Inhalt
Quentin ist, seit dem er denken kann, in seine Nachbarin Margo Roth Spiegelman verliebt. Sie hat ihren eigenen Stil, steckt voller Überraschungen, ist ziemlich Abenteuersüchtig und liebt Rätsel. Während Quentin eher das genaue Gegenteil von ihr ist, ständig in seinem Zimmer hockt und Computerspiele spielt.
Doch als eines Abends Margo vor seinem Fenster auftaucht und ihn bittet, ihr bei einer ganz großen Sache zu helfen, spürt Quentin, dass dies der Anfang von irgendeinem neuen Abenteuer ist. Zusammen verbringen sie die tollste Nacht in Quentins Leben.
Doch am nächsten Morgen ist sie plötzlich spurlos verschwunden.
Quentin macht es sich zur Aufgabe, sie wieder zu finden. Doch dafür muss er ihrer Spur folge, die sie ihm gelegt hat…
Meinung
Da mich Das Schicksal ist ein mieser Verräter eher enttäuscht hat, habe ich Margos Spuren mit einer ziemlichen Skepsis angefangen, die sich allerdings bereits nach den ersten Seiten ich völlige Begeisterung verwandelte.
Von der ersten Seite an, war Quentin nicht einfach eine Figur auf dem Blatt Papier, sondern er war Quentin, genauso, wie Margo Margo war. Und natürlich die ganzen anderen Figuren, wie den Techniktyp Radar oder Ben. Keine Figur war so wirklich eine Figur, sondern eher wirkliche Menschen, mit all ihren Macken und Fehlern, ebenso, wie echte Menschen auch. Das finde ich ziemlich faszinierend, weil ich schon einige Bücher gelesen habe, wo es Figuren gab, die einfach nur auf dem Papier existierten (wenn ihr versteht, was ich meine :D)
Ich hatte das Buch innerhalb von einem Tag durch und habe es wirklich gefressen.
Auf der einen Seite ist da einfach diese gut geplante Suche von Quentin: genauso wie er ist man total verwirrt und versteht einfach nicht, was Margo versucht einem zu sagen. Man fiebert und denkt die ganze Zeit mit und man verwebt sich quasi mit Quentin, weil man anfängt, einige Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Zum Beispiel, dass jeder Mensch für einen etwas anderes ist, als für den anderen.
Auf der anderen Seite ist da dieser fantastische Schreibstil. Da ich mir selber schon seit einigen Jahren Geschichten ausdenke und diese auch aufschreibe, achte ich eigentlich fast immer auf den Schreibstil. Er ist fesselnd und flüssig und es fällt einem unglaublich leicht, sich sofort alles vorzustellen, einfach, weil so viele wunderschöne Metaphern und Vergleiche verwendet werden (z.B. den mit den Ballons).
Im Laufe des Buches fand ich es nicht mehr nur großartig, sondern brillant.
Immer wieder habe ich mir versucht vorzustellen, wie John Green bei sich zuhause sitzt und sich diese Geschichte ausdenkt. Wie oft hat er hier und da etwas geändert oder an einem bestimmten Satz rumgeschraubt, bis er perfekt war? Ich bewundere ihn sehr dafür.
Margos Spuren ist eine wunderschöne Liebesgeschichte, die einen über viele Dinge nachdenken lässt, wie zum Beispiel die Frage, wer wir wirklich sind. Oder, ob wir im Hier und Jetzt leben oder uns lieber Gedanken über die Zukunft machen sollen.
Es kommt nicht oft vor, dass ich ein Buch lesen, an dem ich absolut nichts auszusetzen habe. Margos Spuren haben mich wirklich verzaubert.
Fünf von Fünf Sternen.