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Veröffentlicht am 19.09.2024

nicht immer einfach, aber sehr spannend

Wer mit den Wölfen heult
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Lily Brown arbeitet als Therapeutin in Canterbury. Ihre Arbeit bringt es mit sich, dass sie sich näher mit dem Umfeld ihrer Patienten beschäftigt. Sie erfragt die Dinge, die nicht so offensichtlich sind. ...


Lily Brown arbeitet als Therapeutin in Canterbury. Ihre Arbeit bringt es mit sich, dass sie sich näher mit dem Umfeld ihrer Patienten beschäftigt. Sie erfragt die Dinge, die nicht so offensichtlich sind. Nicht zum ersten Mal gelingt es ihr, ein Verbrechen aufzuklären. Jetzt sitzt ihr Martin Gordon gegenüber. Er hat während eines Einsatzes auf seinen Kollegen Clark Jarrett geschossen. Doch war es wirklich ein Unfall oder steckt mehr dahinter? Lily bekommt den Auftrag des Vorgesetzten der beiden herauszufinden, was mit Martin Gordon los ist. Gordon und Jarrett geraten immer wieder aneinander. Doch bevor die Therapeutin ihr psychologisches Gutachten fertig erstellen kann, begeht Gordon Selbstmord.

Der vorliegende Spannungsroman „Wer mit den Wölfen heult“ ist bereits der zweite Band aus der Reihe „Die Canterbury-Reihe“. Die Autorin erzählt in dieser Reihe von Verbrechen aus der Vergangenheit, die sich tatsächlich ereignet haben. Also kann es schon mal vorkommen, dass man beim Lesen bemerkt, das kommt mir bekannt vor. Allerdings hat es Tessa Duncan geschickt verstanden, diese Ereignisse so zu schildern, dass sie spannend bleiben und auch nicht immer sofort klar ist, wer hier Täter und wer Opfer ist. Mir gefällt diese Reihe richtig gut.

Obwohl es sich hier um den zweiten Teil einer Reihe handelt, kann man die Bücher auch einzeln lesen. Nur das Privatleben von Lily führt als roter Faden durch die Handlung. Aber kleine Rückblenden sorgen auch dafür, dass man beim Lesen alle wichtigen Informationen über die Charaktere erhält. Lily Brown finde ich sympathisch, sie hat aber auch gleichzeitig ihre Ecken und Kanten.

Ihr eigenes Leben ist nicht immer so leicht zu beschreiben und ihre Beziehung zu Dan Baker nicht immer einfach. Schon im ersten Teil „Wer das Vergessen stört“ lernt man ihn kennen und merkt schnell, diese Beziehung ist nicht so einfach.

Das Hauptaugenmerk der Handlung liegt hier zwar auf dem Fall Martin Gordon, aber es gibt auch einen weiteren Handlungsstrang. Eine junge Frau braucht die Hilfe von Lily, um ihr Leben in den Griff zu bekommen. Sie ist schwanger und hat Angst, nicht richtig für ihr Baby sorgen zu können. Mehr schreibe ich hier nicht zu diesem Teil, nur so viel, es ist emotional eine schwierige Geschichte und ein brisantes Thema, welches die Autorin hier aufgegriffen hat. Aber auch diese Geschichte hat einen realen Hintergrund.

Fazit:

Auch der zweite Teil aus „Die Canterbury-Reihe“ hat mir gut gefallen. Die Autorin versteht es durchaus, Spannungsbücher zu schreiben. Mir gefällt sehr gut, wie Tessa Duncan reale Verbrechen in eine fiktive Handlung bettet und daraus spannende Geschichten entstehen lässt.

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Veröffentlicht am 17.09.2024

großartige Reise durch Europa im 19. Jahrhundert

Die erste Fahrt des Orient-Express
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Georges Nagelmackers hat einen großen Traum. Er will mit einem Zug quer durch Europa reisen. Doch das ist leider nicht so einfach, wie es sich anhört. Ganz Europa ist miteinander verfeindet. Dieser Zug ...



Georges Nagelmackers hat einen großen Traum. Er will mit einem Zug quer durch Europa reisen. Doch das ist leider nicht so einfach, wie es sich anhört. Ganz Europa ist miteinander verfeindet. Dieser Zug soll ein Symbol des Friedens werden. Georges gelingt es, einen Zug so zu gestalten, dass man nicht mehr das Gefühl hat, auf Schienen unterwegs zu sein. Sein Zug ist voller luxuriöser Annehmlichkeiten. Schnell hat er einige Diplomaten beisammen, die sich dieser Reise stellen wollen und ihre politischen Differenzen hinten anstellen. Der Orient-Express von Georges muss ein Erfolg werden, denn er ist hoch verschuldet und braucht diesen Erfolg dringend. Aber wird der Zug sein Ziel auch erreichen?

Die historische Geschichte des Orient-Express ist ja bekannt, aber wie kam es eigentlich dazu? Und wer ist der Mann, der hinter diesem Zug stand? Diese Details hat nun der Autor David Janz zusammengetragen und daraus eine Abenteuergeschichte auf Schienen entstehen lassen. David Janz ist das Pseudonym eines Autors, der schon einige historische Romane veröffentlicht hat, die mir gut gefallen haben. Ich war gespannt, wie mir diese Reise gefallen würde. Ich habe diese Bahnfahrt genossen. Es hat Spaß gemacht, zu erfahren, welchen Lebensweg Georges Nagelmackers gegangen ist, um sein großes Ziel zu erreichen. Nagelmackers war ein belgischer Bahnunternehmer und hat sein Leben damit verbracht, das Fahren mit der Bahn angenehmer zu gestalten. Er lebte von 1845 -1905.

Hier wird nun der Abschnitt seines Lebens erzählt, als er sich mit dem Orient-Express auf die Reise begibt. Begleitet wird er von 12 Diplomaten aus den unterschiedlichsten Ländern und seiner eigenen Verlobten, der Frauenrechtlerin Hubertine Berthier. Wobei die Protagonistin Hubertine Berthier fiktiv ist. Über die Ehefrau von Nagelmackers habe ich im Netz nicht viel nachlesen können. Die Frauenrechtlerin hier aber an der Seite von Georges zu sehen, hat mir gut gefallen.
David Janz hat es geschickt verstanden, die historischen Ereignisse mit einer fiktiven Geschichte zu verbinden. Entstanden ist ein toller Abenteuerroman auf Schienen. Die einzelnen Charaktere hat der Autor dabei wunderbar ausgearbeitet und jeder der Protagonisten hat so seine eigenen Szenen, die sie mal gut oder schlecht dastehen lassen. Je nachdem, wie sie gerade agieren dürfen. Mir hat das gut gefallen. Die Geschichte hatte Spannung und auch zwischendurch etwas zum Schmunzeln. Die Mischung war genau richtig.
Gleichzeitig entsteht ein durchaus nachvollziehbares Bild dieser Epoche. Dem Autor ist es nämlich gut gelungen, den historischen Hintergrund mit seiner fiktiven Geschichte verschmelzen zu lassen.

Fazit:
Die erste Fahrt im Orient-Express hat mir gut gefallen. Die Mischung aus Abenteuerroman und historischem Hintergrund ist genau richtig gewesen. David Janz hat seine Charaktere authentisch gestaltet und sein leichter und lockerer Erzählstil trägt mit dazu bei, dass man das Buch eigentlich nicht aus der Hand legen möchte. Seine Beschreibungen der Landschaften und die Querelen im Zug haben mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 04.09.2024

Intrigenspiel am Königshof von Henry III. in England

Das Erbe der Hofdame
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Joanna kommt schon als junges Mädchen an den Hof von König Heinrich III. Sie wird zu einer Hofdame der Königin erzogen. Für Joanna scheint das Leben nicht viel mehr zu bieten zu haben, als eine Nachricht ...



Joanna kommt schon als junges Mädchen an den Hof von König Heinrich III. Sie wird zu einer Hofdame der Königin erzogen. Für Joanna scheint das Leben nicht viel mehr zu bieten zu haben, als eine Nachricht ihr Schicksal in eine völlig andere Richtung lenkt. Plötzlich ist sie eine Erbin mit Landbesitz und somit eine begehrte Partie auf dem Heiratsmarkt. Dem König liegt das junge Mädchen sehr am Herzen, er will für sie einen guten Ehemann finden. Letztendlich fällt seine Wahl auf William de Valence, einen seiner Halbbrüder. Nicht jedem bei Hof gefällt diese Entscheidung. Joanna und William hingegen wollen sich ein gemeinsames Leben aufbauen und ihrer Ehe alle Chancen geben, die sie braucht. Gleichzeitig entbrennt der Bürgerkrieg in England.

Die Geschichte von Joanna de Munchensy und William de Valence beginnt im Jahre 1238. Zunächst wird geschildert, wie Joanna an den Hof kommt und wie sie dort erzogen wird. Sie ist erst 8 Jahre alt, als sie ihre Heimat verlassen muss. Doch der Hof von Heinrich III. wird ihr schnell zur Heimat. Elizabeth Chadwick erzählt ausführlich von dem Leben am Hof. Mir hat gut gefallen, wie die junge Frau geschildert wird. Sie dabei zu begleiten, wie sie ihr Leben am Hof meistert, hat mich gut unterhalten. Als sie dann erwachsen wird, kommt William dazu. Er ist der Halbbruder des Königs und auf dem Festland aufgewachsen. Die Brüder von Heinrich III. waren am Hof ziemlich unbeliebt und ihre Anwesenheit hat für viel Ärger gesorgt. Die Autorin hat es verstanden, von diesen Konflikten ausführlich zu erzählen. Gleichzeitig liest man aber auch eine spannende Lebensgeschichte.

Die Intrigen am Hof, wo jeder nur das Beste für sich selber will, werden authentisch wiedergegeben. Deutlich ist hier zu spüren, wie die einzelnen Parteien gegeneinander agieren. Da sind die Lords und Ladys aus England, die keine Ausländer neben sich dulden wollen. Dann ist da die Familie des Königs, der eben auch Brüder und Schwestern hat, die nicht in England aufgewachsen sind. Die Familie ist weit verzweigt und dadurch, dass Isabel of Angeouleme nicht nur die Mutter von Henry III. war, sondern in einer zweiten Ehe mit einem Lusignan verheiratet war, gab es so einige Geschwister. Diese komplizierte Lage hat die Autorin wunderbar in ihre fiktive Handlung rund um das Leben von Joanna und William eingebettet.

Vor allem mag ich es, wie viele historische Charaktere die Autorin immer wieder in ihren Geschichten agieren lässt, so natürlich auch hier. Sie schildert ausführlich, wie die Halbbrüder des Königs leben und wie die Lords in England dagegen halten. Ein Personenregister gleich zu Beginn sorgt für den nötigen Überblick über die Protagonisten, und ein Nachwort klärt noch einmal Fiktion und Wahrheit.

Fazit:

Ich mag die Bücher von Elizabeth Chadwick sehr gern, sie sind eigentlich immer eine Garantie für historische Spannung. Auch in diesem Fall wurde ich nicht enttäuscht. „Das Erbe der Hofdame“ ist für mich definitiv ein Lesehighlight dieses Jahres. Das Schicksal von Joanna lässt einen beim Lesen einfach nicht los. Dieses Buch habe ich in nur wenigen Stunden gelesen, ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen. Die Autorin hat es geschafft, historische Fakten mit einer fiktiven Handlung zu verbinden und eine Geschichte erzählt, die durchaus so gewesen sein könnte.

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Veröffentlicht am 04.09.2024

wunderbare Geschichte aus West Yorkshire

Mrs England
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Ruby May hat eine Ausbildung als Kindermädchen absolviert und freut sich nun auf eine neue Arbeitsstelle. Sie tritt ihren Dienst in West Yorkshire bei der Familie England an. Doch schon vom ersten Tag ...



Ruby May hat eine Ausbildung als Kindermädchen absolviert und freut sich nun auf eine neue Arbeitsstelle. Sie tritt ihren Dienst in West Yorkshire bei der Familie England an. Doch schon vom ersten Tag an ist nichts so, wie sich die junge Frau es vorgestellt hat. Mrs England ist eine durchscheinende Schönheit, aber an ihren Kindern scheint sie kein Interesse zu haben. Ihr charmanter Ehemann regelt die Belange des Haushaltes und Ruby hat für die Kinder zu sorgen. Etwas Geheimnisvolles umgibt die Familie. Aber nicht nur die Dämonen der Familie England treiben ihr Unwesen, auch ihre eigenen Dämonen lassen die junge Frau nicht los.

Auf den ersten Seiten lernt man zunächst Ruby May kennen. Es wird geschildert, wie sie ihre Ausbildung macht und auf welche Schwierigkeiten sie bei ihrer ersten Anstellung gestoßen ist. Erst danach tritt sie ihre Reise nach West Yorkshire an. Es ist interessant zu lesen, wie die jungen Frauen um 1900 ausgebildet wurden und was sie leisten mussten, um ihre Ausbildung auch finanziert zu bekommen. Die Protagonistin Ruby May hat ihren ganz eigenen Charakter und macht schon auf den ersten Seiten einen sympathischen Eindruck. Ich habe sie gern auf ihrem Lebensweg begleitet.

Als die junge Frau dann in West Yorkshire eintrifft und für die Familie England arbeitet, wird es mysteriös und auch spannend. Wobei es schon so ist, dass das eigentliche Leben der jungen Frau und ihre Arbeit mit den Kindern eher unspektakulär sind. Aber der Erzählstil von Stacy Halls ist so fesselnd, dass ich das Buch eigentlich nicht aus der Hand legen konnte.

Die Autorin steigert die Spannung so nach und nach und nimmt einen beim Lesen mit in die Zeit um 1900 in England. Das Schicksal der beiden Frauen scheint eigentlich gar nichts miteinander zu tun zu haben, und doch sind sich die Frauen ähnlicher, als sie denken. Mir hat gut gefallen, wie sich die Geschichte so nach und nach entwickelt und ihre Geheimnisse preisgibt. Der bildhafte und schöne Sprachstil von Stacy Halls trägt mit dazu bei, dass die Geschichte ein pures Lesevergnügen ist. Wobei ich schon erwähnen möchte, dass es hier nicht nur um einen Roman über ein Kindermädchen geht. Es gibt keine Herz-Schmerz-Szenen. Die Vergangenheit von Mrs England und auch das Leben von Ruby May sind ihrer Zeit geschuldet. Es wird hier gut wiedergeben, wie gerade die Frauen ihr Leben meistern mussten.

Fazit:
Auch der neue Roman „Mrs England“ von der englischen Autorin Stacy Halls hat mir wieder gut gefallen. Ich mag die Bücher dieser Autorin sehr, sie hat einen ganz wunderbaren eigenen Erzählstil und versteht es, Geschichten zu erzählen, die einen nicht mehr loslassen.

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Veröffentlicht am 26.08.2024

fesselnd bis zum Schluss

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Max Bischoff sieht sich völlig unerwartet mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Auf einer Beerdigung steht er plötzlich einer Frau gegenüber, die seiner vor fünf Jahren verstorbenen Freundin Jennifer ...



Max Bischoff sieht sich völlig unerwartet mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Auf einer Beerdigung steht er plötzlich einer Frau gegenüber, die seiner vor fünf Jahren verstorbenen Freundin Jennifer Sommer zum Verwechseln ähnlich sieht. Die alten Selbstvorwürfe sind sofort wieder präsent, gibt er sich doch noch immer die Schuld am Tod von Jennifer. Auch ein Gespräch mit der Unbekannten ergibt keine Verbindung. Doch dann verschwindet Jana, eine Frau, die Max viel bedeutet. Die Vergangenheit scheint sich wiederholen zu wollen. Oder war die Begegnung mit der Unbekannten doch kein Zufall?

„Stimme der Angst“ ist der vierte Band aus der Reihe von „Mörderfinder“ aus der Feder von Arno Strobel. Ich habe auch die Vorgänger gelesen und hatte dabei spannende Lesemomente. Dieser vierte Teil hat mir ebenfalls gut gefallen. Natürlich stellt sich gleich zu Beginn die Frage, ob man die Bücher auch einzeln lesen kann. Ich würde sagen, dass man das problemlos kann. Die einzelnen Fälle sind in sich abgeschlossen. Auch wenn dieser spezielle Fall etwas anders ist als die Vorgänger. Hier taucht man doch mehr in die Psyche von Max Bischoff ein und erlebt ihn von einer verletzlichen Seite.

Diesmal wird Bischoff mit seiner Vergangenheit konfrontiert und muss die Wahrheit von seinen eigenen Dämonen trennen. Der Weg ist nicht immer einfach, dafür aber schon sehr spannend. Ihm dabei zur Seite steht Dr. Marvin Wagner. Die Beziehung dieser beiden Protagonisten wird dabei noch etwas mehr vertieft. Marvin wird dabei immer mehr zu einem festen Bestandteil der Reihe. Mir gefällt dieser Charakter sehr gut.

Ich mag zudem den Erzählstil des Autors und vor allem, dass nicht immer gleich alles so offensichtlich ist. Arno Strobel schildert seine Charaktere schon so wie mitten aus dem Leben. Sie machen Fehler und haben ihre Ecken und Kanten, was sie interessant macht.

Fazit:

„Stimme der Angst“ ist ein Thriller, der mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Mir gefällt die Reihe „Mörderfinder“ sehr gut. Jeder Roman für sich ist anders aufgebaut und dabei spannend und fesselnd.

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