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Veröffentlicht am 22.09.2024

Über den Tod und das Leben

Nicht von dieser Welt
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Seit dem Tod seines Vaters ist Mischas Leben voller Kummer. Seine Mutter versucht alles um ihre kleine Familie über Wasser zu halten und arbeitet hart als Krankenschwester auf der Intensivstation, während ...

Seit dem Tod seines Vaters ist Mischas Leben voller Kummer. Seine Mutter versucht alles um ihre kleine Familie über Wasser zu halten und arbeitet hart als Krankenschwester auf der Intensivstation, während sie eine Wohnung in den Tiefen des Krankenhauses bewohnen. Mischa vertreibt sich die Zeit damit den Patienten und dem Personal beim Eintreffen in die Klinik und damit in ihren schwersten Momenten zu lauschen. Doch eines Tages klingelt das Telefon in der Lobby und am Apparat sind die Verstorbenen, die ihn darum bitten Unerledigtes für sie abzuschließen. Umgeben vom Tod trifft Mischa jedoch auf Sola, die die Welt ganz anders als er zu sehen scheint. Zusammen begeben sich die Beiden auf eine Reise, die ihr Leben verändern wird.

„Trauer ist Liebe, die kein Zuhause mehr hat.“ S. 161

Dies war für mich einer der prägendsten Sätze des ganzen Buches. Die Geschichte von Mischa erzählt von Verlust, Trauer, Schmerz, aber auch dem Erwachsenwerden. Dabei bedient sich der Autor zumindest teilweise seinen eigenen Erfahrungen, besonders was das Aufwachsen in einem Krankenhaus betrifft. Umgeben von Leid und Sterben erscheint es fast natürlich, dass Mischa irgendwann mit den Toten redet, beziehungsweise sie mit ihm reden. Das Buch liest sich insgesamt leicht, obwohl es so viele schwierige Themen behandelt. Für mich waren es sogar fast zu viele Themen, die in den Fokus der Geschichte gestellt werden. Vor allem die Reise nach Halberstadt war mir zu kurz und beinahe oberflächlich für die eigentliche Tiefe des Buches erschienen. Sola bleibt für mich als Charakter fast geheimnisvoll. Grundsätzlich mochte ich die Zitate und Liedtexte, die sie in Gespräche einstreut, doch auch hier war es mir manchmal zu viel des Guten.

Auch wenn mich die Geschichte emotional mitreißen konnte, war sie mir fast ein wenig zu überladen. Trotzdem bleibt es ein schöner Coming-of-Age Roman, der mit emotionaler Tiefe brilliert.

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Nette Fortsetzung

Serafin. Das Kalte Feuer
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Am Grund des Canal Grande findet Serafin zusammen mit seiner geflügelten Katze zwei bewusstlose Mädchen vor einem großen Spiegel. Während die eine von den Wachen der Stadt gefangen genommen wird, kann ...

Am Grund des Canal Grande findet Serafin zusammen mit seiner geflügelten Katze zwei bewusstlose Mädchen vor einem großen Spiegel. Während die eine von den Wachen der Stadt gefangen genommen wird, kann Serafin zumindest das Mädchen mit den spiegelnden Augen retten. Von da an beginnt für ihn eine abenteuerliche Reise voller Gefahren vor und hinter der Welt der Spiegel.

„Serafin“ ist die Fortsetzung der bekannten Merle-Trilogie und spielt in einem anderen Venedig als das der ersten drei Bände. Wie der Name des Buches sagt, hätte ich eher erwartet das Serafin im Fokus der Geschichte stehen würde. Die ist zu einem gewissen Grad auch der Fall, es wird jedoch auch sehr viel Wert auf Junipers Entwicklung gelegt, was ich so eher weniger erwartet habe. Ich konnte mich nicht so recht mit der Entwicklung der Geschichte anfreunden, kann aber hier nicht mehr verraten, um nicht zu spoilern. Für mich hätte es diese Fortsetzung der Reihe nicht gebraucht, auch wenn ich verstehe, dass viele Leser wahrscheinlich am Ende der Merle-Trilogie etwas enttäuscht waren. Insgesamt war es schön nochmal in Venedigs Straßen eintauchen zu können, die Geschichte konnte mich jedoch nicht immer überzeugen.

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Dunkle Magie aber sicherlich kein Horror

Silberne Geister
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Montserrat ist eine der besten Tontechnikerinnen von Mexico, in dieser Männerdomäne ist sie jedoch eine ziemliche Außenseiterin. Tristan hingegen ist ein ehemaliger Schauspieler, der unter einem Trauma ...

Montserrat ist eine der besten Tontechnikerinnen von Mexico, in dieser Männerdomäne ist sie jedoch eine ziemliche Außenseiterin. Tristan hingegen ist ein ehemaliger Schauspieler, der unter einem Trauma aus der Vergangenheit leidet und nur noch selten Jobs bekommt. Als sie Tristans neuem Nachbarn, einem ehemaligen Regisseur begegnen, schlägt dieser ihnen vor einen alten Filmstreifen zu vollenden, auf dem ein Zauber liegen soll. Doch der Film entfesselt etwas Dunkles, das alle Beteiligten in große Gefahr bringt.

Das Buch wird laut Klappentext in das Genre Horror eingeordnet. Diese Einschätzung finde ich nicht wirklich passend, da es für mich die Aspekte des Genres Horror nicht enthält. Zwar kommen einige Geister vor, besonders gruselig waren diese jedoch nicht. Das Genre Mexican-Gothik hätte wohl besser als Beschreibung gepasst und hätte für andere Erwartungen an die Geschichte gesorgt. Die Handlung braucht sehr lange, um in Gang zu kommen. Besonders in der ersten Hälfte des Buches enthält die Geschichte eine Menge Erklärungen zum Thema Film und Okkultismus. Für mich, die sich in dem Thema überhaupt nicht auskennt, waren es viel zu viele Informationen, die für die eigentliche Handlung nur bedingt notwendig gewesen wären. Die Erläuterungen in Zusammenhang mit der mexikanischen Kultur haben mir hingegen besser gefallen. Wie auch schon in anderen Büchern der Autorin hatte ich Probleme mit den Protagonisten eine Bindung aufzubauen. Ich verstehe ihre Beweggründe und Handlungen, besonders sympathisch war mir aber keiner der Beteiligten. Insgesamt hatte ich einige Schwierigkeiten mit der Geschichte, da die Story meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Da ich mit den anderen Büchern der Autorin ähnliche Probleme hatte, wird dies wohl die letzte Geschichte der Autorin gewesen sein, die ich gelesen habe.

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Und wenn sie nicht gestorben sind...

Ever & After, Band 1: Der schlafende Prinz (Knisternde Märchen-Fantasy der SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Als Nachfahrin der Märchenfigur Schneewitchen, unterliegt Rain White bereits seit ihrer Kindheit bestimmten Traditionen. So muss jede Nachfahrin, die achtzehn Jahre alt wird, versuchen den schlafenden ...

Als Nachfahrin der Märchenfigur Schneewitchen, unterliegt Rain White bereits seit ihrer Kindheit bestimmten Traditionen. So muss jede Nachfahrin, die achtzehn Jahre alt wird, versuchen den schlafenden Prinzen mit ihrem Kuss zu wecken, da dieser ein neues Zeitalter der Magie und Märchen einleiten wird. Doch Rains Kuss weckt nicht nur den Prinzen auf, sondern entfesselt eine Katastrophe. Um die Welt vor dem Untergang zu bewahren, müssen die Nachfahren der Märchenfiguren sieben Prüfungen bestehen und nur einer von ihnen kann diesen Kampf gewinnen.

Tatsächlich hatte ich mir nach der Lektüre des Klappentextes eine etwas andere, märchenhaftere Geschichte vorgestellt. Der Einstieg in die Story beginnt eher langsam. Rain ist ein aufmüpfigerer Teenager, der auf die Traditionen ihrer Familie nicht allzu viel Wert legt. Besonders den Prinzen wach zu küssen, erscheint ihr im Hinblick auf die vielen Frauen, die es bereits versucht haben, eher als Zeitverschwendung. Trotz ihrer rebellischen Ader verstehe ich nicht hundertprozentig, warum sie diese Tradition so vehement ablehnt, vor allem da sie fest davon überzeugt ist, dass nichts passieren wird. Auch im Verlauf der Geschichte verstehe ich Rains Vorgehen und Gefühle, besonders im Hinblick auf Edward nicht immer und wurde mit ihr nicht so richtig warm, im Gegensatz zu Cole den ich sehr mochte auch wenn ihn viele Geheimnisse umgeben. Nachdem die neue Ära der Märchen eingeleitet wird, geht so ziemlich alles drunter und drüber und wirkt reichlich planlos. Auch Rain und ihre Freunde wissen eigentlich nicht, was sie tun sollen und stolpern quasi von einer Situation in die andere. Die Story wird nach dem Erwachen des Prinzen überraschend brutal, was ich so nicht erwartet habe und mir auch nicht gefallen hat. Zwischendurch gibt es einige erzählerische Längen, die die Geschichte für mich fast langweilig machten, auch wenn das ein wenig paradox erscheint.

Letztlich konnte ich mich mit der Story und Rain als Hauptcharakter nicht so wirklich anfreunden, wobei mich vor allem die Brutalität der Handlung störte. Ich werde die Geschichte trotzdem weiterverfolgen.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Ein Hauch von Tee und Blut

A Tempest of Tea
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Am Tag eine Teestube, in der Nacht ein illegales Bluthaus. Das Spindrift ist mehr als es auf den ersten Blick scheint, genau wie seine Besitzerin Arthie Casimir. Als das Spindrift und seine Bewohner bedroht ...

Am Tag eine Teestube, in der Nacht ein illegales Bluthaus. Das Spindrift ist mehr als es auf den ersten Blick scheint, genau wie seine Besitzerin Arthie Casimir. Als das Spindrift und seine Bewohner bedroht werden, versucht Arthie zusammen mit ihrem Bruder Jin ihr Zuhause zu retten. Doch dafür müssen sie einen gewagten Auftrag annehmen und in das Athereum einbrechen, das von den mächtigsten Vampiren der Stadt bevölkert ist. Für dieses Anliegen stellt Arthie eine Crew zusammen, deren Fähigkeiten ihr zum Erfolg verhelfen sollen. Doch jeder von ihnen treibt seine eigenen Ziele voran und selbst Arthie hat Geheimnisse, die sie bisher nicht einmal ihrem Bruder offenbart hat.

Die Geschichte beginnt tatsächlich sehr verheißungsvoll. Eine Gruppe Außenseiter, die sich zusammentut um etwas äußert Wertvolles zu stehlen und dabei die ihnen eigenen Fähigkeiten einsetzt um ihr Ziel zu erreichen. Von der Grundgeschichte erinnert es ein wenig an die Krähen von Leigh Bardugo, kann aber mit deren Brillanz leider nicht mithalten. Arthie Casimir als Kopf der Bande und ihr Bruder Jin, der sowohl ein genialer Erfinder als auch ein Raufbold ist, sind die zentralen Figuren des Ganzen. Arthie gilt als verschlagen und einfallsreich, sowie unnahbar, hat jedoch ein Herz für Straßenkinder und Waisen, die sie aufnimmt und in ihrer Teestube beschäftigt. Da ein Großteil der Kapitel aus ihrer Sicht geschrieben sind, erhält der Leser auch Einblick in ihre Emotionen, die für mich nicht zu ihrer äußeren Fassade passen. Sowohl auf Laith, als auch Matteo reagiert sie sehr leidenschaftlich, auch wenn sie diese Emotionen meist unterdrücken kann. Ich wurde aus ihr als Charakter nicht immer schlau. Genauso wie ich weder Matteo noch Laith richtig einschätzen konnte. Jin und Flick mochte ich hingegen sehr gerne und auch die Annäherung der Beiden war allerliebst. Der Plan ins Athereum einzubrechen erschien mir nicht richtig ausgeklügelt. Die Handlung verzettelte sich sehr auf die Beziehungen der Figuren zueinander und lenkte den Fokus für mich zu sehr vom Diebstahl und den darauf folgenden Ereignissen ab. Die Ereignisse am Ende waren mir zu überstürzt und vielfältig. Auch der Schreibstil schwankte sehr zwischen wunderschön formulierten Wendungen zu recht abgehackten, sprunghaften Szenen, die ich teilweise mehrfach lesen musste. Die Grundidee auch unter Einbeziehung der Vampire gefällt mir weiterhin sehr gut, an der Umsetzung hat es mir jedoch ein ums andere Mal gehapert. Trotzdem werde ich natürlich auch den zweiten Teil der Dilogie lesen, da ich in der Geschichte noch einiges an Potenzial sehe.

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