Profilbild von fitboe

fitboe

Lesejury Star
offline

fitboe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit fitboe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2024

Eine Performance

Hey guten Morgen, wie geht es dir?
0

Jupiter kann sich kaum noch bewegen und liegt deshalb hauptsächlich im Bett und schreibt dort seine Texte. Juno kümmert sich um ihn und ist eigentlich nur glücklich, wenn sie sich als Künstlerin, im Tanz ...

Jupiter kann sich kaum noch bewegen und liegt deshalb hauptsächlich im Bett und schreibt dort seine Texte. Juno kümmert sich um ihn und ist eigentlich nur glücklich, wenn sie sich als Künstlerin, im Tanz und in Aufführungen, ausleben kann. Da sie kaum noch schläft, nimmt sie Anfragen von Love-Scammern an und vertreibt sie. Bis sie auf Benu trifft, mit dem sie auch nach dessen "Entlarvung" weiterchattet. Es ist eine Mischung aus Neugier, Misstrauen und Hoffnung, die sie verbindet und den Kontakt halten lässt.

Das Cover zeigt die Götter Jupiter & Juno und darüber den Titel in knallig-gelber Schrift "Hey Guten Morgen, wie geht es dir?". Mit dem Bild ist sofort die Verbindung zur griechischen Mythologie hergestellt, was einen krassen Kontrast zum modernen Titel setzt.

Martina Hefter schreibt so leichtfüßig, wie Juno tanzt. Man merkt, dass sie hier ihre eigenen tänzerischen, künstlerischen Erfahrungen einfließen lässt, was es so authentisch werden lässt. Es begegnen einem nicht nur mit Jupiter und Juno Götter aus der griechischen Mythologie, die ausgefallenen Namen begleiten durch das ganze Buch und schaffen sowohl Kontrast als auch Verbindung zwischen Vergangenheit und Moderne. Die weibliche Protagonistin ist nur wirklich bei sich, wenn sie auf der Bühne steht, ihren Alltag mit Jupiter arbeitet sie mechanisch und oft hilflos (die Einkäufe!) ab. Man fragt sich, wie lange sie das noch aushalten kann und ob sie sich wegen dieser Hilflosigkeit immer mehr Tattoos stechen lässt und somit ihre Körperlichkeit, u.a. ihre langen Beine, immer mehr betont. Es ist ein Roman, der einen gleichzeitig berührt und nicht an sich heranlässt. Der Andeutungen macht und doch vieles wieder offen lässt. Er lässt viele Fragen zurück und hat doch einige beantwortet. Ich tue mich schwer, ihn zuzuordnen, es ist mehr als "nur" ein Roman. Es ist eine Beziehungsgeschichte, die Geschichte einer Künstlerin, eine Zeitgeschichte, es fließen eigene Erinnerungen der Autorin hinein. Es ist auch eine Art Drama, ich könnte mir diese Geschichte auch gut als eine Theateraufführung vorstellen. Auf jeden Fall hat es mich zum Nachdenken gebracht und wird mich in Gedanken immer mal wieder beschäftigen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.10.2024

Genau mein Humor

Achtsam morden durch bewusste Ernährung
0

Björn bekommt den Hosenknopf kaum noch zu und langweilt sich. Als er seine Tochter gerade noch so vor einer Entführung retten kann, wird im bewusst, dass er dringend etwas an sich ändern muss. Also lässt ...

Björn bekommt den Hosenknopf kaum noch zu und langweilt sich. Als er seine Tochter gerade noch so vor einer Entführung retten kann, wird im bewusst, dass er dringend etwas an sich ändern muss. Also lässt er sich von seinem Coach nicht nur in Bezug auf Achtsamkeit, sondern auch auf bewusste Ernährung informieren. Mit interessanten Folgen.

Das Cover ist sofort als ein Teil der "Achtsam Morden"-Reihe erkennbar. Der bereits bekannte Stein-Turm trägt die Begriffe der Ernährungstabelle und der grüne Apfel ist gut sichtbar am Kreuz platziert. Sehr passend und bereits mit einem Augenzwinkern, das gefällt mir sehr gut.

Karsten Dusse schreibt leicht und locker wie gehabt, man mag seinen Humor oder nicht, aber mich hat das Buch wieder gut unterhalten. Man erhält locker-leicht noch ein paar Grundregeln der Ernährung on top und am besten hat mir der Schluss gefallen... Genau mein Humor! Insgesamt verteilt Karsten Dusse einige Seitenhiebe, an die Maltes und Veganer dieser Welt, und die Idee, die Tiger Ayur und Veda zu nennen ist echt spitze. Der Mittelteil ist auch eher mittel in Bezug auf die Spannung, aber für mich hat es das Ende rausgerissen und mich sehr amüsiert. Ich bin sehr gespannt, ob es für eine weitere Fortsetzung reicht?!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2024

Pass auf, was du dir wünschst ...

Die Burg
0

Eine verfallene Burg wird saniert und zum Escape-Spiel umgebaut. Vor der Eröffnung sollen unterschiedliche Personen das Spiel testen und bewerten. Wer von ihnen hätte sich jemals vorstellen können, dass ...

Eine verfallene Burg wird saniert und zum Escape-Spiel umgebaut. Vor der Eröffnung sollen unterschiedliche Personen das Spiel testen und bewerten. Wer von ihnen hätte sich jemals vorstellen können, dass dieses Escape-Spiel so aus dem Ruder läuft?

Das Cover von "Die Burg" zeigt eine Mischung aus Burg und Ki, perfekt für das Buch. Es verrät nicht viel, macht jedoch neugierig.

Ich bin durch den Podcast "book:deluxe" von Bärbel Schäfer auf dieses Buch aufmerksam geworden. Schon die Vorstellung im Podcast klang spannend und war nicht übertrieben. Sofort war ich im Schreibstil von Ursula Poznanski "gefangen" und direkt im Buch drin. Die Charaktere sind gut beschrieben und es gibt eine gute Mischung aus sympathischen und unsympathischen Charakteren. Die Grundidee fand ich sehr gut und auch die Ausführung dazu ist für meinen Geschmack gut gelungen. Das Buch war für mich ein Page-turner, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und wollte wissen, wie es endet. Schön fand ich, dass es überhaupt nicht vorhersehbar war und einige Wendungen hatte, auf die ich niemals gekommen wäre. Ein spannender KI-Thriller, nicht unbedingt für ganz schwache Nerven geeignet. Von mir eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.09.2024

Guter Schluss

Abgetrennt
0

Paul Herzfeld zum 3.! Herzfeld wird als Fachmann hinzugezogen, als Leichenteile auftauchen, die nicht legal erworben sind. Dadurch "stolpert" er in seinen nächsten Fall, der mal wieder sehr persönlich ...

Paul Herzfeld zum 3.! Herzfeld wird als Fachmann hinzugezogen, als Leichenteile auftauchen, die nicht legal erworben sind. Dadurch "stolpert" er in seinen nächsten Fall, der mal wieder sehr persönlich wird.

Das Cover zeigt einen männlichen Oberkörper bzw. hauptsächlich rechten Oberarm mit dem Tattoo der schwarzen Sonne. Somit passt es perfekt zum Thema und der Wiedererkennungswert zu den Vorgängern ist auch gegeben.

Paul Herzfeld soll eigentlich nur als Fachmann begutachten, ob es sich um echte Leichenteile handelt, und wird dadurch in Dinge involviert, die er besser hätte ruhen lassen. Mir ist Paul Herzfeld in den beiden Vorgängern bereits "ans Herz gewachsen", aber ich finde es gut, dass Michael Tsokos es bei einer Trilogie belassen hat und seinen Protagonisten nicht weitertreibt. Zumal ich gelesen habe, dass Herzfeld in anderen Reihen eine Randfigur darstellt, eine gute Idee! Herzfeld macht wieder einige Dinge mit und erweist sich als eine Art "Superheld", der sowohl sein Leben als auch das eines anderen Menschen rettet. Als Fiktion unterhaltsam, aber doch sehr fiktiv. Ein würdiger Abschluss der Trilogie.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.09.2024

Bloß nicht in die Regenbogenallee!!!

Zur Hölle mit Seniorentellern!
0

Elisabeth feiert eben noch gelangweilt ihren 70. Geburtstag, als sich ihr Schwiegersohn verplappert und vom Umzug ins Altenheim spricht. So verlässt Elisabeth ihre eigene Party und landet durch einen Sturz ...

Elisabeth feiert eben noch gelangweilt ihren 70. Geburtstag, als sich ihr Schwiegersohn verplappert und vom Umzug ins Altenheim spricht. So verlässt Elisabeth ihre eigene Party und landet durch einen Sturz mit Oberschenkelhalsbruch im Krankenhaus und von dort aus direkt im "Seniorenknast". Zum Glück findet sie Mitstreiter, mit denen sie ihre Flucht planen kann...

Die Cover von Ellen Berg sind sofort als solche erkennbar durch die Art von "naiver Malerei", mit der alle Figuren gezeichnet sind. Bei "Zur Hölle mit Seniorentellern!" sieht man eine alte Dame, die anscheinend etwas ratlos neben einem alten Herren steht, der wohl grade zum Kopfsprung von der Parkbank ansetzt. Das hat nicht wirklich etwas mit dem Buchinhalt zu tun, trifft aber trotzdem das Gesamtthema.

Ellen Bergs Humor muss man mögen und ist bestimmt nichts für jeden Geschmack, mir gefällt ihr Schreibstil gut. Sie schafft es, das durchaus ernste und nicht lustige Thema der Abschiebung ins Altersheim komisch darzustellen und trotzdem nachdenklich zu machen. Zwischendurch hatte ich keine Ahnung, wohin das Buch führen wird, es ist schön, wenn nicht alles sofort vorhersehbar ist. Auch die Idee, die Demenzstation Regenbogenallee zu nennen, spricht für Ellen Bergs Humor. Ich kann nur hoffen, dass einige Kinder, die vorhaben, ihre Eltern ins Altenheim abzuschieben, vorher dieses Buch lesen und es sich vielleicht nochmal überlegen! Insgesamt nicht ihr bester Roman, aber unterhaltsam, wenn man zwischendurch mal leichte Kost braucht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere