Was würdet ihr tun?
Was würdet ihr tun, wenn nach einer Seuche, die Menschheit wirklich drastisch minimiert wurde?
Drastisch minimiert heißt in diesem Fall: Alle Erwachsenen sind weg und nur Kinder und Jugendliche bleiben ...
Was würdet ihr tun, wenn nach einer Seuche, die Menschheit wirklich drastisch minimiert wurde?
Drastisch minimiert heißt in diesem Fall: Alle Erwachsenen sind weg und nur Kinder und Jugendliche bleiben übrig und müssen ums Überleben kämpfen.
Genau das machen die Akteure in dieser wirklich dunklen, aber sehr authentischen Dystopie. Der tägliche Kampf ohne moderne Technik um Ressourcen, Nahrung - letztendlich ums nackte Überleben. Es wird nichts geschönt und wer es nicht brutal mag, der sollte einen großen Bogen um dieses Buch machen. Denn das ist heftig - es wird oft gehandelt bevor geredet wird, es fließt viel Blut und manche Szenen sind schon richtig brutal. Sie gleiten aber nie zum Splatter ab, denn die Autorin schafft es mit einem wortgewaltigen Worldbuilding eine extrem mitreißende Atmosphäre zu schaffen. Oft denkt man darüber nach, ob man auch so gehandelt hätte - ich hätte aber wahrscheinlich nicht mal die ersten Tage überstanden. Alle Charaktere handeln auf ihre Weise nachvollziehbar, auch wenn man mehr als einmal den Kopf schüttelt. Man schafft es als Leser auch nicht klar zwischen den Guten und den Bösen zu unterscheiden, denn alle haben etwas von beidem in sich - es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern auch viele Grautöne und genau das weiß die Autorin einzusetzen und das macht das Buch so authentisch. Durch die verschiedenen Sichtweisen steigt man tief in die Handlung hinab und wird mitgerissen - ich konnte das Buch irgendwann nur noch schwer aus der Hand legen.
Wer Dystopien mag und mit Gewalt und Blut keine Probleme hat, dem kann ich "Die Bürde der Zukunft" ans Herz legen. Es ist emotional, brutal, reißt einen mit und gibt Platz zum Nachdenken.
Von mir bekommt es 5 von 5 ⭐.