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Cleopatra0103

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Veröffentlicht am 02.10.2024

Packender zweiter Teil

Margos Töchter
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Im zweiten Teil von Cora Stephans Reihe stehen die beiden Töchter Margos im Mittelpunkt. Leonore, im Westen aufgewachsen, und Clara, die verlorene Tochter, die eigentlich Emma heißt und im Osten groß wird. ...

Im zweiten Teil von Cora Stephans Reihe stehen die beiden Töchter Margos im Mittelpunkt. Leonore, im Westen aufgewachsen, und Clara, die verlorene Tochter, die eigentlich Emma heißt und im Osten groß wird. Beide Frauen könnten nicht unterschiedlicher sein. Nachdem Leo kurz in die Welt von Flower Power, Drogen und Hausbesetzern eintaucht, führt sie ein relativ normales westdeutsches Leben. Clara entschließt sich schon früh, für die Stasi zu arbeiten. Ich habe mich beim Lesen gefragt, wie realistisch es ist, dass ein 13jähriges Mädchen sich freiwillig beim MfS meldet. Der Großteil des Romans ist aus Leonores Sicht erzählt. Ihr Mutterglück nach der Adoption von Jana, die Schwierigkeiten, sich den Zwängen der Zeit anzupassen und ihrer Angst, verfolgt zu werden. Insbesondere das Thema Angst in der BRD ist sehr interessant erzählt. Angst vor Terror, Angst vor Klimawandel, Atomwaffen und -energie, eigentlich vor so vielen großen, aber auch kleinen Bedrohungen. Leos ganz reale Angst wird als Verfolgungswahn abgetan. Das hat mich sehr berührt. Letztlich wird auch das Geheimnis um ihren Unfall gelöst. Clara wird derweil als Agentin in Westdeutschland eingeschleust und wartet ab. Auf was, weiß sie nicht. Nach der Wende erscheinen ihr lange geglaubte Überzeugungen und Wahrheit fremd und trügerisch. Am Ende gelingt es, die Puzzleteile der Vergangenheit der beiden Frauen und ihrer Mütter zusammenzulegen. Erschreckend wie tief Staat und Stasi hier Strippen gezogen haben. Ein packend erzählter Roman über die Geschichte des geteilten Deutschlands. Schade nur, dass Alard keine Rolle spielt. Aber dafür freue ich mich auf den neusten Roman der Autorin.

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Veröffentlicht am 01.10.2024

Berührende Reise durch die deutsche Geschichte

Ab heute heiße ich Margo
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Dieses Buch wartete schon etwas länger im Regal darauf, gelesen zu werden. Es hat sich gelohnt. Auf den Spuren von Margo, eigentlich Margarete, begibt sich der Leser auf eine Reise durch die deutsche Geschichte ...

Dieses Buch wartete schon etwas länger im Regal darauf, gelesen zu werden. Es hat sich gelohnt. Auf den Spuren von Margo, eigentlich Margarete, begibt sich der Leser auf eine Reise durch die deutsche Geschichte von 1936 bis zur Jahrtausendwende. Margo ist eine selbstbewusste Frau, für die Eigenständigkeit und Selbstbestimmung sehr wichtig sind. Während der Naziherrschaft ist sie eine Mitläuferin, hat keine politischen Interessen und keine politische Haltung. Sie ist fleißig, tatkräftig und mutig und hält sich nicht mit Emotionalitäten auf. Nach dem Krieg gelingt es ihr mit ihrem Mann Henri, ein neues Leben im Wirtschaftswunder Westdeutschlands aufzubauen. Sie ist pragmatisch, kreativ und zukunftsgerichtet. So wird sie schnell erfolgreich und erarbeitet sich eine eigene Karriere. Henri, der auch als Richter seinen Platz gefunden hat, kocht und kümmert sich hingebungsvoll um den Garten. Ein sehr moderner Mann in der damaligen Zeit. Seine Figur rührt mich sehr. Seine Liebe zu Margo hält auch Betrug und Seitensprünge aus. Neben Margo wird die Handlung auch aus der Perspektive von Helene, einer ehemaligen Kollegin Margos und Alard, eines Adeligen erzählt. Die drei verbindet ein Geheimnis aus den letzten Kriegsjahren. Helene ist eine sehr zwiespältige Figur. Anfangs gefällt sie mir sehr gut mit ihrem Mut und ihrem Aufbegehren. Auch ihre Liebe zu Alard, die sich bis auf wenige Tage im Krieg nicht entfalten kann, ist sehr gut eingefangen. Ihre Wandlung zur Spionin der DDR und ihre emotionalen Intrigen werfen dann aber ein anderes Licht auf sie. Mir bleibt ihre Figur bis zum Ende etwas fremd und unnahbar. Dennoch ist die wechselseitige Perspektive aus Ostdeutschland und Westdeutschland, durch Helene und Margo sehr gut gesetzt. Die Geschichte der beiden Töchter, Leonore und Clara bzw. Emma ist angerissen, wird aber im Nachfolgeroman tiefer erzählt. Am Ende geht es dann etwas schnell und wirkt stellenweise konstruiert. Auch das Geheimnis um die verschwundenen DDR-Millionen hätte es für mich nicht unbedingt gebraucht. Doch der Roman berührt mich, interessiert mich und die Figuren sind sehr facettenreich gezeichnet. Daher absolut empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 26.09.2024

Absolut packende Charaktere

La Louisiane
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Ein wundervolles Buch, das mir vor allem wegen der sehr schön gezeichneten, facettenreichen Figuren in Erinnerung bleiben wird. Im Zentrum stehen drei Frauen, die 1720 aus Paris in die amerikanischen Kolonien ...

Ein wundervolles Buch, das mir vor allem wegen der sehr schön gezeichneten, facettenreichen Figuren in Erinnerung bleiben wird. Im Zentrum stehen drei Frauen, die 1720 aus Paris in die amerikanischen Kolonien auswandern müssen. Sie werden aus der Anstalt Salpêtriere nach La Louisiane verschifft. Die Reise ist lang und beschwerlich, unterwegs lauern einige Gefahren, aber auch Momente des Mutes, der Freiheit und tiefer Freundschaft. Das Leben in der neuen Heimat ist hart, das Wetter, das Land, die Menschen ganz anders als in Paris. Doch die Freundinnen sind stark und gehen ihren Weg. Dieser führt für alle zunächst in eine Ehe. Das ist auch der Grund, warum sie ans andere Ende der Welt gebracht wurden. Sie akzeptieren ihr Schicksal, scheinen ihm aber nicht ausgeliefert. Als Leser verfolgen wir ihren Weg. Wie durch ein Wunder verlieren sie sich nicht aus den Augen sondern finden letztlich wieder zusammen. Die Figuren sind sehr unterschiedlich, aber alle auf ihre Weise besonders. Im Wechsel wird aus ihren Perspektiven erzählt. Ich kann das Buch gar nicht aus der Hand legen. Die Sprache ist bildhaft, packend und trotz des historischen Kontext modern. Das macht sie sehr nahbar und ich kann mich gut in ihre Rollen hineinversetzen. Auch Randfiguren sind sehr gut eingefangen und kommen zu Wort, was das Bild vervollständigt. Ein Buch über Frauenschicksale, die mir vor der Lektüre völlig unbekannt waren. Genevieve, Charlotte und Patrouille werden mir aber in Erinnerung bleiben.

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Veröffentlicht am 23.09.2024

Atemlose Jagd

Wintersonnenwende (Wolf und Berg ermitteln 2)
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Der zweite Teil der Reihe um den Polizisten Tomas und die Journalistin Vera Berg ist ebenso spannend wie der erste. Dieses Mal spielt die Handlung im klirrend kalten Winter und wieder in Stockholm. Morde ...

Der zweite Teil der Reihe um den Polizisten Tomas und die Journalistin Vera Berg ist ebenso spannend wie der erste. Dieses Mal spielt die Handlung im klirrend kalten Winter und wieder in Stockholm. Morde im Porno-Milieu halten die Polizei und die Journalistin Vera auf Trab. Im Zentrum der Taten scheint die junge Lucy zu stehen. Doch sie ist verschwunden. Tomas und Vera gehen unabhängig voneinander verschiedenen Spuren nach, die sie immer tiefer in ein Dickicht aus Sex, Drogen und Gewalt führen. Ein Mord folgt auf den nächsten. Wie hängen die Taten zusammen? Der Schreibstil ist spannend und kurzweilig. Die knackig formulierten Kapitel wechseln sich in der Perspektive ab, das hält zusätzlich die Spannung hoch. Das letztlich Geheimdienste und Spionage dazu kommen, verwirrt mich zunächst, aber schlussendlich setzt sich das Puzzle Stück für Stück zusammen. Die privaten Hintergründe der Figuren sind wieder gut eingebunden. Tomas Kollege Zingo steht etwas mehr im Mittelpunkt als beim letzten Teil, eine sehr interessante Figur, die in den nächsten Büchern hoffentlich mehr Raum bekommt. Aber ist er wirklich ehrlich und steht an Tomas Seite? Der Abspann lässt die Spannung und Vorfreude auf den nächsten Teil schon steigen. Was ist mit Kristian und werden Vera und vor allem Zingo Tomas verraten? Ein toller Thriller, der die Stimmung der 90er Jahre sehr gut einfängt und wieder ein düsteres, brutales Bild von Stockholm und Schweden kurz vor der Jahrtausendwende zeichnet.

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Veröffentlicht am 20.09.2024

Bewegender Roman über Freundschaft und Individualität

Bei Licht ist alles zerbrechlich
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Dieses Buch hat mich sehr bewegt. Aus der Perspektive des Schweinehirten Davide erfährt der Leser die Geschichte von drei jungen, sehr unterschiedlichen Menschen, die in schwierigen Zeiten des Krieges ...

Dieses Buch hat mich sehr bewegt. Aus der Perspektive des Schweinehirten Davide erfährt der Leser die Geschichte von drei jungen, sehr unterschiedlichen Menschen, die in schwierigen Zeiten des Krieges zu Freunden werden und sich dann verlieren. Davide, der aus ärmlichen Verhältnissen kommt und nicht lesen und schreiben kann. Teresa, bürgerliche Tochter eines Seilmachers, die selbstbewusst und klug ist. Und Nicolas, ein gebildeter Jude aus Neapel, der unfreiwillig mit seinem Vater in das kleine Dorf kommt. Davide lernt bei ihnen Lesen und den Mut, aus seinem vorgezeichneten Leben auszubrechen. Zwischen ihnen entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, die durch die erste Liebe zwischen Teresa und Nicolas jäh unterbrochen wird. Davide, der in Teresa verliebt ist, aber auch eine große Bewunderung für Nicolas empfindet, fühlt sich verraten. Dennoch hilft er Nicolas, sich vor den Deutschen zu verstecken. Als dieser entdeckt wird und flieht, verschwindet auch Davide. Viele Jahre verbringt er in Neapel. Er wird Schauspieler und ist dennoch nicht glücklich. Eines Tages gelingt es ihm, Teresa wiederzufinden. Doch auch sie ist ihm fremd geworden. Als er in das Dorf seiner Heimat zurückkehrt, begegnet er Nicolas. Die Rollen sind vertauscht und dennoch ist die Nähe wieder da. Doch die gemeinsame Zeit ist nur kurz. Ein bewegend geschriebener Roman, bei dem jeder Satz und jedes Wort auf den Punkt gebracht ist. So werden aus kleinen, alltäglichen Begebenheiten, besondere Momente. Ich glaube mich als Leser beinahe als stiller Beobachter, der den Figuren sehr nahe kommt. Insbesondere Davide beeindruckt mich, mit seiner Stärke und dem Willen, sein Leben eigenmächtig zu verändern. Ein Buch, das noch lange nachwirken wird.

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