Prasgmatische Liebesgeschichte
Zwei in einem LebenDavid Nicholls, der Experte für komplizierte und schmerzhaft realistische Liebesgeschichten widmet sich in diesem Buch zwei einsamen Singles, die sich bei einer Wanderung näher kommen. Beide haben schwierige ...
David Nicholls, der Experte für komplizierte und schmerzhaft realistische Liebesgeschichten widmet sich in diesem Buch zwei einsamen Singles, die sich bei einer Wanderung näher kommen. Beide haben schwierige Trennungen hinter sich und sehnen sich nach Nähe.
Es wird abwechselnd aus der Sichtweise von Marnie und Michael erzählt und dadurch werden Ereignisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet.
Die 38-jährige Marnie ist Lektorin, hat im Laufe der Zeit den Anschluss an ihren Freundeskreis verloren und die Arbeit im Homeoffice lässt sie vereinsamen. Michael ist etwas älter, ein etwas ungeschickter Erdkundelehrer und kämpft mit tiefen Ängsten. Am wohlsten fühlt er sich in der Natur, auf langen Wanderungen. Als beide in einer Wandergruppe zusammentreffen, scheinen sie zunächst nicht zusammen zu passen, lernen sich jedoch im Laufe der Zeit schätzen.
Keine wirklich neue Idee, aber gut umgesetzt. Nicholls schafft glaubhafte Charaktere und hat eine gute Beobachtungsgabe für Spleens. Und sicherlich können sich viele Menschen in der Beschreibung wiederfinden, wie die Nachwirkungen der Corona-Lockdowns und Homeoffice zu Einsamkeit führen kann. Viel Romantik kommt nicht auf, es ist eher eine pragmatische Betrachtung von Beziehungen.
Was mich etwas gestört hat war, dass fast alles über Dialoge passiert. Das macht es etwas eintönig. Es liest sich aber dadurch auch flott weg.
Insgesamt eine teilweise schmerzhaft realistische Liebesgeschichte, die Pragmatismus vor Romantik den Vorzug gibt.