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Veröffentlicht am 22.09.2024

Das Verschwinden der Agatha Christie

Mrs Agatha Christie
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Im Dezember 1926 verschwindet die bekannte Krimiautorin Agatha Christie unter mysteriösen Umständen aus ihrem Herrenhaus. Lange kennt niemand ihren Aufenthaltsort, während nicht nur die Polizei, sondern ...

Im Dezember 1926 verschwindet die bekannte Krimiautorin Agatha Christie unter mysteriösen Umständen aus ihrem Herrenhaus. Lange kennt niemand ihren Aufenthaltsort, während nicht nur die Polizei, sondern auch tausende Helfer auf der Suche nach ihr sind. Immer mehr verhärtet sich der Verdacht, dass ihr Ehemann etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat. Doch nach elf Tagen erscheint Agatha Christie wieder auf der Bildfläche und bis heute weiß niemand, was damals wirklich mit ihr geschehen ist.

Der Roman „Mrs Agatha Christie“ behandelt das Verschwinden der erfolgreichen Krimiautorin im Jahr 1926, welches bis heute ein Mysterium ist. Die Perspektive der Erzählung wechselt zwischen Agatha, die vornehmlich über die Entwicklung ihrer Beziehung zu ihrem Ehemann Archibald Christie von ihrem ersten Treffen und ihrer Ehe berichtet und der Perspektive von Archie während des elftägigen Verschwindens seiner Ehefrau. Die Geschichte ist insgesamt clever erzählt, wobei vor allem die Beziehung zwischen Agatha und Archie im Fokus steht. Archie, zunächst völlig vernarrt in seine frisch angetraute Ehefrau, entwickelt sich nach dem Krieg zu einem unsicheren, stets schlecht gelaunten Menschen. Während Agatha alles versucht um ihren Ehemann glücklich zu machen, opfert sie dabei die Beziehung zu ihrer Tochter und auch sich selbst. Diese hoch toxische Beziehung, sowie der Perspektivenwechsel und die Suche nach Agatha Christie verleihen dem Roman einiges an Spannung. Einige Passagen aus der Vergangenheit der Krimiautorin waren mir jedoch etwas zu langatmig, da schnell klar wird, worauf die Beziehung der Eheleute hinausläuft. Die Auflösung von Agatha Christies Verschwinden, wenn natürlich völlig fiktiv, hat mir gut gefallen, hätte jedoch etwas detaillierter gestaltet werden können.

Insgesamt hatte die Geschichte einiges an Unterhaltungswert, vor allem da ich die Romane von Agatha Christie sehr mag. Jedoch konnte die Geschichte an Spannung nicht mit ihren eigenen Werken mithalten.

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Der Autor und seine Lektorin

Literally Love 1. Paperthin Touch
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Clio ist Lektorin in einem kleinen Verlag in Oxford. Als sie mit einem neuen Projekt betraut wird, kann sie ihr Glück kaum fassen. Clio soll das neue Buch des Erfolgsautors Bryn Spurling lektorieren, dessen ...

Clio ist Lektorin in einem kleinen Verlag in Oxford. Als sie mit einem neuen Projekt betraut wird, kann sie ihr Glück kaum fassen. Clio soll das neue Buch des Erfolgsautors Bryn Spurling lektorieren, dessen wahre Identität ein großes Rätsel und der allgemein als wenig umgänglicher Charakter bekannt ist. Die Beiden beginnen über E-Mails miteinander zu korrespondieren und gleich ihr erster Kontakt endet beinahe in einer Katastrophe. Clio will Bryns Roman einen romantischen Anstrich verleihen, von dem der Erfolgsautor ganz und gar nicht überzeugt ist. Doch nach und nach nimmt Clio den mürrischen Bryn für ihre Ideen ein und die Kommentare am Rand des Manuskriptes werden immer persönlicher. Als Bryn nach einem Treffen verlangt, weiß Clio bereits nicht mehr, ob sie Beruf und Privatleben überhaupt noch voneinander trennen kann.

Der Anfang der Geschichte vor allem in Hinblick auf die ungewöhnliche Kommunikation der beiden Protagonisten Clio und Bryn hat mir sehr gutgefallen. Hierbei mochte ich vor allem die Notizen, mit denen sich die Beiden an den Rändern des Romans ausgetauscht haben. Und auch die Art und Weise wie ein Lektor einen Text bearbeitet, empfand ich als sehr interessant. Clio ist ein starker, manchmal etwas zu aufbrausender Charakter und entsprach für mich nicht dem typischen Bild eines Bücherwurmes, was mir insgesamt jedoch gut gefallen hat. Bryn hingegen ist natürlich zunächst sehr geheimnisvoll, da er darauf bedacht ist seine Identität nicht preiszugeben. Durch die Korrespondenz der Beiden zu seinem Buch kommen sie sich näher und gelangen sehr schnell auch auf eine persönliche Ebene, die in einem Treffen endet. Die Entwicklung von Bryn vom mürrischen Schriftsteller zu Jemandem, der sich gegenüber Clio, einer fast Fremden öffnet, ging mir leider deutlich zu schnell und passt nicht zu dem misstrauischen, zurückgezogenen Charakter mit dem Bryn vorgestellt wird. Bryns Geheimnis hingegen wird bis zu seiner Enthüllung sehr lange aufgeschoben, wobei ich den Wirbel darum am Ende gar nicht richtig nachvollziehen konnte. Neben Bryn ist eines von Clios Hauptproblemen die Beziehung zu ihrem Vater. Nach ein paar anfänglichen Szenen mit ihm bleibt dieser Konflikt jedoch fast eine Randnotiz. Auch mit dem Ende der Geschichte konnte ich mich irgendwie nicht richtig anfreunden, da mir die Auflösung zu einfach war.

Alles in allem hat mir der ungewöhnliche Kommunikationsstil am Anfang des Buches sehr gut gefallen. Die Beziehung der Protagonisten entwickelt sich für mich jedoch viel zu schnell und wirkt dadurch unglaubwürdig. Auch die Auflösung des Geheimnisses und das Ende haben mich leider nicht überzeugen können.

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Über den Tod und das Leben

Nicht von dieser Welt
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Seit dem Tod seines Vaters ist Mischas Leben voller Kummer. Seine Mutter versucht alles um ihre kleine Familie über Wasser zu halten und arbeitet hart als Krankenschwester auf der Intensivstation, während ...

Seit dem Tod seines Vaters ist Mischas Leben voller Kummer. Seine Mutter versucht alles um ihre kleine Familie über Wasser zu halten und arbeitet hart als Krankenschwester auf der Intensivstation, während sie eine Wohnung in den Tiefen des Krankenhauses bewohnen. Mischa vertreibt sich die Zeit damit den Patienten und dem Personal beim Eintreffen in die Klinik und damit in ihren schwersten Momenten zu lauschen. Doch eines Tages klingelt das Telefon in der Lobby und am Apparat sind die Verstorbenen, die ihn darum bitten Unerledigtes für sie abzuschließen. Umgeben vom Tod trifft Mischa jedoch auf Sola, die die Welt ganz anders als er zu sehen scheint. Zusammen begeben sich die Beiden auf eine Reise, die ihr Leben verändern wird.

„Trauer ist Liebe, die kein Zuhause mehr hat.“ S. 161

Dies war für mich einer der prägendsten Sätze des ganzen Buches. Die Geschichte von Mischa erzählt von Verlust, Trauer, Schmerz, aber auch dem Erwachsenwerden. Dabei bedient sich der Autor zumindest teilweise seinen eigenen Erfahrungen, besonders was das Aufwachsen in einem Krankenhaus betrifft. Umgeben von Leid und Sterben erscheint es fast natürlich, dass Mischa irgendwann mit den Toten redet, beziehungsweise sie mit ihm reden. Das Buch liest sich insgesamt leicht, obwohl es so viele schwierige Themen behandelt. Für mich waren es sogar fast zu viele Themen, die in den Fokus der Geschichte gestellt werden. Vor allem die Reise nach Halberstadt war mir zu kurz und beinahe oberflächlich für die eigentliche Tiefe des Buches erschienen. Sola bleibt für mich als Charakter fast geheimnisvoll. Grundsätzlich mochte ich die Zitate und Liedtexte, die sie in Gespräche einstreut, doch auch hier war es mir manchmal zu viel des Guten.

Auch wenn mich die Geschichte emotional mitreißen konnte, war sie mir fast ein wenig zu überladen. Trotzdem bleibt es ein schöner Coming-of-Age Roman, der mit emotionaler Tiefe brilliert.

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Nette Fortsetzung

Serafin. Das Kalte Feuer
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Am Grund des Canal Grande findet Serafin zusammen mit seiner geflügelten Katze zwei bewusstlose Mädchen vor einem großen Spiegel. Während die eine von den Wachen der Stadt gefangen genommen wird, kann ...

Am Grund des Canal Grande findet Serafin zusammen mit seiner geflügelten Katze zwei bewusstlose Mädchen vor einem großen Spiegel. Während die eine von den Wachen der Stadt gefangen genommen wird, kann Serafin zumindest das Mädchen mit den spiegelnden Augen retten. Von da an beginnt für ihn eine abenteuerliche Reise voller Gefahren vor und hinter der Welt der Spiegel.

„Serafin“ ist die Fortsetzung der bekannten Merle-Trilogie und spielt in einem anderen Venedig als das der ersten drei Bände. Wie der Name des Buches sagt, hätte ich eher erwartet das Serafin im Fokus der Geschichte stehen würde. Die ist zu einem gewissen Grad auch der Fall, es wird jedoch auch sehr viel Wert auf Junipers Entwicklung gelegt, was ich so eher weniger erwartet habe. Ich konnte mich nicht so recht mit der Entwicklung der Geschichte anfreunden, kann aber hier nicht mehr verraten, um nicht zu spoilern. Für mich hätte es diese Fortsetzung der Reihe nicht gebraucht, auch wenn ich verstehe, dass viele Leser wahrscheinlich am Ende der Merle-Trilogie etwas enttäuscht waren. Insgesamt war es schön nochmal in Venedigs Straßen eintauchen zu können, die Geschichte konnte mich jedoch nicht immer überzeugen.

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Dunkle Magie aber sicherlich kein Horror

Silberne Geister
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Montserrat ist eine der besten Tontechnikerinnen von Mexico, in dieser Männerdomäne ist sie jedoch eine ziemliche Außenseiterin. Tristan hingegen ist ein ehemaliger Schauspieler, der unter einem Trauma ...

Montserrat ist eine der besten Tontechnikerinnen von Mexico, in dieser Männerdomäne ist sie jedoch eine ziemliche Außenseiterin. Tristan hingegen ist ein ehemaliger Schauspieler, der unter einem Trauma aus der Vergangenheit leidet und nur noch selten Jobs bekommt. Als sie Tristans neuem Nachbarn, einem ehemaligen Regisseur begegnen, schlägt dieser ihnen vor einen alten Filmstreifen zu vollenden, auf dem ein Zauber liegen soll. Doch der Film entfesselt etwas Dunkles, das alle Beteiligten in große Gefahr bringt.

Das Buch wird laut Klappentext in das Genre Horror eingeordnet. Diese Einschätzung finde ich nicht wirklich passend, da es für mich die Aspekte des Genres Horror nicht enthält. Zwar kommen einige Geister vor, besonders gruselig waren diese jedoch nicht. Das Genre Mexican-Gothik hätte wohl besser als Beschreibung gepasst und hätte für andere Erwartungen an die Geschichte gesorgt. Die Handlung braucht sehr lange, um in Gang zu kommen. Besonders in der ersten Hälfte des Buches enthält die Geschichte eine Menge Erklärungen zum Thema Film und Okkultismus. Für mich, die sich in dem Thema überhaupt nicht auskennt, waren es viel zu viele Informationen, die für die eigentliche Handlung nur bedingt notwendig gewesen wären. Die Erläuterungen in Zusammenhang mit der mexikanischen Kultur haben mir hingegen besser gefallen. Wie auch schon in anderen Büchern der Autorin hatte ich Probleme mit den Protagonisten eine Bindung aufzubauen. Ich verstehe ihre Beweggründe und Handlungen, besonders sympathisch war mir aber keiner der Beteiligten. Insgesamt hatte ich einige Schwierigkeiten mit der Geschichte, da die Story meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Da ich mit den anderen Büchern der Autorin ähnliche Probleme hatte, wird dies wohl die letzte Geschichte der Autorin gewesen sein, die ich gelesen habe.

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