Cover-Bild Tage mit Milena
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13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 25.09.2024
  • ISBN: 9783641310455
Katrin Burseg

Tage mit Milena

Roman
Annika führt ein ruhiges Leben und denkt schon lange nicht mehr an die traumatischen Ereignisse, die vor mehr als 30 Jahren ihre Welt aus den Angeln hoben. Bis die siebzehnjährige Klimaaktivistin Luzie ihren Alltag durcheinanderbringt und die Erinnerung an den Menschen wachrüttelt, dessen Namen sich Annika kaum auszusprechen traut: Milena. In der Hamburger Hausbesetzerszene der Achtziger waren Annika, Milena und Matti unzertrennlich. Sie hielten sich für unbesiegbar, so wie Luzie es tut. Um diese vor einem folgenschweren Fehler zu bewahren, nimmt Annika wieder Kontakt zu Matti auf. Sie reist zu ihm nach Italien – und erfährt, dass alles, was sie über damals zu wissen glaubte, eine Lüge ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2024

Blasse Figuren

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Annika lebt ein beschauliches Leben in Lübeck. Verheiratet mit Hendrick, der eine Slowflowerplantage betreibt, führt sie die Papeterie seines Vaters weiter.
Bis Luzie, die Sekundenkleber in dem Geschäft ...

Annika lebt ein beschauliches Leben in Lübeck. Verheiratet mit Hendrick, der eine Slowflowerplantage betreibt, führt sie die Papeterie seines Vaters weiter.
Bis Luzie, die Sekundenkleber in dem Geschäft kauft, in ihr Leben tritt.
Luzie klebt sich auf der Straße fest, was dazu führt, dass sich Annika an eine längst vergangene Zeit erinnert. Wegen der damaligen Umstände ist sie der Meinung, Luzie erst beschützen und dann retten zu müssen.

Ich habe die erwachsene Annika die ganze Geschichte über nicht sympathisch gefunden. Selbst wenn sie ein unverarbeitetes Trauma von vor 30 Jahren hat, erklärt das nicht ihre häufigen Ausraster und Zusammenbrüche und ihre Übergriffigkeit gegenüber Luzie. Auf der anderen Seite verstehe ich auch Luzie nicht, die sich auf eine wildfremde Frau einlässt. Also schon alles sehr konstruiert.
Im Laufe der Geschichte erfahren wir, wie Annika aufgewachsen ist. Das und auch die Tage mit Milena waren sicher keine einfache Zeit. Es fällt mir aber schwer, mich in die Person hineinzuversetzen oder sie auch nur ansatzweise zu verstehen. Das Verhältnis von Luzie und Annika zu Matti bleibt lange im Nebel. Matti ist am Ende derjenige, der Annika, die das meiste verdrängt hat, und auch die Leserin über die Geschehnisse von damals aufklärt.
Auch Luzie hat ihre Geheimnisse, bleibt aber als Protagonistin der Geschichte sehr blass.

Gefallen hat mir dagegen der aktuelle Hintergrund. Es wird sowohl Corona angesprochen als auch die verschiedenen Projekte der Klimabewegung. Tatsächlich stattgefundene Klimacamps, die Besetzung in Lützerat und auch die Klimakleber bilden den Hintergrund der Geschichte.
Aber auch die Hausbesetzerszene in der Hamburger Hafenstr. Anfang der 80er Jahre ist Thema. Die Leserin bekommt einen genauen Abriss der Ereignisse samt wankelmütiger Politiker. Das war interessant, hätte aber vielleicht eher ins Nachwort gepasst, dann hätte die Autorin mehr Zeit für die Ausgestaltung ihrer Figuren gehabt.

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Veröffentlicht am 20.09.2024

Vergangenheitsbewältigung

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„Tage mit Milena“ von Katrin Burseg ist ein Roman über eine Frau, die in ihre Vergangenheit reist und dabei entdeckt, dass nicht alles so war, wie sie es in Erinnerung hatte. Die Protagonistin ist Mitte ...

„Tage mit Milena“ von Katrin Burseg ist ein Roman über eine Frau, die in ihre Vergangenheit reist und dabei entdeckt, dass nicht alles so war, wie sie es in Erinnerung hatte. Die Protagonistin ist Mitte 50 und arbeitet in einem Schreibwarenladen. Eines Tages betritt die Klimaaktivistin Luzie ihr Geschäft und sie erinnert sich an ihre eigenen Ziele, die sie als junge Frau hatte. Zusammen mit ihren Freunden war Annika in den 80er Jahren in Hamburgs Hausbesetzerszene tätig. Durch die Gespräche mit Luzie wird ihre eigene Vergangenheit wieder so lebendig, dass sie sich auf die Spur ihres ehemaligen Lebens begibt, nach Italien reist und Dinge entdeckt, die sie so nicht in ihrer Erinnerung gespeichert hat. Auch der frühe Tod damaligen Mitstreiterin Milena wird aufgearbeitet. Die Themen des Buches, wie die damaligen Hausbesetzungen und die Tätigkeiten der heutigen Klimaaktivisten sind eigentlich interessant, werden aber nicht so richtig umgesetzt. Auch der zum Teil etwas schwülstige Schreibstil ist nicht ganz nach meinem Geschmack.

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