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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2024

Wundervoller Roman!

All die kleinen Vogelherzen
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Sunday braucht in ihrem Leben viel Stabilität und Routinen. Konversionen und abweichende Tagesabläufe oder Nahrungsmittel fallen ihr schwer. Ihr geordnetes Leben wird eines Tages jedoch durch die Ankunft ...

Sunday braucht in ihrem Leben viel Stabilität und Routinen. Konversionen und abweichende Tagesabläufe oder Nahrungsmittel fallen ihr schwer. Ihr geordnetes Leben wird eines Tages jedoch durch die Ankunft neuer Nachbarn unterbrochen: der extravaganten Vita und ihrem vermögenden Ehemann Rollo. Die beiden freunden sich an und schnell nimmt Vita immer mehr Raum im Leben von Sunday ein - eine Veränderung, die anfangs gut ist, dann aber zu kippen beginnt.

Die Geschichte ist aus der Sicht der autistischen Sunday geschrieben. Sie ist Mutter und braucht feste Strukturen, um ihren Alltag gut zu meistern. Ich habe schon einige Bücher mit autistischen Charakteren gelesen, aber selten war es mir möglich, mich so sehr in die Figur hineinzuversetzen und ihre Verhaltensweisen und Gedanken nachvollziehen zu können. Sundays Eigenarten wurden von der Autorin wunderbar aufgearbeitet und geben einen guten Einblick in ein Leben, das aus ganz anderen Augen betrachtet wird. Ich habe nicht nur viel Verständnis erlangt, sondern auch schnell Empathie mit Sunday aufgebaut und sie ins Herz geschlossen. Dadurch das Sundays Blick auf die Welt doch etwas außergewöhnlicher ist, vor allem was ihre genaue Analyse von Gesprächen und Sprache betrifft, fiel mir der Einstieg nicht ganz so leicht, aber nach einigen Kapiteln hat mich der Sog der Geschichte gefangen genommen und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Auch die Nebencharaktere sind gut dargestellt und man möchte immer mehr über sie erfahren. Besonders Vita, deren Extravaganz gleichzeitig faszinierend wie verstörend wirken kann. Die Autorin wirft auch immer wieder Andeutungen ein, die darauf hinweisen, dass die Geschichte noch eine Wendungen nehmen wird. Das Ende selbst konnte mich dann leider nicht ganz überzeugen, doch dafür haben mich die anderen Kapitel begeistert. Sowohl mit den Figuren und deren Entwicklung sowie auch mich ihrem wunderbaren Schreibstil konnte mich die Autorin für sich gewinnen. Ein sehr empfehlenswertes Buch!

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Veröffentlicht am 25.09.2024

Wunderschöne Geschichte

Akikos stilles Glück
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Akiko lebt ein ganz normales Leben als junge Buchhalterin in Tokio. Eines Tages trifft sie überraschenderweise auf ihren ehemaligen Klassenkameraden Kento. Der Junge hat sie schon in der Schule fasziniert ...

Akiko lebt ein ganz normales Leben als junge Buchhalterin in Tokio. Eines Tages trifft sie überraschenderweise auf ihren ehemaligen Klassenkameraden Kento. Der Junge hat sie schon in der Schule fasziniert und sie findet heraus, dass er nun als Hikikomori. Das bedeutet, dass er sich aus dem Leben zurückgezogen hat und kaum mehr sein Zimmer verlässt. Zwischen den beiden entsteht eine Freundschaft, die ihr Leben verändert.

Ich lese sehr gerne Romane aus Japan, da ich die dortige Kultur und Denkweise sehr interessant finde. Auch von den Hikikomoris habe ich bereits gehört und gelesen, deshalb war ich gespannt, wie das Buch dieses Thema umsetzt. Meine Erwartungen in diese Richtung wurden voll und ganz erfüllt. Man ist als Leser in der Lage, sich voll und ganz in die Figuren hineinzuversetzen. Mitzuerleben, wie sich die zarte Freundschaft und das Vertrauen zwischen Akiko und Kento entwickelt, fand ich wirklich sehr schön und berührend.

Sehr interessant finde ich auch, dass das Buch von einem deutschen Autor geschrieben wurde. Er hat es wunderbar geschafft, den japanischen Flair einzufangen, sodass in keiner Sekunde der Zweifel aufkam, die Geschichte könnte nicht in Japan spielen. Man merkt, dass er eine große Affinität zu diesem Land hat. Sein Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und hat wunderbar zur Geschichte gepasst. Ich werde mir den Namen Sendker auf jeden Fall merken, da ich gerne mehr von ihm lesen möchte.

Eine wunderschöne Geschichte, die mich sehr berührt hat und die ich nur weiterempfehlen kann!

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Veröffentlicht am 20.09.2024

Wunderbare Idee und gelungene Umsetzung!

Soul Talk
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Für viele Menschen ist Small Talk ein Graus. Vor allem wenn dann diese unangenehme Stille eintritt und man dann doch wieder aufs Wetter zu sprechen kommt. In Situationen wie diesen kann man auf das "Wissen" ...

Für viele Menschen ist Small Talk ein Graus. Vor allem wenn dann diese unangenehme Stille eintritt und man dann doch wieder aufs Wetter zu sprechen kommt. In Situationen wie diesen kann man auf das "Wissen" von Soul Talk zurückgreifen. Die Autorin und Kommunikationswissenschaftlerin, die durch TikTok bekannt wurde, schlägt viele interessante Fragen vor, die man in einem Gespräch stellen kann, um sein Gegenüber besser kennenzulernen. Wie der Titel schon verrät geht es aber nicht nur um Fragen für den Small Talk sondern vor allem auch um Gespräche mit Nahestenden wie Eltern, der Partnerin/dem Partner, Geschwistern, Freunden und Großeltern. Mit diesen Fragen soll es gelingen, die emotionale Beziehung noch zu vertiefen.

Die Idee des Buches finde ich sehr schön und da ich bei Gesprächen manchmal etwas unbeholfen bin, war ich sehr neugierig darauf und tatsächlich habe ich im Buch einige gute Tipps und Fragen gefunden, die ich mir im Hinterkopf behalten werde. Noch besser als das Kapitel mit Small Talk mit Fremden, Kolleginnen und Bekannten gefielen mir aber die etwas intimeren und tiefgehenderen Fragen an nahestehenden Personen. Einige habe ich in den letzten Tagen bereits in Gespräche einfließen lassen und meine Erfahrung damit war sehr positiv.

Mir gefällt auch, dass die Fragen auf einzelne Kapitel aufgeteilt wurden entsprechend der passenden Gesprächsgruppe bzw. der
dem Gesprächspartner*in. So verliert man bei der Vielzahl an Fragen nicht den Überblick und kann gezielt Kapitel, die für einen relevant sind, aufschlagen. Mir sagt das Konzept und die Aufbereitung des Buches jedenfalls sehr zu und ich kann es daher nur weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Sehr empfehlenswert!

An der Angst wachsen
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Das Grundkonzept des Buches ist, dass Ängste nichts schlimmes sind, sondern eine Möglichkeit aufzeigen, an ihnen zu wachsen und sich selbst weiterzuentwickeln. Als Betroffene erscheint diese Perspektive ...

Das Grundkonzept des Buches ist, dass Ängste nichts schlimmes sind, sondern eine Möglichkeit aufzeigen, an ihnen zu wachsen und sich selbst weiterzuentwickeln. Als Betroffene erscheint diese Perspektive erstmal widersprüchlich, so erlebt man die Angst oft als etwas Einschränkendes, das nur Leiden verursacht. Gerade von diesem Denken sollte man sich jedoch, laut der Autorin, distanzieren und die Angst stattdessen akzeptieren. Erst durch Akzeptanz kann es gelingen, diese Ängste zu bearbeiten und mit ihnen in Einklang zu kommen. Dafür liefert sie in ihrem Buch nicht nur Erklärungen, sondern untermauert diese mit Erfahrungen aus ihrem Privatleben sowie ihrer beruflichen Laufbahn als Therapeutin.

Aufbauend auf dem theoretischen Teil bietet sie viele Übungen und auch "Sofortmaßnahmen" gegen Angstgefühle an. Diese sind im Buch gesondert gekennzeichnet, damit man sie beim Durchblättern schneller findet. Einige der Übungen habe ich schon ausprobiert. Nicht alle sind mein Fall, doch zwei oder drei werde ich mir auf jeden Fall beibehalten und in meinen Alltag integrieren. Neben diesen Sofortmaßnahmen geht es aber vor allem auch darum, sich mit dem Hintergrund der Angst auseinanderzusetzen. Auch hierfür bietet sie Gedankenansätze an.

Ich denke zwar nicht, dass das Buch eine Therapie ersetzen kann, es aber als begleitende Maßnahme durchaus sehr empfehlenswert ist! Zudem ist es sehr hoffnungsvoll und wohlwollend geschrieben, sodass man sich als Betroffene zwischen den Seiten wohlfühlt.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Wissenschaft humorvoll vermittelt!

Quanten-Bullshit
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In unserem alltäglichen Leben sind wir rund um die Uhr von Chemie und Physik umgeben, ohne uns dessen bewusst zu sein. Warum ist nun aber der Himmel blau, wie funktioniert das mit der Frequenz von Radiosendern ...

In unserem alltäglichen Leben sind wir rund um die Uhr von Chemie und Physik umgeben, ohne uns dessen bewusst zu sein. Warum ist nun aber der Himmel blau, wie funktioniert das mit der Frequenz von Radiosendern und können "Kraftsteine" mit Schwingungen wirklich unser Leben verbessern. Denen und vielen weiteren Fragen widmet sich der Autor Chris Ferrie (Professor für Quantenphysik) in seinem Buch mit dem klingenden Titel "Quanten Bullshit".

Abgesehen von meinen Schulkenntnissen habe ich leider sehr wenig Wissen über Physik, ganz zu schweigen von Quantenphysik. Daher freut es mich, dass es nun auch zu diesem Thema ein populärwissenschafliches Buch gibt. Ferrie hat mich bereits in der Leseprobe durch seinen kecken, humorvollen Schreibstil abgeholt und schafft es dadurch auch trockene, eher komplizierte Sachverhalte anschaulich zu beschreiben. Stellenweise war mir sein Humor zwar fast schon etwas zu viel des Guten, aber dafür blieb das Buch bis zum Ende hin spannend.

Besonders gefallen hat mir auch, dass er nicht nur Grundwissen vermittelt, sondern diese auch immer direkt mit dem Alltag verknüpft, wodurch das Thema greifbarer wird. Außerdem spricht er gezielt das Thema Esoterik an, da dieses für Marketingzwecke gerne auf Begriffen wie "Quanten", "Energie" und "Schwingungen" zurückgreift und dadurch versucht, esoterischen Dingen einen wissenschaftlichen Charakter zu verleihen, um deren Verkauf anzukurbeln. Hier möchte Ferrie Klarheit schaffen. Das fand ich sehr gut! Ich konnte mir vom Lesen jedenfalls viel an Wissen mitnehmen und kann das Buch Interessierten auf jeden Fall empfehlen!

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