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Veröffentlicht am 19.09.2024

Schicksal und Seelenverwandschaft.

Never Never
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"Das Schicksal ist die magnetische Anziehung unserer Seele in Richtung der Menschen, Orten und Dinge, zu denen wir gehören."

Dieses Buch wollte ich aufgrund der vielen schlechten Bewertungen eigentlich ...

"Das Schicksal ist die magnetische Anziehung unserer Seele in Richtung der Menschen, Orten und Dinge, zu denen wir gehören."

Dieses Buch wollte ich aufgrund der vielen schlechten Bewertungen eigentlich gar nicht lesen. Weil mich aber die Inhaltsbeschreibung so neugierig gemacht hat, wollte ich nur mal reinlesen. Naja, 4 Stunden später und das Buch war durch.

Das ist auf jeden Fall eines der positiven Dinge des Buches: der flüssige Schreibstil. Man fliegt nur so durch die Seiten und übersieht dabei fast die vielen kleinen Makel, die sich erst rückblickend offenbaren und dafür sorgen, dass das Buch doch nicht so gut war wie man dachte. Die Charaktere waren mir auch ziemlich symphatisch, Silas noch mehr als Charlie, und ihre Seelenverwandschaft, was ja der Grundstein der Handlung ist, wird hervorragend emotional rübergebracht. Also nicht ganz so sehr Herzschmerz-like wie sonst in den Büchern, die CoHo alleine schreibt, aber nichtsdestotrotz sehr überzeugend.

Die Handlung wird hier gerne als "romantischer Thriller" beschrieben, aber an dem Buch war nichts thrillerhaftes. Amnesie mit der Verbindung zur Seelenverwandschaft würde ich vllt als Sci-Fi/Fantasy bezeichnen, aber Thriller? Da liegen "Verity" und "Layla" auf einem ganz anderen Level!

Kommen wir nun zu marginalen, aber doch schwerwiegenden Kritikpunkten: Der Erklärung zu o.g. Amnesie. Ich fand sie nicht schlecht, denn irgendetwas Wissenschaftliches hätte hier gar nicht ins Setting gepasst, zumal die Amnesie schon ein kleines Sci-Fi-Element an sich ist. Warum dann nicht auch die Erklärung in der Sparte? Was ich eher schade fand, war, dass hier viel Potenzial verschenkt wurde; viele lose Enden habensich durch die Handlung gezogen. Was hat es denn nun genau mit dem Haus auf sich? Was genau stand in den belastenden Unterlagen von Silas' Vater? Was haben "Krabbe" und ihre Mutter damit genau zu tun? Es gibt immer wieder Hinweise darauf, warum genau die Amnesie so passiert wie sie passiert, bspw. das der erste Kuss um 11 Uhr war und sich deshalb die Amnesie da wiederholt, aber die werden leider nicht aufgegriffen. Oder dass Charlie sich in ihrem letzten Tagebucheintrag wünscht, sie möge Silas und alles, was mit ihm zu tun hat, vergessen. Das sind doch gute Erklärungspunkte, aber sie fallen nur nebenbei. Hier hätte ich mir einfach noch eine Zusammenfassung gewünscht, dass diese wichtigen Hinweise eben nicht so offen und unkommentiert im Raum stehenbleiben.

Auch das Ende im Epilog war mir einfach zu vage. Hier wird die ganze Schicksalsnummer nochmal wiederholt, aber so unkonkret, dass man viermal lesen muss, bis man auf die Erkenntnis kommt. Vielen kommt sie vielleicht auch gar nicht. Deswegen scheidet das Buch die Meinungen vielleicht auch so sehr.

"Never Never" verschenkt hier mit einer nicht ganz dummen Idee leider viel Potenzial durch zu viel Gedankenspielraum. Die Handlungsstränge scheinen nicht bis zum Ende durchdacht und werden einfach wieder fallengelassen. Deshalb gibt es trotz der süßen Lovestory und dem guten Character Development leider nur 3/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.08.2024

Wie alles begann...

Der Lotuskrieg: Last Stormdancer
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"Wie kehrten euren Prophezeiungen den Rücken, euren schicksalhaften Fügungen, eurer Gier und eurer Blindheit. Stattdessen schauten wir nach vorn: in eine Zukunft, die noch nicht feststand. Die wir selbst ...

"Wie kehrten euren Prophezeiungen den Rücken, euren schicksalhaften Fügungen, eurer Gier und eurer Blindheit. Stattdessen schauten wir nach vorn: in eine Zukunft, die noch nicht feststand. Die wir selbst bestimmen würden. Wir blickten nicht zurück."

"Last Stormdancer" ist ein Prequel, was 100 Jahre vor der Hauptreihe spielt. Hauptsächlich geht es darum, wie die Macht der Gilde steigt und die Arashitora, die Shima verlassen. Zusätzlich gibt es zu Beginn eine Kurzgeschichte, wie das Leben von "Unreinen" gefährdet ist.

Alles in allem hat das Spin-Off keinen großen Mehrwert zur Hauptreihe. Das Gute ist bereits bekannt und das nicht so Gute ist uninteressant. Trotz seiner lediglich 160 Seiten dehnt sich das Buch dadurch sehr aus und ist zäh zu lesen. Nichtsdestotrotz war es spannend, von dem Scheidepunkt Shimas zu lesen, als sich dessen verhängnisvolle Zukunft entschieden hat.

Ich vergebe 3/5 Sterne. Dieses Buch braucht man nicht zusätzlich zu lesen.

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Veröffentlicht am 17.08.2024

Enemies to lovers?

Twisted Hate
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"I would take a thousand fights with Jules over a thousand easy days with anyone else. Because I didn't want easy. I wanted her."

Achje, ich wusste schon, warum ich dieses Buch eigentlich gar nicht lesen ...

"I would take a thousand fights with Jules over a thousand easy days with anyone else. Because I didn't want easy. I wanted her."

Achje, ich wusste schon, warum ich dieses Buch eigentlich gar nicht lesen wollte. Um die Reihe zu vervollständigen, habe ich es nun doch als letztes gelesen, aber das hätte nun nicht wirklich sein gemusst...

Josh und Jules Handlung ist die von enemies to lovers, aber mich konnten sie weder als enemies noch als lovers überzeugen. Beide Gegensätze konnte ich weder nachvollziehen noch nachempfinden. Warum haben sie sich nochmal gehasst? Hass schien mir hier eh immer ein zu starkes Wort zu sein. Ja, sie haben sich angebeefed und das Hin und Her war teils auch super amüsant (und teils auch sehr anstregend, wenn man sich ständig ankeift nur um des Ankeifens Willen), aber gleich von Feindschaft zu reden? Mehr ein "nicht leiden können".

Und wann genau haben sie sich dann plötzlich ineinander verliebt? Das konnte ich auch nicht nachempfinden, wie aufopferungsbereit beide plötzlich füreinander waren. Das hat das Ganze ziemlich schwer gemacht zu lesen. Dazu dann die Nebenstories rund um die Vergangenheit der beiden, die sie einholt, fand ich etwas zu passend aufeinander abgestimmt. Ja, es war wichtig fürs character development und damit beide an einem Strang ziehen und daran wachsen, aber irgendwie war es einfach anstrengend.

Eine Sache, die mir auch ganz übel aufgestoßen ist, ist, wie leicht Jules Freundinnen plötzlich verschwunden waren, wenn es für die Autorin nötig war. Nur so konnte die Beziehung zwischen den beiden so lange geheim bleiben. Wie praktisch, dass Stella als Mitbewohnerin nie da ist. Oder wenn Jules einen wichtigen akademischen Meilenstein absolviert, dann kommen ihre Freundinnen nicht mal vorbei zum Feiern oder rufen an? Nein, es geht ja nur mit Josh. Das fand ich ziemlich bescheiden und engstirnig, wie sich plötzlich alles nur noch um die beiden gedreht hat.

Warum trotzdem drei Sterne und nicht zwei? Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Irgendwie hat mich das Buch trotzdem gecatcht, es gab süße Momente und die Nebenstories waren auch ziemlich spannend. Ich konnte das Buch nie ganz weglegen und hatte irgendwie auch nie das Bedürfnis, Seiten zu überspringen.

Deshalb bekommt das Buch von mir 3/5 Sterne. Lesen muss man es aber trotzdem nicht; Band 4 deckt die Handlung genauso gut ab und ist wesentlich besser!

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Veröffentlicht am 01.06.2024

Escape-Room mit einer KI.

Die Burg
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"Nimm drei und vier. Verliere eins. Endecke eins. Dann streiche zwei. Schon bist du frei."

"Die Burg" von Poznanski ist ein weiterer Thriller von ihr, der technische Neuerungen gedanklich weiter fortführt ...

"Nimm drei und vier. Verliere eins. Endecke eins. Dann streiche zwei. Schon bist du frei."

"Die Burg" von Poznanski ist ein weiterer Thriller von ihr, der technische Neuerungen gedanklich weiter fortführt und in Was-wäre-wenn Szenarien erkundet. Das Thema rund um eine KI, die scheinbar einen eigenen Willen entwickelt und aktiv in das Escape-Room-Spiel eingreift, fand ich also super interessant! Nur schade, dass die Ausarbeitung dann doch viel Potenzial offengelassen hat.

Die Escape-Räume unter Burg Greiffenau sind unglaublich fantasievoll und detailliert beschrieben worden. Es gibt viele wiederkehrende KI-Figuren, die den Protagonisten das Leben zur Hölle machen wollen. Wegen der Länge des Buches hatte ich gedacht, dass es mehrere KI/Escape-Room-Szenarien geben würde, stattdessen war es aber nur eine lange. Eine sehr lange. Die Räume und ihre Szenarien haben sich dabei sehr oft geähnelt und wiederholt, wodurch sich die Handlung extrem in die Länge gezogen hat. Die Spannung, die damit aufgebaut werden sollte, ist dadurch zwischendrin immer wieder eingebrochen und hat eher Langeweile beim Leser hervorgerufen. Die ersten zwei bis drei Räume waren auch noch nachvollziehbar und interessant, aber danach wurde es einfach zu konfus. Mir ist bewusst, dass das an der scheinbaren Eigeninitiative der KI liegen sollte, hat mich aber leider mehr verwirrt und desinteressiert zurückgelassen.

Ich will nicht sagen, dass es nicht spannend war! Es gab viele gute Plottwists und auch die Auflösung am Ende war ziemlich spannend, wirkte aber doch an den Haaren herbeigezogen und etwas zu lasch für die Länge an Handlungsaufbau, die dafür betrieben wurde.

Weiterhin sind die vielen Charaktere sehr blass geblieben, wodurch mich deren Schicksal wenig berührt hat. Natürlich hat man mitgefühlt, gerade die Angst und Erschöpfung waren sehr greifbar, aber es hätte besser sein können.

Alles in allem hat "Die Burg" für meinen Geschmack zu viel verschenktes Potenzial bzw. macht es sich selber durch die Länge kaputt. Die Storyline an sich jedoch, mit einer KI, die die Escape-Räume je nach Belieben der Besucher ändert, war sehr interessant und könnte in Zukunft sogar zur Realisierung führen. Von mir gibt es 3/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Ein Schachspiel um die Liebe.

Check & Mate – Zug um Zug zur Liebe
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"Galaxies pass through his black eyes, and I wonder whether this second could last a century. Whether the universe could be just me and him, understanding each other on a forever loop."

Ich habe bereits ...

"Galaxies pass through his black eyes, and I wonder whether this second could last a century. Whether the universe could be just me and him, understanding each other on a forever loop."

Ich habe bereits alle anderen Bücher von Hazelwood gelesen (außer eins), so dass Check & Mate natürlich auch auf der Liste stand. Leider war das Buch gar nicht so wie erhofft, ich habe den typischen Ali Hazelwood-Schreibstil vermisst und auch sonst konnte mich das Buch leider wenig begeistern. Es lag gar nicht am Schach-Thema, es hat mich sehr an die Serie "Das Damengambit" erinnert, welche ich nur empfehlen kann, sondern mehr an dem drumherum...

Erst einmal bin ich mit den Charakteren nicht richtig warm geworden... Mallory hat sich stellenweise zu sehr selbst leidgetan, um mal über den Tellerrand hinauszuschauen, was unnötiges Drama und Streitigkeiten am Buchende verursacht hat. Man hat gemerkt, dass das nicht zur Story gepasst hat, sondern vielmehr verursacht wurde, damit der Leser nochmal aufgeregt wird. Nolan war eigentlich ein toller Charakter, auch wenn ich das Gefühl hatte, ihn nur oberflächlich kennengelernt zu haben. Es lag vllt auch daran, dass "Check & Mate" ausschließlich aus Mallorys Sicht geschrieben ist, im Gegensatz zu Hazelwoods anderen Büchern, wo sich die Perspektiven der Protagonisten abwechseln.

Dann die Beziehung zwischen Mal und Nolan. Die Lovestory hat eigentlich erst ab der Hälfte des Buches gestartet und war auch eher subtil. Ja, Schach ist das Hauptthema, aber in ihren anderen Büchern konnte Hazelwood auch den Wissenschaftspart und die Lovestory ebenbürtig verfassen. Hier hat sich die Lovestory sehr excluded angefühlt, auch gab es keine einzige Smt-Szene, was ich an Hazelwoods Büchern sonst sehr genossen habe: Es waren gut beschriebene, realistische Szenen ohne overused zu sein. Hier gab es keine einzige, wodurch sich das Buch noch weniger nach Hazelwood angefühlt hat. Das bedeutet nicht, dass die Beziehung nicht auch ohne Sx-Szenen existieren kann, aber es hat sie irgendwie eingeschränkt.

Zuletzt noch das Ende, was sich sehr gehetzt angefühlt hat. Ausgerechnet die Weltmeisterschaft wird nicht erzählt. Ja, sie wird im Epilog in revue passiert, und war eigentlich auch genau so, wie ich sie mir vorgestellt bzw. sie angeteasert wurde, aber es war so einfach nicht rund. Generell war die erste Hälfte des Buches sehr langatmig und die zweite zu gehetzt. Meines Erachtens nach wurden wichtige Szenen zu sehr gekürzt und unwichtige zu sehr in die Länge gezogen.

So, genug gemeckert. Warum trotzdem drei Sterne? Schach. Ich verstehe davon nicht viel, liebe es aber, wie Hazelwood es in jedem ihrer Bücher schafft, das Hauptthema so spannend und interessant darzustellen, dass man am liebsten gleich selber damit durchstarten würde. Nolan. Er war für mich wieder der perfekte Bookboyfriend, direkt, ehrlich, hingebungsvoll, leidenschaftlich, unterstützend. Character Development. Gerade Mallory hat sich zum Ende des Buches hin so stark weiterentwickelt, die Vergangenheit wurde aufgearbeitet, damit die Zukunft mit mehr Zusammenhalt und Liebe eintreten kann. Das ganze drumherum. Auch in diesem Buch gab es wieder viele liebenswerte Nebencharaktere mit eigenen Stories, viele verbildlichte Szenen, ehrliche Gespräche. Das hat mir sehr gefallen.

"Check & Mate" ist leider eins von Hazelwoods weniger gelungenen Büchern. Es fühlt sich hier nicht mehr nach dem typischen Hazelwood-Schreibstil an, den ich so liebe. Ich hatte einige Kritikpunkte, aber auch schöne Lesemomente. Insgesamt war das Buch sehr durchwachsen, weshalb ich 3/5 Sterne vergebe.

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