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Karenina1

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2024

Aktuell - heute wie vor 30 Jahren

Tage mit Milena
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Ein Roman über Aktivismus - Fridays for Future und die Hafenstraße in Hamburg in den 80ern. Annika, die damals in der Hafenstraße protestiert hat, trifft auf Luzie, eine junge Aktivistin. Es entsteht eine ...

Ein Roman über Aktivismus - Fridays for Future und die Hafenstraße in Hamburg in den 80ern. Annika, die damals in der Hafenstraße protestiert hat, trifft auf Luzie, eine junge Aktivistin. Es entsteht eine ungewöhnliche Verbindung, die beide in Annika's Vergangenheit führt. Nach so vielen Jahren, sieht sich Annika mit Erinnerungen konfrontiert, die sie versucht hat zu verdrängen.
Ein interessantes Thema, der die Verzweiflung und Motivation der Aktivisten meiner Meinung nach gut widerspiegelt. Und mich außerdem dazu gebracht hat, die Geschichte der Hafenstraße nachzulesen. Schon seltsam, dass ich darüber nichts wusste.
Schon früh, deutet sich Luzies Geheimnis an, was jedoch erst auf den letzten Seiten aufgeklärt wird. An einigen Stellen hatte ich den Eindruck, dass die Enthüllung absichtlich hinausgezögert wird und sich zu Anfang einiges immer wiederholt. Dann zum Schluss hingegen passiert viel auf wenigen Seiten. Das hätte man vielleicht entzerren können.
Nichtsdestotrotz empfehle ich das Buch gerne.

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Veröffentlicht am 17.06.2024

Komplexe Familiengeschichte

Die Perserinnen
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Die Valiats gehörten zu den wichtigsten Familien im Iran. Während der Revolution entscheidet sich ein Teil der Familie in die USA zu ziehen. Der Roman erzählt aus den Sichtweisen der verschiedenen Frauen ...

Die Valiats gehörten zu den wichtigsten Familien im Iran. Während der Revolution entscheidet sich ein Teil der Familie in die USA zu ziehen. Der Roman erzählt aus den Sichtweisen der verschiedenen Frauen der Familie das Leben im Exil bzw. im Iran.

Der Roman hat eine Wucht, nicht zu letzt durch eine der Protagonistinnen, Shirin. Das Portrait einer überreichen Familie, die auch im Exil in unvorstellbarem und verschwenderischem Luxus lebt. Und auch im Iran noch eine gewisse Sonderstellung inne hat. Eine Geschichte über den Schein und dem, was dahinter liegt. Schonungslos ehrlich und durchaus selbst-reflektierend. Und wie so oft in Familien scheint jeder in seinem eigenen Silo und gibt sorgsam darauf acht, was man nach außen hin preisgibt. Viele Verhaltensweisen lassen sich sicher als eine Reaktion auf die gegebenen Verhältnisse verstehen.

Ein einprägsamer Roman. Trotz der Länge hätte ich mir zum Teil noch mehr Tiefe zu den einzelnen Personen gewünscht.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Düstere Zeitreisen

Das andere Tal
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Wir finden uns in einer Welt wieder, in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nebeneinander existieren. Die Einwohner können Anträge, stellen, um als stumme und maskierte Beobachter in die Vergangenheit ...

Wir finden uns in einer Welt wieder, in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nebeneinander existieren. Die Einwohner können Anträge, stellen, um als stumme und maskierte Beobachter in die Vergangenheit oder Zukunft zu reisen. Dabei wird streng kontrolliert, dass nicht in die Geschichte eingegriffen wird. Anträge werden gestellt, wenn man trauert: um z.B. eine verwandte Person noch einmal zu sehen, die mittlerweile verstorben ist.
Der Anfang des Buchs hat mich sofort in den Bann gezogen. Der Roman wirft viele Fragen auf und ich habe mich gefragt, was ich wohl tun würde, hätte ich die Möglichkeit in der Zeit zu reisen. Im 2. Teil ist die Atmosphäre sehr düster. Ich fand, dies hat gut eingefangen, wie sich Trauer anfühlt und was Trauer und der Verlust eines Menschen mit uns machen kann. Die Protagonistin ist nun Teil der Maschinerie, die dafür sorgt, dass die Regeln eingehalten werden. Die Regeln sind hier weit wichtiger als Empathie.

Das Ende hat mich etwas enttäuscht. Mir blieben zu viele Fragen offen.
Nichtsdestrotz fand ich das Buch faszinierend und es wird mich sicher gedanklich noch lange begleiten.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Entfremdung

Wort für Wort zurück ins Leben
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Pearl hat seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater. Als sie die Nachricht erhält, dass er im Sterben liegt, entschließt sie ihn zu besuchen - kommt jedoch zu spät. Er hinterlässt ihr jedoch ...

Pearl hat seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater. Als sie die Nachricht erhält, dass er im Sterben liegt, entschließt sie ihn zu besuchen - kommt jedoch zu spät. Er hinterlässt ihr jedoch seine Tagebücher, die in Stenografie geschrieben sind.

Eine verästelte Familiengeschichte wird erzählt. Vieles hat mir sehr gut gefallen. Ich finde über Entfremdung in Familien wird nicht oft geschrieben. Allerdings fand ich zum Teil, dass es zu viele Nebenstränge gab. Ich glaube es hätte mir besser gefallen, wenn sich die Autorin auf weniger beschränkt hätte, aber dies mehr im Detail beschrieben hätte.
Nichtsdestotrotz fand ich es bereichernd, die Konflikte aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
Und vor allem der Anfang war geheimnisvoll und man wollte wissen, wer denn nun Carrie ist und wie das alles zusammengehört.

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Emotional

i fell in love with hope
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Ich muss zugeben, dass ich den Hype um das Buch auf TikTok nicht mitbekommen habe, aber das Cover und der wunderschöne Farbschnitt sind mir gleich positiv aufgefallen. Und auch die Geschichte, der todkranken ...

Ich muss zugeben, dass ich den Hype um das Buch auf TikTok nicht mitbekommen habe, aber das Cover und der wunderschöne Farbschnitt sind mir gleich positiv aufgefallen. Und auch die Geschichte, der todkranken Jugendlichen, die sich im Krankenhaus finden und gegenseitig Halt geben, hat mich angesprochen.
Die Sprache ist sehr poetisch und bildhaft und an vielen Stellen war ich zu Tränen gerührt. Es ist unvorstellbar, welches Leiden so viele Jugendliche ertragen müssen. Das Buch ist an die persönliche Lebensgeschichte der Autorin angelehnt und ich finde man merkt, dass sie vieles wohl selber erlebt hat (zumindest in ähnlicher Weise).
Die vielen Zeitsprünge haben meinen Lesefluss etwas gestört und vieles schien zwischen den Zeilen zu stehen und wurde nicht direkt ausgesprochen. Das fand ich zum Teil auch verwirrend. Trotz der Länge des Buches blieben die Charaktere für mich auf Distanz.
Trotz allem, eine emotionale und berührende Geschichte.

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