Cover-Bild Taumeln
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: park x ullstein
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 01.08.2024
  • ISBN: 9783988160164
Sina Scherzant

Taumeln

Roman | »Wie ein Seismograf zeichnet Sina Scherzant Trauer, Verlorenheit und Hoffnungen nach.« Marija Latković

Wo ist Hannah? Das wüssten sie zu gern. Ihre Familie, das ganze Dorf. Seit zwei Jahren hat niemand sie gesehen. Beinahe genau so lang führt ihre Schwester eine Gruppe von sieben Menschen durch den Wald, denn dort könnte Hannah vielleicht sein, aber eigentlich auch an jedem anderen Ort. 

Taumeln taucht sensibel, furchtlos und fein beobachtend in die Leben derjenigen ein, die das Suchen nicht aufgeben. Hunderte Suchende waren es mal, jetzt sind da nur noch Frank, von dessen gebrochenem Herzen niemand wissen darf, Inge, die im Wald alle antreibt, während im eigenen Zuhause das Unberechenbare lebt, Amaka, die versucht, einen diffusen Phantomschmerz abzuschütteln, da sind Emma, Enrico, Christina und Hartmut. Und da ist die Schwester, Luisa, die schwankt zwischen Verzweiflung und Wut und Traurigkeit, die als das Kind, das noch da ist, eine ganz eigene Form der Einsamkeit erlebt in einer eingestürzten Familie. Sie alle zweifeln und ergründen, sie hoffen und sie verbergen sich voreinander, bis es nicht mehr geht, bis sie sich fragen müssen, was sie in diesem Wald suchen, wenn die Möglichkeit des Findens so wenig realistisch ist. 

Taumeln stellt die wesentliche Frage danach, wem unser Mitgefühl gilt.

»Wie ein Seismograf zeichnet Sina Scherzant in 
Taumeln Trauer, Verlorenheit und Hoff nungen nach. 
Das Ergebnis: zart, wehmütig, berührend.« Marija Latković

»Beherzt und behutsam versammelt Sina Scherzant all diese einsamen Menschen. Was für eine geniale temporäre Gemeinschaft.« Daniela Dröscher


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2024

Intensiv

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Worum geht es? Hannah ist verschwunden und nicht nur das Leben ihrer Schwester ändert sich. Viele helfen bei der Suche & doch taumeln sie alle vor sich her. Versuchen vor ihren eigenen Problemen zu flüchten.

Ich ...

Worum geht es? Hannah ist verschwunden und nicht nur das Leben ihrer Schwester ändert sich. Viele helfen bei der Suche & doch taumeln sie alle vor sich her. Versuchen vor ihren eigenen Problemen zu flüchten.

Ich fand das Buch .. ja wie fand ich es? Es ist leicht zu lesen, nicht schwer in die verschiedenen Charaktere zu schlüpfen, traurig wenn man die Geschichten der anderen hört und doch irgendwie erleichtert das es einen Zusammenhalt gab.

Am Anfang hatte ich leichte Probleme mit dem Schreibstil, aber ich gewöhnte mich schnell dran und hab’s Buch verschlungen. Es hat mich nicht nur einmal zum nachdenken gebracht und hat mich sehr berührt. Ich kann das Buch kaum beschreiben, es hat einen eigenen Charakter und lässt sich nicht einordnen.

Das Buch fesselt ein und lässt alles mit andern Augen sehen. Wie wichtig alleine eine Gemeinschaft ist & wie wenig man sich doch nur kennt.

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Veröffentlicht am 17.09.2024

Unaufgeregt berührend.

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Sina Scherzants Debüt "Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne" hat mich tief bewegt, weswegen ich ihrem zweiten Roman "Taumeln" voller Vorfreude entgegen gefiebert habe. Ich wurde nicht ...

Sina Scherzants Debüt "Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne" hat mich tief bewegt, weswegen ich ihrem zweiten Roman "Taumeln" voller Vorfreude entgegen gefiebert habe. Ich wurde nicht enttäuscht. Sina Scherzant liefert wieder auf den Punkt ab und wieder kann ich nur schwer in Worte fassen, was genau diese Geschichte mit mir gemacht hat, im allerbesten Sinne.

Schon der Klappentext liest sich ungewöhnlich. Jeden Samstag trifft sich eine Gruppe von Menschen, um gemeinsam den Wald nach Luises Schwester zu durchkämmen. Gesucht wird Hannah, die vor beinahe 2 Jahren spurlos verschwunden ist. Luise ist Teil dieser bunten Truppe, die seit der ersten Stunde dabei ist und sich nach wie vor stoisch jeden Samstag trifft. Obwohl die Chancen auf eine "heiße Spur" mittlerweile gegen Null gehen. Obwohl sie zwar regelmäßig Zeit miteinander verbringen, aber sich im Grunde dennoch fremd geblieben sind. Warum also dieser Aufwand, jede Woche, Wind und Wetter zum Trotz?

Hier kommt Sina Scherzants besonderes Gespür für Zwischenmenschliches zum Vorschein. Behutsam widmet sie sich quasi reihum den verschiedenen Personen und lässt uns kleine, aber sehr intime Blicke in ihre Leben erhaschen. Schnell und schmerzhaft wird klar, was sie alle gemeinsam haben und was sie immer und immer wieder in diesen Wald treibt: Jede*r trägt ein Päckchen, sie alle straucheln, kämpfen und hadern mit ihrem Leben. Sei es durch einen großen Verlust, nagende Selbstzweifel oder häusliche Gewalt.

Mit einer sehr poetischen, jedoch niemals aufdringlichen oder gar kitschigen Sprache findet Scherzant treffende Worte für absurd Alltägliches und nahezu Unaussprechliches. Wer hier einen Krimi oder Psychothriller erwartet, wird leider enttäuscht werden. Es gibt keinen großen Knall, keine Auflösung in Wohlgefallen. Denn das bietet das Leben auch nicht immer. Doch wenn man sich einlässt, wenn man Vertrauen fasst in sich selbst und Andere, dann hat das Leben höchstwahrscheinlich mehr zu bieten als man denkt. Menschen taumeln, immer und überall, und kaum eine schreibt schöner darüber als Sina Scherzant.

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Veröffentlicht am 31.08.2024

Berührend

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Was ist mit der schönen Hannah passiert? Ist sie davon gelaufen oder gar Tod? Keiner kann diese Frage beantworten, doch das aufgegeben, nach ihr zu suchen, kommt nicht in Frage für die Dorfgemeinschaft. ...

Was ist mit der schönen Hannah passiert? Ist sie davon gelaufen oder gar Tod? Keiner kann diese Frage beantworten, doch das aufgegeben, nach ihr zu suchen, kommt nicht in Frage für die Dorfgemeinschaft. Jeden Samstag, Jahr für Jahr, trifft sich eine kleine Gruppe der Dorfbewohner im Wald um nach irgendeinem Hinweis auf das Verschwinden von Hannah zu suchen. Unteranderem auch ihre jüngere Schwester Luisa. Der Samstag ist bei allen fest eingeplant und wird zur Routine. Sie geben die Hoffnung nicht auf. Alle Protagonisten in diesem Buch haben ihr eigenes Päckchen zu tragen und auch deren Geschichten kommen nicht zu kurz. Unglaublich authentisch, bewegend und detailreich erzählt die Autorin hier was es mit Taumeln auf sich hat. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Wollte immerzu wissen wie es weiter geht. Das Cover ist ein Hingucker, auch ohne Buchumschlag :)
Absolut großartig geschrieben und sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 30.08.2024

Poetisch

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In dem Buch geht es um Luisa, für die sich vor ungefähr zwei Jahren das Leben schlagartig geändert hat. Als ihre Schwester verschwand, ist ein Teil von ihr verschwunden. Sie sucht mit einer Gruppe seitdem ...

In dem Buch geht es um Luisa, für die sich vor ungefähr zwei Jahren das Leben schlagartig geändert hat. Als ihre Schwester verschwand, ist ein Teil von ihr verschwunden. Sie sucht mit einer Gruppe seitdem jeden Samstag im Wald, nach ihrer Schwester und Hinweisen. Die Menschen, die ihr bei der Suche zur Seite stehen, Haben alle verschiedene und berührende Schicksale, die im Buch auf beeindruckende Art beschrieben werden. Es entsteht eine besondere Gemeinschaft und Verbundenheit der Charaktere.

Sina Scherzant Hat eine unglaublich berührende, melancholische und poetische Art und Weise zu schreiben. Man kann sich in die Charaktere super hineinversetzen und sie beschreibt Gefühle auf eine beeindruckender Art und Weise. In diesem Buch geht es viel um Trauer, Verlorenheit und Hoffnung. Ich finde das Buch total berührend und nachdem ich ihr erstes Buch verschlungen habe, kann ich euch auch ihr zweites empfehlen! Sie kann unglaublich gut Gefühle transportieren.

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Veröffentlicht am 30.08.2024

Dazwischenleben

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Beklemmend ist „Taumeln“ über weite Strecken. Beklemmend, aber furchtbar gut dabei. Denn in Sina Scherzants zweitem Roman treffen in einem kleinen Ort ganz viele Leute aufeinander, die irgendwie dazwischen ...

Beklemmend ist „Taumeln“ über weite Strecken. Beklemmend, aber furchtbar gut dabei. Denn in Sina Scherzants zweitem Roman treffen in einem kleinen Ort ganz viele Leute aufeinander, die irgendwie dazwischen leben, denen das Leben nicht gut oder sogar grausam mitgespielt hat. Das zu lesen ist kein Voyeurismus. Es ist eher Empathie – oder vielleicht sogar ein Hilfsmittel, Selbsterlebtes zu verarbeiten.

Das vermutlich schlimmste Schicksal haben Luisa und ihre Eltern erlitten. Luisas Schwester Hannah ist verschwunden. Seit zwei Jahren fehlt jegliche Spur von ihr. Luisa hat ihr Studium unterbrochen und wohnt wieder zuhause. Allein mit ihrem Vater, ihre Mutter ist traumatisiert, Broken Heart Syndrome, und in stationärer Behandlung.

Jedes Wochenende trifft sich Luisa mit einer Handvoll Menschen in Wanderkleidung und durchsucht den Wald nach einem Hinweis, nach einer Wahrheit zum Verbleib von Hannah. Ans Licht kommen aber nur die Versehrtheiten der anderen Gruppenmitglieder. Inge wurde erst von ihrem Mann, dann von ihrem Sohn geschlagen. Emma in Pflegefamilien und Jugendhilfeeinrichtungen aufgewachsen. Frank hat das Ende seiner ersten richtigen Beziehung und den frühen Tod seines Vaters nie verarbeitet. Und auch dem Rest geht’s irgendwie nur so halbwegs gut. Immerhin: Während sie über Wochen und Monate Hannah suchen und nichts finden, finden sie, zumindest zum Teil, sich selbst.

„Taumeln“ ist ein schmerzhaftes Buch. Ein trauriger Roman, dem die Leichtigkeit und der Witz von Scherzants auch nicht undramatischen Debüt „Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne“ zwar fehlt, aber aufgrund seines Themas und seiner Stärke nicht vermissen lässt. Dabei muss man das von den Figuren Erlebte gar nicht selbst erlebt haben, nicht mal jemanden kennen, der da durchmusste (was fast unwahrscheinlich ist, aber hey, good for you).

Und so ist „Taumeln“ ein Buch, das Empathie fördert, zu Tage bringt, Leser:innen schlucken, Tränen verdrücken oder zumindest wissend nickend lässt. Sprachlich wundervoll in Szene gesetzt, nur an wenigen Stellen zu lang. Und manche Versehrtheit wird zumindest ein bisschen geheilt. Denn auch wenn der Roman – halber Spoiler-Alert – kein klassisches Happy End hat, so scheint sich das Leben einzelner Figuren doch zu einem besseren zu ändern. Mehr kann man nicht erwarten, von ehrlicher Literatur und vom Leben an sich.

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