschön in seinen Reflexionen. Ich könnte noch viele weitere Hunderte Seiten von Claire Lombardos dysfunktionalen Familien lesen, die die wachsenden Schmerzen jeder errungenen Lebensetappe durchleben.

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Veröffentlicht am 18.08.2024

Ein tiefsinniger und gleichzeitig unterhaltsamer Roman

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Der Roman „Genau so wie es immer war“ beginnt in der Gegenwart, als Julia, Ende fünfzig, im Supermarkt eine Frau trifft, die sie eigentlich nie wieder sehen wollte. In vielen Rückblicken erfahren wir dann, ...

Der Roman „Genau so wie es immer war“ beginnt in der Gegenwart, als Julia, Ende fünfzig, im Supermarkt eine Frau trifft, die sie eigentlich nie wieder sehen wollte. In vielen Rückblicken erfahren wir dann, wer diese Frau ist und wie es zum Wendepunkt in Julias Leben kam. Julia ist eine Frau, die ein gutes Leben führt und mit zwei Kindern, sowie einem wunderbaren Ehemann eigentlich nicht glücklicher sein könnte. Doch nicht immer empfindet man das, was anderen als perfekt erscheint, im gleichen Maße. So begleiten wir Julia durch Jahre, die geprägt sind von Orientierungslosigkeit und dem Gefühl der Unzulänglichkeit, immer auf der Suche nach dem richtigen Umgang mit sich selbst und anderen.



Claire Lombardos zweiter Roman war für mich insofern ein Erlebnis, als dass er die unterschiedlichsten Emotionen in mir wecken konnte. Mal hab ich gebannt viele Seiten am Stück verschlungen, mal zog sich die Handlung aufgrund zu detailreicher Beschreibungen in die Länge. Manche Stellen luden dazu ein, einen prüfenden Blick auf sich selbst zu werfen, andere Passagen wollte ich möglichst schnell hinter mir lassen, weil Julia mich mit ihrer Art ganz wahnsinnig gemacht hat.

Die Autorin entwickelt ein sehr differenziertes Bild ihrer Hauptfigur. Julia erkennt ihre Probleme im emotionalen Bereich durchaus. Gefühle zu zeigen, Bindungen einzugehen und zu pflegen fällt ihr schwer. Mit Mark hat sie einen unglaublich verständnisvollen und einfühlsamen Mann an ihrer Seite, der ihre manchmal unmöglichen Aussagen einfach mit einem Lächeln beiseite wischt.

Dass Julia sich von der unkonventionellen Helen, die deutlich älter und fast das Gegenteil von ihr selbst ist, wie magisch angezogen fühlt, fand ich absolut nachvollziehbar. Die Passagen mit ihr haben mir übrigens besonders gut gefallen.

Die Zeitsprünge wiederum sind sehr zahlreich und schnell wechselnd, was ich nicht unbedingt gelungen fand.



Fazit



Ein tiefsinniger und gleichzeitig unterhaltsamer Roman, den ich gerne gelesen habe.

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