Eine tolle Zeitreise
OdinDieses Buch kommt ganz unscheinbar und abseits des Mainstreams daher.
Jedoch mit der Urgewalt der nordischen Götter, über die es berichtet, wobei der Schwerpunkt ganz klar auf " Obergott" Odin liegt.
Es ...
Dieses Buch kommt ganz unscheinbar und abseits des Mainstreams daher.
Jedoch mit der Urgewalt der nordischen Götter, über die es berichtet, wobei der Schwerpunkt ganz klar auf " Obergott" Odin liegt.
Es geht detailliert der Frage nach: Wer war Odin? Oder vielmehr: Was war Odin.
Ein Gestaltwandler, ein Heiler, der Herr über Walhalla. Und Beteiligter an der Entstehung des beseelten Menschen. Und natürlich, nicht zu vergessen: Urheber der Keilschrift.
Wie das halt so ist mit den alten Göttern, man kann sie schlecht beweisen :).
Es gibt viele Schriften, gerade in der Edda, die ihn erwähnen, aber keinen realen Beweis. Das ist aber bei jeder sogenannten Gottheit so :).
Der Autor schafft es hervorragend einen Überblick zu geben über den Mythos Odin, seine Entstehung und den Verlauf , bis in die heutige Zeit hinein.
Dabei ist das Buch sehr klar und strukturiert, es beginnt in den dunklen Anfängen (der Kommunikation)
Zu Zeiten der Wikinger und Römer. Danach folgen die nordischen Kapitel, in denen der Weg Odins durch die Epochen anhand der Schriftsammlung der Edda nachvollzogen wird. Auch die Kapitel Kunst und Musik werden explizit erwähnt.
Wenn damals schon alle Sagen und Erlebnisse sozusagen aus zweiter Hand waren, ist es heute ausschließlich Interpretationssache. Und das treibt auch einige kultige Stilblüten , in Form von Vereinigungen ( z. B. in den USA) oder Heavy Metal Songs. Nicht zu vergessen Richard Wagners Ring der Nibelungen , der natürlich auch einen Platz in diesem Buch bekommt.
Hochstilisiert zum Nationalgott der Deutschen gab, und gibt es auch einige unrühmliche Zeiten und Zusammenhänge, und auch darauf geht das Buch ein.
Mir persönlich hat es gut gefallen, es ist schwere Kost, da sich unglaublich viele Zusammenhänge ergeben, und durch die teilweise uralten Quellenangaben muss man sich nicht nur in die verschiedenen Namen einlesen, sondern auch die Allgemeinbildung ein wenig aufpolieren. Wer war gleich noch Tacitus? :)
Ein wenig gefehlt haben mir so ganz allgemeine Bezüge zur heutigen Zeit. Beziehungsweise die Differenzierung zwischen der Instrumentalisierung Odins" auf der dunklen Seite der Macht ", und den Menschen, die auch heute noch , friedlich und im Einklang mit der Natur, heidnisch leben, heidnische Bräuche pflegen und dessen Feste feiern. Auch hier gehört Odin nun einmal dazu.
Ansonsten ist es ein tolles Buch. Man braucht Zeit und Muße, und natürlich auch ein wenig Zuneigung zu diesem Thema, das sei allem vorangestellt, sonst findet man nicht in das Buch hinein.
Wenn man sich für den nordischen Götterkreis interessiert, sei diesem Leserkreis dieses Buch wärmstens und von Herzen empfohlen. Der Über - und Einblick ist grandios und bestens aufbereitet.
Und auch für Laien sehr gut beschrieben.